Der die betrübende, Fauft. Was sucht ihr, mächtig und gelind, Ihr Himmelstöne, mich am Staube? Klingt dort umher, wo weiche Menschen sind! Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube; Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind. zu jenen Sphären wag' ich nicht zu streben, Woher die holde Nachricht tönt; Und doch, an diesen Klang von Jugend auf gewöhnt, 410 415 Da lang so ahnungsvoll des Glockentones Fülle, 420 Ein unbegreiflich holdes Sehnen Trieb mich, durch Wald und Wiesen hinzugehn, Und unter tausend heißen Thränen Fühlt' ich mir eine Welt entstehn. 425 Dies Lied verkündete der Jugend muntre Spiele, Erinnrung hält mich nun mit kindlichem Gefühle Otönet fort, ihr füßen Himmelslieder! Die Thräne quillt, die Erde hat mich wieder! Chor der Jünger. Hat der Begrabene Lebend Erhabene, Herrlich erhoben; 430 435 Spaziergänger aller Art ziehen hinaus. Einige Handwerksbursche. Warum denn dort hinaus? Andre. Wir gehn hinaus aufs Jägerhaus. Die Ersten. Wir aber wollen nach der Mühle wandern. Ein Handwerksbursch. Ich rat' euch, nach dem Wasserhof zu gehn. 450 455 Nach Burgdorf kommt herauf! gewiß, dort findet ihr Die schönsten Mädchen und das beste Bier Und Händel von der ersten Sorte. Fünfter. Du überlustiger Gesell, Juckt dich zum drittenmal das Fell? Ich mag nicht hin, mir graut es vor dem Orte. Dienstmädchen. Nein, nein! ich gehe nach der Stadt zurück. Andre. Wir finden ihn gewiß bei jenen Pappeln stehen. Erfte. Das ist für mich kein großes Glück; Mit dir nur tanzt er auf dem Plan. Andre. Heut ist er sicher nicht allein, Der Krauskopf, sagt' er, würde bei ihm sein. Schüler. Blitz! wie die wackern Dirnen schreiten! 465 470 475 Herr Bruder, komm! wir müssen sie begleiten. Und eine Magd im Puß, das ist nun mein Geschmack. Bürgermädchen. Da sieh mir nur die schönen Knaben! Es ist wahrhaftig eine Schmach; Gesellschaft könnten sie die allerbeste haben Zweiter Schüler (zum ersten). Nicht so geschwind! dort hinten kommen zwei, 's ist meine Nachbarin dabei; Ich bin dem Mädchen sehr gewogen. Sie gehen ihren stillen Schritt Und nehmen uns doch auch am Ende mit. Erster. Herr Bruder, nein! Ich bin nicht gern geniert. Geschwind! daß wir das Wildbret nicht verlieren. Bürger. Nein, er gefällt mir nicht, der neue Burgemeister! Und für die Stadt was thut denn er? Wird es nicht alle Tage schlimmer? Bettler (fingt). Ihr guten Herrn, ihr schönen Frauen, Belieb' es euch, mich anzuschauen, 3 480 485 490 495 500 505 Anderer Bürger. Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen, Die Völker auf einander schlagen. Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus Und segnet Fried' und Friedenszeiten. Dritter Bürger. Herr Nachbar, ja! so lass' ich's auch geschehn: Mag alles durch einander gehn; Doch nur zu Hause bleib's beim Alten. Alte (zu den Bürgermädchen). Ei! wie gepust! das schöne junge Blut! Nur nicht so stolz! Es ist schon gut! Und was ihr wünscht, das wüßt' ich wohl zu schaffen. Bürgermädchen. Agathe, fort! ich nehme mich in acht, Mit solchen Heren öffentlich zu gehen; Sie ließ mich zwar in Sankt Andreas' Nacht Die Andere. Mir zeigte sie ihn im Krystall, Soldaten. Burgen mit hohen Mauern und Zinnen, 510 515 520 525 530 |