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Reisemarschall Seraja.

Jeremia 51. 52.

Zedekia geblendet. 60 Und Jeremia schrieb all das Unglück, so über Babel kommen sollte, in ein Buch, 61 nämlich alle diese Worte, die wider Babel geschrieben sind. Und Jeremia sprach

zu Seraja, Wann du gen Babel kommst, so siehe zu, und lies alle diese Worte: 62 und sprich, Ewiger, Du hast geredet wider diese Stätte, daß du sie ausrotten wollest, auf daß Niemand darin wohne, weder Menschen noch Vich; sondern sie 63 immerdar wüste sei. Und wann du dies Buch ausgelesen hast, so binde einen 64 Stein daran, und wirf es in den Euphrat hinein: und sprich, Ebenso soll Babel versenkt werden und nicht wieder aufkommen wegen des Unglücks, das ich über sie bringen will, sondern sie sollen vergehen.

So weit die Reden Jeremias.]

1

Geschichtlicher Anhang (vgl. 2 Kön. 24, 18 fg., 25): Zerstörung Jerusalems und des Reiches
Juda. Späteres Schicksal des Jojachin (52).

Einundzwanzig Jahr alt war Zedekia, da er König ward, und regierte elf 52 Jahre zu Jerusalem; seine Mutter aber hieß Hamital und war eine Tochter 2 Jeremias von Libna. Und er that, was dem Ewigen übel gefiel, ganz wie Jojakim 3 gethan hatte. Denn wegen des Zornes des Ewigen geschah es mit Jerusalem und Juda, bis daß er sie von seinem Angesichte wegwarf, daß Zedekia abtrünnig ward vom Könige Babels.

4 Und im neunten Jahre seiner Regierung, am zehnten Tage des zehnten Monats, kam Nebukadrezar, der König von Babel, mit aller seiner Heeresmacht wider Ierusalem; und sie lagerten sich wider dasselbe und bauten eine Verschanzung rings 5 darum her. Also ward die Stadt belagert bis ins elfte Jahr des Königs Zedekia. 6 Am neunten Tage des vierten Monats (die Hungersnoth nämlich hatte überhand 7 genommen in der Stadt, daß kein Brod da war für das gemeine Volk): da ward die Stadt erbrochen, und alle Kriegsmänner entflohen und gingen aus der Stadt heraus Nachts auf dem Wege durch's Thor zwischen den zwei Mauern, welches an des Königs Garten ist (die Chaldäer aber lagen rings um die Stadt), und sie 8 flohen des Weges zum Gefilde. Aber das Heer der Chaldäer jagte dem Könige nach, und sie holten den Zedekia ein in den Gefilden von Jericho; und sein ganzes 9 Heer zerstreute sich von ihm. Und sie ergriffen den König und führten ihn hinauf zum Könige von Babel gen Ribla im Lande Hamath; und er fällte das Urtheil 10 über ihn. Und der König von Babel ließ die Söhne Zedekias vor seinen eigenen 11 Augen schlachten, und auch alle Obersten Judas ließ er zu Nibla schlachten. Und Zedekias Augen ließ er blenden und ihn in Ketten legen, und es brachte ihn der König Babels gen Babel, und legte ihn ins Gefangenhaus bis zum Tage seines Todes.

12

Und am zehnten Tage des fünften Monats (das ist das neunzehnte Jahr des Königes Nebukadrezar, des Königes von Babel) kam Nebufar - Adan, der Oberste der Leibwache, welcher vor dem Könige von Babel gestanden hatte, nach Jeru 13 salem: und verbrannte das Haus des Ewigen und das Haus des Königes und alle 14 Häuser zu Jerusalem, und jegliches große Haus verbrannte er mit Feuer. Und

60 wähnt.

diese Worte: Kpp. 50, 51, woraus V8. 62 ein kurzer Auszug gegeben wird. 61 siehe zu 2c.: suche eine gute Gelegenheit zum 64 Lesen. vergehen, wrtl. ,,ermatten". Das 52, 1 Wort ist wol aus Vs. 58 genommen.

