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Rittersaal.

Dämmernde Beleuchtung.

Kaiser und Hof find eingezogen.

Herold.

Mein alt Geschäft, das Schauspiel anzukünden,
Verkümmert mir der Geister heimlich Walten;
Vergebens wagt man, aus verständigen Gründen
Sich zu erklären das verworrne Schalten.
Die Sessel sind, die Stühle schon zur Hand;
Den Kaiser sett man grade vor die Wand;
Auf den Tapeten mag er da die Schlachten.
Der großen Zeit bequemlich sich betrachten.
Hier sist nun alles, Herr und Hof im Runde,
Die Bänke drängen sich im Hintergrunde;
Auch Liebchen hat in düstern Geisterstunden
Zur Seite Liebchens lieblich Raum gefunden.
Und so, da alle schicklich Platz genommen,
Sind wir bereit; die Geister mögen kommen!

(Posaunen.)

Aftrolog.

Beginne gleich das Drama seinen Lauf,

Der Herr befiehlt's, ihr Wände, thut euch auf!
Nichts hindert mehr, hier ist Magie zur Hand;
Die Teppiche schwinden, wie gerollt vom Brand,
Die Mauer spaltet sich, sie kehrt sich um:
Ein tief Theater scheint sich aufzustellen,
Geheimnisvoll ein Schein uns zu erhellen,
Und ich besteige das Proszenium.

Mephistopheles (aus dem Souffleurloche auftauchend.)
Von hier aus hoff' ich allgemeine Gunst,
Einbläsereien sind des Teufels Redekunst.

1765

1770

1775

1780

1785

(Zum Astrologen.)

Du kennst den Takt, in dem die Sterne gehn,
Und wirst mein Flüstern meisterlich verstehn.

Aftrolog.

Durch Wunderkraft erscheint allhier zur Schau,
Massiv genug, ein alter Tempelbau.
Dem Atlas gleich, der einst den Himmel trug,
Stehn reihenweis der Säulen hier genug;
Sie mögen wohl der Felsenlast genügen,
Da zweie schon ein groß Gebäude trügen.

Architekt.

Das wär' antik! ich wüßt es nicht zu preisen,
Es sollte plump und überlästig heißen.
Roh nennt man edel, unbehilflich groß.
Schmalpfeiler lieb' ich, strebend, grenzenlos;
Spizbögiger Zenith erhebt den Geist;
Solch ein Gebäu erbaut uns allermeist.

Aftrolog.

Empfangt mit Ehrfurcht sterngegönnte Stunden;
Durch magisch Wort sei die Vernunft gebunden;
Dagegen weit heran bewege frei

Sich herrliche verwegne Phantasei.

Mit Augen schaut nun, was ihr kühn begehrt,
Unmöglich ist's, drum eben glaubenswert.

Faust steigt auf der andern Seite des Proszeniums herauf.

Aftrolog.

Im Priesterkleid, bekränzt, ein Wundermann,
Der nun vollbringt, was er getrost begann.
Ein Dreifuß steigt mit ihm aus hohler Gruft,
Schon ahn' ich aus der Schale Weihrauchduft.
Er rüstet sich, das hohe Werk zu segnen;
Es kann fortan nur Glückliches begegnen.

1790

1795

1800

1805

1810

Faust (großartig).

In eurem Namen, Mütter, die ihr thront
Im Grenzenlosen, ewig einsam wohnt
Und doch gesellig! Euer Haupt umschweben
Des Lebens Bilder, regsam, ohne Leben.

1815

Was einmal war, in allem Glanz und Schein,
Es regt sich dort; denn es will ewig sein:
Und ihr verteilt es, allgewaltige Mächte,

1820

Zum Zelt des Tages, zum Gewölb der Nächte.
Die einen faßt des Lebens holder Lauf,

Die andern sucht der kühne Magier auf;

In reicher Spende läßt er voll Vertrauen,
Was jeder wünscht, das Wunderwürdige schauen.

Aftrolog.

1825

1830

Der glühnde Schlüssel rührt die Schale kaum,
Ein dunstiger Nebel deckt sogleich den Raum;
Er schleicht sich ein, er wogt nach Wolkenart,
Gedehnt, geballt, verschränkt, geteilt, gepaart.
Und nun erkennt ein Geister-Meisterstück!
So wie sie wandeln, machen sie Musik.
Aus luftigen Tönen quillt ein Weißnichtwie,
Indem sie ziehn, wird alles Melodie.
Der Säulenschaft, auch die Triglyphe klingt;
Ich glaube gar, der ganze Tempel singt.
Das Dunstige senkt sich; aus dem leichten Flor
Ein schöner Jüngling tritt im Takt hervor.
Hier schweigt mein Amt; ich brauch' ihn nicht zu nennen,
Wer sollte nicht den holden Paris kennen!

Dame.

O! welch ein Glanz aufblühnder Jugendkraft!

Zweite.

Wie eine Pfirsche frisch und voller Saft!

1835

1840

Dritte.

Die fein gezognen, süß geschwollnen Lippen!

Vierte.

Du möchtest wohl an solchem Becher nippen?

Fünfte.

Er ist gar hübsch, wenn auch nicht eben sein.

Sechste.

Ein bißchen könnt' er doch gewandter sein.

Ritter.

Den Schäferknecht glaub' ich allhier zu spüren;
Vom Prinzen nichts und nichts von Hofmanieren.

Andrer.

Eh nun! halb nackt ist wohl der Junge schön,
Doch müßten wir ihn erst im Harnisch sehn!

Dame.

Er setzt sich nieder, weichlich, angenehm.

Ritter.

Auf seinem Schoße wär' Euch wohl bequem?

Andre.

Er lehnt den Arm so zierlich übers Haupt.

Kämmerer.

Die Flegelei! das find' ich unerlaubt.

Dame.

Ihr Herren wißt an allem was zu mäkeln.

Derselbe.

In Kaisers Gegenwart sich hinzuräkeln !

Dame.

Er stellt's nur vor! Er glaubt sich ganz allein.

1845

1850

1855

Derselbe.

Das Schauspiel selbst, hier sollt' es höflich sein.

Dame.

Sanft hat der Schlaf den Holden übernommen.

Derselbe.

Er schnarcht nun gleich; natürlich ist's vollkommen. 1860
Junge Dame (entzüdt).

Zum Weihrauchsdampf was duftet so gemischt,
Das mir das Herz zum innigsten erfrischt?

Aeltere.

Fürwahr! es dringt ein Hauch tief ins Gemüte,
Er kommt von ihm!

Aelteste.

Es ist des Wachstums Blüte,

Im Jüngling als Ambrosia bereitet

Und atmosphärisch rings umher verbreitet.

Helena, hervortretend.

Mephistopheles.

Das wär' sie denn! Vor dieser hätt' ich Ruh;
Hübsch ist sie wohl, doch sagt sie mir nicht zu.

Aftrolog.

Für mich ist diesmal weiter nichts zu thun,
Als Ehrenmann gesteh', bekenn' ich's nun.
Die Schöne kommt, und hätt' ich Feuerzungen!
Von Schönheit ward von jeher viel gesungen
Wem sie erscheint, wird aus sich selbst entrückt,
Wem sie gehörte, ward zu hoch beglückt.

Faust.

Hab' ich noch Augen? Zeigt sich tief im Sinn
Der Schönheit Quelle vollen Stroms ergossen?

1865

1870

1875

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