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und der Bewegung selbst in bestimmter Form sich nicht bemerklich machte, wie etwa bei Benennung von Wettererscheinungen: ΰει (ει = ε-T), pluit (t = ti).

Durch die an das Ende herangezogene Pronominalwurzel wurde dann die erste Wurzel zu einem Verbum, und ihr gegenüber erhielt die zweite qualitative Wurzel, durch welche die Personalendung inhaltlich ergänzt wird, die Eigenschaft eines Substantiv-Nomen, wie etwa: dâ - ta, geben - er; pâ dâ - ta (Schützen) Schützer (d. h. pater), geben - er. Das Nomen substantivum ist dies, was sich in solcher Handlung, in solchem Zustande, wie ihn die Wurzel angiebt, befindet; (9) Verbum ist, was diese Handlung, diesen Zustand, diese Eigenschaft aussagt.*) Damit das Zusammentreten von Nomen und Verbum sich zur Satzform vollende, ist für die indogermanischen Sprachen noch nötig, dafs das Nomen durch Anfügung einer bezeichnenden Endung von formaler Beschaffenheit zum casus nominativus werde, d. h. zum Subjekt seines Prädikats.**)

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*) In der qualitativen Sprachwurzel ist Prädikat und Subjekt, Kennen und Erkennen, Naturlaut und Kunstschaffen ungeschieden beisammen. Sie enthält, was die Bildekraft des Universums (in uns) ihr gegeben, lediglich also ein Empfinden, und so drückt sie aus ein Kennen. Tritt dann eine Deutewurzel hinzu (welche ebensowohl auf ein Jetzt wie auf ein Hier ging), so rührte dies formale Bestimmen her von der Bildekraft des Individuums. Es zeigte an, dafs das gegebene Gekannte vorgestellt und gesetzt sei von einem Bewusstsein, d. h. dafs das Kennen geworden war zu einem Erkennen. Die qualitative Wurzel war zwar schon an sich eine Aussage, aber erst nach diesem Heranrücken der Deutewurzel bestimmte sie sich zum eigentlichen Verbum, so dafs also die Bezeugung des Erkennens nicht in das Verbum als solches fällt, sondern als ein besonderer Akt sich auch lautlich kund giebt. Auch das ursprüngliche Substantivum hat das Prädikative der Wurzel in sich, also die Bezeugung eines Kennens, wie seine Bedeutung zeigt, aber es tritt selbst an die Stelle der Deute wurzel, indem es deren formales Bestimmen mit einem Körper bekleidet, und trägt so schon mit seinem Entstehen das Zeichen des Erkennens an sich, indem es als Satzsubjekt die Ichform des Bewusstseins in der Vorstellung wie im Satze wirken läfst. Dies Verhältnis zwischen Substantiv und Verbum bleibt in der Sprache, denn immer ist das Subjekt das Ich, das Verbum das Nicht-Ich im Bewusstsein wie im Satzbilde.

**) Wir sind uns bei dieser Darstellung der frühesten Sprachentwickelung, bei welcher unsere Kenntnis über Hypothesen nicht hinausgeht, wohl bewufst, dafs sie keinen Anspruch erheben darf, als zeichne sie genau die wirklichen Vorgänge. Sicher kennen wir nur die uns vorliegende Satzform, wie sie in den indogermanischen Sprachen sich gebildet hat, und wir glauben auch der Sprachwissenschaft, wenn sie, auf starke Gründe gestützt, eine Wurzelperiode annimmt. Ob wir aber auch nur das Recht haben, in der

