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Die Vorstellung von dem lichtumstrahlten, präexistenten Messias, der in Begleitung des Weltgerichtes, dem das Gottesreich folgt, erscheint, tauchte bei den Apokalyptikern auf, als sie bereits durch die Volkslehrer der Diaspora, durch die Sibyllisten, ihre Ausbildung und Verbreitung gefunden.')

In den sogenannten Bilderreden Henochs tritt uns der Messias bereits als eine göttliche Potenz entgegen. Er sitzt auf dem Throne der Herrlichkeit,') auf dem Throne Gottes, und alle Geheimnisse der Weisheit entströmen den Gedanken seines Mundes.") Gott läßt ihn auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzen, um die Welt zu richten.") Und da verschwindet alles Böse vor seinem Angesicht.") - Ehe die Sonne und die Zeichen gemacht, die Sterne des Himmels geschaffen waren, ward sein Name schon genannt vor

Heiligen des Höchsten mit einem messianischen König an der Spitze gedacht hat, ist nicht zu ersehen. Jedenfalls wird ein solcher nicht erwähnt. Denn der in Gestalt eines Menschen Erscheinende ist keineswegs der persönliche Messias, sondern, wie der Verf. in der Auslegung deutlich und ausdrücklich sagt, das Volk der Heiligen des Höchsten (7,18.22.27) Wie die Weltreiche durch Tiere dargestellt werden, welche aus dem Meere aufsteigen, so wird das Reich der Heiligen durch eine menschliche Gestalt dargestellt, welche aus den Wolken des Himmels herabkommt. Das Aufsteigen aus dem Meere, d. h. aus dem Abgrunde, deutet auf den widergöttlichen Ursprung jener; das Kommen vom Himmel auf den göttlichen Ursprung dieses. Der Kern der messianischen Hoffnung Daniels ist also die Weltherrschaft der Frommen (s. bes. 2,44; 7,14.27). Und zwar denkt der Verf. diese nicht, wie nach Kap. 7 scheinen könnte, durch einen bloßen Richterspruch Gottes herbeigeführt. Vielmehr sagt er 2,44 ausdrücklich, daß das Reich der Heiligen die widergöttlichen Weltreiche „zermalmen und vernichten“, d. h. also doch mit Waffengewalt überwinden werde, freilich unter Gottes Beistand und nach seinem Willen."

1) cf. Or. sib. III, 46–50. 652–730 u. a. St.

*) Hen. 45,3. Diese apokalyptische Anschauung hat später auch in den Kreisen der Gesetzeslehrer Eingang gefunden, und kein Geringerer als R. Akiba teilt sie. Chag. 14a wird überliefert: einmal heißt es Dan. 7,9: „Sein Stuhl Feuerflammen", und ein andermal: „Bis Stühle aufgeschlagen wurden und der Alte der Tage sich setzte"; das will sagen: Einer ist für Ihn, nämlich für Gott, und einer für den Sohn Davids, wie es in der Baraitha heißt: einer für ihn und einer für David; so lehrte R. Akiba: NUDE Freilich muß R. Akiba sich die scharfe Zurechtweisung des Galiläers R. Jose gefallen lassen: „Wie lange, Akiba, willst

לו ואחד לדוד דברי ר' עקיבא

עקיבא עד מתי אתה עושה שכינה חול !du noch die Schechina profanieren

3) Hen. 51,3. 4) Hen. 55,4. 61,8. 69,27.

5) Hen. 69,29.

dem Herrn der Geister.) Er ward auserwählt und verborgen. vor ihm, ehe denn die Welt geschaffen wurde, und bis in die Ewigkeit wird er vor ihm sein. Und die Weisheit des Herrn der Geister hat ihn den Heiligen und Gerechten offenbart.') - Mit dem Messias ist die in ihm verkörperte Weisheit endlich zur Weltherrschaft gelangt. Sie hatte vordem keinen Platz, wo sie wohnen sollte, gefunden, da ward ihr eine Wohnung in den Himmeln. Sie war gekommen, um unter den Menschenkindern zu wohnen und hatte. keinen Wohnort gefunden. Da kehrte sie zurück an ihren Ort und nahm ihren Sitz unter den Engeln, und die Ungerechtigkeit nahm von den Menschen Besitz.3) Mit dem Messias endlich gelangt sie zu ihrem Recht und wird mit ihm Teilhaberin des göttlichen Thrones.

