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Wort, wie es sonst sein Wort war oder sein Befehl, wodurch er den leidenden seine göttliche Hülfe zuführte. Aber weil jenem seine Hülfe sich anbot, und es ihm ungewiß bleiben mußte, ob er geholfen sein wolle oder ob nicht, so mußte etwas übrig bleiben, worin seine Sehnsucht und fein Verlangen sich zeigen. fonnte.

So m. g. F. ist es mit dem Erlöser, wo er als das Licht. der Welt in der Welt ist. Es kann nicht anders erscheinen, als daß es scheint und leuchtet überall wo die Menschen in Finsterniß sizen; aber geöffnet wird nur das geistige Auge derer die ein Verlangen haben daß das Licht ihr Eigenthum werke und daß es sie erleuchte. Wenn also der Herr sagt, Ich bin gekommen um ein Reich Gottes auf Erden zu stiften, und diejenigen welche an meinem Heil Theil haben wollen, die müssen sich in dieses Reich begeben, die müssen sich in diese Gemeinschaft; aufnehmen laffen, in welcher allein die Zuversicht der Erlösung gegeben ist: so ist das dasselbe, was wir hier an dem blindgebornen sehen; es ist dieselbe Erscheinung wie die, welche der Apostel Paulus aus seinem Leben uns erzählt.

Und indem der blindgeborne hinging zu dem Teich Siloha, so bekam er seine Augen wieder. Das ist die Art und Weise, wie die Menschen von den Banden der Finsterniß erlöst werden; es ist darin das ganze Geheimniß niedergelegt, wie jeder zur Theilnahme an den Segnungen des Herrn gelangt. Das Licht scheint in der Welt; wenn aber in der Seele des Menschen kein Mißbehagen ist gegen die Finsterniß, keine Ahndung des beffern Lebens wozu wir berufen sind; wenn die Seele sich gefällt in der Dunkelheit und in dumpfer Unthätigkeit: so scheint das Licht der Welt umsonst. Wenn aber das Verlangen in der Seele ist, daß das Licht in sie hineins scheinen möge: so ergreift auch dieses Verlangen das Licht selbst, und dann kann das göttliche Licht die Kraft ausüben, dem Menschen die Augen des Geistes zu öffnen, daß er Gott sieht in dem

einen, der zum Heil der Welt gesandt ist, und sich selbst in innis ger Verbindung mit dem Lichte der Welt.

So m. g. F. sehen wir unser eigenes in dem was dem blindgebornen begegnete. Auch uns ist es so ergangen, daß wir ihn nicht hærbeigerufen haben mit seiner Hülfe, sondern er ist uns damit entgegengekommen! Als blindgeborne sind wir von Anfang an in die Welt, die uns umgiebt, hineingesezt; aber die Augen des Geistes werden uns nur geöffnet, je nachdem das Verlangen nach dem Lichte in uns sich regt, je nachdem das Wort Gottes, welches uns verkündigt wird, auf ein mehr oder minder fruchtbares Land fällt. Und wenn dies der Fall ist, dann freuen wir uns, indem uns gesagt wird, gehe hin und laß dich aufnehmen in das Reich Gottes; und nun thun wir nicht etwas wozu wir uns selbst helfen können, sondern wir ergreifen nur die uns angebotene Hülfe, weil wir mit eigenen Augen sehen sollen, und mit dem ersten Aufblikk der Seele zu dem himmlischen Lichte das neue Leben beginnen. Und so mögen wir denn was der Herr hier sagt auch verstehen von dem gesammten Zustande des menschlichen Geschlechts. In Finsterniß ist es ohne den Erlöser, und diese Finsterniß sie ist die Sünde selbst und die bittere Frucht derselben. Aber doch hat der Herr Recht wenn er sagt, auf daß die Werke Gottes offenbar werden; dazu hat Gott es zugelassen, daß das menschliche Geschlecht sizen sollte in der.. Finsterniß und eine Zeit lang die Augen desselben gleichsam gehalten werden, auf daß die Werke Gottes offenbar werden an demselben, auf daß die Menschenkinder in dem eingebornen Sohne vom Vater die Herrlichkeit und den Abglanz seines Wesens erkennen, und durch ihn zu einer Erkenntniß Gottes fommen könnten, wie sie dieselbe nicht würden gehabt haben, wenn ein andrer Rathschluß Gottes von Anfang an über dem menschlichen Ge schlecht gewaltet hätte. So aber mögen wir getrost sagen, was da geschehen ist mit unserm Geschlecht in den Tagen der Unwissenheit und der Finsterniß, das ist geschehen auf daß die Werke

