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gen des Schiksals eine festere Brust darzubieten haben.

Besonders auch unsre Kinder lasset uns frühe in diese edle Art der Selbsterziehung einwei= hen. Immer liegt gefährlicher Wahn und miß. verstandene Zártlichkeit zum Grunde, wenn wir ihnen jeden Schmerz zu ersparen, jede Arbeit zu erleichtern, jedes Opfer zu vergüten, jeden Wunsch zu gewähren suchen; jegt aber dieses alles noch fortzusehen wåre mehr als Wahn und Mißverstand, es würde Raserei seyn. Es ist eine armè Zeit, in die wir sie führen; Was haben wir Armen ihnen mitzugeben für die Zukunft, als ein Herz, das in seiner Stärke reich ist! Es ist Mangel an Arbeitern im grossen Weinberge der Menschheit, und noch wird er immer sichtbarer'; welch ein bef= seres Geschenk können wir der Welt machen, als mit Kindern, die viel zu geben verstehen und wenig brauchen! Ja, die Zeit fordert starke Menschen. Ihr alle denn, für die es noch früh am Morgen ist, und denen des Lebens Knospe sich erst aufthut, werdet stark; hårtet Euch ab gegen Sünd' uud ́ Schmerz, an Geist und Leibe. Nur ein veredeltes Geschlecht kann der Erde wieder schönere Zeiten geben. Amen.

„Ich werde vielleicht in diesem Jahre

sterben."

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Ne u ja h r s t a gè

„Der Du alle unsere Lage schon in Dein Buch geschrieben hattest, die da werden sollten, als ihrer noch keiner da war", Herrscher der Welten, unser Gott und Vater! Dir nahen wir heute in Liebe, Demuth und Vertrauen. Ach, sei „nicht fern von einem jeglichen unter uns! In Dir leben, weben und sind wir". Hilf uns Herr, wie Du ewig geholfen; hilf uns; hilf der Menschheit, und ,, laß wohl gelingen"; Amen.

Aus dem Lebewohl", geliebte Mitbrüder, welches beim Schlusse unserer legten Zusammenkunft** mein Herz zu Euren Herzen sprach, macht

* 1809.

** hat unmittelbare Beziehung auf den Schluß der legten Andacht des Jahrs,

der heutige Tag ein „Willkommen"; und Willkommen! rufe ich Euch denn aus voller Seele Willkommen im neuen Jahr!

zu,

Am Ausgange eines beträchtlichen Lebensabschnitts da stehen, wie wichtig, wie feier lich! Bei diesem Ausgange mitten unter de= nen sich erblikken, vor deren Augen man gewan. delt hat, wie bedeutend, wie lehrreich! An diesem Ausgange so manchen vermissen, mit dem man einen Theil der Bahn zurüklegte, wie ergrei fend, wie rührend! Diesen Ausgang halten am Altare der Religiön und im Angesid,te Gottes wie erhebend, wie ermunternd zu

und Jesus,
grossen Gedanken į

Ja, es ist der Tag der Tage, der erste eines neuen Jahrs! Wunderbar drången sich da ernste Bilder von des Erdendaseyns Werth und Kürze, von Bestimmung und Schiksal zu einem jeden heran. Dunkel regt sich in allen Seelen das Gefühl menschlicher Abhängigkeit und Ohnmacht. In seltsamem Gemische weben sich Vergangenheit und Zukunft in einander; und wer Betrachtungen über das Gewesene und Blikke in das Ferne sonst auch nicht kennet, da vermag er nicht sie zu vermeiden,

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Eben darum zeichnet diesen Tag ein Jeder so gern aus. Er muß nicht sich verlieren in der Unbedeutenheit der Uebrigen; er muß hervortres ten in seiner Würde; er muß festlich began. gen werden, wodurch es sei, darin kommen

alle überein.

Wie begangen? Diese Frage beantworten denn alle wieder verschieden. Denn was ist das Festliche an einer Sache? Nicht etwas, das sichtbar wäre und an ihr selbst vorkáme, wie Gestalt und Farbe; es ist ein Geistiges, es ist das, was jeder nach Maaßgabe seiner Ansichten und Empfindungen ihr zugiebt, um deswillen sie ihm eine ehrende Absonderung von dem Gewöhnlichen und Gemeinen zu verdienen scheint. Da feiert der Eine denn Neujahr durch seinen Anzug; ein Zweiter durch Besuche, die er macht oder annimmt; ein Dritter durch ein Gastmahl; ein Vierter durch gesellige Fröhligkeit und Spiele; ein Fünfter durch Stilles Nachdenken, und noch Andre hier durch Wünsche, dort durch Besorgnisse, hier durch laut schallende Lust, und dort durch wehmüthige Thränen.

uns, die wir hier nichts anders seyn wollen, als Menschen; uns, die wir, alle, ein Haupt bedürfniß haben, und die eben daher auch, wie

verschieden an Stand und Bildung, Ein Tempel verbindet; uns darf es bei der Neujahrsfeier auf Eines nur ankommen, darauf sie so einzu= richten, daß sie, während sie unserer Würde gemåß ist, zugleich wohlthätig durch alle unsre Ver= hältnisse dringe, und während sie in heilige Trauer ung verfenkt, zugleich Muth wekke und Vertrauen und Freudigkeit, und Kraft für jedes künftige Ereigniß, und Vollführung jedes frommen Gez lübdes. Brüder, wie werden wir zu solchem Bwek Neujahr feiern måssen?

Än den, der bis in den Tod uns alle geliebt hat und an sein Wort wende sich unser Herz auch heute! Er wird uns den Bescheid geben, den wit brauchen.

Ja, sei mit uns, sei in der ersten Andachtsstunde des Jahres mit uns, und weihe unë so für eine jede, die uns der Vater noch vergóns nen wird.

Hier ist das Leben eine Reise,

hier geht der Weg zur andern Welt. mache Du uns fromm und weise, damit wir thun was Dir gefällt.. Uud endet eiust der kurze Lauf,

fe nimm uns in das Beß're auf.

Wohlan, geliebte Brüder, lasset uns alle noch einmal und laut diesen Wunsch aussprechen ! ..........

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