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für die Freiheit des Glaubens und Gewissens auf dem Schlachtfelde seinen Tod findens fehet für diese Freiheit tausend Unstalten noch blühen, taufend Kirchen und Altäre noch stehen, tausend Festtage gefeiert werden, und tausend Rechtschaffene im Stillen aufbieten, was der Geist vermag und die Umstände gestatten; Nein, ihr könnet sie nicht gering achten wollen, Ihr müsset sig werth Eures Strebens halten, jeder Sonntag, den Ihr hier zubringt, muß Euch neu ins Gedächtniß und ins Herz rufen die Worte unsers Textes. So bestehet nun in der Freiheit, und lasset Euch nicht wieder in das knechti sche Joch fangen. Wir leben im Geiste, so Lasset uns im Geiste wandeln".

Wohl leben wir im Geiste; in Zeiten, die den Geist anregen, die ihn ermuntern sein wahres Heil zu bedenken, die ihn auffordern sich zu schüßen gegen das schleichende Verderben, die den Werth, den um so grösseren Werth, der innern Freiheit ihm enthüllen, da die äussere verloren ist. Brüder, wo auf der Erde ist jeht Freiheit.

S laffet,in der Freiheit uns bestehen, das mit der Sohn Gottes uns befreiet hat". Es duldet sich dann leichter und edler und muthiger,

was geschah und geschehen wird. Freie SeeTen tragen auch die Knechtschaft mit Würde; und öffnet in der Gegenwart sich keine Ausficht für ihre Hoffnungen; so schauen sie empor und rufen mit dem Apostel:

„Das Jerusalem, das droben ist, das ist die freie; die ist unser aller Mutter" *.

Amen.

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Geringes ist die Wiege des Groffen.

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21 Sonntage nach Trinitatis. *

Nach den gewöhnlichen Berechnungen der Men

schen kann nur aus Grossem Grosses entstehen; und wo bedeutende Erfolge hervortreten sollen, da müssen auch bedeutende Kräfte in Bewegung gesezt werden. Es ist wahr: nur nach der Ursach kann die Wirkung sich richten, und was in jener nicht liegt, kann in dieser nicht zum Vorschein kommen. Auch findet, wer einzig bei dem nächsten Grunde einer Erscheinung stehen bleibt, gar oft, daß Glänzendes, Wichtiges, Ungewöhn liches, wo es geschieht, durch geräuschvolle Vorkehrungen eingeleitet und mit Anwendung und Auf

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bietung gewaltiger Mittel erhalten wird. Ja zu= weilen sind alle solche Mittel zur Erreichung eines hohen Zwekkes nicht einmal hinreichend. Mit allem Fleisse und Ernste will das Werk nicht gelingen. Man bemerkt ein Streben, ein Drången, eine Thätigkeit, eine Menge von Zurüstungen und Anstalten, die nichts als Grosses erwarten und siehe, der Erfolg ist am Ende

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lassen,
doch nur eine Kleinigkeit.

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Geschieht aber immer also? Ein zündender Funken ist genug, um Felsen und Mauern zu sprengen; würde man das, wenn man ihn noch. nicht kennte, dem Funken zutrauen? Ein Wetter= Strahl fährt nieder; und die Habe des Fleissigen, die Frucht langer Mühen, vielleicht ganze Dörfer und. Städte lodern in schreklicher Flamme auf; würde man, wenn man ihn noch nicht kennte, im Wetterstrahl eine so verheerende Gewalt ahnen? Auch Scheinbar - Ohnmächtiges demnach und Geringes erzeugt wichtige: Veränderungen, und Kleines ist die Wiege des Groffen. Die Erfolge stehen da; und man hat sie nicht geahnet, und man weiß sie nicht zu erklären, und man verliert sich in einer Welt von Wundern, wenn man sie bis zu ihren Quellen verfolgt.

Warum achtet man hierauf so wenig, meine

Brüder; Es ist eine alte Bemerkung und ein oft wiederholter Vorwurf, daß uns der Wohlthäter verwöhnt, wenn er seine Wohlthaten in Menge und Eile einander folgen låsset; und nur darum, versichern die Weisen, seien wir gegen das Schöne und Herrliche in der Natur so gleichgültig, weil es uns von allen Seiten umringe und mit jedem Jahr sich erneuere. Sollte das auch hier `Anwendung leiden, und unser Auge nur darum das Merkwürdige nicht beachten, weil es nichts als Merkwürdiges zu schauen hat?

Oder müssen es immer nur Bunder der auffallendsten Art seyn,

müssen, wie Jesus fagt, Beichen geschehen an der Sonne, Mond und Sternen, müssen der Himmel Kräfte sich be= wegen, muß das Meer brausen, und auf Erden den Leuten bange seyn", wenn wir einmal er wachen sollen aus diesem Seelenschlaf?

Wie es unglüklich uns macht, wenn wir die Freuden übersehen, die wir täglich haben könnten; so entehrt es uns, wenn wir auf die Lehren nicht achten, die das Leben ertheilt. Denn sei unser Leben auch noch so fern vom Schauplage Welterschütternder Ereignisse; hülle eine noch so tiefe Verborgenheit uns ein; trage alles, was uns begegnet, noch so sehr den Stem

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