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Obwohl er so von außen seiner Macht entkleidet ist, vermag doch weder der geharnischte Ritter, noch vermögen die drei Båren, welche die drei feindlichen Religionspartheien bedeuten und von denen der eine ihm auf dem Haupte sigt, also nicht äußere und leibliche Gewalten vermögen ihn zu tödten und zu vernichten, denn Gottes Wege sind nicht die der Gewalt und der rohen Macht, und wie sich das Phantom eines sichtbaren Gottesrepräsentanten auf Erden selbst die dreifache Krone auf's Haupt geseßt, also muß es sich auch selbst wieder dieselbe vom Haupte nehmen und dem Lamme aufsehen, bekennend, ,,daß Christus der Papst sei, und nicht ein Mensch, daß sein die Gewalt ist, und nicht der Menschen, und daß der Papst nichts An,,deres ist auf Erden, denn ein vollkommner Mensch, der den Schäf,,lein den rechten Weg Christi anzeigt und auch selbst geht. ,,der Papst wird sein ein seelig Gemüth und also auch ,,ein feelig Gemüth in seinen Schafen."

Und

Wir haben den Gang der Entwicklung und die friedliche Weissagung bis hieher begleitet. Um aber auch den kämpfenden Paracelsus zu hören, wollen wir ein paar Beispiele ausheben. XV.,,Hier steht ein Salamander, oder ein wüster Wurm, mit einem Menschen - Kopf und gekrönt mit einer Krone und ein Papst-Hut (mit gekrümmter Spike nach jüdischer Weise) darin."— Nach der mystischen Deutung folgt die Auslegung mit diesen Worten:,,denn nicht christliche, sondern jüdisch, „heidnisch sind seine Lehren. In gleicher Weise, wie Kaiphas und ,,Herodes, Unnas und Pilatus über Christum gehandelt haben, also ,,ist dieser Papst auch ein Mensch, der Christum verkauft wie Judas, ,,der ihn verurtheilt als Pilatus, der ihn dem Volke nimmt, als ,,die Kaiphischen und Annischen; die brachten ihn ums Leben, damit ,,ihn das Volk nicht hätte und von ihm kame."

Ferner zur 16ten Figur, wo der Papst mit 3 Båren umgeben ist, von deren Bedeutung schon oben die Rede war, heißt es:,,dabei wisset, ,,daß die dreierlei Glauben nicht werden die Stadt besigen, wie sie ver= ,,meinen. Und so also der Papst und die Båren verzehrt werden, so ,,wird das seelig goldne Jahr kommen und der Verstand im Glau,,ben, und der mit der Liebe und in wahrer Hoffnung."

Christkatholische Theologen und Prediger.

Fortseßung.

Bis zum 15. Septbr.

* 8.

Hildebrand, Nopper, Strunck, Wittich, Riegger, Faß, Richter, Rauch, Demuth, Sylvester. Gesammtzahl 51.

Ronge's „katholische Dichtungen.“

Der Verfasser obiger Dichtungen hat in dem Vorwort zu selbigen die Befürchtung ausgesprochen, diese seine Gedichte möchten Vielen als nicht rechtzeitig erscheinen. Daß mit diesen,,Vielen" die Freunde seiner Sache gemeint sind, versteht sich von selbst; denn solch eine Befürchtung noch erst über die vielen" Feinde laut werden zu lassen, wåre fast komisch zu nennen: diesen kommen nicht nur die Dichtungen Ronge's, sondern noch vielmehr er selbst seine ganze reale Existenz — höchst unzeitig vor; das versteht sich auch von selbst. Ronge's Befürchtung aber hat ihren guten Grund, und zwar sowohl in Bezug auf Inhalt, wie auf Form seiner sonst ganz freundlichen Gabe; dem Inhalt nach: weil das Gesagte nur eine Wiederholung ist und sein kann dessen, was schon långst von Allen in Ronge's Schriften oder in seinen Predigten gelesen und gehört worden; der Form nach: weil eben dieser Inhalt zu machtig und groß ist für das rythmische Spiel des Versbaues. Ronge soll sein und ist der Mann der Wahrheit, nicht der Dichtung; und selbst nicht einmal in dem poetischen Sinne, wie Goethe sein Leben durch die schöne Verbindung beider Anschauungsweisen feiert, können wir Ronge eine Verschmelzung von Wahrheit und Dichtung für sein Wirken zugestehen: denn Göthe ist Dichter, Ronge aber Reformator.

