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hin seine folgenden Angaben mit den Worten:,,dann werden," ,,und es werden,“ „und es wird,“ daran, woraus sich ergeben würde, daß das nun Gesagte sich ebenso auf die Zerstörung Jernsalems beziehe; das ist aber wiederum ganz unmöglich nach dem, was er in V. 14 sagt, nämlich: „Und es wird geprediget werden das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zu einem Zeugnig über alle Völfer; und dann wird das Ende fommen." Dies hier Gesagte hat aber nicht vor der Zerstörung Jerusalems stattgefunden ebensowenig wie heut nach beinahe zweitausendjährigem Bestehen des Christenthums und könnte daher im günstigsten Falle nur auf eine noch heut in der Zukunft liegende Begebenheit bezogen werden.

Nun sagt aber Christus fast in jedem Verse, daß seine Jünger, zu denen er spricht, das alles erleben würden; daß sie nun freilich nicht das Ende der Welt, ja nicht einmal unsere Zeit erlebt haben, wissen wir; aber viel weniger wissen wir, was Christus mit diesen Aussprüchen gemeint. Ob er als Fanatiker seinen Jüngern alles mögliche, und so auch ewiges irdisches Leben bis an's Ende der Welt versprach, um sie an sich zu fesseln, gleich wie er an anderen Orten ihnen verspricht, daß sie würden Scorpionen anfassen können und das ihnen nichts würde schaden können, oder ob er doch troß der Jünger Frage nach den Zeichen des Endes der Welt, alle jene Aussagen nur auf die Zerstörung Jerusalems bezogen wissen will, das möchte schwer zu entscheiden sein. Schlimm jedoch, wie es schon bis hierher ist, es kommt noch viel schlimmer und wir sind noch lange nicht fertig. Obgleich wir in V. 14 schon bis an's Ende der Welt gekommen waren, so fängt Christus in V. 15 doch noch einmal die ganze Geschichte von vorn an und fährt fort mit der Aufzählung der Zeichen bis an's Ende des Capitels. Was übrigens der V. 28: „Wo aber ein Aas ist, da sammeln sich die Adler" mit einem Male inmitten· all der Zeichen von der Zerstörung Jerusalems oder der Welt Ende soll, ist nicht zu begreifen; er fällt da wie ein Blig hinein

ohne allen Zusammenhang mit dem, was vorhergeht oder folgt. Lucas erzählt ebenfalls diese ganze Geschichte von der Zerstö rung Jerusalems und der Welt Ende in Eap. 17. Auch er hat diesen Vers von dem Aas und den Adlern, hat ihn aber an einer ganz anderen Stelle, wo er, wenn das überhaupt möglich wäre, noch viel weniger hinvaßt. Nachdem Christus nämlich im Lucas gesagt, daß von zweien, die in einem Bette schlafen, die zusammen mahlen oder auf dem Felde sind, der eine wird angenommen. und der andere verworfen werden, fragen die Jünger, denen wahrscheinlich die ganze Sache etwas unklar war: „Herr, wo da?" worauf Christus antwortet:,,Wo das Aas ist, da sammeln sich die Adler." Kann sich irgend Jemand eine mehr unpassende Antwort denken? sie paßt zur Frage wie die Faust auf's Auge;. wie die Jünger mit dieser Antwort befriedigt wurden, wird nicht gesagt, denn die ganze Geschichte bricht mit diesem Verse ab; wahrscheinlich ist der Rest des Capitels irgend einmal abhanden gekommen. Jene beiden Verse vom Aas und den Adlern haben aber wahrscheinlich einmal ganz wo anders gestanden, sind durch irgend welchen Zufall von ihren Originalplägen fort und hier hineingeschoben worden, und werden nun wohl hier als Denfmäler neutestamentarischen Wirrwarrs bis an's Ende der Welt stehen. Da man aber mit allem Respekt vor den hier angegebenen Zeichen von der Welt Ende nicht genug Zeichen für dieses Ereigniß haben kann, so würde ich es für eins der sichersten ansehen, wenn die Kirche einmal zu dem vernünftigen Entschluß fäme, das Neue Testament von solchem chaotischen Wirrwarr zu befreien. Was dann freilich übrig bliebe, ist eine andere Frage. In V. 15 wird auch auf den Propheten Daniel hingewiesen, der diesen Greuel der Verwüstung vorhergesagt haben soll; ob Daniel die Zerstörung Jerusalems oder der Welt, oder beide, oder wohl gar auch keine (was mir das Wahrscheinlichste zu sein scheint) vorhergesagt hat, bin. ich nicht fähig gewesen, herauszufinden. Wer irgend welchen Segen von der Lektüre des Daniel

erwartet, der mag dessen 9. und 12. Capitel studiren. Ist er ein guter Rechenmeister, so kann er mit Hülfe der 7,62 und 70 Wochen und der 1219 und 1335 Tage wahrscheinlich wohl ebenso gut und ebenso schlecht wie der Londoner Prophet seine legte Trompete vom Untergang der Welt und dem leßten Weh ertönen lassen und dieselbe auf Tag und Stunde vorhersagen. Daß es freilich verschiedentliche Male nicht eintreffen wird, dadurch muß er sich nicht irre machen lassen; über solche Kleinlichkeiten sind große Geister erhaben.

