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LENOX LIBRARY

NEW YORK

Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

Vorwort.

Der Geist der Weltgeschichte bleibt so lange eine leere Redensart, als sein Inhalt nicht mit festbestimmten Zügen in entwickelter Gestalt vor die Anschauung tritt. Diesen entwickelten Inhalt aber darzustellen, ist die Aufgabe der sogenannten Philosophie der Weltgeschichte, einer Wissenschaft, die heuer kaum über ihre allerersten, unvollkommensten Anfänge hinaus ihre Flü gel erhoben hat. Um ihre Tendenz zur wirklichen Leistung zu erheben, ihre Verheißungen zur Wahrheit zu machen (was überdies kaum einem einzelnen Manne in den engen Grenzen seines wissenschaftlichen Lebens überhaupt möglich sein möchte) wird es noch lange hinaus monographischer Arbeiten bedürfen, welche an einzelnen Partien und abgegrenzten Entwickelungsepochen der Weltgeschichte einstweilen im Kleinen die Aufgabe zu lösen suchen, die der Philosophie der Geschichte im Großen gesteckt ist.

Eine der wichtigsten Fragen, welche die Philosophie der Geschichte für den Zweck, die Entwickelung des Geistes der Menschheit in wissenschaftlicher Erkenntniß zu begreifen, zu lösen hat, ist nun unstreitig die Frage nach dem wahren ursprünglichen Inhalte des Christenthums, wie sich derselbe im Bewußtsein seines Stifters spiegelte. Man spricht vom Christenthum als einer Sache, über deren eigentliches Wesen und Inhalt von vornherein gar kein Zweifel obwalten könne, wenn man nur einen Blick in die Urkunden des Neuen Testaments werfen wolle. Man vergißt dabei, oder will nicht einsehen, daß uns das Neue Testament nicht die wirkliche Geschichte des Ursprungs der Mesfiasreligion gibt, sondern eine theils unbewußte, theils bewußte Umdichtung derselben nach gewissen ideellen Voraussetzungen, die selbst schon einem Standpunkt späterer Entwickelungen der

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