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XVII.

Der Dichter ruft in einem Abendgebete (s. zu v. 15) um Hülfe vor seinen Feinden zu Gott und beruft sich dabei auf seine Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit, v. 1. Gott möge als Richter erscheinen und mit Unparteilichkeit prüfen, v. 2. Er beruft sich dabei auf die Prüfung und die Anerkenntniss Gottes, der seine Lauterkeit kenne, und er betheuert seine Gerechtigkeit der Bosheit der Feinde gegenüber, 3—5. Darum nun ruft er, der Gerechte, Gott an, ihn bewahren zu wollen vor der Bosheit ungestümer, unversöhnlicher, hochmüthiger und hinterlistiger Feinde, v. 6-12. Dann wird nach der längeren Beschreibung der Frevler der Anruf um Hülfe noch kräftiger erneut. Ja, Gott möge ihn vor den Frevlern retten, deren glückliches Ergehen, dauerndes Leben und Glück so arg der Idee der Gerechtigkeit und dem Willen Gottes zu widerstreiten scheint; zu ihnen im Gegensatz, hofft er mit Zuversicht der Gnade Gottes sich erfreuen zu können und beim Erwachen des Heiles Gottes (der bis dahin in stiller Nacht ihn prüft, vgl. v. 5) gewiss zu werden, v. 13 – 15.

Das Gebet zerfällt zunächst in zwei Hälften, deren erste den Eingang, in fünf Versen, bildet, deren zweite die bedeutsame Zehnzahl der Verse aufweist. Das Ende v. 15 kehrt durch zum Anfange v. 1 zurück. In der ersten Hälfte v. 1-5 wird der Ruf um Hülfe angehoben und begründet, doch so, dass er in zwei Hälften zerfällt: v. 1 u. 2 die Bitte um das Recht, v. 3-5 die Begründung der Bitte aussprechend. Die Bitte wird dann v. 6 ff. noch lebhafter angehoben und begründet durch die Bosheit der Frevler; v. 13 f. wird sie dann noch kräftiger erneut. Schon durch diese Steigerung des Affects würde der zweite Theil in zwei Strophen: vv. 6-12; 13-15 zerfallen, doch lassen sich schicklich hier drei Strophen abtheilen: v. 6-9 die Bitte um Hülfe vor den Gegnern; v. 10-12 die nähere Begründung der Bitte durch die Bosheit der Frevler; v. 13-15 den Widerspruch ihres Ergehens mit dem Willen Gottes darstellend und daran den Ausdruck der eigenen Hoffnung anschliessend.

Obwohl, gleich dem Vorigen, auch dieses Lied für alle Fromme bestimmt und ein Hülferuf der gerechten Gemeinde ist, wie man aus ,,unsern Schritte" v. 11 ersieht, so hat der S. doch auch hier wiederum zugleich Beziehung auf eigene persönliche Erfahrungen und Leiden genommen, wie aus „, sie umgeben mich" ebend. hervorgeht. Das Lied ist in gegenwärtiger und höchster Gefahr gedichtet. Vgl. n ebend.

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Deine Augen

-

mögen schau'n mit Unparteilichkeit.

3. Prüfst du mein Herz, musterst es Nachts,

Läuterst du mich: nicht wirst du finden.

Mein Denken nicht überschreitet mein Mund.

