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Der Mensch ohne Glauben.

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Pfingsttage..

Für die Feier der groffen Begebenheit, auf welc

che diese festlichen Tage sich beziehen, kann kein Bibelabschnitt uns angemessener stimmen, als das vorliegende Evangelium.

"Heiliger Geist" kam auf die Jünger nie. der, als sie zum ersten Male nach Jesu Hin gange im Pfingstfest zusammentraten. Es ent zündete sich in ihren Seelen ein neues Licht; es offenbarte sich ihnen das „Gottesreich" in seiner höheren Bedeutung; und mit dem åchten Glauben erwachte zugleich eine Welt von Kräften, die sie nimmer geahnet, in der stres benden Brust. Als Verkündiger dessen, was so

* 1808.

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mächtig sie erhob, wandten sie sich nun, mit Hochbegeisterten Zungen an die Menschheit, und Streuten das Wort von Jesus, nahe und fern, in tausend Gemüther.

Und

Ein Fest des Glaubens also, wie er her: vorbricht aus der Nacht des Unglaubens, hehr und tröstend, ➡ das ist das Pfingstfest. beide, kämpfend einander gegen über, ftellt uns das Evangelium dar; den Einen, wie er ,, ewiges Leben giebt und die Welt durch ihn selig wird"; den Andern, wie er „Arges thut und die Finsterniß mehr liebt und über sich felbst ein furchtbares Gericht hålt“.

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Meine Brüder! Was ergreift den nachden. kenden Menschen gewaltiger, als Glauben und Unglauben!

O es sind ernste Blikke, die uns Jesus heute zu thun zwingt; es ist ein schrekliches Licht, das er fallen läßt in die Finsternisse der Zeit und in die trostlose Abgeschiedenheit von allem Edlen und Göttlichen, worin sich so manches Gemüth befin det. Lasset uns ihn denn hören, und mit stillem Geist erwägen, was wahren Frieden giebt.

Der Du gekommen bist, nicht um uns zu richten, sondern um uns felig zu machen, Sohn Des Allmächtigen! Heilige une, indem wir voll

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Ehrfurcht zu Dir emporschauen; öffne unser Auge, daß es Dich erblikke wie Du warest und wie der Mensch seyn soll; laß keinen von dieser Ståtte hinweggehen, o keinen, dem es nicht klar geworden wåre durch Dein Wort, wie unser Herz, ohne Glauben, sich entzweie mit sich selber, sein herrlichstes Daseyn vernichte, und im Stru del eines Lebens, das kein Leben ist, rettungslos untergehe. Herr, hilf uns, damit wir nicht verderben, und gieb Dich kund jeder Seele, die Dich liebet. Bertrauensvoll sinken wir nieder und freuen uns dein in stillem Gebete.

Joh. 3, 16-21.

=1.2, Also hat Gott die Welt geliebet, daß er seinen eine gebornen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durdy ihn felig werde. Wer an ihn glaubet, der wird nicht ge= richtet; wer aber nicht glaubet, der ist schon gerichtet; denn er glaubet nicht an den Namen des eingebornen Sohnes Gottes. Das aber ist das Gericht, daß das Licht in die Welt kommen ist, und die Menschen liebten die Finsterniß mehr als das Licht, weil ihre Werke bose waren. Denn wer Arges thut, der hasset das Licht und kommt nicht an das Licht, auf daß seine Werke nicht gestraft werden. Wer aber die Wahrheit thut, der kommt an das Licht, daß seine Werke offenbar wers den; denn sie sind in Gott gethan.

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Awei Hauptgedanken drängen sich in den vor. gelesenen Worten uns auf; und ich will diese Stunde dazu anwenden, fie ins Licht zu sehen.

Es ist am Menschen nichts unbegreiflicher, und für den Menschen nichts verderblicher, als wenn er ohne Glauben lebt; das sind sie.

Fragen: wie der Mensch ohne Glauben Leben könne, ist eigentlich eben so viel, als fragen: wie dem Lichte der Glanz, wie dem Feuer die Wärme fehlen, wie ein Wesen seine eigens thümliche Natur ausziehen und dann doch noch für dasselbe Wefen gelten möge. Denn was ist Glaube? Nach Paulus:,, eine gewisse Zuversicht deß, das man hoffet und nicht zweifelt an dem, das man nicht siehet"; mit andern Worten: fefte Ueberzeugung von alle dem, wodurch unser Daseyn über das Sichtbare erhoben und mit einer höhern Welt verbunden wird; oder auch: tiefes Gefühl unser selbst in dem wunders baren Verhältnisse, worin wir zu Gott und fei= nem überirdischen Reiche stehen. Wie man den religiösen Glauben auch erkläre, immer ist das Unsichtbare sein eigentliches Gebiet; immer sind es drei Hauptgegenstände nur, quf welche er sich

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bezieht: Menschenleben, Gott und das Ewige. Und daß der Mensch in diese heilige Welt ein. schauen, daß er als seine Heimath fie betrachten, daß er seiner Gemeinschaft mit ihr sich bewußt werden und für ihre Zwekke und nach ihren Grundsätzen wirken, daß er glauben kann;darin liegt eben das Groffe, das Ausserordentliche. seiner Natur, das, was von Wesen geringerer Art sie unterscheidet.

hat er nun entweder hievon überall keine Ahnung; oder besteht alles, was ihm davon be kannt ist, in Worten und Redensarten; fehlt es seinen Anschauungen von der unsichtbaren Welt an · Richtigkeit, Würde, Klarheit und Leben, und bes weiset sein Thun, daß ihm das Heilige fremd. sei, → dann hat er den Glauben nicht.

Es giebt eine Zeit, wo der Mensch noch nicht glaubt, weil er dessen noch nicht fähig und bedürftig ist; da gleicht er dem Funken in der. Asche, der noch nicht leuchtet und wärmt, dessen Glimmen aber darauf hindeutet, daß er einst Licht und Flammen werden könne. So das Kind. An der Hand der liebenden Mutter geht es sicher. ohne andern Führer. Es bedarf in der Dunkelheit keines Lichts, wenn ihr Auge ihm leuchtet.

Es irret nicht, fürchtet nichte, stöfferuchtet.

sich nicht.

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