Da der Unterschied zwischen Nomen und Verbum nicht in den Wurzeln liegt, sondern in den formalen Flexionen, so ist er überhaupt nur syntaktisch, d. h. durch die Satzbeziehung gegeben, und wir haben zunächst von Nomen und Verbum nur in dem Sinne zu sprechen, als sie Subjekt und Prädikat im Satze sind. Es ist überdem nicht anzunehmen, dafs die Wurzeln, welche im besonderen Falle als Nomen oder als Verbum fungierten, dadurch sofort zu Redeteilen dieser Art geworden sind, vielmehr werden sie noch lange die Fähigkeit behalten haben, in diesen Funktionen zu wechseln, bis der Gebrauch für die eine oder die andere sich dauernd entschied. Dennoch ist schon hier anzugeben, wie das Nomen als ein Substantivum aus der Wurzel entstehen mufste. So lange nämlich die Wurzel allein den Satz vertrat, konnte sie nur entweder als Interjektion einer befriedigten Verwunderung erklungen sein, als ein erfreuendes Sprachkunstwerk, ein treffendes Lautbild, um seiner selbst willen geschaffen: sar (sarp serpens) ta Kriechen(des) da! oder sie bedeutete, wenn sie in den Dienst der Mitteilung trat, einen tautologischen Satz: Kriechen(des) da kriecht. Das Produkt eines Eindrucks wird damit gegeben, ohne dafs dessen Faktoren sich entwickeln, d. h. das. Vorgehen eines Vorgangs. Nun aber wird etwa weiter wahr

Ausbildung des Substantivs zugleich auch die Konstituierung des Subjekts zu sehen, daran zweifeln wir. Dafs wir uns jetzt einen Satz nicht ohne sein Subjekt vorstellen können, uns also der casus nominativus zugleich mit dem Substantiv gegeben erscheint, ist erklärlich, aber, wie wir später sehen werden, ist das grammatische Subjekt nichts anderes, als unser in allerhand Gestalten sich bergendes Ich, welches deutlicher oder verhüllter sich setzt, und wir nehmen nicht an, dafs unser Bewusstsein von Anfang an diese Bestimmung seiner selbst mit voller Energie und Klarheit erfafste. Wenn Steinthal (Typen d. Sprachb., 2. Aufl., p. 300) sagt: „Der Nominativus ist der wichtigste und auch wohl der faktisch älteste Kasus, ohne den die Deklination in ihrem wahren formalen Werte nicht gedacht werden kann“ u. s. w., so liefse sich eben auch wohl aus diesem besonderen Werte dieses Kasus, dessen Form uns am wenigsten klar liegt, auf die späteste Entstehung schliefsen. Minder entwickelte Sprachen behalfen sich ganz ohne Nominativ, wie Steinthal (1. c. p. 186) dies von den altaischen Sprachen angiebt, der auch von der Sprache der Grönländer (1. c. p. 226) sagt, dafs sie ihren Satz überhaupt nicht auf Subjekt und Prädikat baue. (cf. auch Note 9.)

Wenn gleichwohl unsere Darstellung von uns als im wesentlichen zutreffend erachtet wird, so stützt sich dies darauf, dafs sie dasjenige angiebt, wozu im Verlauf der Sprachentwickelung die Indogermanen gelangt sind, die also früher oder später jenen Weg zurücklegen mufsten, dessen Schwierigkeit für das Verständnis wir hervorheben. Wir dürfen sagen, dafs das Substantivum erst als Subjekt die volle Bestimmtheit seiner Form erreicht hat.

genommen, dafs das an dem Wurzel-Laute als gekannt Gewusste, an welchem das Kriechen vor sich geht, ebenso auch bei einem anderen Vorgang als Mittelpunkt des Geschehens erscheint, den ebenfalls ein Wurzel-Laut schon gekennzeichnet hat: sar ta agh (anguis) Kriechen(des) da würgt (umstrickt); das Kriechende, welches kriecht, ist jetzt ein Kriechendes, welches würgt. Ein und dasselbe nimmt in zwei verschiedenen Vorgängen dieselbe Stellung ein, steht zu ihnen in einem analogen Verhältnis, liegt beiden Vorgängen in gleicher Weise zu Grunde, wie, unter Umständen, es noch manchen anderen unverändert zu Grunde liegen kann. Es ist der Begriff der Substanz ihren Accidenzen gegenüber, (10) welcher mit der Vorstellung des Kriechenden, der eigentlich der Würgende sein soll, sich zu bilden beginnt, sich befestigt und umfassender wird, wenn nun nach und nach das Gekannte das Kriechende erkannt wird als ein solches,

welches auch schlingt, sich windet, schillert u. d. m.