Die Ge

V. 1: Mein Gebet, nämlich wie es v. 6 ff. folgt. rechtigkeit (p) ist die Lebensgerechtigkeit, sie bezieht sich auf die ganze Richtung des Lebens, das ganze Streben des Gemüthes, ohne dass der Redende sich für absolut sündenlos und heilig erklärte; auch spricht er sich, wie das Folgende zeigt, von Heuchelei, nicht von Schwachheit frei. Ferner erinnere man sich, dass der Ps., abgesehen von der persönlichen Beziehung v. 11, im Namen der Gemeinde redet, welche darauf hingewiesen wird, dass die Gerechtigkeit die nothwendige Bedingung der Gebetserhörung sei. Auch sagt der S. nicht: ,,meine Gerechtigkeit", oder: „mich, den Gerechten", wodurch er die Parteilichkeit und das Ansehn der Person von Seiten Gottes aufzurufen scheinen könnte; vielmehr kommt es erst auf die Prüfung (v. 3) an, um zu erfahren, ob er die Gerechtigkeit besitze und wünscht v. 2 die unparteiliche Untersuchung von Seiten Gottes. Die folgenden Worte:,,0 merk!" u. s. w. bilden die zweite Bitte, die aber der ersten entspricht. Flehen und Gebet stehen parallel und machen nur einen Begriff aus, dieser ist hier aber untergeordnet und der Nachdruck ist auf:,,sonder Lippen des Truges" zu legen, welche der "Gerechtigkeit" im ersten Gl. entsprechen; denn der Ungerechte ist ein Heuchler. Er beruft sich also auf die eigene, ungeheuchelte Wahrhaftigkeit seiner Reden, sein Denken überschreitet nicht sein Mund", v. 3. eig. in dem Nichtsein = ohne, sonder, Num. 35, 22. Hi. 8, 11, wofür auch blos No Ps. 59, 4, oder Dass ursprünglich substantivisch sei wie 1, 2, kann wohl nicht bezweifelt werden. Vgl. Ew. §. 448. V. 2: Die Impff. sind am passendsten als Optative zu fassen. Er fordert im Bewusstsein seiner Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit (v. 1) Gott als Richter auf und beruft sich auf die unparteiische Gerechtigkeit Gottes. Gott selbst soll das Gericht veranlassen, daher: von dir ausgehe mein Gericht! Ueber den Unterschied von und Ps. Arnheim zu Hi. 8, 3. Die folgenden W. darf man nicht erklären: „Mögen deine Augen schauen Rechtschaffenheit", so dass der „Gerechtigkeit“ und den Lippen sonder Trug" v. 1 entspräche, denn so würde das zweite Gl. dem ersten nicht entsprechen. Vielmehr erkläre man: deine Augen mögen schauen (d. i. prüfen, vgl. 11, 4) mit Unparteilichkeit, nicht also irrig und verkehrt wie irdische Richter prüfen. (worüber zu 9, 9) steht adv. f. 3, wie auch am passendsten 58, 2.

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wie ,אם .ist Bedingungssatz ohne die Part בחנת וגו :3 .V ,ist der Nachsatz בל תמצא

Ps. 139, 8-10.

Hi. 19, 18. 30, 26 u. ö.

4. Menschentreiben: auf's Wort deiner Lippen

Hab ich beachtet die Pfade des Wüthrichs.

Mit Ausnahme von besuchen, mustern, sind die Worte 1, 97
von der Prüfung der Metalle (12, 10 vgl. v. 7) bergenommen, welche
das Bild moralischer Prüfung ist, wie anderswo (Ken. I. 39) der Läuterung
durch Trübsal.
Also in der stillen Nacht, wo alle Gedanken
n wie Ps. 10, 5, hier ist

stärker in der Seele hervortreten.

Negation, wie 16, 2. 4, und bedeutet niemals: nichts. Die Worte

nur verstirkte בל Es ist בל תמצא מאומה :23 .erläuternd 1 Sam

,gehören den Accenten nach untrennbar zusammen זמותי בל-יעבר־פי

so dass durch R'bia vom Folgenden getrennt, nachdrucksvoll
voransteht, obwohl "777 Accusativ und Nominativ ist. S. über
diese Wortfolge Ew. §. 557. Mein Denken überschreitet nicht
mein Mund, d. h. ich rede wie ich denke oder gesinnt bin, meine
Gesinnung stimmt mit meiner Rede überein, meine Lippen sind ohne
Trug, vgl. v. 1. Das Wort ist nach den Acc. und der masoret.
Note Milra vom Vb. 27 und dann Infin. Von den Vbb. " ist
nämlich einigemal bei den Vbb. dichterisch die Endung des Inf. c.
i entlehnt, so dass vorher a ist. Ew. §. 354. 27 eig. stumm sein,
daher summen, murmeln, dann sinnen, denken (vgl. und
zu 1, 2) und zwar mit dem Nebenbegriff des geheimen, versteckten
Sinnens, arglistiger Anschläge, während im Ar. die sinnliche Grund-
bedeutung constringere, capistrare herrscht.
V. 4: Der absolute
Vordersatz
der Menschen Thun od. Treiben“
(anlangend) wird hier durch eingeleitet, wie Jes. 30, 22. S. Ew. §. 520
und Hitzig zu Jes. 32, 1. Maurer zu Jos. (deutsch) S. 114. Es ist
auch hier nicht Accusativzeichen, wofür es vor Jeremia überhaupt ganz
unsicher ist. S. zu 25, 18. Das Thun oder die Handlungsweise (wie