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Wir haben hier dieselbe Anschauung von dem Messias vor uns, wie sie Pseudosalomo von der Weisheit, die er ebenfalls als vorweltlich und menschenerlösend darstellt, bietet. Wie Henoch das Geheimnis von dem Messias, so enthüllt Pseudosalomo das Geheimnis von der Weisheit. Was aber die Weisheit ist", sagt er, „und wie sie entstanden, das will ich verkünden und auch ihre Geheimnisse nicht verhüllen. Ich will von Anbeginn ihres Entstehens ihre Spuren aufsuchen, ihre Kenntnis ans Licht bringen und an der Wahrheit nicht vorübergehen.') Sie ist ein Hauch der Kraft Gottes und ein reiner Ausfluß der Herrlichkeit des Allmächtigen; ein Abglanz des ewigen Lichtes, ein flekenloser Spiegel der Tatkraft Gottes und ein Bild seiner Güte; sie macht die heiligen Seelen zu Freunden Gottes und Propheten,) bringt ihre Verehrer in die Nähe Gottes.") Wie der Messias bei Henoch, sitzt auch die Weisheit auf dem Throne Gottes und ist als Teilnehmerin der Weltschöpfung und Weltregierung die einzig wahre Erzieherin

1) Hen. 48,3.

2) Hen. 48,6.7.

Auch diese Anschauung von der Vorweltlichkeit des Namens des Messias findet sich später in der Agada des Talmud. cf. Hamburger Real-Enc. I, 739 sqq.

3) Hen. K. 42.

4) Sap. Sal. 6,24: τί δὲ ἐστι σοφία καὶ πῶς ἐγένετο ἀπαγγελῶ καὶ οὐκ ἀποκρύφω τὴν γνῶσιν αὐτῆς καὶ οὐ μὴ παροδεύσω τὴν ἀλήθειαν.

5) Sap. Sal. 7,26-28: καὶ εἰκὼν τῆς ἀγαθότητος αὐτοῦ. μία δὲ οὖσα πάντα δύναται, καὶ μένουσα ἐν αὐτῇ τὰ πάντα καινίζει, καὶ κατὰ γενέας εἰς ψυχὰς ὁσίας μεταβαίνουσα φίλους θεοῦ καὶ προφήτας κατασκευάζει.

6) Sap. Sal. 7,25-30. 6,19.

und Führerin des Menschengeschlechts:') Der Messias erscheint sonach als eine Inkarnation der göttlichen Weisheit, wie sie der jüdische Hellenismus darstellt.

In der Henochapokalypse läßt Gott in den letzten Zeiten den Messias von dem Throne seiner Herrlichkeit herniedersteigen und ihn inmitten der Auserwählten unter dem neu umgestalteten Himmel auf der zum Segen umgewandelten Erde wohnen.) Er ist voll Anmut und sein Antlitz einem der Engel gleich. Er ist der Menschensohn, der die Gerechtigkeit hat, bei dem Gerechtigkeit wohnt und der alle Schätze dessen, was verborgen ist, offenbart, weil der Herr der Geister ihn erwählt hat, und dessen Los vor dem Herrn der Geister alles übertroffen hat durch Rechtschaffenheit in Ewigkeit.) Er wird ein Stab sein den Gerechten und Heiligen, daß sie sich darauf stützen und nicht fallen, er wird das Licht der Völker und die Hoffnung derer sein, die betrübt in ihrem Herzen sind. Es werden niederfallen und anbeten vor ihm alle, die auf Erden wohnen und werden rühmen und preisen und lobsingen den Namen des Herrn der Geister.) Denn Weisheit ist ausgegossen wie Wasser und Herrlichkeit hört nicht auf vor ihm von Ewigkeit zu Ewigkeit. Denn er ist mächtig in allen Geheimnissen der Gerechtigkeit, und Ungerechtigkeit wird wie ein Schatten vergehen und keinen Bestand haben, weil der Auserwählte aufgestanden ist vor dem Herrn der Geister und seine Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit.") In jenen Tagen werden die Berge springen wie Widder und die Hügel hüpfen wie Lämmer und sie alle werden Engel im Himmel werden. Ihr Angesicht wird leuchten vor Freude, weil in jenen Tagen der Auserwählte aufgestanden ist, und die Erde wird sich freuen, und die Gerechten werden auf ihr wohnen, und die Auserwählten auf ihr gehen und wandeln.) Alle verborgenen Dinge des Himmels und der Erde und alle