Gottes offenbar würden. Darum eben ist so wahr, was der Apostel an einem Orte sagt, Gott hat die Tage der Unwiffenheit übersehen *), auf daß die Menschen in sein Reich eingehen, und darin die Werke Gottes, ihnen offenbar werden, und sie burch den Erlöser zum Vater kommen, und er komme mit dem Vater um Wohnung zu machen in ihren Herzen, und sie dadurch immerdar wandeln im Lichte und in der Kraft des Herrn. Amen.

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XLVI. "Am 9. Sonntage nach Trinitatis 1825.

Tert. Joh. 9, 8-23.

*

Die Nachbarn und die ihn zuvor gesehen hatten, daß er ein Bettler war, sprachen: ist dieser nicht der da saß und bettelte? Etliche sprachen, er ist es; etliche aber, er ist ihm ähnlich; er selbst aber sprach, ich bin es. Da sprachen sie zu ihm: wie sind deine Augen aufge= than? Er antwortete und sprach: der Mensch der Jesus heißt machte einen Koth, und schmierte meine Augen und sprach, gehe hin zu dem Teich Siloha und wasche dich. Ich ging hin und wusch mich und ward sehend. Da sprachen sie zu ihm, wo ist derselbige? Er sprach, ich weiß nicht. Da führten sie ihn zu den Pharisäern, der weiland blind war. Es war aber Sabbath, da Jesus den Koth machte und seine Augen öffnete. Da fragten sie ihn abermal, auch die Pharisäer, wie er wäre sehend geworden. Er aber sprach zu ihnen, Koth legte er mir auf die Augen, und ich wusch mich, und bin nun sehend. Da sprachen etliche der Pharifäer, der Mensch ist nicht von Gott, dieweil er den Sabbath nicht hält. Die andern

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aber sprachen, wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen thun? Und es ward eine Zwietracht unter ihnen. Sie sprachen wieder zu dem blinden, was sagst du von ihm, daß er hat deine Augen aufgethan? Er aber sprach, er ist ein Prophet. Die Juden glaubten nicht von ihm, daß er blind gewesen und sehend geworden wäre, bis daß fie riefen die Eltern deß, der sehend war geworden, fragten sie und sprachen: ist das euer Sohn, welchen ihr fagt, er sei blindgeboren? wie ist er denn nun sehend? Seine Eltern antworteten Ihnen und sprachen: wir wissen daß dieser unser Sohn ist, und daß er blind geboren ist; wie er aber nun sehend ist wissen wir nicht, oder wer ihm hat seine Augen aufgethan wissen wir auch nicht; er ist alt genug, fragt ihn, laßt ihn selbst für sich reden. Solches sagten seine Eltern, denn sie fürchteten sich vor den Juden; denn die Juden hatten sich schon vereinigt, so jemand. ihn für Christum bekennte, daß derselbige in ; den Bann. gethan würde; darum sprachen seine Eltern, er ist alt genug, fragt ihn.

M. a. F. Der Evangelist Johannes erzählt alles was zu

dieser Geschichte gehört, mit der wir uns neulich schon beschäftigt haben, mit einer außerordentlichen Ausführlichkeit und Vorliebe. Dies aber hat gegen seine sonstige Gewohnheit seinen Grund darin, daß diese Geschichte gar vieles beitrug, um die Stimmung derer welche Ansehen im Volke hatten gegen den Erlöser noch mehr zu befestigen, und die Anschläge die ste gegen ihn geschmiedet hatten zur Reise zu bringen. ev

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Hier ist nun das erste, was wir in dem Verlauf der Erzählung finden, die Aufmerksamkeit welche diese Begebenheit ers regte, daß ein Mensch, welcher wahrscheinlich lange Zeit hindurch an einem sehr. Häufig besuchten öffentlichen Ort die Wohlthätigkeit der vorübergehenden angesprochen hatte, und allen als ein

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