28, 6) der Menschen (der gewöhnlichen M., vgl. zu 4, 3) d. i. die gewöhnliche Handlungsweise der Menschen, nach ihrer natürlichen Weise, die verderbt ist. Vgl. darüber zu 51, 7. Im Worte deiner Lippen d. h. auf das Wort d. L. (hin), auf Grund deiner Offenbarung, von deinem Worte angeregt, habe ich der Frevler Thun, ihre weltlichen Bestrebungen beobachtet. 273 steht wie Num. 31, 16 und m. vgl. ≥ 1 Chr. 21, 10. 2 Chr. 29, 25. 8 bildet hier, wie v. 4 u. 15, einen starken Gegensatz zu den gottlosen Feinden, also: ich, der Gerechte. Q. m. Acc., wie 18, 22. Hi. 23, 11, beobachten; allerdings, um zu meiden, obwohl man hier nicht gradezu: ich habe gemieden übersetzen darf (das wäre Jos. 6, 18). Indem der Gerechte, sinnend über das göttliche Gesetz und getrieben durch seine Macht, die Verfahrungsweise der gewöhnlichen, natürlichen Menschen beobachtet und sah, wie sehr sie die göttlichen Gebote vernachlässigen, hat er sich, wie v. 5 weiter besagt, sorgfältig gehütet, ihren Spuren zu folgen. Die Pfade d. i. (vgl. 777) Handlungsweise. Der Wüthrich, der Grausame (7 wofür 37, 35 7) ist der gewaltthätige Frevler v. 9, der sich an dem Frommen vergreift und sich gegen die göttliche Ordnung empört. Vgl. die folgende Erklärung v. 7-9. Frevler werden nicht selten gewaltthätige, grausame genannt (s. zu 18, 49) und daher mit reissenden Thieren verglichen.

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Nicht wankten meine Tritte.

6. Ich rufe dich, denn du erhörst mich, Gott!

Neige dein Ohr mir! Höre meine Rede!

7. Sonderlich erweise deine Gnaden, Retter der Vertrauenden, Vor Empörern durch deine Rechte!

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S. Bewahre mich wie den Mann, Tochter des Auges,

Im Schatten deiner Flügel

-

mögest du mich bergen,

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m.festDer Inf. abs.

Ew. §. 583.

Das

V. 5: Parall. Hi. 23, 11. 37. Zusammenhang: Als ich so der Menschen Handlungsweise beobachtete (um sie zu meiden), da hielten meine Schritte ohne Wanken fest an deinen Geleisen. halten, wie 41, 13. 63, 9. Ex. 17, 12. Jes. 42, 1. steht mit Nachdruck für's Vb. fin, hier für 2 folgende Nom. N ist Subj. des Satzes. V. 6: N ich (als der Gerechte) steht nachdrucksvoll wie v. 4 und 15. nicht: du wirst mich erhören, als gewisse Zuversicht, auf seine Gerechtigkeit sich berufend, denn dann würden die folgenden Imperative übel passen, sondern das Impf. im Sinne des Pflegen's, wozu das Prädicat : Retter der Vertrauenden" v. 7 parallel ist. Zu vgl. 31, 3. 71, 2. Wie du mich, den Gerechten, jederzeit zu erhören pflegst, so neige auch jetzt meiner Bitte dein Ohr. V. 7: Sondre aus (, vgl. 4, 4) deine Gnaden (Gnadenerweisungen), d. h. sondere sie aus der Zahl der gewöhnlichen aus, erweise sie sonderlich, da nämlich die Gefahr gross und dringend ist. Der Voc. Retter der Vertrauenden! begründet die Hoffnung auf Erhörung. steht hier absolut, ohne nähere Bezeichnung dessen, auf den sie vertrauen, weil diess an sich deutlich ist. Ebenso Spr. 14, 32. Sie sind aber die Vertrauenden, weil sie die Gerechtigkeit v. 1 haben. Die Worte,,Vor Empörern durch deine Rechte" sind noch abhängig von Retter". Unter Obipna (vgl. zu 8, 3) ist eben der 7 v. 4 gemeint, der sich zugleich gegen die göttliche Ordnung empört. V. S: Wie den Mann, Tochter des Auges. Frei wäre zu übersetzen: wie den Stern im Auge, d. h.: auf das sorgfältigste N ist kein Deminutiv, denn die Endung on und un hat keine verkleinernde Bedeutung. S. Hengstenberg's Bileam S. 98. Das Wort, da diese Endung den Abstr. nicht selten eine bestimmtere, beschränkte Bedeutung giebt, bedeutet zwar Mensch, Mann, aber mit Auge verbunden zunächst das Bild des Menschen, welches sich im Auge abspiegelt, und hienach den Augapfel, Stern, welchen der Mensch am sorgfältigsten vor jeder Verletzung zu schützen sucht. Dt. 32, 10. Spr. 7, 2.

