ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Längen- und Flächenmasse.

339

ganzen System abgeleitet ist. Der Mensch erscheint als Mikrokosmos, als eine Wiederspiegelung des Weltalls (S. 158), und darum sind an seinem Körper die Masseinheiten im Kleinen vertreten, die im Weltall im grossen offenbart sind.

Das heisst das ist die Anschauung, welche dem System zu grunde liegt. Die Frage nach dessen Entstehung ist damit noch nicht entschieden. Diese Entstehung liegt aber in weit vorgeschichtlicher Zeit, und geht vor allem die israelitische Altertumskunde nichts mehr an.

matu =

Von solchen vom Körper hergenommenen Massbezeichnungen sind bisher für das Babylonisch-Assyrische belegt: ausser dem Grundwort am, noch ubânu Finger), und der nur ideographisch als >Fusstapfe (GIR.SAB.DU) bezeichnete Ausdruck für ein zwischen Elle und Spanne stehendes also einer andern Einteilungsart angehörendes Mass, das unserm Fuss entspricht ). Wenn man in »Schritt« 2. Sam. 6, 13 eine feste Mass bezeichnung sieht, so würden wol beide gleichzustellen sein.

In gleicher Weise wie bei Ezechiel (40, 5) hervorgehoben wird, dass die Länge des 6-elligen Massstabes »nach Elle und Spanne« (NG) d. h. nach der grossen Elle zu verstehen sei, lautet im assyrischen die entsprechende Angabe stets: . . . Ellen ina ištên ammati d. i. so und so viel Ellen mit einer Elle gemessen, und wenn die grosse Elle bezeichnet werden soll: ina rabîti oder ina dannati), wie nach Analogie der Gewichtsbezeichnung wol anzunehmen ist.

Von den grösseren Massen ist der Name des »Rohres« (Ruthe) ebenfalls babylonisches Lehnwort (kanû) schon die Wahl der Bezeichnung weist auf ihre Heimat, das Land des Rohres. Das neubabylonische kanû (GI) hat sieben Ellen).

Das grösste babylonische Längenmass ist die Doppelstunde (KAS.PU geschrieben, wie zu lesen nicht sicher), deren Ableitung als Zeitmass den Schlüssel zum Verständnis des Systems giebt (S. 328). Als Längenmass soll sie den in einer Doppelstunde zurückzulegenden Weg darstellen, sie entspricht also unserer Meile, die in ihr ihren Ursprung hat. Wo Entfernungen in ihr angegeben werden, wird meist von KAS.PU kakkari, der Land meile gesprochen. Das ist also ein Parallelausdruck zu 2. Kön. 5, 19 (Gen. 35, 16; 48, 7), dessen Grösse nicht feststeht (nach der Überlieferung die Parasange, also ein Unterteil von KAS.PU).

Flächenmasse. Der Babylonier misst sein Land mit den Hohlmassen, d. h. es wird nach der für die Aussaat erforderlichen Menge von Getreide bestimmt. Das ist aber nur der ursprüngliche Gedanke, nach der ganzen Art des Systems ist wol anzunehmen, dass die Bestimmung des Verhältnisses von Aussaat und Boden fest geregelt war und zwar nach denselben höheren Grundsätzen wie alle anderen. Dann würde also tatsächlich dort ein festes Flächenmass bestanden haben, das nur in der Bezeichnung mit dem Hohlmasse identisch war.

Kein Flächenmass im Sinne von »mit einem Joche zu bestellendes Stück Land ist, das Jes. 5, 10 und 2. Kön. 5, 17 (1. Sam. 14, 14 ist der Text unverständlich) vorliegt 5). Es ist vielmehr ein (grösseres) Gewicht. Die Bedeutung der Wurzel ist nicht zusammenspannen (Joch), sondern samádu abwiegen = bezahlen, also synonym von sakálu = p, sodass die Begriffsentwicklung gleichzustellen ist mit šiklu-Sekel.

1) S. das Beispiel Nabuna'id, Abu Habba-Inschrift II 65 S. 105.

2) F. II S. 308.

= KB. III 1

3) Vgl. Tigl.-Pil. III Ann. 25. Sargon Nimr. 21 vom Gewicht (mana).
4) Peiser, Keilschriftliche Actenstücke S. 91. Oppert, Mémoires divers p. 14.
5) F. II S. 90. OLZ. 1901, 194 Krit. Schriften II S. 34.

340

Hohlmasse. Gewicht und Geld.