Hiernach noch eine Kritik dieser Gedichte als solcher geben zu wollen, wåre widersinnig, obgleich wir uns nicht enthalten können, auf das wirklich vortreffliche S. 38:,,Um dreißigsten Geburtstage" aufmerksam zu machen, welches indeß auch schon früher veröffentlicht worden ist. Aber noch eine Bemerkung erlauben wir uns in Bezug auf das Motiv zur Herausgabe. Ronge hat sich dabei den Zweck geseht, diejenigen seiner Gegner zu widerlegen,,,welche auszustreuen suchen, daß er bewußtlos, ohne die Zeit zu erkennen, gethan, was er gethan." Ob dies erreicht werden wird? Wer im Stande ist, über Ronge in dieser Weise abzusprechen und damit jezt noch das Haltlose seines Werkes beweisen zu wollen, der geht wohl auch noch ohne Scheu und Schaam einen Schritt weiter und sagt, wenn's ihm nüßlich scheint: diese Dichtungen seien nicht vor dem 1. Oktober 1844, sondern nachher geschrieben. Man weiß ja, wie weit hierin die Praxis sich versteigt. Außerdem aber was liegt daran, ob gewisse Leute so oder so von Ronge denken; ob sie ihn steinigen oder verbrennen möchten: wenn sie nur beides bleiben lassen müssen; eine vollige Nichtbeachtung ist die beste Vergeltung ihres Strebens und zugleich dessen Tod. Und das ist vielleicht um so rathsamer, als der Rückblick auf solche Gegner stets den Weg über die eigene Persönlichkeit nehmen muß, nicht anders, als vermittelst eines Hinblicks auf diese erfolgen kann. Ronge aber weiß ja, und hat es nach den höchsten Vorbildern auch an seinem Theil schon durch die That bewiesen, daß ein Reformationswerk nur mit Verläugnung aller und jeder Persönlichkeit durchzuführen ist. J. Koeller.

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Deutsche Akkorde auf der Davidischen Harfe von Theodor Hofferichter. Lauban, 1845.

Die vorliegende Paraphrase der Psalmen ist nicht blos der Sprache nach,,deutsch," sondern auch, wie der Dichter uns in der Vorrede belehrt, deutsch in der Gesinnung. Die Psalmen sind hier in ein modernes Gewand gehüllt und aller Beziehungen auf jüdische Sitten, Ge= bräuche und Geschichten entkleidet worden, damit den mit ihnen Unbe kannten der erbauende Genuß jener Poefieen unverkürzt bleibe. Es ist freilich, das fühlt und gesteht auch der Verfasser, schwierig, den fessellosen Flug jener uralten orientalischen Dichtungen in moderne Reime und Verse zu bringen, ohne die Schönheit des Werkes zu trüben, weil man gar zu leicht Gefahr läuft, ein unnatürliches Gemisch von reinem, glůhenden Aether und dumpfer, gepreßter Stubenluft hervorzubringen. Diese Schwierigkeit hat der Dichter meisten Theils mit Glück überwunden, und nicht ohne Geschick an einzelne Psalmen Beziehungen auf christliches Leben in Kirche und Staat und auf Deutsches insbesondere angeknüpft. In dieser Beziehung sind die Psalmen 12, 20, 21, 45, 60, 72, 76, 78, 80, 82, 105, 120, 132 und als überraschend 137 hervorzuheben. Einer dieser Psalmen (78) enthält sogar eine glückliche Beleuchtung aller der wichtigsten Züge, welche die Vorsehung in die deutsche Geschichte eingegraben. Der Dichter stimmt auch an passenden Stellen ein Klagelied an über die Bedrückungen, mit denen in der neues ren Geschichte Herrschsucht, Ehrgeiz und Habsucht die Menschheit belasteten und noch belasten, oder einen Jubelgesang über die Siege, welche die deutsche Nation bereits gefeiert. Nur hätte er die Anführung von Einzelnheiten vermeiden sollen, die an verschiedenen Stellen auf den Eindruck des Ganzen sehr störend einwirken. Uebrigens ist nicht zu übersehen, daß diese Lieder sämmtlich im Jahre 1842 entstanden sind. Möchte Herr Prediger Hofferichter bei seinen vielen Amtsgeschäften so viel Zeit erübrigen, um auch der christkatholischen Harfe wohltönende Akkorde zu entlocken!

Lüben, im September. Das schlesische römische Kirchenblatt hat öfters berichtet, daß Personen vom Christkatholicismus zu der (soge= nannten) allein selig machenden Kirche wieder zurückgetreten sind. Wie wahrheitsliebend dieses Blatt ist, haben wir aus mehreren lågenhaften Artikeln aus Lüben ersehen, wir wissen nun aber auch aus eigener Erfahrung, welche Bewandniß es mit dem Rücktritte von Christkatholiken zur römischen Kirche haben mag.

Vor einigen Tagen arbeiteten hier 2 Zimmerleute, Korde und Scholz, und ein Steinseher, Namens Hofrichter, gegenüber der Behausung des römischen Geistlichen (Curatus). Der 2c. Korde, früher ein römischer Katholik, ist zur christkatholischen Kirche übergetreten und ließ vor 14 Tagen durch Herrn Prediger Båthig aus Glogau sein Kind taufen.

