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20 a I d und Höh I e.

Faust (allein).

Erhabner Geist, du gabst mir, gabst mir alles,
Warum ich bat. Du hast mir nicht umsonst
Dein Angesicht im Fener zugewendet.

Gabst mir die herrliche Natur zum Königreich,
Kraft, sie zu fühlen, zu genießen. Nicht
Kalt staunenden Besuch erlaubst du nur,
Vergönnest mir in ihre tiefe Brust

Wie in den Busen eines Freund's zu schauen.
Du führst die Reihe der Lebendigen

Vor mir vorbei, und lehrst mich meine Brüder

Im stillen Busch, in Luft und Wasser kennen.
Und wenn der Sturm im Walde brauft und knarrt,
Die Riesenfichte stürzend Nachbaräfte

Und Nachbarstämme quetschend nieder streift,

Und ihrem Fall dumpf hohl der Hügel donnert;
Dann führst du mich zur sichern Höhle, zeigst
Mich dann mir selbst, und meiner eignen Brust
Geheime tiefe Wunder öffnen sich.

Und steigt vor meinem Blick der reine Mond
Besänftigend herüber; schweben mir

Von Felsenwänden, aus dem feuchten Busch,
Der Vorwelt filberne Gestalten auf,
Und lindern der Betrachtung strenge Lust.

daß dem Menschen nichts Vollkomm'nes wird,
Empfind' ich nun. Du gabst zu dieser Wonne,
Die mich den Göttern nah' und näher bringt,
Mir den Gefährten, den ich schon nicht mehr
Entbehren kann, wenn er gleich, kalt und frech,
Mich vor mir selbst erniedrigt, und zu Nichts,
Mit einem Worthauch, deine Gaben wandelt.
Er facht in meiner Brust ein wildes Feuer
Nach jenem schönen Bild geschäftig an.
So taum ich von Begierde zu Genuß,
Und im Genuß verschmacht' ich nach Begierde.

Mephistopheles (tritt auf).
Mephistopheles.

Habt ihr nun bald das Leben g'nug geführt?
Wie kann's euch in die Länge freuen?

Es ist wohl gut, daß man's einmal probirt ;
Dann aber wieder zu was Neuen!

Faust.

Ich wollt, du hättest mehr zu thun,
Als mich am guten Tag zu plagen.
Mephistopheles.

Nun nun! ich laff' dich gerne ruhn,
Du darfst mir's nicht im Ernste sagen.
An dir Gesellen unhold, varsch und toll,

Ist wahrlich wenig zu verlieren.

Den ganzen Tag hat man die Hände voll!
Was ihm gefällt und was man lassen soll,
Kann man dem Herrn nie an der Nase spüren.
Faust.

Das ist so just der rechte Ton!

Er will noch Dank, daß er mich ennähirt.

Mephistopheles.

Wie hatt'st du, armer Erdensohn,

Dein Leben ohne mich geführt?
Vom Kribskrabs der Imagination

Hab' ich dich doch auf Zeiten lang curirt;
Und wär ich nicht, so wär'st du schon
Von diesem Erdball abspaziert.

Was hast du da in Höhlen, Felsenriyen

Dich wie ein Schuhu zu versißen?

Was schlurfst aus dumpfem Moos und triefendem Gestein,

Wie eine Kröte, Nahrung ein?

Ein schöner, süßer Zeitvertreib!

Dir steckt der Doctor noch im Leib.

Faust.

Verstehst du, was für neue Lebenstraft

Mir dieser Wandel in der Oede schafft?

Ja, würdest du es ahnen können,

Du wärest Teufel g'nug mein Glück mir nicht zu gönnen.

Mephistopheles.

Ein überirdisches Vergnügen!

In Nacht und Thau auf den Gebirgen liegen,

Und Erd' und Himmel wonniglich umfassen,
Zu einer Gottheit sich aufschwellen lassen,
Der Erde Mark mit Ahnungsdrang durchwühlen,
Aue sechs Tagewerk im Busen fühlen,
In stolzer Kraft ich weiß nicht was genießen,
Bald liebewonniglich in alles überfließen,
Verschwunden ganz der Erdensohn,

Und dann die hohe Intuition

(Mit einer Gebärde)

Ich darf nicht sagen wie

-

zu schließen.

Pfui über dich!

Faust.

Mephistopheles.

Das will euch nicht behagen;

Ihr habt das Recht gesittet pfui zu sagen.
Man darf das nicht vor keuschen Ohren nennen,
Was keusche Herzen nicht entbehren können,
Und kurz und gut, ich gönn' Ihm das Vergnügen,
Gelegentlich sich etwas vorzulûgen ;

Doch lange hält Er das nicht aus.
Du bist schon wieder abgetrieben,
Und, währt es länger, aufgerieben
In Touheit oder Angst und Graus.
Genug damit! Dein Liebchen sigt dadrinne,
Und alles wird ihr eng' und trüb.

Du kommst ihr gar nicht aus dem Einne,
Sie hat dich übermächtig lieb.

Erft kam deine Liebeswuth übergeflossen,

Wie vom geschmolznen Schnee ein Bächlein übersteigt z

Du hast sie ihr ins Sherz gegossen;
Nun ist dein Bächlein wieder seicht.

Mich dünkt, anstatt in Wäldern zu thronen,
Ließ es dem großen Herren gut,

Das arme affenjunge Blut

Für seine Liebe zu belohnen.

Die Zeit wird ihr erbärmlich lang;

Sie steht am Fenster, sieht die Wolken ziehn

Ueber die alte Stadtmauer hin.

Wenn ich ein Vöglein wär'! so geht ihr Gesang

Tagelang, halbe Nächte lang.

Einmal ist sie munter, meist betrübt,

Einmal recht ausgeweint,

Dann wieder ruhig, wie's scheint,

Und immer verliebt.

Schlange! Schlange!

Faust.

Mephistopheles (für sich).

Gelt! daß ich dich fange!

Faust.

Verruchter! hebe dich von hinnen,

Und nenne nicht das schöne Weib!
Bring' die Begier zu ihrem` süßen Leib

Nicht wieder vor die halb verrückten Sinnen!

Mephistopheles.

Was soll es denn? Sie meint du seyft entflohn, Und halb und halb bist du es schon.

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