Die

V88. 1-3 finden sich 2 Kön. 24, 18-20.
Vgl. den mit unserm Kapitel meist wörtlich 4
übereinstimmenden Bericht 2 Kön. 25, sowie
in unserm Buche Kp. 39. flohen, wrtl. 7
,,zogen“. — Obersten, vgl. V88. 21—27. 10

Nebufar-Adan in Jerusalem.

Jeremia 52.

Tempelgeräthe. Wegführung. das ganze Heer der Chaldäer, das mit dem Obersten der Leibwache war, riß ein 15 alle Mauern rings um Jerusalem her. Und von den Geringsten im Lande (den Rest des Volkes aber, die in der Stadt Uebriggebliebenen, und die Ueberläufer, die zum Könige von Babel übergelaufen waren und die übrigen Handwerker führte 16 weg Nebusar - Adan, der Oberste der Leibwache), und von den Geringsten im Lande ließ Nebusar-Adan, der Oberste der Leibwache, einige übrig als Weingärtner und 17 Ackerleute. Aber die ehernen Säulen, die beim Hause des Ewigen waren, und die Gestühle und das eherne Meer, das beim Hause des Ewigen war, zerbrachen die 18 Chaldäer, und führten alles Erz davon gen Babel. Und die Töpfe, Schaufeln, Messer, Sprengschalen, Schüsseln und alle ehernen Gefäße, die man beim Gottes19 dienst brauchte, nahmen sie weg. Dazu nahm der Oberste der Leibwache die Becken und Kohlenpfannen weg, die Sprengschalen, Töpfe und Leuchter, die Schüffeln 20 und Becher, alles was golden und silbern war. Die zwei Säulen, das Meer und die zwölf Rinder von Erz, die unter den Gestühlen waren, welche der König Salomo gemacht hatte für das Haus des Ewigen: bei allen diesen Geräthen war 21 das Erz nicht zu wägen. Von den Säulen aber war die eine Säule achtzehn Ellen hoch, und ein Faden von zwölf Ellen umfaßte sie; und sie war vier Finger 22 dick und hohl; und der Knauf darauf war von Erz; und der eine Knauf war fünf Ellen hoch; und ein Gitter und Granatäpfel waren an dem Knaufe ringsum, alles von Erz; auf diese Weise war auch die zweite Säule sammt Granatäpfeln. 23 Es waren aber der Granatäpfel sechsundneunzig unverdeckt; aller Granatäpfel waren hundert am Gitter ringsum.

24 Und der Oberste der Leibwache nahm Seraja, den obersten Priester, und 25 Zephanja, den zweiten Priester, und die drei Hüter der Schwelle; und aus der Stadt nahm er Einen Kämmerer, der gesezt war über die Kriegsleute, und sieben Männer von denen, die stets vor dem Könige waren, die in der Stadt gefunden wurden, und den Schreiber des Feldhauptmanns, der das Volk des Landes zum Kriegsdienst bestellte, und sechzig Mann vom Volke des Landes, die innerhalb der 26 Stadt gefunden wurden: diese nahm Nebusar - Adan, der Oberste der Leibwache, 27 und brachte sie zum Könige von Babel gen Nibla. Und der König von Babel schlug sie todt zu Ribla im Lande Hamath. Also ward Juda von seinem Boden gefangen weggeführet.

28

Dies ist das Volk, welches Nebukadrezar gefangen wegführte: im siebenten 29 Jahre dreitausend und dreiundzwanzig Juden; im achtzehnten Jahre Nebukadrezars 30 führte er gefangen weg aus Jerusalem achthundert zweiunddreißig Seelen; im

15 Geringsten, vgl. 40, 7; 2 Kön. 24, 14. Handwerker, hebr. 'amôn, dafür steht 2 Kön. 25, 11 Menge, hebr. hamôn, vgl. 39, 9: unsere Lesart verdient wol den Vorzug, da sie eine unnöthige Wiederholung vermeidet. 1,20 Becken, vgl. 1 Kön. 7, 50. unter den Gestühlen: diesen falschen Sinn (die Al. haben durch gewaltsame Aenderung den richtigen,,unter dem Meere", vgl. 1 Kön. 7, 25) hat man vermeiden wollen durch die Uebersetzung „anstatt der Gestühle"; aber da die Rinder nur Ein Gestühl ersetzten, müßte man dann auch mit L. die Einzahl lesen. Wahrsch. läßt sich der ursprüngliche Sinn durch geringe Textänderung