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.11 ,16 .vgl בימינך Zu

hinzu und ist gleichfalls dichterische אישון tritt erklarend zu בת עין

Umschreibung f. Augapfel, auch hier genannt als das höchste Kleinod. Nämlich Tochter (), ebenso wie 1 (Sohn), giebt in Verbindung mit Abstractis oft das Bild der Abstammung, aber auch des Zugehörigen, Abhängigen, wie im Syr. Sohn, im Ar. Vater und Mutter so gebraucht wird. Schatten ist Bild des Schutzes. Das Bild ist von der Vogelmutter hergenommen, welche ihre Jungen unter die Flügel nimmt und sie also schützt vor böser Witterung und dem Raubvogel. Dt. 32, 11. Gen. 42, 2. Ps. 36, 8. 57, 2. Vgl. Mt. 23, 37.

9. Vor dem Antlitz der Frevler, die mich verstören,
mich umringen.

Meiner Feinde, die mit Gier

10. Ihr Fett sie verschliessen

Mit ihrem Munde sie reden in Hochmuth. 11. Unsere Schritte, mich jetzt umgeben sie,

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V. 8 greift noch in v. 9 hinüber und somit ist vor: vor dem Antlitz der Frevler wiederum non zu ergänzen. 72 ist stärker als das einfache 772 Der Verfolger folgt dem Fliehenden, dem jener das Gesicht zuwendet. Zu 7 vgl. zu 12, 6. Mit Lust, Gier, Rach

מפני איבי . איבי

Zu vgl. 9, 16.

אשר ב' . בנפש

muth, wie Ps. 27, 12. 41, 3. Es steht wie Ez. 25, 6. 15.

על .m הקיף

d. i. die ganze tödtliche Verachtung, also Feindschaft, die, weil sie in der Seele ihren Sitz hat, auch auf nichts weniger als auf die Vernichtung der Seele des Feindes, auf seinen Tod geht. d. i. sich von allen Seiten her über oder um Jemanden herumstellen, ihn umringen, denn es liegt in dieser Construction der Begriff des Bedeckens, vgl. 2 Kön, 6, 14. S. Anm. zu Ps. 22,

17.

V. 10: Während sie also in geistlicher Fühllosigkeit verharren, öffnet sich desto lauter ihr hochmüthiger Mund zum Schmähen gegen die Frommen und Unterdrückten, zu denen auch der Dichter gehört. Ihr Fett verschliessen sie d. i. schliessen es fest zusammen, wie einen undurchdringlichen Panzer. Vgl. Richt. 3, 22: und Fett schloss od. verschloss um die Schneide d. h. schloss fest zusammen. Fett ist Bild der geistlichen Gefühllosigkeit, Verhärtung und Verstockung. Vgl. Dt. 32, 15. Hi. 15, 27. Ps. 73, 7. 119, 70. Jes. 6, 10. Vgl. im Gr. nazis, lat. pinguis. Die Redensart: das Herz verschliessen, gegen Mitleid, 1 Joh. 3, 17, ist dem A. T. fremd und gehört zur Vergleichung nicht hieher. 1 adv. Acc. f. 127. Vgl. zu 3, 5. V. 11: Die Verfolgungen der Feinde werden bildlich beschrieben, wie in der ähnlichen Schilderung 10, 9. 10. Das Vb. 220 hat hier einen doppelten Acc. zu sich genommen, einmal N, dann das Suff. Vgl. 3, 8. 22, 17. Unsere Schritte d. h. überall hin, wohin wir, meine Mitdulder und ich, schreiben uns einengend und hemmend. Aus 1 sieht man, dass der Ps. keine individuelle Beziehung hat, sondern für alle Fromme bestimmt ist (s. zu 16, 10), doch mischt sich in auch die Erinnerung an das eigne Leiden ein. eigentl. die Zeit hin jetzt. Es ist also gegenwärtige und höchste Gefahr. Für K'tib 220 (Dichter lieben die Formen der Vbb. " wieder auseinander zu ziehen und die volle, tönende Form zu wählen Ps. 18, 6) hat Q`ri: —, jedoch ist der Sing. als die schwierigere Lesart und auf die erklärte Weise vorzuziehn, zumal alle alten Vff., ausser Chald., denselben haben und er sich in der Parall. 118, II findet. Die Redensart ist vom Pfeile hergenommen (Vgl. zum Sinne Ps. 10, 8). Sie spähen nach allen Seiten fin, um ihre boshaften Plane auszurichten, sie richten ihr Absehn darauf. Der Ausdruck zu beugen an die oder zur Erde f. niederwerfen, niederstrecken, könnte allerdings an einiger Schwäche zu leiden scheinen (f. 18, 40), doch nur so gefasst passen die

www

.1 ,24 .wie Num שית פנים

recht עתה

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