1) Sap. Sal. 9,4 betet König Salomo zu Gott: dós poc tỳv tāvoмv dрóvwv πάρεδρον σοφίαν. Und ib. v. 9-10: καὶ μετὰ σοῦ ἡ σοφία ἡ εἰδυῖα τὰ ἔργα σου, καὶ παροῦσα ὅτε ἐποίεις τὸν κόσμον, καὶ ἐπισταμένη τί ἀρετὸν ἐν ὀφθαλμοῖς σου, καὶ τί εὐθὲς ἐν, ἐντολαῖς σου. ἐξαπόστειλον αὐτὴν ἐξ ἁγίων οὐρανῶν, καὶ ἀπὸ θρόνου δόξης σου πέμψον. Dieselbe Vorstellung von der Sophia bei Paulus 1. Kor. 2,7: ἀλλὰ λαλοῦμεν σοφίαν Θεοῦ ἐν μυστηρίῳ, τὴν ἀποκεκρυμμένην, ἣν προώρισεν ὁ Θεὸς πρὸ τῶν αἰώνων εἰς δόξαν ἡμῶν κτλ.

2) Hen. 45,4—6. 62,14. 3) Hen. 46,1-4. *) Hen. 48,4-6. 5) Hen. 49,1—4. 6) Hen. 51,4-5.

verborgenen Schätze dienen der Herrschaft des Gottgesalbten, damit er gewaltig und mächtig sei auf der Erde. Bei seinem Erscheinen schwindet jede Begehrlichkeit nach irdischem Besitz, hat aller Krieg auf Erden ein Ende.) „Der Herr der Geister", so heißt es in den Bilderreden Henochs, setzt den Auserwählten auf den Thron seiner Herrlichkeit, und er wird alle Werke der Heiligen oben in den Himmeln richten und mit der Wage ihre Taten prüfen. Wie er sein Angesicht erheben wird, um ihre verborgenen Wege nach dem Worte des Namens des Herrn der Geister zu richten, dann werden sie alle mit einer Stimme reden, preisen, erheben und loben den Namen des Herrn der Geister. Es wird rufen das ganze Heer der Himmel und alle Heiligen, die oben sind, und das Heer Gottes, die Cherubim und Seraphim und Ophanim und alle Engel der Gewalt und alle Engel der Herrschaften und der Auserwählte und die andern Mächte, welche auf dem Festlande und über dem Wasser sind. Und sie werden an jenem Tage mit einer Stimme preisen, rühmen, loben und erheben im Geiste des Glaubens und im Geiste der Weisheit und im Geiste der Geduld und im Geiste der Barmherzigkeit und im Geiste des Rechts und des Friedens und der Güte, und alle werden mit einer Stimme sprechen: „Preis ihm und gepriesen sei der Name des Herrn der Geister in alle Ewigkeit!" Es werden ihn preisen alle, die nicht schlafen oben im Himmel, es werden ihn preisen alle seine Heiligen, welche im Himmel sind, und alle Auserwählten, welche im Garten des Lebens wohnen, und jeder Geist des Lichtes, der fähig ist zu preisen und zu rühmen und zu erheben und zu heiligen deinen heiligen Namen, und alles Fleisch, das überschwänglich deinen Namen preisen und rühmen wird in Ewigkeit. Denn groß ist die Barmherzigkeit des Herrn der Geister und er ist langmütig, und alle seine Werke und alle seine Macht hat er den Gerechten und Auserwählten geoffenbart im Namen des Herrn der Geister." ") Und das Wort Gottes ergeht an die Könige und die Mächtigen und die Hohen und an die Erdenbewohner: „Öffnet die Augen und erhebet eure Hörner, wenn ihr imstande seid, den Auerwählten zu erkennen!" Und der Herr der Geister setzte ihn auf den Thron seiner Herrlichkeit. Der Geist der Gerechtigkeit war über ihn ausgegossen; die Rede seines

1) Hen. 52,2-9. 2) Hen. 61,8—13.

