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enthalten sei, und daß Ihr hiemit zugleich das Schreklichste, was jenen Zustand begleitet, auss gesprochen habet. Indessen sind die Augenblikke im Leben sich nicht gleich. Die Wahrheit er. scheint oft unter Bildern und in Tönen und von Seiten her und an Orten, wo man sie nicht ers wartete. Diese Ueberraschung, deren das Gemüth sich nicht versah, wirkt dann wohlthätig. Bun. derbar zerreißt sie die Hülle der Verblendung. Ein Licht, das, wie man es auch auszulöschen versuche, feine Klarheit behauptet, strahlt tief in die Nacht der Seele; und mit zahllosen Erinnes rern an das, was er sei und was er gethan, umgiebt auf einmal den Menschen die Welt. Da muß er, auch wenn er nicht will, sich bedeuten lassen; und wehe ihm, wenn mit dem Augenblikke auch der Segen, den derselbe bringen sollte, dahin weicht!

Mie tadelnswürdig es sei, sich nicht bedeuten zu lassen, ahnen wir hieraus schon. Bes trachten wir jedoch die Sache noch genauer in ihrem Wesen, ihren Quellen, und ihren Fol gen, so wird sie uns erst recht verächtlich, trafbar und gefahrvoll erscheinen.

Der Mensch besigt die Fähigkeit auf das,

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was ihn umgiebt, zu achten, jede sich darbietende Erscheinung zu prüfen, Wahres vom Falschen, Gu. tes vom Bösen zu unterscheiden, sich selbst und seine Bestimmung und,,den, der ihn gesandt hat", zu erkennen. Wenn er nun dennoch einen kúnstlichen Nebel um sich her verbreitet, wenn er mit sehenden Augen nicht sehen, und mit hörenden Ohren nicht hören und mit fühlendem Herzen nicht fühlen will, kann es ihm ziemen und löblich seyn,

Es wird uns, in der Regel, so leicht ge= macht, ung bedeuten zu lassen, denn im Leben ist alles bedeutsam. Es sind nicht blos Menschenstimmen, die uns wohlmeinend zurufen, Himmel und Erde vereinigen sich, unsre Lehrer zu seyn, und in unserer Brust läßt ein Sprecher sich hd. ren, vernehmlicher, lauter und kräftiger als alle andern. Hier in die Schule genommen, von der Zeit und ihren Ereignissen, dort von der Natur und ihren wechselnden Schauspielen, hier von dem Gange unsers eigenen Lebens und dort von den Begebenheiten und Schiksalen unserer Brüder, hier von einem fröhlichen und dort von einem leiden. vollen Tage, hier von Bildern des Werdens und Blühens, dort von entschwundenen Frühlingen und offenen Grábern, hier von seligen Erfahrungen

über den hohen Lohn der Tugend, dort von Denks malen der Verwüstung, welche die Sünde auf Erden anrichtet, hier von Vorwürfen des eige= nen Gewissens, dort von fremden Richtern, oder von der Aussicht auf eine jenseits bevorstehende Rechenschaft, — in solcher Schule, M. Br. und unter solchen Umständen; wie könnten wir da wenigstens über das Eine, was ewig und Allen Noth ist, uns nicht bedeuten laffen wollen! Es gehört kein hohes Alter, kein ausgebreiteter Ge= sichtskreis dazu, um die Erfahrung zu machen, daß Gerechtigkeit ein Volk erhöhe, aber die Sünde der Leute Verderben sei". In jeder Hütte fühlt sich dies eben so lebendig, wie auf einem Throne, und in der zartesten Jugend fasset der Geist es eben so wohl auf, als in den Jahren des Mannes. Wenn wir dennoch nicht aufmerken und nicht inne werden wollen, was zu unserem wahren Frieden dienet, kann es uns ziemen und löblich seyn?

Das. Christenthum überdies macht eben jene heilige Beziehung, in welcher das ganze Leben mit allen seinen grossen und kleinen Veränderun gen zu unserem wahren Heile steht, recht bemerk lich. Christliche Lebensansicht ist es, alles, alles in dem eigenthümlichen Zusammenhange zu ers

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blikken, worin es mit unserer sittlichen Besserung steht. Christlicher Sinn weiß alles zu benußen, findet in allem, was geschieht, Winke von oben, bereitet Honig aus jeder Pflanze des Schiksals, und verwandelt selbst den Fluch in Segen. Von ihm gilt, was Paulus den Corinthern einst zurief:,, es ist alles ́euer, es sei ein Mensch oder die Natur, es sei das Leben oder der Tod, es sei das Gegenwärtige oder das Zukünftige, alles ist euer; ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes". Wenn wir Christen heissen, meine Brüder, aber gerade in dem, was den Chriften ausmacht, in der nach allen Seiten hin gespannten Aufmerksamkeit auf das Lehrreiche und Nügliche, in der freudigen Aufnahme des Wahren und Guten, in der dankbaren Willigkeit sich von jedem, wer es auch sei, bedeuten zu lassen, zurükbleiben; kann das uns ziemen und löblich seyn? Unwillig auf seine Zeitgenossen rief Jesus einst: ** „die Leute von Ninive werden aufs treten am jüngsten Gericht mit diesem Geschlecht, und werden es verdammen, denn sie thaten Buße nach der Predigt Jonas; Und siehe, hier ist mehr den Jonas. Die Königinn vom Mits

I Cor. 3.

** Matth. 12.

tage wird auftreten am jüngsten Gerichte mit diès sem Geschlechte und wird es verdammen, denn ' sie kam vom Ende der Erde, Salomonis Weisheit zu hören; und siehe, hier ist mehr denn Salo, mon". Meine Brüder, erschiene der Heig Land der Welt unter uns, — wàs wúrde er sagen müssen? Beinahe zwei Jahrtau sende hindurch hat sein Evangelium sich an from= men Seelen bezeugt als eine Gotteskraft, selig zu machen, alle, die daran glauben"; was vers dienten solche für ein Urtheil, die noch immer sich nicht wollen bedeuten lassen; „, es sei in kei=' nem andern Heil, sei auch kein anderer Namé den Menschen gegeben, darinnen sie sollen felig werden, als der Name des Herrn Jesus"!!

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Und warum wollen die Menschen sich nicht bedeuten lassen? Am Lage liegen die Quellen, aus welchen das Üebel hervorströmt.

„Sie sind von unten, die Weisheit ist von oben"; " darum können sie je, sagt Jesus, meine Worte nicht hören". Sie gehen über alles mit,,Fleisch und Blut" nur zu Rathe; darum důnkt ihnen jede höhere Rüksicht, wo sie ihnen aufgenöthigt werden mag, eine Thorheit. Sie finden es behaglich der sinnlichen Willkühr zu dies nen; darum verschliessen sie Ohr und Herz gegen

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