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Die Here (mit großer Emphase fängt an aus dem Buch

Du mußt verstehn!

zu declamiren).

Aus Eins mach' Zehn,
Und Zwey laß gehn,
Und Drey machh' gleich,
So bist du reich.
Verlier' die Vier!

Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Her',

Mach' Sieben und Acht,

So ist's vollbracht:

Und Neun ist Eins,

Und Zehn ist keins.

Das ist das Heren- Einmal-Eins!

Faust.

Mich dunkt die Alte spricht im Fieber.

Mephistopheles.

Das ist noch lange nicht vorüber,

Ich kenn' es wohl, so klingt das ganze Buch;

Ich habe manche Zeit damit verloren,

Denn ein vollkommner Widerspruch

Bleibt gleich geheimnißvoll für Kluge wie für Thoren,

Mein Freund, die Kunst ist alt und neu.

Es war die Art zu allen Zeiten,

Durch Drey und Eins, und Eins und Drey
Irrthum statt Wahrheit zu verbreiten.
So schwägt und lehrt man ungestört;
Wer will sich mit den Narren befassen?

Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.

Die Here (fährt fort).

Die hohe Kraft

Der Wissenschaft,

Der ganzen Welt verborgen!

Und wer nicht denkt,

Dem wird sie geschenkt,

Er hat sie ohne Sorgen.

Faust.

Was sagt sie uns für Unsinn vor?
Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
Mich dunkt, ich hör ein ganzes Chor
Von hunderttausend Narren sprechen.
Mephistopheles.

Genug, genug, o treffliche Sibylle!
Gib deinen Trant herbei, und fülle

Die Schale rasch bis an den Rand hinan;

Denn meinem Freund wird dieser Trunk nicht schaden; Er ist ein Mann von vielen Graden,

Der manchen guten Schluck gethan.

Die Here

(mit vielen Ceremonien, schenkt den Trankin eine Schale; wie sie Faust an den Mund bringt, entsteht eine leichte Flamme).

Mephistopheles.

Nur frisch hinunter! Immer zu!

Es wird dir gleich das Herz erfreuen.
Bist mit dem Teufel du und du,

Und willst dich vor der Flamme scheuen?

Die Here (löst den Kreis).
Faust (tritt heraus).
Mephistopheles.

Nun frisch hinaus! Du darfst nicht ruhn.
Die Here.

Mög' euch das Schlückchen wohl behagen!

Mephistopheles (ur Here).

Und kann ich dir was zu Gefallen thun;
So darfst du mir's nur auf Walpurgis sagen.
Die Here.

Hier ist ein Lied! wenn ihr's zuweilen singt,
So werdet ihr besondre Wirkung spüren.
Mephistopheles (zu Faust).

Komm nur geschwind und laß dich führen;

Du mußt nothwendig transpiriren,

Damit die Kraft durch Inn- und Aeußres dringt.
Den edlen Müßiggang lehr' ich hernach dich schäßen,
Und bald empfindest du mit innigem Ergeßen,
Wie sich Cupido regt und hin und wieder springt,
Faust.

Laß mich nur schnell noch in den Spiegel schauen!
Das Frauenbild war gar zu schön!

Mephistopheles.

Nein! Nein! Du sollst das Muster aller Frauen
Nun bald leibhaftig vor dir sehn.

(Leise)

Du siehst, mit diesem Trank im Leibe,

Bald Helenen in jedem Weibe.

Straße.

Faust. Margarete vorüber gehend.

Faust.

Mein schönes Fräulein, darf ich wagen, Meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen ? Margarete.

Bin weder Fräulein, weder schön, Kann ungeleitet nach Hause gehu. (Sie macht sich los und ab.)

Faust.

Beim Himmel, dieses Kind ist schön!
So etwas hab' ich nie gesehn.
Sie ist so sitt und tugendreich,
Und etwas schnippisch doch zugleich.
Der Lippe Roth, der Wange Licht,
Die Tage der Welt vergéss' ich's nicht!
Wie sie die Augen niederschlägt,
hat tief sich in mein Herz geprägt;

Wie sie kurz angebunden war,

Das ist nun zum Entzücken gar!

Mephistopheles (tritt auf).

Faust.

Hör', du mußt mir die Dirne schaffen!

Mephistopheles.

Nun, welche?

Faust.

Sie ging just vorbei.

Mephistopheles.

Da die? Sie kam von ihrem Pfaffen,
Der sprach sie aller Sünden frei;

Ich schlich mich hart am Stuhl vorbei,
Es ist ein gar unschuldig Ding,

Das eben für nichts zur Beichte ging; Ueber die hab' ich keine Gewalt !

Faust.

Ist über vierzehn Jahr doch alt.

Mephistopheles.

Du sprichst ja wie Hans Liederlich, Der begehrt jede liebe Blum' für sich, Und dünkelt ihm es wär kein Ehr' Und Gunst die nicht zu pflücken wär'; Geht aber doch nicht immer an.

Faust.

Mein Herr Magifter Lobesan,

Laß er mich mit dem Geseß in Frieden!

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