Obgleich beide Begebenheiten, nämlich die Zerstörung Jerusalems und das Ende der Welt, doch sehr verschiedene geschichtliche Begebenheiten sind, indem ja auch erstere stattgefunden, -leztere aber, troz aller gelehrten Vorhersagungen, bis auf den heutigen Tag noch nicht erfolgt ist, so scheinen doch Christus und mit ihm die Apostel nicht im Stande gewesen zu sein, dieselben von einander zu trennen. Daher nicht blos in der obigen Stelle, sondern überall, wo sie von diesen Dingen sprechen, dieselbe bodenlose Verwirrung, so daß man nicht weiß, ob sie von der einen, der andern oder beiden sprechen. So heißt es z. B. in 1. Theff. Cap. 4, V. 15-17 folgendermaßen: Denn das sagen wir euch, als ein Wort des Herrn, daß wir, die wir leben und übrig bleiben in der Zukunft des Herrn, werden denen nicht vorkommen, die da schlafen. Denn er selbst, der Herr, wird mit einem Feldgeschrei und Stimme des Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel und die Todten in Christo werden auferstehen zuerst. Darnach wir, die wir leben und übrigbleiben, werden zugleich mit denselbigen hingerückt werden in den Wolken, dem Herrn entgegen in der Luft und werden also bei dem Herrn sein alle Zeit." Hier kann doch nicht der geringste Zweifel obwalten, daß Paulus vom Ende der. Welt spricht; dessenungeachtet aber sagt er:,,Darnach wir, die wir leben und übrig bleiben, werden zugleich mit denselbigen (den längst Verstorbenen) hingerückt werden u. s. w.“ Hiernach wiederum

müßte das Ende der Welt innerhalb der Lebzeiten des Paulus und aller derer, die mit ihm noch am Leben übriggeblieben, fallen.

Selbst aber über die Zeit, wenn das Ende der Welt kommen wird, sind die verschiedenen Apostel sehr verschiedener Meinung. Matthäus giebt in Cap. 24, V. 24 folgende Zeichen als dem Ende der Welt vorhergehend an:,,Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten (Antichristen) aufstehen u. s. w." Sich auf diese Zeichen nun beziehend, sagt Paulus in der zweiten Epistel an die Thessal. Cap. 2, V. 2-3:,,Daß ihr euch nicht bald bewegen lasset von eurem Sinn, noch erschrecken, daß der Tag Christi vorhanden sei. Lasset euch niemand verführen in feinerlei Weise. Denn er kommt nicht, es sei denn, daß zuvor der Abfall komme u. s. w." Hieraus geht hervor, daß zur selbigen Zeit, als Paulus dies schrieb, das Ende der Welt noch nicht da war; hiermit sind wir auch ganz einverstanden, sintemalen es ja bis auf den heutigen Tag noch nicht gekommen.

In der ersten Epistel Joh. Cap. 2, V. 18 lesen wir aber: „Kinder, es ist die legte Stunde und wie ihr gehöret habt, daß der Widerchrist kommt, und nun sind viele Widerchristen gewors den; daher erkennen wir, daß die leßte Stunde ist;" und ebendaselbst Cap. 4, V. 3 lesen wir: Und das ist der Geist des Widerchrists, von welchem ihr habt gehöret, daß er kommen werde und ist jezt schon in der Welt." In diesen beiden Stellen wird ganz klar gesagt, daß nicht nur die Zeichen der legten Stunde, sondern die legte Stunde selbst gekommen.

In Uebereinstimmung mit dem, was Paul hier sagt, daß nämlich die Wiederkunft Christi und das Ende der Welt irgend wann, aber noch zur Zeit der Apostel eintreten werde, ist die Aussage Christi in Matth. 16, V. 27-28:,,Denn es wird ja geschehen, daß des Menschen Sohn komme in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und alsdann wird er einem jeglichen vergelten nach seinen Werken. Wahrlich, ich sage euch: es stehen etliche hier, die nicht schmecken werden den Tod, bis daß sie des

Menschen Sohn kommen sehen in seinem Reich." Hierzu wollen wir gehorsamst bemerken, daß des Menschen Sohn bis jezt noch nicht in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln gekommen ist, und eben so gehorsamst möchten wir zu unserer Belehrung fragen, wer und wo die etlichen sind, die damals bei Christus gestanden und bis heut noch nicht den Tod geschmeckt haben, damit wir die Wohlthat ihres Anblicks genießen können.

Noch eine Bemerkung und wir wollen dieses Chaos von Verwirrung und Widersprüchen verlassen. Unter den Zeichen, welche Lucas in Cap. 17, V. 21-37 als dem Kommen des Menschensohnes vorangehend, angiebt, führt er auch in V. 29 u. 30 auf:,,An dem Tage aber, da Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. Auf diese Weise wird es auch gehen an dem Tage, wenn des Menschen Sohn soll geoffenbart werden." Wie bei solchen doch keineswegs so leicht zu übersehenden Zeichen Christus zu den Pharisäern in V. 20 sagen kann: „Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Geberden," wir sind bescheiden genug, nicht einzusehen.

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11. Marcus erzählt im vierten Capitel, daß, nachdem Christus dem Volke das Gleichniß vom Säemann erzählt, seine Jünger aber und die, welche um ihn waren, ihn nicht verstanden, die Jünger ihn aber vorher besonders um eine Erklärung befragt, er ihnen folgendes in V. 11 geantwortet haben soll: „Euch ist es gegeben, das Geheimniß des Reiches Gottes zu wissen; denen aber draußen widerfährt es alles durch Gleichnisse." Was man nun aber von dem zwölften Verse denken oder wie man ihn erklären soll, das möchte schwer zu sagen sein: er lautet folgendermaßen: „Auf daß sie es mit sehenden Augen sehen und doch nicht erkennen, und mit hörenden Ohren hören und doch nicht verstehen; auf daß sie sich nicht dermaleinst befehren und ihre Sünden ihnen vergeben werden." Unter,,denen draußen" sind sicher

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