Die Welle, die euch wogt und schaukelt, Läßt auch der Liebe nicht Bestand, Und hat die Neigung ausgegaukelt, So seht gemächlich sie ans Land.
Jhr, holde Knaben, seid uns wert; Doch müssen wir traurig scheiden. Wir haben ewige Treue begehrt, Die Götter wollen's nicht leiden. Die Jünglinge.
Wenn ihr uns nur so ferner labt, Uns wackre Schifferknaben;
Wir haben's nie so gut gehabt
Und wollen's nicht besser haben.
Galatee (auf dem Muschelwagen nähert sich).
Du bist es, mein Liebchen!
Delphine, verweilet! mich fesselt der Blick!
Vorüber schon, sie ziehen vorüber
In kreisenden Schwunges Bewegung!
Was kümmert sie die innre, herzliche Regung!
Ach, nähmen sie mich mit hinüber!
Doch ein einziger Blick ergött,
Daß er das ganze Jahr erseht.
Heil! Heil! aufs neue!
Wie ich mich blühend freue,
Vom Schönen, Wahren durchdrungen... Alles ist aus dem Wasser entsprungen!!
Alles wird durch das Wasser erhalten! Ozean, gönn' uns dein ewiges Walten! Wenn du nicht Wolken sendetest,
Nicht reiche Bäche spendetest,
Hin und her nicht Flüsse wendetest,
Die Ströme nicht vollendetest,
Was wären Gebirge, was Ebnen und Welt?
Du bist's, der das frischeste Leben erhält.
Echo (Chorus der sämtlichen Kreise).
Du bist's, dem das frischeste Leben entquellt.
Sie kehren schwankend fern zurück,
Bringen nicht mehr Blick zu Blick; In gedehnten Kettenkreisen, Sich festgemäß zu erweisen, Windet sich die unzählige Schar. Aber Galateas Muschelthron Seh' ich schon und aber schon, Er glänzt wie ein Stern
Durch die Menge.
Geliebtes leuchtet durchs Gedränge!
Auch noch so fern
Schimmert's hell und klar,
Immer nah und wahr.
In dieser holden Feuchte, Was ich auch hier beleuchte, Jst alles reizend schön.
In dieser Lebensfeuchte Erglänzt erst deine Leuchte Mit herrlichem Getön,
Welch neues Geheimnis in Mitte der Scharen Will unseren Augen sich offenbaren?
Was flammt um die Muschel, um Galatees Füße? Bald lodert es mächtig, bald lieblich, bald süße, Als wär' es von Pulsen der Liebe gerührt.
Homunculus ist es, von Proteus verführt... Es sind die Symptome des herrischen Sehnens, Mir ahnet das Aechzen beängsteten Dröhnens; Er wird sich zerschellen am glänzenden Thron; Jeht flammt es, nun blißt es, ergießet sich schon. Sirenen.
Welch feuriges Wunder verklärt uns die Wellen, Die gegen einander sich funkelnd zerschellen? So leuchtet's und schwanket und hellet hinan: Die Körper, sie glühen auf nächtlicher Bahn, Und rings ist alles vom Feuer umronnen; So herrsche denn Eros, der alles begonnen! Heil dem Meere! Heil den Wogen, Von dem heiligen Feuer umzogen! Heil dem Wasser! Heil dem Feuer! Heil dem seltnen Abenteuer !
Heil den mildgewognen Lüften! Heil geheimnisreichen Grüften! Hochgefeiert seid allhier, Element' ihr alle vier!
Vor dem Palaste des Menelas zu Sparta.
Helena tritt auf und Chor gefangener Trojanerinnen. Panthalis, Chorführerin.
Bewundert viel und viel gescholten, Helena, Vom Strande komm' ich, wo wir erst gelandet sind, Noch immer trunken von des Gewoges regsamem Geschaukel, das vom phrygischen Blachgefild uns her Auf sträubig-hohem Rücken, durch Poseidons Gunst Und Euros' Kraft, in vaterländische Buchten trug. Dort unten freuet nun der König Menelas Der Rückkehr samt den tapfersten sseiner Krieger sich. Du aber heiße mich willkommen, hohes Haus, Das Tyndareos, mein Vater, nah dem Hange sich Von Pallas' Hügel, wiederkehrend, aufgebaut Und, als ich hier mit Klytämnestren schwesterlich, Mit Kastor auch und Pollur fröhlich spielend wuchs, Vor allen Häusern Spartas herrlich ausgeschmückt. Gegrüßet seid mir, der ehrnen Pforte Flügel ihr! Durch euer gastlich ladendes Weiteröffnen einst Geschah's, daß mir, erwählt aus vielen, Menelas In Bräutigamsgestalt entgegenleuchtete. Eröffnet mir sie wieder, daß ich ein Eilgebot
Des Königs treu erfülle, wie der Gattin ziemt. Laßt mich hinein! und alles bleibe hinter mir, Was mich umstürmte bis hieher verhängnisvoll. Denn seit ich diese Schwelle sorgenlos verließ, Cytherens Tempel besuchend, heiliger Pflicht gemäß, Mich aber dort ein Räuber griff, der phrygische, Ist viel geschehen, was die Menschen weit und breit
So gern erzählen, aber der nicht gerne hört,
Von dem die Sage wachsend sich zum Märchen spann.
Verschmähe nicht, o herrliche Frau,
Des höchsten Gutes Ehrenbesitz!
Denn das größte Glück ist dir einzig beschert: Der Schönheit Ruhm, der vor allen sich hebt. Dem Helden tönt sein Name voran,
Drum schreitet er stolz;
Doch beugt sogleich hartnäckigster Mann
Vor der allbezwingenden Schöne den Sinn.
Genug! mit meinem Gatten bin ich hergeschifft Und nun von ihm zu seiner Stadt vorausgefandt; Doch welchen Sinn er hegen mag, errat' ich nicht. Komm' ich als Gattin? Komm' ich eine Königin? Komm' ich ein Opfer für des Fürsten bittern Schmerz Und für der Griechen lang erduldetes Mißgeschick? Erobert bin ich; ob gefangen, weiß ich nicht!
Denn Ruf und Schicksal bestimmten fürwahr die Unsterblichen Zweideutig mir, der Schöngestalt bedenkliche Begleiter, die an dieser Schwelle mir sogar Mit düster drohender Gegenwart zur Seite stehn. Denn schon im hohlen Schiffe blickte mich der Gemahl Nur selten an, auch sprach er kein erquicklich Wort. Als wenn er Unheil fänne, saß er gegen mir. Nun aber, als, des Eurotas tiefem Buchtgestad Hinangefahren, der vordern Schiffe Schnäbel kaum Das Land begrüßten, sprach er, wie vom Gott bewegt: Hier steigen meine Krieger nach der Ordnung aus, Ich mustre sie, am Strand des Meeres hingereiht; Du aber ziehe weiter, ziehe des heiligen
Eurotas fruchtbegabtem Ufer immer auf,
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