so herstellen:,,die unter ihm (dem Meere wa-
ren) und die Gestühle, welche“ 2C. unver 23
deft, wrtl. „luftwärts“: von den hundert
waren wol durch die Berührung mit der Wand
vier verdeckt. sieben: da 2 Kön. 25, 19 25
fünf steht, so liegt an einer von beiden Stellen
ein Textfehler vor. - Die V88. 28-30 fehlen 28
bei den Al. und in der Parallelstelle 2 Kön. 25. —
im siebenten Jahre, nämlich Nebukadne-
zars, V88. 29. 30: gemeint ist ohne Zweifel die
Wegführung Jojachins, die aber im achten
Jahre geschah und nach 2 Kön. 24, 14 fg. viel
mehr Juden in die Verbannung brachte, näm-
lich 18000. achtzehnten: gemeint ist das 29

31

Jojachins Erhebung

Jeremia 52.

durch Evil-Merodach. dreiundzwanzigsten Jahre Nebukadrezars führte Nebusar - Adan, der Oberste der Leibwache, an Juden gefangen weg siebenhundert fünfundvierzig Seelen: aller Seelen waren viertausend und sechshundert.

Und im siebenunddreißigsten Jahre der Wegführung Jojachins, des Königes von Juda, am fünfundzwanzigsten Tage des zwölften Monats erhob Evil - Merodach, der König von Babel, im ersten Jahre seines Königthums, das Haupt Jojachins, 32 des Königs von Juda, und ließ ihn heraus aus dem Kerker; und redete freundlich mit ihm, und setzte seinen Stuhl über den anderer Könige, die bei ihm waren 33 zu Babel. Und er legte ab die Kleider seines Gefängnisses und speisete an des 34 Königs Tafel beständig sein ganzes Leben lang. Und er bekam seinen Unterhalt beständig vom Könige Babels, soviel er täglich bedurfte bis zum Tage seines Todes, sein ganzes Leben lang.

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Uebersicht der verschiedenen Reihenfolge der Abschnitte des Buches Jeremia im hebräischen Terte und in der alexandrinischen Ueberseßung.

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Bei den Al. bilden also die Weissagungen gegen fremde Völker, die im Hebr. Kpp. 46–51 stehen, den Abschnitt 25, 13-31; dann folgt bei den Al. als Kp. 32 die Drohung, die wir im Hebr. 25, 15-38 haben. Nun entsprechen sich im hebr. Texte Kpp. 26-45 und bei den Al. Kpp. 33–51 völlig, und der geschichtliche Anhang schließt als Kp. 52 sowol bei den Al. als im hebr. Terte unser Buch.

1

Das Buch Ezechiel.*

Erstes Buch: Prophetenweihe und Weissagungen bis zum Anfange der Belagerung Jerusalems, vom fünften bis zum neunten Jahre der Wegführung Jojachins (593—589 v. Chr.).

(1-24.)

Erster Abschnitt: Weihe und Gesichte am Flusse Kebar im fünften Jahre der Wegführung Jojachins, sechs Jahre vor der Zerstörung Jerusalems (1-7).

Erscheinung der Herrlichkeit des Ewigen; Weihe des Propheten Ezechiel (1—3, 21).

Und es geschah im dreißigsten Jahre, am fünften Tage des vierten Monats, 1

als ich war unter den Gefangenen am Flusse Kebar; da that sich der Himmel auf, 2 und ich sah göttliche Gesichte. Am fünften Tage des Monats (es war das fünfte

