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geöffnet, wird die Vernunft geweihet und das Gefühl geregt für die Erscheinungen der Herrlichkeit des grossen Gottes und unsers Heilandes Jesu Christi". Nur dem Beter im Geist und in der Wahrheit" wird es klar, wenn Gott zu ihm tritt und was er verlangt,

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"Da ich den Herrn suchte, heißt es im Texte, da antwortete er mir". Lasset uns noch tiefer in diese Worte eindringen.

Wen sucht ein irdischgesinntes, ein vereiteltes, ein lasterhaftes Gemüth, wenn es vorgiebt, daß es bete? Und was sucht es? —. Nicht den Herrn; nicht, daß der Vater verherrlicht werde an seinem Kinde; sondern sich wünscht es befreit zu sehen von Schmerzen, gerettet aus Gefahren, beschenkt mit Gütern, unterstüßt in seinen Neigungen und Entwürfen. Sich selbst also meint es; und das Eigene, das Nichtige, das Vergångs liche, die sinnliche Befriedigung ist zugleich der einzige Anlaß und der alleinige Gegenstand des Gebetes. Wer Gott aber nicht sucht, wie kann er dem antworten? Ihr wisset, ruft Jesus, daß Gott die Sünder nicht höret, sondern so jes mand Gottesfürchtig ist, und thut seinen Willen, den höret er". "Suchet den Herrn; dann

wird er sich finden lassen; rufet ihn an, wird er nahe seyn“.

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dann

Und gesucht foll Gott von uns werden, meine Brüder. Dies geschieht aber nicht in leerem Geplårre der Lippen; es geschieht nicht, wenn du Andachtsbücher, vielleicht unter tausend Zerstreus ungen, liesest; aber, wenn du dich eins schliessest in dein Kämmerlein“, wie Jesus es anráth, oder, wenn du hinaustrittst in Gottes. schöne Welt, und das Gefühl seiner Liebe und Grösse, und die Sehnsucht ihn näher zu kennen und deuts licher zu schauen, und der Entschluß seinen Willen allein zu deiner Lebensregel zu machen und über das, was ihm gefällt, jede andre Rúksicht zu vers geffen, deine Seele nun in ihren Tiefen bewegt, und nun die Erde dir schwindet, und der Kummer schweigt, und zu einer würdigeren Ansicht alles Seyns und Lebens dein Auge sich verklärt, und zu festerem Beharren in dem Einen, was Noth thut" dein Wille fich waffnet, und du nun, betend, ringest gegen alles, was diese Erhebung hindert, und anhåltest, und den Herrn, nicht lassen willst, er fegne dich dann", und wieder kommst und immer wieder, damit du,, aus immer reis: cherer Fülle nehmest Gṇade um Gnade" - dann

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such est du den Herrn, und solche Herzen schauen sein Angesicht!

Oder könnte das vielleicht ihn ermüden? Mit den Menschen ist es so, meine Brüder. Je vertraulicher Ihr den Groffen der Erde Euch werdet nåhern wollen in Eurer Niedrigkeit, desto übler werden sie das, in der Regel, empfinden und sich entfernen. Je mehr Ihr den Machthaber mit Euren Bitten überlaufet, desto eher könnet Ihr Euch überzeugt halten, fie nimmer erfüllt zu sehen. Der Herr aller Herrn empfängt liebend die Liebenden. Die ihn ansehen und anlaufen, sagt unser Text, deren Angesicht wird nicht zu Schanden".

Noch einmal also: Wer, wenn er betet, den Herrn nicht sucht, oder doch nicht den Herrn sucht, vielmehr sich selbst oder irgend etwas andes res, dem kann im ersten Fall keine Antwort werden, und im zweiten verdient er sie nicht. Das fromme Kind aber sucht den Vater und sucht ihn mit Schmerzen. Zu einem solchen redet der Vater daher gern und jedesmal. Die ganze Natur ist, wie ein Sprachrohr, wodurch der Unsichtbare ihm mittheilt, was an anderen vor

überhallet, und kein Wort fällt nun nieder vom Himmel, das seinem Gemüthe verloren gienge.

Wir wollen beten lernen! Christen, und nicht wähnen, daß wir es schon vollkommen verstånden, so lange noch solche Erfahrungen uns fehlen. Wir wollen gläubig und freudig hinzu= treten zu dem Allmächtigen, so oft wir fühlen, es thue Noth, daß seine Kraft in unserer Schwach= heit wirksam sei". Wir wollen, wie Jesus, wire dig über das Würdige mit Gott reden, da= mit unser Flehen eine Antwort verdiene. Ja, heute vor allen, heute wollen wir Dich „ansehen und anlaufen", Du Erbarmer voll,,Geduld und grosser Güte", damit,,unser Angesicht nicht zu Schanden werde". Höre Deine Kinder und antworte ihnen. Du hast uns geliebt mit unaus= sprechlicher Liebe; deß wollen wir uns freuen und fröhlich darinnen seyn“. Du hast uns getra= gen mit überschwänglicher Langmuth; das soll uns zur Warnung dienen, während es uns mit neuem Vertrauen füllt. Du hast uns gezüchtigt mit unverdient zärtlicher Schonung; das soll uns beugen und zerknirschen, aber auch erwekken vom Sündenschlaf. Du hast uns berufen zu der Würde Deiner Heiligen und Geliebten und zu den Selig.

keiten Deines Himmels; das soll entscheidend seyn für unser Herz und uns mächtig erheben über die Welt und ihre schnöde Lust. Vater, Vater! es werde zu einem Umgange mit Dir und zu einem Leben in Deiner Liebe unser ganzes Dafeyn: Auch wir werden keinen Tag dann zurüklegen, von dem wir nicht unter dankbaren Freudenthrånen rühmen könnten: „Da ich den ,,Da

Herrn suchte, antwortete er mir; Amen.

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