Plychologische Skizzen zur Einführung in die Psychologie von Dr. Ferdinand Burckhardt, K. S. Schulrat und Seminardirektor in Löbau, Fünfte Auflage. Löbau i. S. Verlag der Buchhandlung von I. G. Walde. 1903. Vorwort zur ersten Auflage. " Vorliegende Psychologische Skizzen", einer langjährigen Praxis entsprossen, wollen dem Anfänger im Studium der Psychologie Handreichung gewähren, indem sie an Beispielen eine möglichst reiche Anschauung von der Entstehung und dem Verlaufe der wichtigsten psychischen Vorgänge bieten, den Geseßen und inneren Ursachen nachgehen, die in diesen Vorgängen sich wirksam erweisen, die Seelenerscheinungen in ihrem Zusammenhange mit anderen. darlegen und die Linien feststellen, die ähnliche Erscheinungen scheiden, die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der psychischen Vorgänge für das Seelenleben überhaupt lenken und Umschau halten, wo und wie die psychischen Geseße in Unterricht und Zucht angewendet werden sollen. Die auf induktiver Methode ruhenden Abhandlungen, die, da sie zur Einführung in die Psychologie bestimmt sind, anfänglich nur ein kleines Gebiet umspannen, dann aber an Ausdehnung zunehmen, schließen sich im ganzen an die Herbartsche Psychologie an, wenn schon sie nicht streng auf Herbartschem Boden stehen. Sie behandeln namentlich die psychischen Begriffe, die am häufigsten im Schulleben zur Anwendung kommen und dem Lehrer und Erzieher in seiner Praxis beständig vor Augen schweben sollen. Aus diesem Grunde sind alle metaphysischen Fragen nach dem Wesen der Seele, alle Untersuchungen über die Beziehungen, die zwischen den Bewußtseinsvorgängen und dem Nervensystem stattfinden, wie alles für Anfänger entbehrliche (RECAP) 6406 225 NOV 10 1902 167582 mathematische und logische Beiwerk 2c. ausgeschieden. Überall sind die Ergebnisse der neuesten Forschungen benußt worden. " Mögen die Psychologischen Skizzen" sich einer beifälligen Aufnahme erfreuen und beitragen zur Belebung des psychologischen Unterrichts und zur Belehrung über das Werk der Erziehung und zur Freude an demselben! Löbau i. S., den 16. August 1894. Der Verfaller. Vorwort zur vierten Auflage. Die vorliegende neue Auflage bietet im ganzen den gleichen Inhalt wie die ersten, nur haben außer nötigen sachlichen und formellen Veränderungen einige Skizzen aus der Gefühlslehre eine wünschenswerte Kürzung erfahren. Die anatomisch-physiologische Einleitung ist erweitert und die leibliche Bedingtheit der seelischen Erscheinungen schärfer hervor= gehoben worden. Von einem tieferen Eingehen auf die physiologische Psychologie mußte bei dem Zwecke der Skizzen, die wichtigsten psychologischen Grundbegriffe darzustellen und deren Anwendung auf die Pädagogik zu verfolgen, abgesehen werden. Möge das Buch auf seinem neuen Gange in die Öffentlichfeit mit derselben wohlwollenden Beurteilung aufgenommen werden, deren es bisher sich erfreute, und möge es insbesondere in den Lehrerseminaren eine Heimstätte finden und angehenden Pädagogen zum treuen Führer werden! Löbau i. S., den 28. Februar 1901. Der Verfaller. Inhalt. A. Das Vorstellungsleben. S. 1–181. 1. Physiologische Grundlage. 2 Entstehung und Wesen der Empfindung 3. Eigenschaften der Empfindung 4. Dauer des Bewußtwerdens der Empfindung. 5. Die Sinne 6. Der Gesichtssinn 7. Der Gehörssinn 8. Der Geruchs- und Geschmackssinn 9. Der Tastsinn 10. Pflege der Sinne 11. Sinnestäuschungen 12. Die Wahrnehmung II. Das Vorstellen. 14. Die Vorstellung Seite 1 5 7 12 13 15 17 19 21 23 25 27 31 36 |