wir werden stehen, ohne zu fallen" Beugt uns aber die Welt; ist nur ein dürftig Loos uns beschieden; sollte selbst drükkender Mangel einmal in unsre Hütte brechen, wie ein gewappneter Mann", und uns hinaustreiben, Hülfe suchend, bei mitleidigen Brüdern: was wir thun, wir werden es stets mit edlem Gefühl thun, und ein Licht aus ewigen Hütten" wird uns entgegenschimmern durch die tiefe Nacht, nie wird unser Herz wissen von der Klage: „Ich scháme mich zu betteln". Amen. " 1 Zur Confirmationsfeier 1809 (Die Feier begann mit dem Liede:) Bis hieher hat mich Gott gebracht! Bis hieher hat mich Gott gebracht! O Preis sei Dir und Lob und Dank für diese Vatertreue, Der ich bisher mich, lebenslang, so unverdient erfreue! Ja, mehr als ich, Herr, rühmen kann, Unendlich mehr hast Du gethan Daß mir geholfen werde. Hilf fernerhin, hilf, treuer Hort! Hilf mir zu allen Zeiten! Hilf mir auch heut' o Segensgott!" Dein fei mein Leben und mein Tod!: Dann ist mir stets geholfen. Bis is hieher hat Euch Gott gebracht — ! Welche Gefahren Eure zarte Kindheit auch bedroheten, fie haben Euch nicht verschlungen. Welche Urbeit, Sorg' und Mühe die Eltern, die treuen Pfleger auch hatten, der Herr hat: geholfen in aller Noth; und so ward sie überwunden. Die Wolken des Kummers sind zertheilt. Eine freundliche Sonne leuchtet in Eure Herzen und Familien. Die Nacht ist vergan= der Tag ist herbeikommen". genj Und welch ein Tag! Welch ein Tag der Ehre und der Seligkeit !! Ihr wollet es bekennen vor dieser theilneh. menden Schaar, wen Ihr Euch zum Führer gewählt habt. Die Welt soll es hören, wovon Ihr überzeugt und wofür Ihr entschlossen seid. Es zu verkündigen, es laut und mit aller In= brunst des tiefbewegten Herzens und an der heis ligsten Stätte, die es auf Erden giebt, vor dem Altare des Welterlösers, zu verkündigen, — daß Ihr absaget allem ungöttlichen Wesen und aller strafbaren Lust, daß Ihr es anleget auf eine gång= liche Erneuerung im Geiste Eures Gemüthes" daß Ihr Eine Sehnsucht nur kennet, nach dem Vollkommenen, das droben ist", und daß Ihr Dr. Pr. 3te Samml. 29 " бази bis ans Grab es Euren Wahlspruch wollet seyn Ist es befremdend, daß Ihr da nun bald Darum soll es denn mein Bestreben seyn, Ihr Geliebten, diesen innern Kampf zu besånftigen und in Eure Seelen die heilige Ruhe zu führen, deren der Mensch für grosse Zeitpunkte bes darf. ས། Was aber vermag ich ohne Dich, Herr des Lebens, Lenker der Herzen, Vater der Welten! Siehe, ver Dir sinke ich nieder in den Staub. Dich, Dich rufe ich an, daß Du selbst weihen wollest, diese Seelen, damit der Tag des Heils ihrem Heil nicht verloren gehe. Zu Dir flehe ich, daß Du sie erhaltest, bei dem Einen, daß fie Deinen Namen fürchten". An Dich wende ich mich, daß Du „schaffest in Allen, welche sich hier versammelt haben, ein reines Herz und uns gebest einen neuen, gewissen Geist". Vor Dir bete ich mit Inbrunst und Vertrauen: Stärke Deinen Knecht und sei mächtig in seiner Ohns macht. Vater! „Ich lasse Dich nicht, Du seg= nest uns denn"! Amen. (Jest stimmte die Gemeine an:) Der Du das Leben mir gegeben, Kein Licht, kein Trost erfreute mich, Auf ungewissen, finstern Pfaden würd ich ein Raub des Irthums seyn. Mit Sündenschuld und Fluch beladen müßt ich des Richters Rache scheun. Ich fånde keine Ruh' in Noth, mich schrekte stündlich Grab und Lob. |