ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small]

BODI LIBR -6.DEO 1900 OXFORD

1

Vorbericht

zur zweiten Auflage.

Die mit der Revision und Redaction des Tempelgebet buches zum Behuf einer neuen Auflage beauftragte Com mission findet es angemessen, in einem Vorworte den Gesichtspunkt anzugeben, welcher sie bei ihrer Arbeit geleitet hat.

Unser Gebetbuch hat, als der Ausdruck eines zur Einfachheit und Würde zurückgeführten wahrhaft israelitischen Gottesdienstes, seit seinem ersten Erscheinen im Jahre 1819 höchst segenreich gewirkt. Der religiöse Sinn ist durch den Cultus fruchtbar belebt worden, und die väterliche Religion gewann wieder einen erhebenden Einfluß auf das Gemüth einer zahlreichen Klasse, für welche sie die Weihe fast gänzlich verloren hatte. Selbst auf auswärtige Gemeinden hat unser Gottesdienst in viel fachen Beziehungen heilsam gewirkt. Ungeachtet dieser erfreulichen Folgen hat sich bei der Revision des Buches die Nothwendigkeit ergeben, Manches in demselben anders zu gestalten, um es dadurch seiner Bestimmung näher zu bringen. Neben dem dringenden Bedürfnisse eines zeitgemäß geläuterten Gottesdienstes, welches, von Sachfunde und Umsicht geleitet, dieses Buch ursprünglich her vorrief, wirkte bei der vorliegenden Bearbeitung noch ein anderes wichtiges Moment, das einer vieljährigen Erfahrung. Diese hat das Unangemessene von dem Angemessenen, das Unwirksame von dem Wirksamen, das Unwesentliche von dem Wesentlichen richtiger zu sondern

gelehrt. Die leitenden Gedanken, welche unser Gebetbuch vor 23 Jahren in's Dasein riefen, sind ganz dieselben geblieben; aber es hat gleichwohl nach Form und Inhalt nicht unbedeutende Veränderungen erfahren.

Der Form nach ist es jetzt vollständiger als früher, indem es sich nicht mehr auf die Sabbath- und Festtage beschränkt, sondern alle gottesdienstlichen Tage und Zeiten umfaßt. Es wird somit wohl alle diejenigen israelitischen Gemeinden befriedigen, in deren Mitte der Geist der Erkenntniß und des Vorwärtsstrebens neben dem der echten Gottesfurcht waltet. Bei der fast durchgehends neuen Uebersetzung hat man darauf Rücksicht genommen, daß sie auch zum Behufe der Privatandacht brauchbar sei.

In Beziehung auf den Inhalt hat die Redaction mit rücksichtsvoller Behutsamkeit zu verfahren gesucht. Sie hat die unserer Liturgie zu Grunde liegende Unterschei dung der typischen Gebete von den accessorischen festgehalten. (Siehe die Anmerkungen am Ende des Buches zu S. 3 und 70.) Jene sind überall gewissenhaft beibehalten, da die Tempelgemeinde sich nur in einigen Formen ihres Cultus von anderen israelitischen Gemeinden unterscheidet, nicht aber in Religionslehren. Der Gewissenhafte, der über die väterliche Neligion klar zu denken im Stande ist, wird dabei völlige Befriedigung finden. Was die accessorischen Gebete betrifft, die von jeher durch den speciellen Gebrauch modeficirt waren, so sind die bisher ungebraucht gebliebenen Stücke ausgeschieden, und manche unpassende durch andere erseht worden. Dieß durfte um so mehr geschehen, als in der Tempel-Liturgie die Piutim durch das deutsche Gesangbuch wirksam ersetzt werden. Die

V

fämmtlichen original-deutschen Gebete sind neu bearbeitet, und es ist dabei eine besondere Rücksicht auf distinctive Religionswahrheiten genommen worden. Ueberall hat man gesucht, die Principien eines zeitgemäßen israelitischen Cultus immer fester in's Auge zu fassen, und immer mehr Consequenz und Harmonie in die Liturgie zu bringen. Wer hierbei nach keiner Seite hin Ueberspanntes verlangt, wird den Segensquell gewiß freudig benutzen.

Unser Tempelverein erkennt vollkommen dieses Gebets buch an, welches das Ergebniß seines eigenen bisherigen Lebens und Wirkens ist, und dessen neue Bearbeitung von seiner Behörde seinen Predigern, einem theologischgelehrten Mitgliede der Direction und zwei sachkundigen Vereinsmitgliedern übertragen wurde. Die Redaction scheut keine redliche Beurtheilung, indem sie die vorliegende Arbeit sowohl in dem, was aufgenommen, wie in dem, was abgeändert oder weggelassen worden ist, vor dem gelehrten Publicum rechtfertigen zu können glaubt. Sie hofft, den religiösen Bedürfnissen und Wünschen eines großen Theils ihrer Glaubensgenossen entsprochen zu haben, und freut sich, daß die Anschaffung und Einführung des Buches durch die Ermäßigung des Preises erleichtert worden sind. Gemeinden, die geneigt sind, das Gebetbuch einzuführen, wird sie gern über die Art des Vortrages, über Melodien und Anderes dahin Gehörige nähere Auskunft ertheilen.

So möge denn unser Gebetbuch auch in seiner neuen Erscheinung segensreich wirken und heilbringende Gottesverehrung in Israel verbreiten!

Hamburg, im August 1841.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »