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Wenn fern des schnellen Laufes Kranz
Vom schwer erreichten Ziele winket,
Wenn nach dem heft'gen Wirbeltanz
Die Nächte schmausend man vertrinket.
Doch ins bekannte Saitenspiel
Mit Mut und Anmut einzugreifen,

Nach einem selbstgesteckten Ziel
Mit holdem Frren hinzuschweifen,
Das, alte Herrn, ist eure Pflicht,

Und wir verehren euch darum nicht minder.

Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht,
Es findet uns nur noch als wahre Kinder.

Direktor.

Der Worte sind genug gewechselt,

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Nun braut mir unverzüglich dran!

Was heute nicht geschieht, ist morgen nicht gethan,

Und keinen Tag soll man verpassen;

Das Mögliche soll der Entschluß

Beherzt sogleich beim Schopfe fassen,
Er will es dann nicht fahren lassen
Und wirket weiter, weil er muß.
Ihr wißt, auf unsern deutschen Bühnen
Probiert ein jeder, was er mag;
Drum schonet mir an diesem Tag
Prospekte nicht und nicht Maschinen !

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Gebraucht das groß' und kleine Himmelslicht,
Die Sterne dürfet ihr verschwenden;
An Wasser, Feuer, Felsenwänden,
An Tier' und Vögeln fehlt es nicht.
So schreitet in dem engen Bretterhaus
Den ganzen Kreis der Schöpfung aus
Und wandelt mit bedächt'ger Schnelle
Vom Himmel durch die Welt zur Hölle!

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Prolog im Himmel.

Der Herr, die himmlischen Heerscharen, nachher Mephistopheles. Die drei Erzengel treten vor.

Raphael.

Die Sonne tönt nach alter Weise
In Brudersphären Wettgesang,
Und ihre vorgeschriebne Reise
Vollendet sie mit Donnergang.

Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke,
Wenn keiner sie ergründen mag;
Die unbegreiflich hohen Werke
Sind herrlich, wie am ersten Tag.

Gabriel.

Und schnell und unbegreiflich schnelle
Dreht sich umher der Erde Pracht;
Es wechselt Paradieseshelle

Mit tiefer, schauervoller Nacht;

Es schäumt das Meer in breiten Flüssen
Am tiefen Grund der Felsen auf,

Und Fels und Meer wird fortgerissen

In ewig schnellem Sphärenlauf.

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Michael.

Und Stürme brausen um die Wette,

Vom Meer aufs Land, vom Land aufs Meer,
Und bilden, wütend, eine Kette
Der tiefsten Wirkung rings umher.
Da flammt ein blißendes Verheeren
Dem Pfade vor des Donnerschlags;
Doch deine Boten, Herr, verehren
Das sanfte Wandeln deines Tags.

Zu drei.

Der Anblick gibt den Engeln Stärke,
Da keiner dich ergründen mag,
Und alle deine hohen Werke

Sind herrlich, wie am ersten Tag.

Mephistopheles.

Da du, o Herr, dich einmal wieder nahst
Und fragst, wie alles sich bei uns befinde,
Und du mich sonst gewöhnlich gerne sahst,
So siehst du mich auch unter dem Gesinde.
Verzeih, ich kann nicht hohe Worte machen,
Und wenn mich auch der ganze Kreis verhöhnt;
Mein Pathos brächte dich gewiß zum Lachen,
Hättst du dir nicht das Lachen abgewöhnt.

Von Sonn' und Welten weiß ich nichts zu sagen,
Ich sehe nur, wie sich die Menschen plagen.

Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag
Und ist so wunderlich, als wie am ersten Tag.

Ein wenig besser würd' er leben,

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Hättst du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben;

Er nennt's Vernunft und braucht's allein,

Nur tierischer als jedes Tier zu sein.

Er scheint mir, mit Verlaub von Euer Gnaden,
Wie eine der langbeinigen Cikaden,

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Die immer fliegt und fliegend springt

Und gleich im Gras ihr altes Liedchen singt;
Und läg' er nur noch immer in dem Grase!
In jeden Quark begräbt er seine Nase.

Der Herr.

Hast du mir weiter nichts zu sagen?
Kommst du nur immer anzuklagen?

Ist auf der Erde ewig dir nichts recht?

Mephistopheles.

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Nein, Herr! ich find' es dort, wie immer, herzlich schlecht. Die Menschen dauern mich in ihren Jammertagen,

Ich mag sogar die armen selbst nicht plagen.

Kennst du den Faust?

Der Herr.

Mephistopheles.

Den Doktor?

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Der Herr.

Meinen Knecht!

Mephistopheles.

Fürwahr! er dient Euch auf besondre Weise.
Nicht irdisch ist des Thoren Trank noch Speise.
Jhn treibt die Gärung in die Ferne;

Er ist sich seiner Tollheit halb bewußt:
Vom Himmel fordert er die schönsten Sterne
Und von der Erde jede höchste Lust,
Und alle Näh' und alle Ferne

Befriedigt nicht die tiefbewegte Brust.

Der Herr.

Wenn er mir jetzt auch nur verworren dient,
So werd' ich ihn bald in die Klarheit führen.

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Weiß doch der Gärtner, wenn das Bäumchen grünt,
Daß Blüt' und Frucht die künft'gen Jahre zieren.

Mephistopheles.

Was wettet Ihr? den sollt Ihr noch verlieren!
Wenn Ihr mir die Erlaubnis gebt,

Jhn meine Straße sacht zu führen.

Der Herr.

So lang' er auf der Erde lebt,
So lange sei dir's nicht verboten.

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Es irrt der Mensch, so lang' er strebt.

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Mephistopheles.

Da dank' ich Euch; denn mit den Toten

Hab' ich mich niemals gern befangen.

Am meisten lieb' ich mir die vollen, frischen Wangen.
Für einen Leichnam bin ich nicht zu Haus;

Mir geht es, wie der Kaße mit der Maus.

Der Herr.

Nun gut, es sei dir überlassen!

Zieh diesen Geist von seinem Urquell ab
Und führ' ihn, kannst du ihn erfassen,

Auf deinem Wege mit herab

Und steh beschämt, wenn du bekennen mußt:

Ein guter Mensch in seinem dunkeln Drange
Ist sich des rechten Weges wohl bewußt.

Mephistopheles.

Schon gut! nur dauert es nicht lange.
Mir ist für meine Wette gar nicht bange.
Wenn ich zu meinem Zweck gelange,

Erlaubt Ihr mir Triumph aus voller Brust.
Staub soll er fressen, und mit Lust,
Wie meine Muhme, die berühmte Schlange.

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