1, 1

* Die Weiffagungen Ezechiels zerfallen in vier Bücher: Erstes Buch (Kpp. 1–24), Prophetenweihe und Weissagungen bis zum Anfange der Belagerung Jerusalems, vom fünften bis zum neunten Jahre der Wegführung Jojachins (593-589 v. Chr.). Zweites Buch (Kpp. 25—32), Weissagungen wider fremde Völker, vom neunten oder zehnten Jahre der Wegführung (589 oder 588 v. Chr.) bis zum zwölften (586 v. Chr.), mit einem Nachtrage vom siebenundzwanzigsten Jahre (571 v. Chr.). Drittes Buch (Kpp. 33—39), Gesichte von der Zukunft Israels. Viertes Buch (Kpp. 40—48), Der neue Tempel und das neue Jerusalem, im fünfundzwanzigsten Jahre (573 v. Chr.). Das Erste Buch hat folgende Hauptabschnitte: I. Weihe und Gefichte am Fluffe Kebar, Kpp. 1–7 (im fünften Jahre der Wegführung). II. Erste Verkündigung an die Aeltesten. Vollziehung des Gerichts über Jerusalem, Kpp. 8–19 (im sechsten Jahre). III. Zweite Berkündigung: die Schuld und die Berheißung, Kpp. 20-24 (im fiebenten Jahre). - 3m dreißigsten Jahre des Lebensalters Ezechiels. So ist dieser an sich unbestimmte Ausdruck zu fassen; man müßte denn hier eine priesterliche Zeitrechnung annehmen, entweder vom achtzehnten Jahre des Josia als der Epoche der

Wiederauffindung des Gesetzes, oder von der Jubelperiode, deren funfzigstes Jahr alsdann 40, 1 das dort als fünfundzwanzigstes Jahr der Wegführung richtig bezeichnete sein würde (s. z. d. St.). Wir wissen jedoch nichts weder von jener noch von dieser Zeitrechnung. Andere meinen, der Prophet, als ein in Babylon Lebender schließe sich an eine babylonische Zeitrechnung an, welche mit Stiftung des unabhängigen babylonischen Reichs unter Nabopolassar im Jahre 625 begonnen habe. Allein das Vorhandensein einer solchen Zeitrechnung ist unerweislich, und außerdem würde deren dreißigstes Jahr 596 nicht mit dem fünften Jahre der Wegführung Jojachins, Vs. 3, zusammenfallen; denn diese fand im Jahre 597 statt; s. 3. V8. 2. Der vierte Monat des Jahres, Tammus, entspricht ungefähr unserm Julius. Kebar, gewöhnlich unter dem Namen Chaboras bekannt, ergießt sich bei Circesium in den Euphrat, s. z. 2 Kön. 17, 6. göttliche Gesichte, wrtl. Gesichte Gottes. Das Schlußwort von Vs. 1,,,ich sah göttliche Gesichte", findet seine Fortsegung in Vs. 4.V88. 2 und 3 scheinen nicht ursprünglich zu die- 2 ser Weissagung gehört zu haben. Da aber die eingeklammerten Worte nicht entbehrt werden können, so sind die beiden Verse wol von

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Geficht am Kebar.

Ezechiel 1.

Die vier Thiere. 3 Jahr der Wegführung des Königs Jojachin), da erging das Wort des Ewigen an Ezechiel, den Sohn Busis, den Priester, im Lande der Chaldäer am Flusse 4 Kebar, und es kam daselbst über ihn die Hand des Ewigen. Und ich schaute hin, und siehe, ein Sturmwind kam von Mitternacht, mit starkem Gewölf, voll wirbelnden Feuers, und Glanz war rings darum, und inwendig, in der Mitte des 5 Feuers, war es anzusehen wie blinkendes Erz. Und inwendig erschien die Gestalt 6 von vier Thieren; und ihr Aussehen war dieses: sie hatten Menschengestalt. Und 7 ein jegliches hatte vier Antlige, und vier Flügel hatte ein jegliches von ihnen. Und ihre Füße waren gerade und ihre Fußballen wie die Ballen von Rinderfüßen. 8 Und sie erglänzten gleichwie geschliffenes Erz. Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; und jedes von den vieren hatte seine 9 Antlige und seine Flügel besonders. Und ihre Flügel rührten je einer an den andern. Wenn sie gingen, lenkten sie nicht um, sie gingen ein jegliches stracks vor 10 sich hin. Und die Gestalt ihrer Antlige war: vorn das Antlig eines Menschen,

und rechts eines Löwen Antlig bei allen vieren, und links eines Stieres Antlit 11 bei allen vieren, und hinten eines Adlers Antlitz bei allen vieren. Also waren ihre Antlige. Und ihre Flügel waren ausgebreitet nach oben, und sie rührten mit 12 je zwei Flügeln aneinander; mit zweien aber bedeckten sie ihre Leiber. Und sie