Der Ausdruck ist vielleicht nicht babylonisch, sondern mesopotamischkanaanäisch.

=

Hohlmasse. Die ideographische Bezeichnungsweise im Assyrischen macht es schwierig, Gleichheit der Benennung nachzuweisen. Für homer babyl. iméru liegt sie auf der Hand; dass kór dasselbe ist wie das mit dem Zeichen GUR geschriebene, ist zu vermuten. NO zeigt Gleichheit des Lautes mit dem bab.-assyr. Worte für Getreide (še'u; geschr. ŠE.ZIR), welches bei der Massangabe der Felder zum Hohlmasse (GUR) hinzugesetzt wird.

Im Phönicischen (Cypern, Narnaka-Inschrift v. Landau Nr. 105) wird das Silber nachgerechnet. Nach Analogie der Flächenmasse kann man vielleicht annehmen, dass hier Gleichheit der Bezeichnung zwischen Hohlmassen und Gewicht vorliegt. Dann würde also das Silbergewicht sein, das (im Werte?) dem kôr Getreide entspricht (wobei ebenfalls ein festgestelltes Verhältnis angenommen werden müsste). Silber wird sonst nach der Mine gerechnet, das ist aber an der betreffenden Stelle ausgeschlossen, es könnte höchstens von Sekeln die Rede sein.

Andere phönicisch-cyprische Hohlmasse sind wol die Kition 77 86 (v. Landau 91) genannten (!), SEP und ND (!? 1. NEP? vgl. auch kürzung in Kition 78).

CIPh. als Ab

Gewicht und Währung. Gleich sind die Bezeichnungen für Mine (ma-na) und Sekel (šiklu). Das Wort für Talent (Zeichen GÜN) ist noch nicht mit Sicherheit als biltu erwiesen. Hebräisches bedeutet den Kreis und man erklärt es richtig aus der Formung des Goldes in Kreisform, wie es die ägyptischen Darstellungen zeigen. Ein solcher Goldkreis stellt also ein Talent dar. Die Wahl der Form stellt dieselbe Symbolik dar, welche alle Masse und Gewichte mit dem Weltall in Beziehung setzt: es ist das Symbol des Sonnenmetalls, des Goldes, das den Kreislauf des Jahres darstellen soll (vergleiche dazu assyrisch limmu lim'u, liv'u das Wort für Jahresumlauf).

=

Danach soll das Verhältnis von Sonne, Mond und Ištar (Venusstern), denen Gold, Silber und Kupfer geheiligt sind, sich in dem Verhältnis der drei Wertmetalle ausdrücken, wobei dem Werte entsprechend die umgekehrte Reihenfolge stattfindet. Demgemäss wird Gold, wenn nichts anderes bemerkt, bei den Babyloniern wie bei den Hebräern nach Sekeln, Silber nach Minen und Kupfer nach Talenten gerechnet.

Es scheint hiernach als ob prin ein Wort für Talent sein soll, wenn von Kupfer (und Bronce) die Rede ist, denn 2. Sam. 21, 16 kann höchstens ein Speer von drei Talenten Gewicht1) gemeint sein (also ist zu streichen; oder 300 Sekel schwer?).

Demnach ist zur Tel-Amarna-Zeit in Palästina noch nicht Silber

Wertmesser (kaspu = im Babylonisch-Assyrischen Silber und Geld, also die Grundlage des Münzsystems), sondern das Metall der Göttin der Kanaanäer, Aštoret: das Kupfer. Denn nur 3(?)000 Talente Kupfer können es sein, die Janḥamu von Milki-el als Strafe oder Lösegeld genommen hat: Tel-Am. 171. Vgl. S. 202. Zu-, dem Unterteil des Šekel (20) als Gewicht und Münze, ist zu bemerken, dass ein besonderer Unterteil des Šekel im Babylonischen bis

1) F. III S. 51.

Gewicht und Geld.

.bei Daniel פרש

341

jetzt nur in einem Falle und zwar aus spätester Zeit bezeugt ist. Die Lesung ist nicht ganz sicher 1).

Dagegen scheint bereits in älterer Zeit 2) nach dem halben Šekel gerechnet worden zu sein. Die Bezeichnung dafür ist das Ideogramm TAR(KUT).ȚU d. i. paras šikli »Teil (und zwar wol Hälfte) des Šekel.

Ebenso ist als die halbe Mine ( ma-na) durch ein assyrisches Gewicht mit zweisprachiger Inschrift bezeugt (C. I. Ar. 10), wie auch noch der Mišna bekannt ist 3). Zum Unterschied ist wol der halbe Šekel ausdrücklich als paras šikli bezeichnet worden.

