Ihr brauchet keine Aussichten auf ein Erdenglük, das nie kommen wird; aber mitten durch die Trüb: falvolle Gegenwart strahlt der Stern der Ewigkeit Euch entgegen und winkt Frieden in Eure Brust. Freuet Euch denn glükliche Kinder! Freuet dieses Tages Euch, den der Herr macht", und begehet ihn mit wehmüthi= gem Ernste, mit kindlichem Danke, mit festem Vertrauen, mit seliger Hoffnung; er ist dann nicht nur der ehrwürdigste und heiligste, er ist zugleich der schönste, der Wonnevolleste Tag Eu. res ganzen Lebens. Der eingeführten Ordnung gemäß soll ich Euch nun den Beweis abfordern, daß Ihr ein Recht habet zu sagen: „Wir glauben nicht deiner Rede willen, wir haben selber gehört und erkannt, daß dieser ist wahrlich Christus, der Welt Heis land". Für mein Herz ist er nicht mehr nöthig, dieser Beweis; aber die Versammlung fordert ihn, vor deren Augen Ihr Euch befindet. So gebet ihn freimüthig und mit dem erhebenden Gefühl Eurer guten Sache! Eurer guten Sache; denn die habt Ihr. ,,Was nämlich ist das, was Ihr suchet, wor nach Euch, als Menschen, verlangt"? Antwort: Es ist das Vollkommene. (Auf diese Weise wurde jegt eine prüfende Unterredung eingès leitet über folgende Hauptthemen des Christenthums: 1. Ich bin ein Mensch. 3. Ich kenne seinen Willen. 4. Mein Beruf ist Liebe. 5. Ohne Liebe ist kein Leben. 6. Jesus erwekt die Todten wieder. 7. Wer in ihm lebt, stirbt nimmermehr.) Ihr seid durchdrungen, geliebte Jünglinge, Ihr seid erwärmt und bewegt von der Wahrheit einer jeden mir gegebenen Antwort. Denn als Ihr diese Aufschlüsse zu allererst gewannet, da war nicht ich es, der sie Euch gab; Ihr felbst schlosset also das innere Menschenheilig= thum auf. Und so wie dasselbe nun mehr und weiter sich vor Euch öffnete; so schwand aus Eurem Leben die Dunkelheit, und Ihr wurdet Euch bewußt der heiligen Gemeinschaft mit Gott und Jesus, in welcher allein Ihr nunmehr Euch selbst habet und behaltet. Wenn hier demnach nicht von etwas AuswenDr. Pr. 3te Sammi. 31 diggelerntem, das Ihr blos angenommen håttet um meiner Rede willen; wenn hier von Etwas, das Ihr selber gehört und erkannt habt; wenn von einem Glauben, der in Eurem Herzen erwuchs und in manchem felbst tiefe Wurzeln schlug, allein die Rede ist: wie könnet Ihr denn nun erst noch gefragt werden sollen, ob Ihr auch glauben wollet? Ihr glaubet, so ges wiß als Ihr da seid. Ihr glaubet, weil Ihr füh= let, der Mensch lebe im Glauben, und wer nicht glaube, der tödte das Gottesebenbild in seis ner Natur. Feierlich nun aber bezeugen, daß Ihr also glaubet, das müsset Ihr, in diesem Tempel, vor dieser Gemeine, neben diesem Altare, in dies sem Augenblik. Und so sei Gefühl Deiner Nähe denn in jeder Seele, Du Heiliger, und erhoben, erhoben über alles Nichtige fühle sich der Geist zu Deiner Gemeinschaft ! !~ Ich frage Euch, bei Dem, der Euch geliebet hat bis in den Tod,,, weffen seid Ihr jest im Innersten Eures Wesens Euch bewußt"? Daß wir glauben. „Was nennet Ihr „Glauben“? " Wir fühlen, daß in Gott allein der Mensch wahrhaft lebe.. Was bewegt Euch zu solchem Glauben "? Bir glauben nicht deiner Rede willen; wir haben selbst gehöret und erkannt. Wen wollet Ihr zur unablässigen Stärkung dieses Glaubens Euren Helfer seyn lassen"? Jesus, der da ist Christus, der Welt Heiland, ,,Seid Ihr bereit dies Alle zu geloben mit Eis nem Munde; so werfet Euch nieder vor dem, „der Euch berufen hat und heilig ist", und sprechet: ,, wir sind es alle"! " Wir sind es Alle!! Wir geben, heil'ger Gott! aufs Neue Erwekke uns zu fester Treue und bilde uns nach Deinem Sinn. Weich, eitle Welt! O Sünde, weich! Erbarmer, segne das Versprechen, Gott unfers Heils, nur Du allein (@infegnung :) Du hast sie geweihet, Herr! Durch ihre eigenen Worte hast Du sie geweihet, Vater! vor aller Welt! ,,Dein Sohn bleibe nun ihr Führer durch des Lebens Irrgånge! 1 „Dein Wort sei ihres Fußes Leuchte und auf jedem dunkeln Pfade ihr Licht! " Deine Kraft wirke mit herrlicher Gewalt in ihrer Ohnmacht, daß auch durch fie Dir ein Lob zugerichtet werde! " Dein Bild umschwebe, Dein Schutz bez dekke, Deine Liebe erfülle fie, damit sie von Dir feyn mögen und nicht von der Welt; denn „das Wesen dieser Welt vergehet"! ,,Vater! Du hast sie gewürdigt, Dich zu ers kennen und den, den Du gesandt hast, Jesus Christus! Rühre, führe ihre Seelen, die Dich wählen, daß sie glauben, Und im Glauben standhaft bleiben". Amen! |