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fröhlich. Nun wie ist denn dir, alter Tell? Du siehst nicht frisch drein. Was hast du?

Jery. Ich wäre auch gern lang' einmal fort, hätte auch gern einmal so einen Handel versucht. Geld hab' ich ohnedieß immer liegen, und zu Hause gefällt mir's gar nicht mehr.

Thomas. Hm! Hm! Du siehst nicht aus wie ein Kaufmann; der muß flare Augen im Kopfe haben! Du siehst trübe und verdrossen.

Jery. Ach Thomas!

Thomas. Seufze nicht, das ist mir zuwider.
Jery. Ich bin verliebt!

Thomas. Weiter nichts? Ö das bin ich immer wo ich in ein Quartier komme und die Mädchen sind nur nicht gar abscheulich.

Ein Mädchen und ein Gläschen Wein

Kuriren alle Noth;

Und wer nicht trinkt und wer nicht füßt,

Der ist so gut wie todt.

Jery. Ich sehe, du bist geworden wie die andern: es ist nicht genug daß ihr lustig seyd, ihr müßt auch gleich liederlich werden.

Thomas. Das verstehst du nicht, Gevatter! Dein Zustand ist so gefährlich nicht.

Ihr armen Tröpfe, wenn es euch das erstemal anwandelt, meint ihr gleich Sonne, Mond und Sterne müßten untergehn.

Es war ein fauler Schäfer,
Ein rechter Eiebenschläfer,

Ihn kümmerte kein Schaf;
Ein Mädchen konnt ihn fassen:
Da war der Tropf verlassen,
Fort Appetit und Schlaf!
Es trieb ihn in die Ferne,
Des Nachts zählt' er die Sterne,
Er flagt und hårmt' sich brav:
Nun, da sie ihn genommen,
Ift alles wiederkommen,
Durst, Appetit und Schlaf.

Nun, sage, willst du heirathen?

Jery. Ich freye um ein allerliebstes Mädchen.
Thomas. Wann ist die Hochzeit?

Jery. So weit sind wir noch nicht.

Thomas. Wie so?

Jery. Sie will mich nicht.

Thomas. Sie ist nicht gescheidt.

Jery. Ich bin mein eigner Herr, hab' ein hübsches Gut, ein schönes Haus, ich will ihren Vater zu mir nehmen, sie sollen's gut bei mir haben.

Thomas. Und sie will dich nicht? Hat sie einen andern im Kopfe?

Jery. Sie mag keinen.

Thomas. Keinen? Sie ist toll. Sie soll Gott danken und mit beiden Händen zugreifen! Was ist denn das für ein Troßkopf?

Jery. Schon ein Jahr geh' ich um sie. In diesem Hause wohnt sie bei ihrem Vater. Sie nähren

sich von dem kleinen Gute hierbei. Alle jungen Bursche hat sie schon weggescheucht, die ganze Nachbarschaft ist unzufrieden mit ihr. Dem einen hat sie einen schnippischen Korb gegeben, dem andern hat sie einen Sohn toll gemacht. Die meisten haben sich kurz resolsirt und haben andre Weiber genommen. Ich allein kann's nicht über das Herz bringen, so hübsche Madchen man mir auch schon angetragen hat.

Thomas. Man muß sie nicht lange fragen. Was will so ein Mädchen allein in den Bergen? Wenn nun ihr Vater stirbt, was will sie anfangen? Da muß sie sich dem ersten besten an den Hals werfen. Jery. Es ist nicht anders.

Thomas. Du verstehst es nicht. Man muß ihr nur recht zureden und das ein bißchen derb. Ist sie zu Hause?

Jery. Ja!

Thomas. Ich will Freyersmann seyn. As frieg' ich wenn ich sie dir furple?

Jery. Es ist nichts zu thun.

Thomas. Was krieg' ich?

Jery. Was du willst.

Thomas. Zehn Doublen! Ich muß etwas rechts

fordern.

Jery. Von Herzen gern.

Thomas. Nun laß mich gewähren !

Jery. Wie willst du's anstellen?

Thomas. Gefcheidt !

Jery. Mun?

Thomas. Ich will sie fragen, was sie machen will, wenn ein Wolf kommt?

Jery. Das ist Spaß.

Thomas. Und wenn ihr Vater stirbt?

Jery. Ah!

Thomas. Und sie krank wird?

Jery. Nun sprich recht gut.

Thomas. Und wenn sie alt wird?

Jery. Du hast reden gelernt.

Thomas. Ich will ihr Historien erzählen.
Jery. Recht schön.

Thomas. Ich will ihr erzählen, daß man Gott zu danken hat, wenn man einen treuen Burschen findet.

Jery. Vortrefflich!

Thomas. Ich will dich herausstreichen! Geh

nur, geh!

Jery.

Neue Hoffnung, neues Leben,

Was mein Thomas mir verspricht!

Thomas.

Freund, dir eine Frau zu geben,
Ist die größte Wohlthat nicht.

(Fery ab.)

Thomas (allein).

Wozu man in der Welt nicht kommt! Das hätte ich nicht gedacht, daß ich bei meinem Ochsenhandel nebenher noch einen Kuppelpelz verdienen sollte. »Ich

will doch sehen was das für ein Drache ist, und ob fie tein vernünftig Wort mit sich reden läßt. Am besten, ich thu' als wenn ich den Jery nicht kennte und nichts von ihm wüßte, und fall' ihr dann mit meinem Antrag in die Flanke.

Båtely (kommt aus der Hütte).

Thomas (für sich).

Ift sie das? O die ist hübsch!

(Laut)

Guten Tag, mein schönes Kind.

Båtely. Großen Dank! War' Ihm was lieb?

Thomas. Ein Glas Milch oder Wein, Jungfer, wäre mir eine rechte Erquickung. Ich treibe schon drey Stunden den Berg herauf und habe nichts ge= funden.

Båtely. Von Herzen gerne, und ein Stüc Brot und Kås dazu! Rothen Wein, recht guten Italianischen.

Thomas. Scharmant! Ist das euer Haus?
Båtely. Ja, da wohn' ich mit meinem Vater.
Thomas. Ey! ey! So ganz allein?

Båtely. Wir sind ja unser zwey. Wart' Er, ich will Ihm zu trinken holen; oder komm' Er lieber mit herein; was will Er da haußen stehn? Er kann dem Vater was erzählen.

Thomas. Nicht doch, mein Kind, das hat keine Eile. (Er nimmt sie bei der Hand und hält sie.)

Båtely (macht sich los). Ey was soll das?

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