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täuschung entgangen zu sein. Grade von Ps. 120 ab war es vorzugsweise auch die nothwendige Voraussetzung einer im Allgemeinen bestehenden chronologischen Anordnung des Psalters, welche mich zu meinem Urtheile bestimmte. Dem richtigen Verständniss des für alle Zeiten allgemein gültigen religiösen Inhaltes ist dadurch in keinem Falle Eintrag geschehen.

Makkabäische Pss. sind aber schon von vornherein wahrscheinlich, da in der Zeit des Kampfes für Freiheit und Religion, unter einem, von dem Gedanken für den Gott der Väter beseelten und zu Heldenthaten entflammten Volke die religiöse Poesie zu neuem Schwunge aufleben musste, wenn sie zeither erstorben war. Man wendet zwar ein „,die Beziehung der in Rede stehenden Lieder auf das makkabäische Zeitalter sei durchaus nicht nothwendig, da sich in der früheren Geschichte sogar passendere Situationen dafür auffinden lassen. Als Religionskriege habe der religiöse Israelite alle Kriege gegen heidnische Völker betrachtet, da man sich das Volk von Gott selbst angeführt dachte und man zugleich immer für Ausbreitung der Religion kämpfte. Die meisten dieser Pss. bezögen sich also höchst wahrscheinlich auf die Zerstörung Jerusalem's durch die Chaldäer." Allein wirkliche Religionskriege, wie sie Ps. 44, 23. 60, 6 vorausgesetzt werden, kannten die Israeliten wirklich erst in der makkabäischen Zeit (vgl. zu den a. 00.), wenn auch allerdings der Krieg von jeher als ein,,Krieg Jahve's" d. h. ein heiliger Krieg galt (Ken. I. 698). Es finden sich nun aber auch sonst in unserer Sammlung Lieder, welche der Idee, die wir uns vom makkabäischen Zeitalter bilden, vollkommen entsprechen und deren geschichtliche Beziehungen zugleich nur in jener Periode ihr vollkommenes Verständniss erhalten. So ausser den genannten Pss. z. B. Ps. 74 (vgl. S. 372 f.). Ps. 77 (vgl. S. 391). Ps. 78 (vgl. S. 399). Ps. 79 (vgl. S. 416). Ps. 80 (vgl. S. 422). Ps. 83 (vgl. S. 439). Ps. 89 (vgl. S. 481). Aber auch eine grössere Anzahl, die wiederum in innerem Verwandtschaftsverhältniss mit jenen Liedern steht, ist nach wahrscheinlicher Vermuthung in diesem Zeitalter gedichtet worden und es ist, wie auch Hitzig diess hervorhebt, gewiss keine natürliche Annahme, dass man in dieser späten Zeit nur einzelne Lieder mitten unter diese älteren gestellt haben sollte. Zudem ist zu beachten, dass sich fast alle die Lieder, welche in der Auslegung auf makkabäische Zeiten bezogen worden sind, jedenfalls recht deutlich als nachexilische erweisen (z. B. von Ps. 120 ab) und die Beziehung auf die makkabäische Periode dann jederzeit vor der Deutung auf die persische Zeit den Vorzug zu haben scheint.

Wiederholt haben die Gegner sich auf „die Geschichte des Kanon" berufen und geradezu behauptet, diese vertrage sich nicht mit der Annahme makkabäischer Pss. Allein eine unbefangene Geschichte des Kanon lehrt, dass derselbe schon des B. Daniel wegen wenigstens längere Zeit nach dem Tode des Antiochus Ep. geschlossen

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sein könne. Mein Comm. zum Dan. Einl. S. VIII f.

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Auf einen andern Einwurf (Ewald's): ,in vielen dieser Pss. werde überall der einmüthigste, blühendste Zustand der Religion in Israel vorausgesetzt, da die makkabäischen Zeiten doch im B. Daniel als Zeiten innerer religiöser Spaltung und starken Abfalles gelten", auf diesen Einwurf ist bereits §. 2 zu Ps. 44 geantwortet. Man wendet aber auch ein:,,Mehre der für makkabäisch gehaltenen Pss. würden in den Ueberschriften alten Sängern zugeschrieben, z. B. Ps. 60 dem David selbst, Ps. 42-44 den Qorachiten. - 44 den Qorachiten. Wenn nun aber auch diese Ueberschriften nicht ächt sein sollten, so habe doch lange Zeit nach Abfassung eines Liedes verfliessen müssen, ehe man die Zeit seiner Abfassung vergessen und dasselbe so falsch deuten konnte. Die Ueberschriften müssten dann bis in's erste Jahrhundert vor Christus herabgesetzt werden." Hierauf die Antwort: Zur Zeit, als im letzten Jahrhundert vor Christus der Kanon geschlossen sein mag, konnte man über die Abfassungszeit der Pss. des zweiten und dritten Buches (welche bereits makkabäische Lieder enthalten) wenigstens schon sehr zweifelhaft sein. Grade die zwei letzten, am spätesten gesammelten BB. stehen unserer Annahme gar nicht entgegen. Das vierte B. legt nur Einen makkabäischen Ps. (90) dem Moses und zwei (103. 108) dem David bei und ist sonst ohne alle Ueberschriften. Grade die Namenlosigkeit der im vierten B. enthaltenen Pss. ist für ein Zeichen der Jugend zu halten; sie scheint anzudeuten, dass der Sammler nicht viel jünger als die Verfasser war. Nur bei jenen drei Liedern täuschte man sich; Ps. 90 aus Missdeutung des Inhaltes; Ps. 103 scheint aber auch wirklich ein älterer Ps. aus der Zeit des Exiles (S. 557) und Ps. 108 ist aus zwei älteren, dem David zugeschriebenen, Liedern zusammengesetzt. Allerdings wird im fünften B. wiederum eine grössere Anzahl von Liedern auf David zurückgeführt, allein die Mehrzahl derselben ist auch in der That sehr treue Nachbildung älterer Vorbilder, welche man für davidische anzusehen sich gewöhnt hatte und was charakteristisch für die späte Zeit ist eine geschichtliche Ueberschrift wagt der Sammler doch nur Einmal: Ps. 143. Auch erinnere man sich des (§. 2) Gesagten, dass das Ueberschriftwesen in der spätesten Zeit wieder sehr um sich griff, wie wir an den LXX. sehen, welche aber doch einige der hebräischen Ueberschriften noch nicht vorgefunden haben. Bleibt endlich noch etwas Befremdendes übrig, so halte man sich an die Analogie des B. Daniel, dessen gleichzeitigen Ursprung man im makkabäischen Zeitalter nicht erkannte.— Mit letzterem Einwande hängt ein andrer zusammen. Man nimmt nämlich die so späte Abschliessung der ganzen Psalmensammlung in Anspruch. Wäre sie nicht so sagt man sehr frühzeitig zusammengereiht und in den Kanon aufgenommen worden, so würde sie nicht den Zug der dritten und letzten Abtheilung, der K'tubim, eröffnen, sondern mit andern, erst zur Makkabäerzeit aufgenommenen

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Schriften zu Ende stehn. Allein dieser Einwurf ist beseitigt, sobald man erkennt, dass das erste B. (Ps. 3-41) lauter vorexilische Pss. enthalte und frühzeitig gesammelt sein könne. Die später geschriebenen BB. wurden dann natürlich dem ersten angeschlossen und andere schon aufgenommene Schriften vorgesetzt. In dieser Anschliessung späterer Lieder liegt eben der Grund, dass der Psalter nicht unter den Propheten steht. Zum Dan. S. XIII. Der gleiche Fall scheint bei den Sprüchen eingetreten zu sein. Um aber davon zu schweigen, dass Daniel noch nicht eigentlich am Ende der K'tabim steht, so nahmen die Pss., wie ja Jesaja und Chronik, vielleicht auch ursprünglich einen andern Platz ein und wurden später, ihres bedeutenden Umfanges wegen, mit dem ersten Platze bedacht, während die Chronik, an deren Ende sich ja das B. Esra schliesst, aus demselben Grunde zuletzt zu stehen kam. So nämlich wurden die kleinern BB. in die Mitte genommen. Auch der aus der Sprache entnommene Grund:,,So späte Dichter würden nicht mit solcher Reinheit und Classicität geschrieben haben, wie es hier theilweise der Fall ist, dagegen sprächen schon die lyrischen Stücke im Daniel" hält nicht Stich, denn der Verf. des Daniel giebt sich überall als ziemlich ungewandter Schriftsteller kund, dem es zudem nur um die Durchführung seiner Idee zu thun war, und nichts steht der Annahme entgegen, dass auch ein späterer Schriftsteller die alten Klassiker glücklich nachahmen konnte. Grade die spätesten Schriftsteller bemerkt Hitzig, die ihre Sprache mühseelig erlernten, schrieben wieder ein sehr reines Hebräisch und eiferten mit vielem Erfolge den Vorgängern nach, wenn sie nur Talent hatten. Setzten wir diese Pss. auch in's chaldäische oder persische Zeitalter, so würden diese Dichtungen ja doch schon der silbernen Aera der hebr. Literatur angehören. Die Meinung derjenigen aber, welche behaupten, die hebr. Sprache sei in oder bald nach dem Exile völlig ausgestorben, ist, wie der Comm. zum Dan. S. XXX f. erwies und gegen Hävernick von jüdischer Seite auf's Neue gerechtfertigt ist, eine völlig irrige.