Mundes tötet alle Sünder und alle Ungerechten werden vor seinem Angesicht vernichtet. Alle Könige, Mächtige, Hohe und die, welche das Festland besitzen, werden sich an jenem Tage erheben, ihn sehen und erkennen, wie er auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzt, und gerecht wird von ihm gerichtet werden und kein Lügenwort vor ihm gesprochen. Da wird sie Schmerz überkommen, wie ein Weib, das in den Wehen ist und dem es schwer wird, zu gebären. Und ein Teil von ihnen wird den andern ansehen, sie werden erschrecken und ihr Antlitz niederschlagen, und Schmerz wird sie ergreifen, wenn sie jenen Sohn des Weibes sitzen sehen auf dem Throne seiner Herrlichkeit.') Und die Könige, die

1) Diese ganze Enthüllung des Weltgerichtes ist eine Umschreibung von Sap. Sal. Kap. 5, wo die Reue, die die Gottlosen in der künftigen Welt empfinden, wie folgt, geschildert wird: „Dann tritt der Gerechte in voller Zufriedenheit vor jene hin, die ihn unterdrückten und seine Mühe verachteten. Und da sie ihn sehen, werden sie von gewaltiger Furcht ergriffen und bestürzt über das Unerwartete seiner Rettung. Sie sprechen unter sich voll Reue und seufzen in der Angst ihres Geistes: „Dieser war es ja, den wir einst zum Gelächter und zum Spotte machten. Wir Toren hielten sein Leben für Wahnsinn und sein Ende für ehrlos. Wie wird er nun zu den Kindern Gottes gezählt und erhält sein Los unter den Heiligen? Wir haben uns also verirrt von dem Wege der Wahrheit, das Licht der Gerechtigkeit hat uns nicht geleuchtet, und die Sonne ist nicht aufgegangen für uns! Wir haben uns müde gelaufen auf den Pfaden der Schlechtigkeit und des Verderbens, durch unwegsame Wüsten sind wir gewandelt, den Weg des Herrn aber haben wir nicht erkannt. Was hat uns nun unser Hochmut geholfen? oder welchen Vorteil hat uns der Reichtum, mit dem wir prahlten, gewährt? Alle jene Dinge sind verschwunden, gleich einem Schatten, gleich einer Botschaft, die vorübereilt. . . . . . So sind auch wir gleich nach unserer Geburt hingeschwunden, wir können kein Zeichen unserer Tugend aufweisen, sondern in unserer Bosheit sind wir hingerafft worden. Ja die Hoffnung des Gottlosen ist wie der Staub, den der Wind zerstreut..... Die Gerechten aber leben ewig, ihr Lohn ist bei dem Herrn und ihre Fürsorge bei dem Höchsten. Darum werden sie das Reich der Herrlichkeit und die Krone der Schönheit aus der Hand des Herrn empfangen; er wird sie mit seiner Rechten beschützen und mit seinen Armen schirmen. Er wird seinen Eifer wie eine Rüstung anlegen und die ganze Schöpfung zur Rache an seinen Feinden bewaffnen. Er wird die Gerechtigkeit als Harnisch anlegen und den ernsten Urteilsspruch als Helm aufsetzen. Er wird die Heiligkeit als unbezwinglichen Schild ergreifen; den heiligen Zorn zum Schwerte schärfen und die ganze Welt wird mit ihm gegen die betörten Sünder streiten. Wie im Zorn geschleuderte Steine, wird Hagel in Menge auf sie niederfallen, die Wogen des Meeres werden wild

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