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Aber der Prozefs, durch welchen der Satz sich bildet und durch den, wie man sieht, die Wörter sich bilden, ist noch genauer zu betrachten, denn was hier vorgeht, ist vorbildlich für das weitere. Es ist klar, dafs dem Zustandekommen eines aus dem Zusammenrücken zweier qualitativen Wurzeln bestehenden Satzes ein logisches Hindernis entgegensteht. Wie kann von dem Kriechenden, sofern es eben nur dieser Qualifikation entspricht, gesagt werden, dafs es ein Würgendes sei? Man hatte schon lange beim Sprechen sich faktisch über diese Schwierigkeit hinweggesetzt, als sie bemerkt wurde. Sie ist, wie ich sagen möchte, seitdem mit nicht viel mehr als mit Achselzucken über Querköpfe beseitigt worden. Ich spreche von Antisthenes und Stilpo. Beide sagten, es könne keinem Subjekte ein von diesem verschiedenes Prädikat beigelegt werden, man dürfe die Rede nicht zulassen, ein Mensch sei gut, sondern nur solche, der Mensch sei ein Mensch, das Gute sei gut. (11) Wir haben, um uns da zurechtzufinden, darauf zu achten, dafs die Vorstellung, welche ausgedrückt werden soll, nicht in den Wörtern ihren Ausdruck erhält, sondern in dem Satze, dafs die Wörter nur in Betracht kommen und richtig gewürdigt werden können als Glieder einer sie umschliefsenden Einheit. In jedem Satze erhalten die Wortglieder eine besondere Bestimmung, man kann sagen: eine Individualisierung ihrer Bedeutung durch die Beziehung, in welcher sie zu einander stehen. Es ist kein Kriechendes im allgemeinen, von welchem wir in unserem Satze sprechen, sondern ein solches, welches würgt, und

kein beliebiges Würgen wird von ihm ausgesagt, sondern das des Kriechenden. Und so haben wir die Frage nicht so zu stellen: Wie kann von einem Kriechenden ausgesagt werden das Würgen, sondern: Kann von demjenigen Kriechenden, welches würgt, ausgesagt werden das Würgen dieses Kriechenden. Man sieht, dafs das identische Urteil, welches Antisthenes' und Stilpos Logik verlangte, in dem Satze nicht vermifst zu werden braucht.

In der That könnte jedenfalls die Sprache, wenn sie es auch nicht in diesem Falle schon gethan hätte, unter Umständen den serpens mit anguis bezeichnen sie benennt nämlich ihre Nomina nach solchen Merkmalen und in der That meint auch jeder den Sinn des Satzes so, der ihn spricht oder hört, denn er stellt sich ihn nicht nach seinen Wörtern vor, sondern als deren Einheit.

Man sieht, worin Antisthenes und Stilpo fehlten. Sie betrachteten, obwohl es sich ihnen um die Möglichkeit einer aufserhalb des Subjektsinhalts liegenden Aussage im Satz handelte, die Wörter als für sich bestehend. Es konnte ihnen dies begegnen, wenn sie annahmen, dafs Wörter die Dinge selbst bezeichneten, denn diese erscheinen durchaus selbständig gegen einander, wie ja weder das Kriechende sich an ein Würgen gebunden zeigt (es kann z. B. auch fressen), noch das Würgen von einem Kriechenden auszugehen braucht (es kann z. B. auch von einem Brüllenden bewirkt werden). Gerade dies Isolieren der Wortbegriffe war dem Antisthenes die Hauptsache: πρῶτός τε ωρίσατο λόγον εἰπών· λόγος ἐστὶν ὁ τὸ τί ἦν ἢ ἔστι δηλῶν. (Diog. L. IV, 3.) (12) Übersehen wir aber nicht, dafs wir mit dieser Erörterung vorgegriffen haben. Der Satz, von dem sie spricht, ist für uns an dieser Stelle noch nicht vorhanden; es fragt sich eben, wie aus dem Zusammenrücken von Wurzeln der Satz sich bilden könne, und so ist es bis jetzt ungerechtfertigt, wenn wir statt der Wurzel ein Participium (Kriechendes) als Substantiv einführten, um die Form des Satzes zu gewinnen.