Während der Arbeit ruft plößlich ein junges Frauenzimmer aus der ges dachten Wohnung den 3 Männern zu, derjenige, welcher von ihnen Korde heiße, möchte doch einmal zum Herrn Curatus kommen. Der Gerufene folgt diesem Verlangen und verweilt eine halbe Stunde indem Hause. Nach seiner Rückkunft fragen ihn seine Cameraden, was denn der Curatus von ihm gewollt habe, und er erzählt ihnen, daß dieser ihm Vorwürfe gemacht, daß er Christkatholik geworden und sein Kind von einem christkatholischen Geistlichen habe taufen lassen, wozu dieser gar kein Recht habe. Der Geistliche habe ihn überreden wollen, er habe eine große Sünde begangen, sei in unheilvolle Irrthümer verfallen, worüber er belehrt werden solle. Nach mehrfachen Schmähungen gegen die Christkatholiken, habe ihm der Curatus mit dem Tode, Teufel, Fe= gefeuer und der Hölle gedroht, so daß er verwirrt davon gegangen sei!— Håtte der Curatus seinen Zweck erreicht und jenen Mann wieder zum Rücktritt bewogen, so hätte gewiß wieder das +++ Kirchenblatt berichtet, daß das neue Heidenthum seinem Untergange nahe sei, indem schon wieder ein Mitleid erregender Rücktritt eines Reuigen in den Schooß der allein selig machenden Kirche stattgefunden habe!

Die hiesige christkatholische Gemeinde wächst noch fortwährend an Seelenzahl, und ihr Gottesdienst ist stets so besucht, daß die Kirche noch nie die Zuhörer fassen konnte; viele müssen außerhalb der Thüren stehen, ja viele, die nicht zeitig kommen, erhalten dort nicht einmal einen Plag und müssen nach Hause gehen, ohne etwas von der Predigt zu hören. 19.

Die freien Gedanken.

Es giebt auf Erden so Mancherlei,
Was mächtig ist, ohne zu wanken;
Doch fragt ihr, was das Mächtigste sei?
Das sind,, die freien Gedanken."

Sie fahren wie Bliße aus Himmelshöh'n
Auf Geister hernieder und zünden;
Woher sie gekommen, und wie sie entsteh'n,
Kann keiner der Menschen ergründen.

Nicht irdische Mächte halten sie auf,
Kein Censor, keine Barriere,

Sie bahnen sich selber den freiesten Lauf
Durch Herzen und Länder und Meere.

Sie raunen den Mächt'gen, den Priestern zumal
Das gewaltige Wort in die Ohren:

,,Durch Autodafe, durch Bannesstrahl

,,Geh'n wir nirgends und nimmer verloren.“

Sie pflanzen auf Lüften electrisch sich fort,
Von Geistesodem getragen.

Wer möchte den Geist, ihren sichersten Hort,
Darniederzuwerfen es wagen?

Den alten Sauerteig fegen sie aus,
Den veralteten Blunder der Zeiten,
Sie können allein ein lichteres Haus
Den harrenden Menschen bereiten.

Drum ist ihr Wort ein blißendes Schwert,
Ihr Helm und Panzer vor allen
So stark, daß, die sich mit ihnen bewehrt,
Auch nimmer dem Tode verfallen.

Sie sind die tapferste Heldenschaar,
Des Weltgeist's erobernde Krieger;

Ihr stolzes Panier:,,der fliegende Aar,"
It's herrlichste Zeichen der Sieger.

Dr. Rudnick.

Entwickelung der deutsch-katholischen Gemeinde
zu Halberstadt.

Nachdem die Schritte, welche in Schneidemühl und Breslau gethan waren, um die geistige und materielle Knechtschaft der römischen Hierarchie abzuschütteln, von dem größten Theile der Halberstädter Bevölke= rung mit freudigem Vorgefühl einer schöneren Zukunft begrüßt worden waren, versammelten sich am 10. Februar d. I., nach vorhergegangener öffentlicher Bekanntmachung, eine große Anzahl Männer im Saale des ,,Hotel de Prusse," woselbst folgende Adresse vorgelesen und unterschrieben wurde.

,,Euch Männern, die Ihr, die Fesseln des Geisteszwanges zerbrechend, nach Verehrung Gottes im Geist und in der Wahrheit ringet, bieten als Geistesverwandte wir unterzeichnete Katholiken und Protestanten in Liebe Gruß und Hand, mit dem Zuruf: Luc. 12, 32:,,,,Fürchte dich nicht, du kleine Heerde; denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben,"" und Galat. 5, 1: ,,,,So bestehet nun in der Freiheit, damit uns Christus befreit hat, und laßt euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen." Was Euch geschieht, geschieht uns! Euer Werk ist aus Gott, drum kann es niemand hindern.“

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Die Adresse zählte 311 Unterschriften, darunter 12 von bisher romischen Katholiken, und wurde nach Schneidemühl und Breslau zugleich abgesandt.

Obgleich nach diesem Ergebniß das Verhältniß der Anzahl der sich ge= gen die römische Hierarchie erklärenden Katholiken zu derjenigen der Protestanten und namentlich zu derjenigen der zurückbleibenden römisch ge

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