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andern verknüpfen, gelöset, zerrissen werden kön= nen; lasset ihn diese Trennung vollends in der Nähe jerblikken: wird er nicht allen seinen Oblie= genheiten eine desto regere Theilnahme widmen? Wird er nicht glauben die kurze Frist nun noch. recht auskaufen zu müssen? Wird er Versäumtes bemerken, ohne gewissenhaft nachzuholen, oder Un= ordnungen in Sachen seines Berufes und seiner Familie gewahr werden, ohne sie sogleich zu verbessern? Wird er auf sein Ende, als auf einen Zeitpunkt, der nicht mehr fern sei, hinschauen,

und dennoch lässig in seinen Arbeiten, sorglos in seinem Haushalt, gleichgültig gegen seine Ange= hörigen, hart und finster, ungerecht und grausam, wenn er es war, nach wie vor seyn?

Feiert den heutigen Tag mit dem Gedanken: ich werde vielleicht in diesem Jahre sterben; und Ihr müßtet kein menschlich Gefühl haben, oder es wird Euch ein neuer Eifer beseelen für jede. Art Eurer Pflichten und Verrichtungen; Ihr wer= det alles, was Euch angehet, zu umfassen suchen, damit nichts weiter durch Euch leide; Ihr werdet jedes Geschäft ins Reine bringen, welches dessen noch bedürfen mag; Ihr werdet,nicht tråge seyn, was Ihr thun follet"; Ihr werdet auf Rath und Hülfe nicht vertrösten, wo sich beides auf

der Stelle geben läßt; Ihr werdet Vortheile, die Ihr den Eurigen noch zu verschaffen wünschet und Freuden, die Ihr ihnen noch zugedacht habet, beschleunigen, weil es der Augenblik noch ges stattet, Ihr werdet, wenn man Euch wehe thut, die Sonne nicht über Eurem 3orne unters gehen lassen", weil sie über Eurem Leben nicht wieder auf gehen dürfte.

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Ach und lasset uns die Zeit bedenken, darin wir leben meine Brüder. Ist es unter den vorhandenen Umstånden etwa nicht nöthig, daß man viel, recht viel für seinen Kreis sei? Müssen jest Obrigkeiten nicht angestrengter, als jemals arbeiten, um ihren Posten mit Würde auszufüllen? Müssen jest Religionslehrer nicht kräftiger als jemals hervortreten, um ihr Amt mit Nußen zu führen? Müssen jezt Hausvåter sich's nicht saurer als jemals werden lassen, um redlich durch die Welt zu kommen, und, wenn es möge lich seyn sollte, auf den Fall ihres Abscheidens einen Nothpfennig für trauernde Waisen zu er. übrigen? Müssen jezt Eltern nicht auf die Erziehung ihrer Kinder mehr als jemals den treuesten Fleiß wenden, um sie unverzårtelt und unver. wahrloset, um sie mit grossen Fähigkeiten und kleinen Ansprüchen, um sie gesund am Leibe und

stark am Geiste und reich im Herzen an das schwächliche, fieche, verzagte und arme Zeitalter zu übergeben?,,Uch, wollet Ihr nun schlafen mögte man Allen jezt`zurufen,

und ruhen",

die den Drang des Augenbliks nicht beherzigenz. „fiehe, die Stunde ist da, und wer eine

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Kraft hat, der rege sie,,,wer ein Amt hat, der warte es", wer einen Kreis hat zum Wirken, der, wirke, dieweil es Tag ist, ehe die Nacht kommt, da Niemand wirken kann"!

Nein, den Gedanken: ich werde vielleicht in diesem Jahre sterben, Vorgesetzte, Ihr könnet ihn nicht haben, ohne begeisterter Eure Pflicht zu erfüllen; Lehrer, Ihr könnet ihn nicht haben, ohne heiliger für Eure Zwekke zu eifern; Familienvåter, Ihr könnet ihn nicht haben, ohne sorgsamer Euer Haus zu bestellen, Eltern, Ihr könnet ihn nicht haben, ohne gewissenhafter Eure Kinder zu erziehen; Kinder, Ihr könnet ihn nicht haben, ohne gehorsamer und dankbarer gegen Vater und Mutter zu werden; wer Ihr auch seid, Ihr könnet ihn nicht haben, ohne mitleidiger gegen Elende, ohne freigebiger gegen Bedürftige, ohne schonender gegen Schwache, ohne liebreicher gegen Jedermann, ohne treuere Haushalter der mancherlei Gnaden Gottes" zu seyn.

Wohlthätig für die Menschheit will ein Tag, wie dieser, begangen werden, und darum empfehle ich Euch den Gedanken: ich werde vielleicht in diesem Jahre sterben. Nicht wohlthätiger für unsern Kreis können wir Neujahr feiern;

Mithin auch nicht ehrerbietiger gegen Gott, als mit ihm.

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Gott ist der Herr der Zeit, meine Geliebten; so dürfen wir kein Jahr schliessen, keines begin= nen, ohne ehrfurchtsvoll emporzuschauen zu Ihm, der,,,ehe denn die Berge worden, und die Erde und die Welt geschaffen worden", Gott war, von Ewigkeit, zu Ewigkeit, und vor dem tausend Jahre wie der Tag sind, der gestern vergangen ist". Diese so natürliche Ehrerbietung aber wekt eben der Gedanke, womit wir den heutigen Tag auszeichnen. Zur Ehrerbietung gegen Gott gehört Demuth, gehört tiefes Gefühl unserer gänzlis chen Abhängigkeit von ihm. Kann etwas dieser Demuth günstiger seyn, als die Betrachtung: nur auf des Herrn Ruf schlage unsre Todesstunde und kein Sterblicher vermöge zu bestimmen, wann er komme, „ob am Abend, oder zur Mitternacht, oder um Hahnenschrei oder des Morgens"? Zur Ehrerbietung gegen Gott gehört Dankbar

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keit, gehört kindliche Werthachtung seiner Vater. huld. Kann etwas diese Dankbarkeit stärker erregen, als die Erwägung, wie liebreich der Ewige, der nur wegnehmen darf seinen Odem", wenn in Staub diese Hütte zerfallen soll, bis dahin gegen zerstörende Kräfte uns geschüßt, und um für eine grössere Reife uns zu fristen Leben und Wohlthat an uns gethan hat"?

Zur Ehrerbietung gegen Gott gehört Folge samkeit, gehört frommes Thun nach seinen Geboten. Kann etwas diese Folgsamkeit mehr be fördern, als die Ueberzeugung, daß er „der Herr des Lebens und des Todes sei"? Muß nicht alle Kraft ihm gehorchen, da sie von ihm nur ausgeht? Liegt es nicht in der Natur der Sache, daß wir den fürchten, der über Leib und Seele ge. bietet? Und wenn es einmal heißt: „Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn"; dürfen wir uns denn weigern' hinzuzusehen: „Darum, wir leben, oder sterben, so sind wir des Herrn"? Zur Ehrerbietung gegen Gott endlich gehört Zuversicht, gehört frommes Vertrauen auf seine Hülfe, wo wir sie brauchen. Kann etwas diese Zuversicht fester gründen in, unseren Herzen, als seine Macht und unsere Ohnmacht? Lässet er nicht die Menschen sterben, und

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