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Den Sinn für das Irdische, Ge= meine und Schlechte nennet die Bibel *,, einen unsauberen Geist". Wohnet dieser im Men= schen, und ist für ihn, wie ,,mit Besemen die Ståtte gekehret sind geschmükket"; dann kann kein reiner Geist sich nahen, oder versuchte er es auch, sich dort an seinem Plaße finden. „Wohl aber gehet der böse Geist hin und nimmt sieben andre noch zu sich, die schlechter denn er selbst find, und wenn sie hineinkommen, bleiben sie da, und wird hernach mit demselbigen Menschen årger, als vorhin". Sehet, darum kam Jesus in sein Eigenthum; aber die Seinen nahmen ihn nicht auf". Darum hieß es von den Verlorenen jener Zeit: „Ihre Augen sind verblendet und ihre Herzen verstokket, daß sie mit den Augen nicht sehen, noch mit dem Herzen vernehmen und sich bekehren und ich ihnen hülfe"**. Darum finden wir über die Welt das Urtheil ausgesprochen:,,Sie werde den Geist der Wahrheit nimmer empfahen, denn sie sehe ihn nicht und kenne ihn nicht"***. Darum wurde die bescheidene Frage eines Jüngers: „Herr, was ist es, daß du nur uns dich willst offen

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Joh. 14, 17.

baren, und nicht der Welt" *, von Jesus mit dem Ausspruche beantwortet:,,Wer mich liebt, der wird mein Wort halten, und darum wird mein Bater ihn lieben, und wir werden zu ihm komə men, - und Wohnung bei ihm machen“. Aus dieser les ten Versicherung · besonders fällt nun das schönste Licht auf die Natur des Eins zugs Jesu. Fremdlinge der Erde kommen zu uns und gehen wieder. Die Liebsten sogar ers scheinen uns nur auf eine kurze Zeit, Bald, o wie bald oft! müssen wir sie fahren lassen an den höheren Ruf, der sie fordert, es sei über Gebürg' und Meere in andre Länder, oder — durch die Thåler des Todes in eine andere Welt! Jesus dagegen, wenn er einziehet, will unser unzers trennlicher Gehülfe seyn; seine Wohnung will er bei uns haben; bei uns „bleiben will er alle Tage, big an der Welt Ende". Also nicht in vorüberwals lenden Gefühlen für das Gute und Schöne, nicht im leichten, plößlichen Auflodern einer Begeistes rung, die bald wieder erloschen ist, nicht in froms men Vorsägen, die der folgende Tag schon vers nichtet hat, nicht in einer der Tugend gewidmés ten, oder von sittlichem Gram erpreßten Thråne, die eben so wenig kostet als hilft, bestehet die

* Joh. 14, 22:

wahre Gemeinschaft mit dem Heilande der Menschheit. So wir einer solchen uns rühmen, so wir sagen wollen, er wohne in uns, da muß wahrhaft und ohne Banken für ihn das Gemüth sich entschieden haben; da muß diese Ent= scheidung für jeden Zeitpunkt gelten, die ganze Seele beherrschen, und in allen Bestrebungen sich aussern; da muß sie dem Leben zum Grunde liegen, wie ein Felsen, den kein Sturm und keine Woge zu erschüttern vermag.

Aber doch schlagen Sturm und Woge oft so hart an, und ein unglükliches Gedränge, worin der Mensch sich befindet, wirft ihn um, wie gut er bis dahin sich auch emporhielt. Kann nicht also Jesus aus seiner Wohnung doch wieder vertrieben werden? In unserm Evange lium führt man mit festlichem Freudengeschrei ihn in Jerusalems Thore und einige Tage nachher hångt er am Kreuze; kann nicht auch also, nachdem er eingezogen ist in unsere Herzen, in unseren Herzen der Heiland abermals sein Kreuz finden? Kreuzigte nicht auch Petrus ihn so, als er seine Verbindung mit ihm dreimal abläugnete ? Kreußigen nicht die alle ihn so, die zwar auf seinen Namen getauft sind, und einst durch die feierlichsten Gelübde sich selbst öffentlich

wie wir gegen die Aussendinge unsre Stellung neh men, wie wir unsern Beruf erfüllen und unserem Nächsten dienen, wie wir uns freuen und wie wir dulden und hoffen sollen in den Tagen des Un gemachs, Jesus bestimmt dies alles. Und darum heißt es: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir". Sein Bille

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ist unser Wille.

"In ihm bleiben wir, weil wir wandeln, gleichwie er gewandelt hat".* „Wir haben ihn angezogen". **

Dies führt ein zweites Merkmal herbei, woran der kenntlich wird, in welchem der Herr seine Wohnung hat: „Ist jemand in Christo, so ist er eine neue Creatur“ ***. Mas er vormals sein Wesen nannte, das findet er jest, wenn er sich betrachtet, nicht wieder. Andre Ans sichten, anderer Glaube, andre Grundsäge, andre Forderungen an sich und das Leben, eine andre Art zu empfinden, zu urtheilen, zu beschliessen, zu handeln hat in ihm Plaß gewonnen, andern Kleinoden gehört seine Liebez auf andern Gefilden blühet sein Glük. Wo er ehedem im Dunkeln irrete, da fiehet er jegt klar. Wo er zweifelte und wankte,

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da hat er sichern Grund gefunden. Wo er nichts wahrnahm, als ein buntes Gemisch von Erschei= nungen, die ein Zufall an einander reihe, da betet er jegt an vor dem,,, der da ist über allem und durch alles und in Allem"; Er war ein Werk. zeug niederer Lüste; und jeßt fühlt er sich frei von ihrer schimpflichen Feffel. Er war ein Opfer des sinnlichen Eindruks; und jetzt können weder Reizungen noch Drohungen ihn irre machen. Er war, wie die Welt ihn schuf und verbildete; und jezt bestimmt heiliger Geist, was er ist, und wornach er trachtet. Zu Kraft ist die Schwäche und zu Ernst der Leichtsinn worden. Für Selbstsucht ist Liebe, für Ungestüm Sanftmuth, für Rachgier Versöhnlichkeit, für eitle Hoffarth bescheidene Einfalt an die Stelle getreten. Statt, wie sonst wohl nur den Schein zu suchen, will er jeßt das Wesen blos und die Wahrheit; statt zu rühmen, was er gethan, berechnet er lieber, was noch fehle; statt feine Ansprüche an die Welt zu steigern, sagt er: ich bin nicht kommen, daß ich mir dienen Lasse, sondern daß ich diene und mich hingebe für viele". * So, meine Brüder, „so ist er der Sünde abgestorben in Chrifto ; ** so vergisset er, was

* Matth. 20, 28.

** Sal, 2, 19, - Col. 2, 20,

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