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feiner vormaligen Versündigungen und Thorheiten ́ihn mit heiligem Zittern; „wer bin ich, betet er da, und was ist mein Haus, daß du meiner dich so annimmst! Herr ich bin nicht werth aller der Barmherzigkeit, die du an mir, deinem Kinde, gethan hast".

So stellet sich Petrus im Evangelio uns dar. Kaum haben seine Augen die Fülle erblikt, unter welcher sein Nachen zu versinken drohet, so er kennt er darin eine Wohlthat seines göttlichen Freundes, und zwar eine Wohlthat, die er nicht verdienë. Ehrfurchtsvoll tritt er zu ihm, und wirft sich auf seine Kniee mit den Worten: „Herr ich bin ein sündiger Mensch; gehe von mir hinaus". Der Abstand zwischen' seinem Werthe und dem Heile, das ihm hier wiederfährt, erscheint ihm zu groß. Bemerket endlich:

Auch die Kraft trauet er sich nicht zu es zu tragen, und zu bewahren. Denn was heißt sein: „Herr, gehe von mir hinaus"? Es ist zu viel, will er damit andeuten. Deine Liebe kann ich nicht entbehren, Du Herrlicher, obgleich ich auch dieser nicht werth bin; aber dies ist zu viel. Ich fühle mich überwältigt von Deiner Huld.

Wer hat nicht ähnliche Augenblikke, erlebt und in einer ähnlichen Stimmung sich befunden, geliebte Brüder! Die Freude kann einen Grad erreichen, wo sie furchtbar und zerstörend wird. Der Vorfall in unserm Evangelio: ist ein Bild dieses Zustandes. Als das auf Jesu Geheiß auss geworfene Nek wieder hervorgezogen wird, siehe, da will es zerreissen, die Gehülfen aus dem andern Schiffe müssen herbeieilen, sie kommen, und bis zum Versinken werden beide Schiffe voll". So will die Freude dem Menschen das Herz oft zersprengen. Die Empfindungen drången mit ungestümer Gewalt sich hervor. Er muß an eine verwandte Brust sinken um sich auszusprechen oder auszuweinen. Liebende Seelen müssen ihm helfen sein Glük zu tragenz und nicht selten ist er dennoch untergegangen unter der Allgewalt dieses wunderbaren Gefühls.

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Und zu der Kunst sein Glük zu tragen gehört noch mehr, als daß man der ersten Freude dar= über blos nicht erliege. Man soll auch die Pflichten, welche glükliche Verhältnisse uns auflegen, gewissenhaft erfüllen. Man soll auch den Arbeiten, welche das ehrenvollere und einträglichere Ant mit sich bringt, gewachsen seyn. Man soll auch die Stürme, welche um glänzende Posten, wie die

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Wolken um das Haupt der Gebirge sich herla geen, bestehen können. Man soll auch den man cherlei Reigungen, Versuchungen, Gefahren, welche für unsre Frömmigkeit und Tugend, mit grösseren Glüfsgütern, mit einer angenehmeren Lage, mit beständigem Wechsel der Vergnügen, und mit ausgesuchteren und feineren Genüffen verbunden find, Widerstand zu leisten fähig bleiben. wie Mancher erfuhr, als es zu spát war, daß er diese Fähigkeit nicht besaß! Wie Manchem erwuchs aus der Ehre, die ihm zu Theil gewor= den, ohne daß er sich dabei gehörig behaupten konnte, Besch åmung! "Wie Manchem raubte grösseres Glük seine edelsten Eigenschaften, seine bewährtesten Grundsåße, und unter allen Kleinoden der Erde das schönste, den Frieden eines lei= denschaftlosen Gemüths! Für wie Manchen ward der Tag, den er im Laufe seines Lebens als vorzüglich gesegnet erkannte, der Anfang bitterer und namenloser Leiden! Denken wir im Wech= fel des Schiffals hieran, meine Brüder; werden wir es hindern können, daß bei mancher Freude, die uns geboten wird, und bei manchem Rufe zu vortheilhaften Veränderungen unsers Zue standes uns ein Schrekken ankomme, daß uns oft bange werde vor unserem eigenen Glükke?

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Doch wie urtheilt das Christenthum über diese Stimmung? Es wird an einigen Gedanken genug seyn, uns hierüber die nöthige: Auskunft zu geben. Veranlassungen das zu finden wir im Evangelium.

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An das Galiläische Meer, an einen grosfen, tiefen, Landsee, den „Genezareth", werden wir hier im Geiste verseht. Aus seis nem Schoofse hervor stieg der Ueberfluß, über welchen Petrus und alle, die mit ihm waren, erschraken. Ein Meer ist die allmächtige Liebe Gottes, ~ Wie der Ocean, uferlos und unendlich, die Erde umgiebt, den Låndern traulich sich anfchmiegt, und um die groffen und kleinen Inseln seine tausend Arme legt; so umfaßt die Liebe des Allmächtigen die Welt, dringet in alle Gegens den und nahet sich allen Völkern, und bildek: um jede Hütter, um jeden Menschen her ein Meer ungezählter, Wohlthaten.› Es schöpfen tåglich so viele Millionen und, doch erschöpfen sie dieses Meer niemals. Sie schöpfen alle, und jeder em= pfångt nach seinem Bedürfniß. Sie schöpfen uns aufhörlich, und doch finden sie neue und immer wieder neue Wunder. Je tiefer sie aber taus chen, desto feltnere, köstlichere Perlen bringen sie, hochaufjauchzend, zu lohnendem Genusse ans Licht.

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པ་

Kannst du dich wundern, kurzsichtiger Mensch, wenn so manche Erscheinung vor dir auftritt, die dich ́befremdet 7--so mancher Genuß dir sich dars bietet, den du noch nicht kennest, so, mancher Segen dir wiederfährt; den du weder begriffen noch gehofft hast ? Eine kleine Fläche magst du abreichen mit deinen Blikken, aber übersieheft du das Weltmeer? Bewaffne dein Auge mit künstliz chen Berkzeugen, um das Ferne dir nahe zu bringen und dem Unscheinbaren eine Gestalt zu leihen; aber vermagst du die Tiefen zu ermessen und dies Wunder zus zähten, welche des Meeres dunkler Schooß, dieses ? Sinnbild sivons der. "unergründlichen. Huld und? Güte Gottes vor, dir verbirgt ? hatuna of jud ema

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Es liegt in dem Wesen und in der Bestim mung des eingeschränkten Menschen, daß er die Gaben und Fügungen feines Schöpfers bestaunen muß. Natürlich ist es, diesen Wink›giebt uns das Christenthum, daß uns zuweilen ein Schrek. ken ́ankommt über das eigene Glük.

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Im Evangelio lesen wir, daß sich das Volk zu Jesus hindrängte, um zu hören das Wort Gottes"; eben diefe Begierde nach des göttlichen Meisters Unterweisung hatte sein Freund Petrus und alle, die mit ihm waren. Lasset es

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