Wie also kommt es zur Bildung des Substantivs? Wir sahen (p. 64ff.), dafs die qualitative Wurzel nur durch ein Besondern, ein Abgrenzen, beim Wahrnehmen zu dem Inhalt gelangt, welchen sie, als dessen Lautbild, benennt. (Auch die Pronominalwurzeln konnten nur aus dem Streben hervorgehen, auf besonderte Stellen im Raum zu deuten, wie mit dem Hier auf ein Ich, mit Dort auf Du.) Nun, es ist auch hier ein Besondern erforderlich, um die für die Bildung der Substantivform geeignete Inhaltsabgrenzung

zu gewinnen. Zu der Wurzel agh, welche das Würgen aussagt, tritt die demonstrative Wurzel qualitativ ausfüllend die andere Wurzel sar, welche dem Aussagenden das Lautbild ist für ein von ihm Gekanntes: den Vorgang des Kriechens. Er rückt diese Wurzel an das agh, weil in dem neuen Vorgang, den diese ausdrückt, etwas ist, an ihm gleichsam haftet, von ihm nicht losgelöst werden kann, was die Erinnerung an die mit dem Lautbilde sar verbundene Vorstellung weckt, und zwar insoweit weckt, als dieses Gekannte an dem neuen Vorgange sich ebenfalls zeigt. Hier aber wie dort nimmt so das Bild des Kriechens dieselbe Stellung ein zu den Vorgängen, ist es gewissermafsen das Centrum des Geschehens, auf welches gemerkt wird, zeigt es sich als das Bleibende in dem Wechsel der Vorgänge. Indem aber so aus den in den Wurzeln latenten Sätzen: Das Kriechende kriecht und das Würgende würgt, durch den in seinen Formen entfalteten Satz: das Kriechende würgt, die Substanz gezogen ist, welche in beiden dieselbe ist (serpens), bleibt als Bedeutung für beide Wurzeln der Rest zurück, welcher die Bewegung für sich meint, so, wie sie nur noch als Accidenz an einer Substanz vorgestellt wird. Es bildet sich also zugleich mit dem Substantivum auch das Verbum. (13)

Es bleibt endlich zu prüfen, inwiefern die Gewinnung des Substantivs, durch welche die Satzform erst zur vollen Darstellung gelangt, ein Erkennen kund giebt an Stelle des Kennens, welches den Inhalt des Satzes schon vorher durch die Wurzel umfafste, wie ihn die Wahrnehmung geboten hatte.

Sehen wir zu diesem Behufe, welche Bedeutung den Substantiven, die so gebildet wurden, für sich zukommt; sie mufs eigentümlicher Art sein, wenn Antisthenes, der sie so zu fassen und zu definieren bemüht war, zu der Ansicht gelangte, sie könnten nur von sich selbst ausgesagt werden. Im Satze, wie sich ergab, bestimmt sich die Vorstellung, welche sie vertreten, nur durch ihre Beziehung auf die Aussage. Was haben wir nun an ihnen, wenn nichts aufser etwa sie selbst von ihnen ausgesagt wird, was stellen sie noch vor, wenn man sie isoliert? Offenbar haftet an ihnen die Möglichkeit, dafs mehreres von ihnen ausgesagt werden kann, obzwar nur derartiges, welches zuläfst, dafs neben ihm auch der identische Satz, nach welchem das Substantivum sich selbst definiert, bestehe, so dafs es dieselbe Stellung zur Aussage in allen jenen möglichen Satzbildern einzunehmen vermag, welche sie als Subjekt in dem identischen hat.

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