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die,,Armen" am Geiste, welche der Erlöser mit vorzüglicher Liebe suchte, an die er sich wandte, und denen er,,das Evangelium predigte". Eine Gemeine der Menschen, die, wie wenig sie auch sonst wisse und kenne, doch sich selbst und Gott kenne und das Eigenthümliche doch gefaßt habe, was Menschen zu Menschen macht und über Erde und Zeit sie erhebt, die zu sammeln

war Jesu 3wek und Bemühen.

Und daran mußte ihm alles liegen. Er wollte des Vaters Ebenbild, das verlorene, an der Menschheit wiederherstellen; so mußte er von falschem Wahne sie befreien, denn der Wahn

entfremdet uns von dem Leben, das aus Gott ist" und leitet uns in der Frre, wie eine Hirtenlose Heerde. Er wollte für eine ächte Verehz rung des Hochsten und für eine reine ungeheuchelte Tugend die Menschheit gewinnen; so mußte er von falschem Bahne sie befreien, denn der Wahn verführt zu allerlei willkührlichen und Segenlosen Satungen und giebt das unverwahrte Gemüth der bösen Lust Preis. Er wollte zu ausserem Heil und innerem Frieden die Menschheit erheben; so mußte er von falschem Wahne sie befreien, den der Wahn täuscht seine Opfer durch leere Versprechungen; der Wahn giebt

kurze Freuden und langes Elend, der Wahn ent: zweiet das Gemüth, worin er herrscht, mit sich felber, und überläßt es endlich, wenn seine Blendwerke auseinander fallen, der Verzweiflung. Wer Theil haben soll am Gotte der Wahrheit und ,, versezt werden soll in das Reich seines lieben Sohnes", Ihr sehet es, der muß errettet von der Obrigkeit der Finsterniß, und tüchtig ge= macht werden zu dem Erbtheil der Heiligen im Licht". Eben darum aber ist auch nur eine Errettung dieser Art möglich; sie wird uns gebo: ten durch Jesu heiliges Evangelium. Lasset uns fie annehmen, damit wir nicht långer in Fesseln schmachten, die uns entweihen. Lasset uns die Augen öffnen dem Lichte seiner Lehre, dann „werden auch wir die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird uns frei machen". Wir werden frei seyn von der Herrschaft des Wahnes.

Ein zweites Joch, zu dessen Abwerfung der Menschenerlöser behülflich war, und in wel= ches kein achter Freund seines Evangeliums sich daher, wiederfangen läßt", ist die Sünde. Wie Viele haben diese Wahrheit verkannt! Wie Viele haben gemeint,, wenn sie nur nach eigener Willkühr schalten, wenn sie jegliches, was ihnen

Coloff. I, 12. 13.

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belieben mögte, thun dürften, wenn sie um kein Gesetz und kein Verbot sich mehr zu kümmern brauchten, und kein Mensch und kein Gott über sie weiter zu sagen håtte, - dann eben wåren fie recht frei"! Wir werden in der Schrift* vor solchem Sinne gewarnt, meine Brüder, der ,,die Freiheit zum Dekkel der Bosheit macht". Bestimmt und nachdrüklich wird uns gesagt:,,Se= het zu, daß ihr durch die Freiheit dem Fleische nicht Raum gebet". Freiheit, diese Himmelstochter, ist nicht Frechheit. Die Sonnen laufen ihre Bahn; auch der Geist hat die seinige. Ordnung darf nicht fehlen, und fehlt nirgend in dem unendlichen Werk Gottes. Ohne Ordnung giebt es keine Würde, keine Schönheit, kein Heil, Das Höchste lebt nur in ihr, Gott selbst, den Vater der Geister, können wir anders uns nicht denken, als daß er an eine heilige Ordnung den freien Rathschluß binde; und blos, sofern sie seine Ordnung ist und in ihr sein Wille nur wirkt, erscheint er uns über sie erhaben. Wie könnte der Mensch ihr Band zerreiffen, ohne sich selbst zu erniedrigen und zu strafen!,, Ich bin nicht kommen" sagt Jesus in diesem Sinne, „daß ich das Geseß und die Propheten auflöse; nicht

* 1 Petr. 2, 16. Gal, 5, 13.

auflösen will ich, sondern erfüllen“.* So hat es auch sein Liebling Johannes ** aufgefaßt, wenn er versichert: dázu sei der Sohn Gottes erschienen, daß er die Werke des Teufels zerstöre“. Wer von Sünden nun ablasfe, werde frei;,,wer Sünde thue, der sei der Sünde Knecht". ***

Dürften wir überdieß uns wohl frei vom Wahne glauben, wenn nicht Freiheit von der Sünde hinzukame? Wahrheiten, die das Leben. angehen, werden ja nur erkannt, um geübt zu: werden. Auch hat man sie dann nur und wird ihrer gewiß, wenn man sie befolgt. Wer Arges thut, hasset das Licht“, muß es hassen. Und wenn man zwar erst Licht anzünden muß, um im Lichte zu wandeln, wenn man Glauben haben muß, um im Glauben zu leben; so ist es auf der andern Seite eben so wahr, daß das Wandeln im Lichte zu hellerem Lichte und das Leben im Glauben zu höherem und festeren und befriedigenderen Glau ben führt. Gegenseitig heben und empfehlen sich Wahrheit und Tugend, und man liebt in der Einen immer die Andre mit.

Wie håtte Jesus auch, bei seinen Zwekken,

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der Sünde ihre Herrschaft über uns lassen dürfen? Bei ihm hieß es: „Ehre sei Gott in der Höhe"! Wird aber die Ehre des Heiligsten gefördert unter Wesen, deren Sinn und Trachten auf das Unheilige und Schlechte geht? Bei ihm hieß es: Friede auf Erden"! Kann aber Friede kommen, kann er bleiben und gedeihen, wo Selbstsucht, wo Lieblosigkeit, wo Hinterlist, wo die Begierde das Eigene nur geltend zu machen, und alles Fremde zu unterdrükken, wo ein ganzes Heer verächtlicher Leidenschaften die Gemüther ge= gen einander erhigt, wo „jeder nur auf das Seine, Keiner auf das siehet, das des Andern ist"? Bei ihm hieß es: An den Menschen finde Gott Wohlgefallen"! Werden aber Geschöpfe Gnade finden vor Gottes Augen, die auf seine Winke nicht achten, die um seine Gebote sich nicht kümmern, die seinen Absichten widerstreben, die fein Ebenbild frevelnd entweihen, die seine Wohlthaten sogar und Segnungen durch Mißbrauch in Fluch verkehren, die nur mit den Lippen sich ihm nahen, während das Herz von ihm fern ist, und deren unreine Hånde, indem sie ihm Opfer bringen, von Missethaten beflekt sind und vielleicht von dem Blute der Brüder rauchen?

Frei vom Dienste der Sünde mußte demnach

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