Ezechiel selbst bei der Sammlung seiner Weissagungen hinzugesetzt worden. des Monats: des vierten. Die Wegführung des Königs Jojachin (2 Kön. 24, 15; 2 Chron. 36, 17 fg.) fand 597 statt, das fünfte Jahr derselben war also 593; vgl. die Biblischen Jahrbücher in der Einleitung. Daß mit dem Könige Jojachin auch Priester weggeführt wurden, be3 richtet ausdrücklich Jer. 29, 1. — die Hand des Ewigen: er wurde vom Geiste Gottes ergriffen; 4 vgl. 3, 22; 1 Kön. 18, 46; Jes. 8, 11.

von Mitternacht: Hindeutung auf die von Norden her gen Jerusalem kommenden Chaldäer; Jer. 1, 14; vgl. Ez. 26, 7. wirbelndes Feuer: starke Blize, Ex. 9, 24. In Sturm und Wetter kommt Gott hier als zürnender; vgl. 1 Kön. 19, 5 11 fg.; Pf. 18, 10 fg. Die vier Thiere waren

Cherubim, wie der Prophet später (10, 20) erfennt. Der Grundgedanke in der besondern Ausmalung der Herrlichkeit des Ewigen,,,der über den Cherubim wohnet“ (1 Sam. 4, 4; Ps. 80, 2), nach der Beschreibung des Allerheiligsten (Ex. 25, 18; 1 Kön. 6, 23 fg.) und nach Jes. 6, ist dieser: Die Herrlichkeit Gottes erscheint dem Menschen in der Schöpfung am kräftigsten in der Thierwelt, am herrlichsten verklärt im Menschen. Alle vier Thiere", oder wrtl.,,Lebendige", stehen auf Ballen von Kalbsfüßen, oben strahlt das Menschenantlitz, und Menschenhände sind verhüllt unter den Flügeln. Die göttliche Einheit ist wirksam in der Vielheit, es ist Eine göttliche Lebenskraft, deren oberste Sinnbilder Mensch und Löwe, Stier und Adler find. Statt des Wortes ,,Stier" steht unten (10, 14) geradezu,,Cherub“,

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sodaß der räthselhafte Name ursprünglich den
Stier, das urälteste Thiersymbol der lebens.
kräftigen Gottheit zu bezeichnen scheint. Diese,
in den vier menschlich verklärten Thiergestalten
sinnbildlich erscheinende, ewig schaffende und
wirkende Gotteskraft, hat in ihrem Dienste zu
ihren Werkzeugen die niedern, elementaren
Kräfte, das Räderwerk der Natur: das find
die vier Räder, welche immer mit den vier
Lebendigen gehen und mit ihnen ruhen. Was
im Heiligthum geschaut wird, ist geheiligtes
Abbild dieser durch die Schöpfung ausgegossenen
Kraft, f. 3. 10, 8 fg. sie hatten Menschen-
gestalt: ihre Gestalt war vorherrschend mensch-
lich, soweit dies nicht durch die nachfolgende
Schilderung beschränkt wird. ein jegliches 6
hatte vier Antliße: mit denen es in alle
vier Himmelsgegenden schaute. Dem entspre
chend hatte auch ein jedes vier Flügel, an
den vier Seiten des Körpers. gerade: 7
ganz senkrecht, wie beim Kalbsfuß, im Unter-
schied vom menschlichen Plattfußz. Weniger
wahrsch. beziehen Andere es daranf, daß ihre
Beine ohne Beugung der Knie, und somit
nach allen Seiten gleich beweglich gewesen seien
(vgl. V8. 9). Die obern Flügel sind nach 9
V88. 9 und 11 zu beiden Seiten eines jeden der
vier Thiere zu denken; sie waren wagerecht aus-
gebreitet, ein jeder berührte den nächsten Flügel
des Nachbars, sodaß sie zusammen ein Biered
bildeten; die beiden untern Flügel, die zur
Bedeckung des Leibes dienten, sind vorn und
hinten zu denken, vgl. Jes. 6, 2. Aehnlich 10
ist die Erscheinung Offb. 4, 7 und nur darin
abweichend, daß dort jedes Thier je ein Antlit

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