ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Der Sprecher. Vor der nördlichen Pforte unferer heiligen Wohnung stehet unser Bruder, der die Pilgrimschaft unseres Jahres zurückgelegt hat und wünscht wieder eingelassen zu werden. Er übersendet hier das gewisse Zeichen, an dem du erkennen kanust daß er noch werth ist, in unsere Mitte wieder aufge nommen zu werden.

(Er überreicht Saraßtro einen runden Krystall an einem Bande.) Sarastró. Diefer geheimnißvolle Stein ist noch hell und klar. Er würde trüb erscheinen wenn unser Bruder gefehlt hätte. Führe den Wiederkehrenden heran!

(Der Sprecher geht ab.)

Sarastre. In diesen stillen Mauern lernt der Mensch sich selbst und sein Innerstes erforschen. Er bereitet sich vor, die Stimme der Götter zu vernehmen; aber die erhabene Sprache der Natur, die Töne der bedürftigen Menschheit lerut nur der Wandrer kennen, der auf den weiten Gefilden der Erde umherschweift. In diesem Sinne verbindet uns das Gefeß jährlich einen von uns als Pilger hinaus in die rauhe Welt zu schicken. Das Loos entscheidet und der Fromme gehorcht. Auch ich, nachdem ich mein Diadem dem würdigen Tamino übergeben habe, nachdem er mit junger Kraft und frühzeitiger Weisheit an meiner Stelle regiert, bin heute zum Erstenmal auch in dem Falle, so wie jeder von euch, in das heilige Gefäß zu greifen und mich dem Ausspruche des Schicksals zu unterwerfen.

(Der Sprecher mit dem Pilger tritt ein.)

Pilger. Heildir, Vater! Heil euch, Brüder!
Alle. Heil dir!

Sarastro. Der Krystall zeigt mir an daß du reines Herzens zurücke kehrst, daß keine Schuld auf dir ruht. Nun aber theile deinen Brüdern mit, was du gelernt, was du erfahren haft, und vermehre die Weisheit, indem du sie bestätigst. Vor allen aber warte noch ab, wem du deine Kleider, wem du dieses Zeichen übergeben sollst, wen der Wille der Götter für dießmal aus der glücklichen Gefellschaft entfernen wird.

(Er gibt dem Pilger die Kugel ztüd. Zwei Priefter bringen einen tragbaren Altar, auf welchem ein flaches goldnes Gefüß steht. Der Altar muß so hoch seyn, daß man nicht in das Ge: fåß hineinsehen kann, sondern in die Höhe reichen muß, um hin: einzugreifen.)

Chorgesang."

Sarastro (der seine Rolle auseinander wickelt). Mich traf das Loos und ich zaudere keinen Augenblick-mich seinem Gebote zu unterwerfen. Ja die Ahnung ist erfüllt. Mich entfernen die Götter aus eurer Mitte, ́um euch und mich zu prüfen. Im wichtigen Augenblicke werde ich abgerufen, da die Kråfte feindseliger Mächte wirksamer werden. Durch meine Trennung von euch wird die Schale des Guten leichter. Haltet fest zusammen, danert aus, lenkt nicht vom rechten Wege und wir werden uns fröhlich wiedersehen.

Die Krone gab ich meinem lieben
Ich gab sie schon dem werthen Mann.
Die Herrschaft ist mir noch geblieben
Daß ich euch allen dienen kann.
Doch wird auch das mir nun entrissen ;
Ich werd' euch heute lassen müssen
Und von dem heilig lieben Ort -
Ich gehe schon.

Leb wohl mein Sohn!

Lebt wohl ihr Söhne!

Bewahret der Weisheit hohe Schöne.

Ich gehe schon

Vom heilig lieben Ort

Als Pilger aus der Halle fort.

(Während dieser Arie gibt Sarastro sein Oberkleid und die hohenpriesterlichen Abzeichen hinweg, die nebst dem goldnen Gefäße weggetragen werden. Er empfångt dagegen die Pilgerkleider, das Band mit der Krystalikugel wird ihm umgehangen und er nimmt den Stab in die Hand. Hiezu wird der Componist zwischen den verschiedenen Theilen der Arie, jedoch nur so viel, als nöthig, Raum zu lassen wissen.)

Wer herrschet nun

Chor.

Am heilig lieben Ort?

Er geht von uns als Pilger fort.

(Die Priester bleiben zu beiden Seiten stehen, der Altar in der Mitte.)

Sarastro.

Mir ward bei euch, ihr Brüder,
Das Leben nur ein Tag.
Drum singet Freudenlieder,
Werft euch in Demuth nieder
Und gleich erhebt euch wieder,
Was auch der Gott gebieten mag.

Bon euch zu scheiden,
Von euch zu lassen
Welch tiefes Leiden!

Ich muß mich fassen!
harter Schlag!

(ab.)

Chor.

Ihr heiligen Hallen

Vernehmet die Klagen;

Nicht mehr erschallen
An heitern Tagen
Sarastro's Worte,
Am ernsten Orte
In edlen Pflichten
Zu unterrichten.
Es soll die Wahrheit
Nicht mehr auf Erden
In schdner Klarheit
Verbreitet werden.

Dein hoher Gang

Wird nun vollbracht;

Doch uns umgibt

Die tiefe Nacht.

Ein feyerlicher Zug.

(Pamina mit ihrem Gefolge.

Das Kästchen wird gebracht.

Sie will es, einer Vorbedeutung zufolge, der Sonne widmen, und das Kästchen wird auf den Altar gesezt. Gebet, Erdbeben. Der Altar versinkt und das Kästchen mit. Verzweiflung der Pas mina. Diese Scene ist dergestalt angelegt, daß die Schauspiele: rin durch Beihülfe der Musik eine bedeutende Folge von Leiden: schaften ausdrücken kann.)

Wald und Fels.

Papageno's Wohnung.

(Sie haben große schöne Eier in der Hütte gefunden. Sie vermuthen, daß besondre Vögel drinnen stecken mögen. Der Dichter muß sorgen, daß die bei dieser Gelegenheit vorfallenden Spåße in: nerhalb der Grenzen der Schicklichkeit bleiben. Sarastro kommt zu ihnen. Nach einigen mystischen Aeußerungen über die Natur: kråste steigt ein niedriger Felsen aus der Erde, in dessen Innern fich ein Feuer bewegt. Auf Sarastro's Anweisung wird auf demselbigen ein artiges Nest zurecht gemacht, die Eier hineingelegt und mit Blumen bedeckt. Sarastro entfernt fich. Die Eier fangen an zu schwellen, eins nach dem andern bricht auf und drey Kinder kommen heraus, zwey Jungen und ein Mädchen. Ihr erstes Betragen unter einander, so wie gegen die Alten, gibt zu dichterischen und musikalischen Scherzen Gelegenheit. Sarastro kommt zu ihnen. Einige Worte über Erziehung. Dann erzählt er ihm den traurigen Zustand, in dem sich Pamina und Tamino befinden. Nach dem Versinken des Kästchens sucht Pamina ih: ren Gatten auf. Indem sie sich erblicken, fallen fie in einen periodischen Schlaf, wie ihnen angedroht war, aus dem sie nur kurze Zeit erwachen, um sich der Verzweiflung zu überlassen. Eas

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »