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Mephistopheles.

Ihr sprecht schon fast wie ein Franzos;
Doch bitt' ich, laßt's Euch nicht verdrießen.
Was hilft's, nur grade zu genießen?
Die Freud' ist lange nicht so groß,
Als wenn Ihr erst herauf, herum,
Durch allerlei Brimborium

Das Püppchen geknetet und zugericht't,
Wie's lehret manche welsche Geschicht'.
Fauft.

Hab' Appetit auch ohne das.

Mephistopheles.

Jeht ohne Schimpf und ohne Spaß:
Ich sag' Euch, mit dem schönen Kind
Geht's ein für allemal nicht geschwind.
Mit Sturm ist da nichts einzunehmen;
Wir müssen uns zur List bequemen.

Fauft.

Schaff' mir etwas vom Engelsschat!
Führ' mich an ihren Ruheplay!

Schaff' mir ein Halstuch von ihrer Brust,

Ein Strumpfband meiner Liebeslust!

Mephistopheles.

Damit Ihr seht, daß ich Eurer Pein
Will förderlich und dienstlich sein,
Wollen wir keinen Augenblick verlieren,

Will Euch noch heut in ihr Zimmer führen.

Faust.

Und soll sie sehn? sie haben?

Mephistopheles.

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Nein!

Sie wird bei einer Nachbarin sein.

Indessen könnt Ihr ganz allein

An aller Hoffnung künft'ger Freuden
In ihrem Dunstkreis satt Euch weiden.

Können wir hin?

Fauft.

Mephistopheles.

Es ist noch zu früh.

Faust.

Sorg' du mir für ein Geschenk für sie! (ab.)

Mephistopheles.

Gleich schenken? Das ist brav! Da wird er reüssieren!

Ich kenne manchen schönen Plat

Und manchen altvergrabnen Schatz;

Ich muß ein bißchen revidieren. (ab.)

Abend.

Ein kleines reinliches Zimmer.

Margarete (ihre Zöpfe flechtend und aufbindent).

Ich gäb' was drum, wenn ich nur wüßt',
Wer heut der Herr gewesen ist!

Er sah gewiß recht wacker aus
Und ist aus einem edlen Haus;

--

Das konnt' ich ihm an der Stirne lesen
Er wär' auch sonst nicht so keck gewesen. (ab.)

Mephistopheles. Faust.

Mephistopheles.

Herein, ganz leise, nur herein!

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Faust (nach einigem Stillschweigen).

Ich bitte dich, laß mich allein!

Mephistopheles (herumspürend).

Nicht jedes Mädchen hält so rein. (ab.)

Faust (rings aufschauend).

Willkommen, süßer Dämmerschein,
Der du dies Heiligtum durchwebst!

Ergreif mein Herz, du süße Liebespein,

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Die du vom Tau der Hoffnung schmachtend lebst! 2335
Wie atmet rings Gefühl der Stille,
Der Ordnung, der Zufriedenheit!

In dieser Armut welche Fülle!

In diesem Kerker welche Seligkeit !

(Er wirst sich auf den ledernen Seffel am Vette.)

nimm mich auf, der du die Vorwelt schon

Bei Freud' und Schmerz in offnen Arm empfangen!

Wie oft, ach! hat an diesem Väterthron

Schon eine Schar von Kindern rings gehangen!
Vielleicht hat, dankbar für den heil'gen Christ,
Mein Liebchen hier mit vollen Kinderwangen.
Dem Ahnherrn fromm die welke Hand geküßt.
Ich fühl', o Mädchen, deinen Geist

Der Füll' und Ordnung um mich säuseln,

Der mütterlich dich täglich unterweist,

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Den Teppich auf den Tisch dich reinlich breiten heißt, 2350 Sogar den Sand zu deinen Füßen kräuseln.

O liebe Hand! so göttergleich!

Die Hütte wird durch dich ein Himmelreich.

Und hier! (Er hebt einen Bettvorhang auf.)

Was faßt mich für ein Wonnegraus!

Hier möcht' ich volle Stunden säumen.
Natur! Hier bildetest in leichten Träumen
Den eingebornen Engel aus;

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Hier lag das Kind, mit warmem Leben

Den zarten Busen angefüllt,

Und hier mit heilig reinem Weben

Entwirkte sich das Götterbild!

Und du! Was hat dich hergeführt?

Wie innig fühl ich mich gerührt!

Was willst du hier? Was wird das Herz dir schwer?

Armsel'ger Faust! ich kenne dich nicht mehr.

Umgibt mich hier ein Zauberduft?

Mich drang's, so grade zu genießen,

Und fühle mich in Liebestraum zerfließen!

Sind wir ein Spiel von jedem Druck der Luft?

Und träte sie den Augenblick herein,

Wie würdest du für deinen Frevel büßen!
Der große Hans, ach, wie so klein!

Läg', hingeschmolzen, ihr zu Füßen.

Mephistopheles.

Geschwind! ich seh' sie unten kommen.

Faust.

Fort! Fort! Ich kehre nimmermehr!

Mephistopheles.

Hier ist ein Kästchen, leidlich schwer,

Ich hab's wo anders hergenommen.

Stellt's hier nur immer in den Schrein,
Ich schwör' Euch, ihr vergehn die Sinnen;
Ich that Euch Sächelchen hinein,

Um eine andre zu gewinnen.

Zwar Kind ist Kind, und Spiel ist Spiel.

Ich weiß nicht, soll ich?

Faust.

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Mephistopheles.

Fragt Ihr viel?

Meint Ihr vielleicht den Schaß zu wahren?

Dann rat' ich Eurer Lüsternheit,

Die liebe schöne Tageszeit

Und mir die weitre Müh zu sparen.

Ich hoff' nicht, daß Ihr geizig seid!

Ich krat' den Kopf, reib' an den Händen

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(Er stellt das Kästchen in den Schrein und drückt das Schloß wieder zu.)

Nur fort! geschwind!

Um Euch das süße junge Kind

Nach Herzens Wunsch und Will' zu wenden;

Und Jhr seht drein,

Als solltet Ihr in den Hörsaal hinein,

Als stünden grau leibhaftig vor Euch da
Physik und Metaphysika!

Nur fort!

(ab.)

Margarete (mit einer Lampe).

Es ist so schwül, so dumpfig hie,

(sie macht das Fenster auf)

Und ist doch eben so warm nicht drauß.
Es wird mir so, ich weiß nicht, wie -
Ich wollt', die Mutter käm' nach Haus.
Mir läuft ein Schauer übern Leib
Bin doch ein thöricht furchtsam Weib!

(Sie fängt an zu singen, indem sie sich auszieht.)

Es war ein König in Thule
Gar treu bis an das Grab,
Dem sterbend seine Buhle
Einen goldnen Becher gab.

Es ging ihm nichts darüber,
Er leert' ihn jeden Schmaus;
Die Augen gingen ihm über,
So oft er trank daraus.

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