§. 4.

Sammlung, Abschliessung und Anordnung des Psalters.

I. Die Pss. wurden also nicht auf einmal, sondern allmälig gesammelt. Der Annahme, dass das erste B. schon längst gesammelt war, als die übrigen BB. hinzukamen, scheint nichts entgegenzustehn. Vielmehr spricht dafür, dass in anderm Falle Ps. 14 schwerlich als Ps. 53 und Ps. 40 als 70 wieder in das zweite B. gedrungen wäre und dass zwischen Ps. 42. 43 und 41 (oder, wenn Ps. 45 der ursprüngliche Anfang des zweiten B. war, mit diesem) nicht das geringste Gleichartige ist. Diess B. enthält nur Lieder

der älteren und mittleren, vorexilischen Zeit und leicht mag es sein, dass wie Movers de utr. rec. Jer. ind. p. 49 vermuthet Nehemia der Sammler sei, dem, in der freilich unkritischen St. 2 Macc. 2, 13 ein Antheil an der Sammlung der Schriften David's beigelegt wird. Diese Sammlung, wohl erst von späterer Hand mit der chronistischen Doxologie:,,Gesegnet sei Jahve in Ewigkeit" geschlossen, enthält lauter Jahvepsalmen und zwar nur Davidische, denn wie es sich mit den anonymen Pss. 10 u. 33 verhalte, ist bereits gezeigt worden, und Pss. 1 u. 2 gehörten ursprünglich nicht zur ersten Sammlung. Das zweite B. Pss. 42-72 enthält vorherrschend Lieder der mittleren Zeit, zwar vermischt mit ganz späten (42-44. 59. 60), allein wahrscheinlich mit Ausschluss jedes älteren Liedes. Diese Lieder werden den Sängern David's, den Qorachiten (42-49), dem Asaph (50) und, je nachdem sie den Davidischen des ersten Buches gleichartig sind, dem David selbst (51-65. 68-71) beigelegt; nur Pss. 66. 67 sind anonym (nicht Ps. 71, welchem Ps. 70 als Einleitung dient) und Ps. 72 wird dem. Salomo beigelegt, an geeigneter Stelle zu Ende der Lieder David's und auch sonst. S. Einl. zu Ps. 72. Der Sammler dieses zweiten B. kann nicht der des ersten sein, da sonst Ps. 14 nicht als Ps. 53 wiederkehren würde und Ps. 70 nicht als Wiederholung aus 40, 14—18, auch hat der Sammler hier absichtlich nur solche Lieder gesammelt, in welchen aus einer gewissen Vorliebe überwiegend der allgemeine Gottesname Elohim erscheint, worin schon der Anfang der späteren, bis zum Aberglauben gesteigerten Gewöhnung, den Jahvenamen zu vermeiden gesehen werden kann. *) Der Sammler dieses Buches schloss diese Sammlung wohl selbst an die erste und versah sie Ps. 72 mit der Unterschrift:,,Zu Ende sind die Bittgebete David's, des Sohnes Isai's." Nach seiner Meinung waren nun alle Pss. David's gegeben, doch spricht er von den Liedern nur a potiori, denn dass die Worte nicht zu pressen sind, ersieht man daraus, dass Pss. 42-50 andern Sängern beigelegt werden (denn die Annahme, diese Lieder hätten ursprünglich gar nicht in dieser Sammlung gestanden, ist willkührlich), ferner daraus, dass auch zwei anonyme Pss. (66. 67), von denen es doch nicht gewiss ist, ob sie für davidische gelten sollen, erscheinen, und endlich daraus, dass Ps. 72 dem Salomo beigelegt wird. Der Sammler muss in der ersten makkabäischen Zeit gelebt haben, wie das Zeitalter von Pss. 42-44. 59. 60 zeigt. Er reihte sie der schon vorgefundenen