Nicht klar ist, wie in der Steleninschrift Panammûs (5/6) zu beurteilen ist:

[ocr errors]

.שאה • ושורה - וחטה ושערה - יקב • פרסי בשקל - ושטיב - - - -בשקל - ואסנב משת בשקלי

[Es ging zu Grunde das Getreide und war teuer] Korn (še'u) und šôra und Weizen und Gerste. Und es kostete der p r s (von diesen Getreidearten) einen Sekel, und der strb von .. einen Sekel, und das

4) einen Šekel.

-Mass (šinibu) von . . . Hier ist paras 11⁄2 und šinib, also auch das unbekannte strb wol als das den Gewichten entsprechende Hohlmass aufzufassen. als »halbe Mines hat man mit Recht zur Erklärung von Dan. 5, 25 herengezogen. Da es aber halbe Mine bedeutet, so folgt daraus, dass der Text: Mine, Mine, Sekel und Halbmine (es ist natürlich der Singular zu lesen) nicht in Ordnung sein kann3). Es ergiebt sich ohne weiteres, dass bp bp Einschub ist. Dann aber ist die Beziehung klar: die 2 Minen sollen die 21 Jahre darstellen, nach deren Verlauf Kambyses, welcher der die Gefässe entweihende Belsazar ist, den Tod finden wird. Es sind die 22 Jahre, während deren der Kult aufgehoben bleibt. Daraus ergiebt sich aber weiter, dass die ganze Legende eine secundäre Ausschmückung des Vorganges ist, denn sie fasst das bereits als

Hälfte statt ganze Dauer (S. 284). Das spricht wieder für die Voraussetzung, dass der Belsazar, dem dieses gilt, eben Kambyses ist, der erst durch Umarbeitung, also ebenfalls in zweiter Stufe zu Belsazar) geworden ist.

Durch die weitere Umdeutung der hamuštu auf die šebû'a (31⁄2 statt 211⁄2) mag die Einschiebung des pr veranlasst worden sein.

Eine Bestätigung der Richtigkeit der Angaben über den an

1) Geschr. ba-ra oder ba-sik(še). Strassmaier in ZA. III S. 132 (Urkunde aus dem Jahre Arsakes 218. 5. 21 (= 31 v. Chr.): / mana 8 šiklu 1 ba-ra (?)). 2) Obelisk mit der Landesvermessung des Königs Man-išdu-su von Kiš (ed. Scheil, Textes élamites-sémitiques der Délégation en Perse) Col. I 13; VIII 14. 3) Clermont-Ganneau, Rec. d'archéol. orient. I p. 142.

4) nicht z »Getränk«, sondern maš-si-ta Kudurru Melišiḥu's (Scheil, Susa II) Col. II 50? Es wird damit Feldfrucht (allgemeiner Ausdruck?) bezeichnet.

5) Deshalb verwirft Behrmann (Nowacks Handkommentar) von diesem Standpunkte aus mit Recht die ganze Deutung.

6) Der Eroberer Nebukadnezar ist der Eroberer Kambyses. Dieser ist der Sohn von Kyros, damit wird der Entweihende zum Sohne Nebukadnezars Amel-Marduk; Nebukadnezar wird ferner mit Nabû-na'id und sein Sohn mit dessen Sohne Belsazar zusammengeworfen (S. 285).

342

Hiskias Tribut an Sanherib.

=

Sanherib gezahlten Tribut (vgl. S. 273) in 2. Kön. 18, 14 (300 Talente Silber und 30 Talente Gold, wogegen Sanherib III 34 KB. II S. 15 von 800 Talenten Silber und 30 Talenten Gold spricht) hat man (Brandis, Maass- und Gewichtssystem S. 198) darin zu finden geglaubt, dass die vorauszusetzende Verschiedenheit des beiderseitigen Gewichtes dabei in Anschlag zu bringen sei, wonach den 800 leichten assyrischen 300 schwere Talente entsprochen hätten. Die betreffenden Berechnungen gehen aber auf das Gewicht der Perserzeit zurück, und wir können vorläufig für das judäische jener Zeit gar nichts bestimmen. Auch dient dabei die biblische Angabe selbst mehr als Ausgangspunkt und Stütze, als dass sie selbst durch anderweitigen Anhalt gestützt würde.

II.

Religion und Sprache

von

Heinrich Zimmern.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »