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sanft zu dir". Selbst thun kann der Beste dabei nichts mehr, als daß er in Demuth und Einfalt sich bereite die Weihe der Liebe zu em=

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pfangen. Wenn nun aber, auch nur bei Ei. nem! dies Warten vergebens wáre"!!.... Keine Nacht ist ewig, meine Brüder; selbst nicht die långste Winternacht jener Armen, denen Monate hindurch kein Morgen grauet; der freundliche Tag kommt und zerstreuet die Finsterniß. So geht unserer Seele die Liebe zu Jesus auf. Nur verberge sich Niemand muthwillig in Tiefen, wohin kein Strahl dringt, oder umhülle den Blik. Er öffne Brust und Sinne, und so trete er hervor, daß ihn des Himmels erquikkender Tag umhauche.

Wo Liebe dann ist, da wirkt sie. Jesus beschreibt dies also: „Wer mich liebt, der wied mein Wort halten". Für ihren Gegenstand arbeiten will die Liebe, in diesem Willen allein lebt sie, er ist ihr eigentlichstes Wesen. Darum auch Johannes sagt: „Das ist die Liebe zu Gort, daß wir seine Gebote halten“, und dann hinzuseßt:,,seine Gebote sind nicht schwer". * Mas nåmlich Natur bei uns ist, oder auch zur à n= dern Natur ward, das finden wir leicht, und

* 1 Joh. 5, 3.

so wird es leicht. Nun ist es aber die Natur der wahren Liebe für den Geliebten sich aufzuopfern. Eben darum kann, wer Jesum liebt, nicht an ders, als ihm sich hingeben unbedingt, und sei= nem Gebote sich unterwerfen mit jeder Kraft. Wider dies Gebot zu handeln würde einem Solchen den schwersten Kampf mit sich selber kosten; es erfüllen ist eben seine Lust und folglich ein Leichtes. Lasset daher den Freund Jesus in Lagen gerathen, wo Muth, wo Festigkeit, wo Selbstvers låugnung, wo Ausdauer erforderlich ist; die Liebe trågt alles, sie duldet alles, sie überwindet alles; Menschen, welche sie begeisterte, haben in dieser Begeisterung mit Beschwerden und Gefahren gespielt. Ja, noch mehr: Was man ohne Liebe für Jesus seinem Worte gemäß thun mag, das ist nicht Gehorsam. Irgend eine andre, eine irdische Liebe, hat es gebohren. Nun stim. me es mit dem Buchstaben des Gesetzes überein, im Geiste des Gesetzes und um des Gefeges willen ist es nicht geschehen. Dem frommen Sinne, der die äussere That allererst adeln muß, ist es nicht entquollen. Der Lebens-baum hat es nicht getragen. Es ist eine gemalte Frucht; und wenn es zwar die lebendige Farbe nachtäuscht, so hat es doch die lebendige Natur

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und den lebendigen Saft nicht. Nur Liebe zu Je= fus macht Folgsamkeit gegen ihn zu achtem Ge= horsam. Der Mensch ohne Liebe übertritt nicht nur, wenn er offenbar davon abweicht, das Gebot er verlegt es auch da, wo er es zu halten scheint. Hierauf führt des Meisters Betheurung: Wer in der Liebe bleibet, der bleibet in mir und ich in ihm. Gleichwie der Rebe kann keine Frucht bringen, er bleibe denn am Weinstok; also auch ihr nicht, ihr bleibet denn an mir; ohne mich könnet ihr nichts thun". *

Eben darum aber, weil åchte Liebe immer saus zweien ein Wesen schaffet, und alle Trennung und Vereinzelung da schwindet, hat der Erlöser kaum den Gedanken ausgesprochen: „wer mich liebet, der wird mein Wort halten", als er dem, selben die Verheissung beifügt: „Und mein Vater wird ihn lieben". Lieben wir Jesus; ist es also das Wahre, Gute und Heilige, wohin wir, unsre Bestimmung fühlend, mit gleicher Sehns sucht frachten; dann haben wir es nicht mit eiteln Zwekken und vergånglichen Gütern zu thun, auf das, was Gott will, richtet sich da jede Kraft, beziehet sich jedes Geschäft, schränkt sich ein des Lebens ganze Anwendung; nicht der Welt und nicht

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1 Joh. 4, 16. Joh. 15, 9, 10. --- 4.5.

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der Sünde gehört unser Wesen,

es,,treibt uns

der Geist des Vaters, und das macht uns zu seinen Kindern". * In dieser Beziehung behauptet Jesus von sich: „Ich und der Vater sind eins "; ** auf folchem Wege beginnet für uns ein gleiches Vers håltniß. Wie der Erzieher mit dem Zöglinge, in welchem er seine Grundsäße und sein Streben wieder findet, Ein Herz und Eine Seele sich fühlen muß; fo giebt auch Gottergebenen Menschen „der Geist Gottes das Zeugniß": "Ihr seid meine lieben. Kinder an euch habe ich Wohlgefallen". + Auf - das Erwachen solcher Liebe in uns mußten wir warten; auf des Vaters Gegenliebe warten wir nicht. Der Mensch nahe sich Gott nur, so nahet Gott sich auch ihm". ++

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Wir werden zu ihm kommen" sagt Jesus... Daß wir uns dieses Kommen doch würs dig denken mögen, geliebte Brüder! Ein gewöhnli= cher Gast kann kommen, ohne uns vorbereitet zu finden. Kommt er ungeladen, so verzeihet er das. Hat man ihn erwarten müssen, so wird es ihn befremden; gekommen aber ist er gleichwohl. Je=

* Rim. 8, 14.
** Joh. 10, 30.
+ Matth. 17, 5.

++ Jac. 4, 8.

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sus kommt da nicht, wo keine Vorkehrung zu feinem Empfang getroffen ist. Geister müssen sich begegnen, um sich zu finden. Ein gleiches Streben nur, das sie denselben Weg führt, kann

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fie vereinigen. Ohne dieses Streben weiß der Eine gar nicht von dem Andern; an diesem Streben nur erkennen sie sich; in demselben nur ha= ben sie sich. So verhält es sich mit Jesu Uns kunft. Da ist er für alle, wie Gott da ist für Gerechte und Ungerechte. Das Gefühl aber, er sei bei uns und mit uns, giebt uns die Liebe nur, Liebend allein machen wir ihn zu dem Unsrigen. Liebend ziehen wir den Herrn des Himmels herab in unsre Seele.”

Wäre es nicht so, woher käme es denn, daß selbst hier, im Gotteshause, so Manchem der Herr doch nicht nahe tritt; daß sein Wort, wie

gewaltig" es auch sei, bei so vielen doch nicht fahet; daß derselbe Unterricht, während er den Einen begeistert, den Andern kalt låsset, und in einer gleichen åusseren Gemeinschaft mit der Kirche des Weltheilandes neben Menschen, denen er alles ist, und deren ganze Lebensfreudigkeit auf ihm beruhet, Menschen wohnen, die ihn verkennen, die ihn fliehen, die überall nichts an ihm haben, und denen auch er bis auf den Namen fremd

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