Inhaltsangabe. Einleitung. Dreifache Richtung in der wissenschaftlichen Betrachtung der Sprache. Die Sprache als Kunst, als Erkenntnis, als Mitteilung. Ein alter Mythus vom Erkennen. p. 15-32. Кар. II. Das Erkennen, die Wahrheit, die Sprache. p. 33—57. Kap. III. Das Fortschreiten von Naturlauten zur Lautsprache in Wechsel- wirkung mit der Entwickelung der Intellektualität. Die Sprach- Kap. IV. Die Form des Bewusstseins im Vorstellungsakte und im Satze. Subjekt, Prädikat, Kopula. Die Kategorieen des Erkennens. Das Sprechen des Individuums und die Sprache der Gattung. Der Urteilssatz. Die isolierten Wörter als Elemente des Urteils- satzes. Die Wortbegriffe. Das nomen proprium, commune, ad- jectivum. Der Wortbegriff kann nicht vorgestellt werden. abstracta und das Abstrahieren überhaupt. Die Zahlen. Die Wahrnehmungen seelischer Vorgänge nach ihrem sprach- lichen Ausdruck. Die natürlichen Metaphern. Das Wort Ich und die Ichheit. Das Denken an den Wörtern. Sprachbildung durch das Denken, der Satzbau; Flexion und Partikeln, Ableitung und Zu- sammensetzung. Wortbedeutung gegenüber der Realität. Die Ideen. Umwandlung der Wortbedeutungen durch das philosophische Erkennen. Kritik der Wortbegriffe. Erweiterung der Wortbegriffe. Von dem Inhalt der Urteilssätze d. h. von der Erfahrung. - Verhältnis des philosophischen Erkennens zum Erfahrungswissen. Kants Wahr- nehmungsurteile und Erfahrungsurteile. Kants Schematismus der Die Erfahrung und das Ich. p. 141-212. Kap. VII. Von der Kopula des Urteilssatzes im Verhältnis zur Kopula des ursachung im Wahrnehmungssatze und als Denken der Begründung im Urteilssatze ist Übertragung des menschlichen Wollens in den Erkenntnisakt. Hume, St. Mill, Reid, Berkeley, Malebranche. Hegels wirkender Begriff und die Sprache, Schopenhauers allmächtiger Wille und die Sprache. Aristoteles' Mittelbegriff als Grund. Die sprachliche Darstellung der Kopula im Urteilssatz. p. 213-255. Kap. VIII. Die Kategorieen der Sprache und des Erkennens. Frühere Ableitungen der Kategorieen von Aristoteles, Kant, Schopenhauer. Die ursprünglichen Bezeichnungen der Kategorieen sind die Deutewurzeln. Kants Die Kategorie der Substanz, d. h. das Ich. synthetische Einheit der Apperception und Trendelenburgs Realismus. Das allgemeine Sein. Kants Ich". Kants „Ding an sich“; Fichtes absolutes Ich; Schopenhauers Ich, Wille und Vorstellung. Grenze des Erkennens und der Sprache. p. 256–336. " Einleitung. Dreifache Richtung in der wissenschaftlichen Betrachtung der Sprache. Die Sprache als Kunst, als Erkenntnis, als Mitteilung. Wie diese Richtungen der Sprachbetrachtung in einander greifen und einander bedingen. Durch Sprechen stellen wir in artikulierten Lauten für mensch liches Verständnis die Seelenakte dar, durch welche wir uns des Universums bewusst werden. Es läfst sich also eine dreifache Weise denken, wie Sprache zu wissenschaftlicher Betrachtung kommen kann. Sie ist zunächst dieses Darstellen, ein Schaffen von besonderer Art und von besonderer Wirkung; sie ist weiter Darstellung von allem, was Gegenstand unseres Bewufstseins ist; und sie ist ein Darstellen dieses Wissens für das Geschlecht der Menschen. Betrachtet man das Sprachschaffen an sich selbst, so führt dies zur Untersuchung eines Könnens, einer Kunst, welche unserer Natur eigen ist; diese Untersuchung gehört in das Gebiet der Aesthetik. Kommt Sprache zur Betrachtung, sofern sie die Form hervorbringt, in welcher die Akte unseres Bewusstseins sich darstellen, so kann versucht werden, zum Verständnis dieser Form durchzudringen als derjenigen, durch welche unser Erkennen bestimmt wird. Ein solcher Versuch steht auf dem Boden der Philosophie; er ist Kritik der Sprache. Es wird endlich Sprache Gegenstand wissenschaftlicher Behandlung als das Mittel, durch welches das Geschlecht der Menschen zu mehr oder minder ausgedehnten Einigungen auf Grund eines gemeinsamen Besitzes bestimmt formulierter Vorstellungen und Begriffe gelangt. Da sie nach dieser Seite ihres Wesens uns in Förderung unserer Zwecke für Theorie und Praxis Gerber, die Sprache und das Erkennen. 1 unmefsbar grofse Dienste leistet, da unsere Kulturentwickelung dieser Dienste gar nicht entraten kann, so ist natürlich, dass Sprache als Mitteilung am frühesten und am häufigsten zur Betrachtung, zur Erforschung, zur systematischen Darstellung für den praktischen Gebrauch gekommen ist. In dieser Richtung wird untersucht die Technik der einzelnen Sprachen, wie sie zu bestimmten Zeiten gesprochen wurden oder gesprochen werden, und es wird festgestellt, in welcher Art durch sie eine bestimmte und angemessene Mitteilung erfolgt. Diese Untersuchungen fallen der Philologie zu. Indem dann weiter Forschungen angestellt werden über das Leben, über die Geschichte der Sprachen, ferner der Bau der verschiedenen Sprachen und Sprachgruppen einer Vergleichung unterzogen wird, gewinnt man eine tiefere und allgemeinere Einsicht in die Mittel, durch welche die Sprache überhaupt den Zweck der Mitteilung zu erreichen weiss. Sofern philologische Forschungen diese Richtung einschlagen, werden sie als Sprachwissenschaft oder Glottik bezeichnet. Es kann keine dieser drei Weisen der Betrachtung rein für sich, ohne Verflechtung mit den anderen, durchgeführt werden, denn gerade in der gegenseitigen Durchdringung dieser drei Richtungen des Wirkens besteht das Wesen der Sprache. Indem die Sprache Kunst ist, stellt sie auch unser Erkennen dar, und wenn die Akte des Sprachschaffens und Erkennens immer nur von den Individuen ausgehen, so erhalten sie doch ihre Vollendung nur durch Mitteilung derselben an andere Individuen, durch die Beteiligung der Gattung, und sie erscheinen in ihrer Formierung von Anfang an auf die Abstreifung des Individuellen berechnet. Wir geben über das Verhältnis dieser Richtungen zu einander noch einige vorläufige Bemerkungen. Leib und Seele der menschlichen Individuen entwickeln sich innerhalb des universalen Lebens; diese Entwickelung derselben aber wird dann im besonderen derart umschlossen und bedingt von dem Leben der Gattung, welcher sie angehören, dafs sie nur von diesem getragen sich völlig auswachsen, ihre Bestimmung erfüllen zu können scheinen. Aber auch umgekehrt ist zu sagen, dafs das Individuum mitschaffend sich verhält zu dem Leben des Universums, und dafs die Menschengattung im besonderen nur besteht und sich entwickelt durch ein Mitschaffen der Individuen. Betrachten wir an dieser Stelle nur das Leben der Seele, so sehen wir, wie zwar Reiz und Anregung zur Bethätigung des |