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Erstes Buch.

Das Kind des Fluches.

Erstes Kapitel.

Hoch oben am Felsen über dem Dorfe Burgeis ragt stolz weitschauend mit himmelanstrebenden Zinnen und Türmen eine Hochwacht des Glaubens, das Kloster Marienberg in den düstern Nachthimmel hinein. Zerrissen, wie müde hängen die Wolken ringsumher an den Bergen, und mit erlahmendem Fittich schlägt der Schneesturm an die mächtigen Mauern; er hat sich ausgerast die Nacht über seine Kraft ist gebrochen. Durch das zerteilte Gewölk schimmert hin und wieder die bleiche sinkende Mondessichel. Unten im Tal kräht ein Hahn allzufrüh den nahenden Morgen an. Droben im Kloster ist alles noch schlafversunken wie drunten im Dorf. Kein Lichtstrahl erhellt die zahllose Fensterreihe mit den kleinen runden in Blet gefaßten Scheiben. Nur aus der Pförtnerstube im Erdgeschoß schimmert ein verlorener Strahl und hält Wacht für den schlafenden Pförtner. Da ertönen drei Schläge des mächtigen Eisenringes an die hintere Mauerpforte. Der Pförtner fährt auf. Die ausge= brannte Lampe sagt ihm, daß es schon gegen Morgen sei. Er geht hinaus, den raffelnden Schlüsselbund in der Hand. Indessen wiederholt sich das Klopfen rasch und dringend.

„Wer ist da draußen zu so früher Stunde?" fragt er vorsichtig.

„Der Anfang und das Ende: ein Kind und ein Greis!" ist die Antwort.

„Wie soll ich das verstehen?"

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„Da muß ich zuerst den Prior holen. Zu so ungewohnter Stunde kann ich nicht öffnen, es sei denn, daß er es gutheiße!" Und er geht in das Haus und weckt den Prior. Erschrocken sieht dieser nach der Sanduhr, er glaubt verschlafen zu sein. Ist es bald Zeit zur Frühmette?

„Kommt eilends heraus!“ ruft der Pförtner, „ein Fremder begehrt Einlaß — ich wage nicht zu öffnen ohn' Euer Geheiß!"

Der Prior erhebt sich vom Lager und tritt heraus. „Ein Greis und ein Kind soll's sein," sagt der

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Pförtner, während sie über den Hof schreiten.

„Öffne!" befahl der Prior, denn das Weinen des Kindes belehrt ihn, daß der draußen Wahrheit gesprochen. Der Pförtner schließt auf, und vor dem Tore steht, in einem Arm den Säugling, im anderen die Fackel, der Alte von St. Valentin.

„Gelobt sei Jesus Christus! Bruder Florentinus! Wo kommt Ihr her in der rauhen Nacht — und was bringt Ihr uns da für einen winselnden Gast?“ ruft der Prior und läßt den Greis eintreten.

„Ja, hätt's auch nicht gedacht, daß meine alten steifen Arme noch solch zerbrechlich zappelnd Ding umherschleppen sollten. - Aber laßt mich schnell zum hochwürdigsten Abt, auf daß Rat geschafft werde, denn das Knäblein ist hungrig und bedarf weiblicher Wartung.“

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