*) Der Wechsel der Gottesnamen Jahve und Elohim (worüber Delitzsch Symbolae ad Psalmos illustrandos isagogicae, 1846) kann hier nicht wie im Pentateuch aus der geschichtlichen Voraussetzung, dass Jahve der spätere Gottesname der Israeliten sei, erklärt werden, aber auch nicht aus der gewaltsamen Annahme: der Sammler habe nach eigenem Gutdünken und aus Superstition Elohim st. Jahve gesetzt und letzteren Namen nur hin und wieder stehn lassen. S. dagegen auch Delitzsch a. a. O. S. 21 vgl. S. 10.

Sammlung an, daher 42-44 ebensowenig mit den vorhergehenden und folgenden Gemeinsames haben, als Ps. 72 und 73. Der Sammler des zweiten B. kann nicht auch der des dritten B. (73-89) sein, da trotz der Unterschrift Ps. 72 noch ein davidischer Ps. (86) erscheint. Er schloss sich aber dadurch an die Anordnung des zweiten Buches an, dass auch er (etwa bis auf Ps. 75. 76), unbeschadet der chronologischen Folge, bis Ps. 83 (oder Ps. 84, worin noch viermal Elohim) solche Lieder Asaph's und der Qorachiten aufgenommen hat, in welchen der Gottesname Elohim bedeutend (zufällig oder absichtlich) vorherrscht und erst gegen das Ende hin (85-89) wieder Jahvepsalmen der Qorachiten stellte, so dass nun die Elohimpsalmen von den Jahvepsalmen zu beiden Seiten eingeschlossen sind. Bis auf Pss. 75. 76, welche älter zu sein scheinen und deren Stellung S. 382 gerechtfertigt ist, können die Lieder dieses dritten B. alle auf die `makkabäische Zeit gedeutet werden. Am Schluss des B. kehrt die Doxologie des ersten B. wieder. Der Sammler des dritten B. mag sie daher entlehnt haben. Dass der Sammler der übrigen Lieder bis zu Ende nicht der des zweiten B. ist, ist deutlich, denn in anderm Falle würden Ps. 57, 8—12. 60, 7—14 gewiss nicht als Ps. 108 wiederkehren, aber auch die Sammlung des dritten B. gehört ihm nach der veränderten Weise der Ueberschriften und der Anordnung schwerlich an; zudem hat Ps. 89 nichts gemeinsam mit Ps. 90. Alle diese Lieder, mit namentlicher Ausnahme von Ps. 96. 103-107, tragen deutlich den Charakter der jüngsten Sammlung. Sie enthält immer mehr leichtere, nachgeahmte, späte Lieder; ferner folgen oft längere Reihen sehr ähnlicher Lieder auf einander, durch unähnliche entweder gar nicht oder nur selten unterbrochen. Diese Reihe enthält die eigentlichen Fest- und Opfergesänge des zweiten Tempels, die Hodu's, Hallelujah's und Pilgerlieder; ferner finden wir darin eine alphabetisch geordnete Gnomologie (119) und Nachträge zu den angeblich davidischen Gesängen. Wenn die Doxologie Ps. 106 auch keineswegs ursprünglich ein Buch abgeschlossen haben kann, so wurde sie von dem letzten Sammler doch zugleich zum Schlusswort eines Buches (und zwar des vierten) bestimmt (vgl. S. 590. 592). Somit ist die Eintheilung in fünf BB., nach dem Vorbilde des Pentateuch, wirklich von dem letzten Sammler beabsichtigt worden.

Dieser Sammler, der in den Zeiten Simon's oder Hirkan's denn bis zu ihnen reichen die Psalmen herab gelebt haben mag, stellte nun aber auch die beiden anonymen Pss. 1 u. 2 der ganzen Sammlung vorauf; denn obwohl Ps. 2 ein Königspsalm ist, so beginnen doch mit Ps. 3 erst die Ueberschriften, welche die Lieder dem David zueignen und sie also für die ältesten erklären, und dadurch wird bezeugt, dass, wie auch die Tradition besagt, die erste Sammlung ursprünglich mit Ps. 3 begonnen habe. Ps. 1 ist ein einleitender, in höchster Allgemeinheit gehaltener und den Kern vieler Lieder zusammendrängender; Ps. 2 wendet den allgemeinen von Lengerke's Psalmen.

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