ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Und so wird das Band zwischen dem Hirten und der Seele im mer mehr befestigt und immer unauflöslicher, je mehr sie es erfährt, daß er allein Worte des Lebens hat.

Als aber die, welche ihn hörten, nicht vernahmen was er sagte, so sprach er ein andermal, Wahrlich, wahrlich ich fage euch, ich bin die Thür zu den Schafen. Alle die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Mörder gewesen, aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht. Ich bin die Thür. So jemand durch mich eingeht, der wird selig werden, und wird ein- und ausgehen und Weide finden.

Dies m. g. F. ist nun eine andere Wendung, welche der Herr demselben Gleichniß giebt, ob sie es etwa so beffer verstehen möchten, weil sie es vorher nicht verstanden hatten. Wenn er also sagt, er sei die Thür zu den Schafen, so will er das mit fagent, von nun an, seitdem er gekommen sei, gebe es auch kein anderes Mittel die Seelen der Menschen zusammenzuhalten, als durch ihn. Bisher, wie der Apostel Paulus an einer Stelle feiner Briefe sagt, waren die Menschen zusammengehalten worden durch das Gesez unter der Sünde, bis der Glaube kam *); so bald aber der gekommen war, welcher der Gegenstand des Glau bens ist, sobald sich durch den Glauben das Reich Gottes auf Erden erbaut hatte: so, sagt er, giebt es auch nichts anderes als den Glauben an ihn, wodurch die Menschen verbunden sein köns nen. Denn das ist es, was er sagt, Ich bin die Thür zu dem Schafftall. Es giebt keinen Schafftall ohne Thür, weil es außerdem keine Sicherheit des Ein- und Ausgehens giebt. Und so will er uns das andeuten und den Glauben befestigen, es gebe auch keine wahre bleibende Verbindung unter den Mens schen, als die welche er gestiftet hat; der follen alle anderé untergeordnet und alle andere auf diese bezogen werden.

[ocr errors]
[ocr errors][merged small]
[ocr errors]

Wenn er nun fagt, Alle die vor mir gekommen find, die sind Diebe und Mörder gewesen, aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht: so hat er darunter, denn sonst würde er in Widerspruch gerathen sein mit seinen andern Reden, nicht verstanden die Vorstellungen welche die Menschen vor ihm von Gott und göttlichen Dingen gehabt, nicht den Gesezgeber des Volks, nicht die Propheten, die das Volk auf dieses Gesez zurükkführten, sondern die, welche in dem sei es dunkeln sei es deutlichen Bewußtsein, daß das alte nicht mehr halten könne, und daß die Zeit zu einer neuen göttlichen Einrichtung und Umbildung desselben gekommen sei, nun einen andern Weg hatten einschlagen wollen, sich selbst für etwas haltend, ohne auf den zu hören, auf welchen die Propheten hinwiesen. Auf mancherlei Weise war schon vor den Zeiten unsers Herrn das Volk getäuscht worden durch falsche Führer, und indem er an diese erinnert, so hat er doch zugleich auch alle diejenigen im Sinne, welche damals das Volk von dem rechten Glauben abwendig machen wollten, wie die Pharisäer thaten, die das Volk auf alle Weise zu überreden, suchten, dieser sei ein Sünder; und da sagt er nun, fie könnten nur zum größten Nachtheil anderer ihr Ansehen zu verbreiten suchen,

[ocr errors]

Und so können wir uns aufs neue befestigen in dem Glau ben, eine Verbindung der Menschen zu ihrem geistigen Heil gebe es nur, die durch den Erlöser. Wer irgend eine andere stiften und auf irgend einen andern Grund bauen will, der ist ein sol cher, von dem der Erlöser sagt, daß er stehle und morde; durch diese Bemühungen kann nie etwas anderes bewirkt werden, als daß das Heil der Seelen den Menschen geraubt, die Ordnung des Reiches Gottes gestört, und das vorhandene geistige Leben wieder getödtet wird. Er aber ist gekommen, auf daß sie das Leben und volle Genüge haben. Wer auf diesen Grund weiter bauet, wer aus dieser Quelle schöpft und diese Lehre

thut, der wird erfahren, daß sie aus Gott ist, und der wird aus dem Tode zum ewigen Leben hindurchgedrungen sich mit allen gläubigen bauen zu jenem Tempel Gottes, der da bleiben soll bis an das Ende der Tage. Amen.

XLIX.

Am 15. Sonntage nach Trinitatis 1825.

Tert. Joh. 10, 12—21.'

Ich bin ein guter Hirte. Ein guter Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Ein Miethling aber, der nicht Hirte ist, deß die Schafe nicht eigen sind, siehet den Wolf kommen, und verläßt die Schafe und fliehet; und der Wolf erhascht und zerstreut die Schafe. Der Miethling aber fliehet, denn er ist ein Miethling und achtet der Schafe nicht. Ich bin ein guter Hirte, und erkenne die meinen, und bin bekannt den meinen, wie mich mein Vater kennt, und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle; und dieselbigen muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Heerde und ein Hirte werden. Darum liebet mich mein Vater, daß ich mein Leben lasse, auf daß ich es wiedernehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich laffe es von mir selber; ich habe es Macht

Noch

zu lassen, und habe es Macht wieder zu nehmen. Sol ches Gebot habe ich empfangen von meinem Vater. Da ward aber eine Zwietracht unter den Juden über diesen Worten. Viele unter ihnen sprachen, Er hat den Teufel und ist unsinnig, was höret ihr ihm zu? Die ans dern aber sprachen, Das sind nicht Worte eines Beseffes nen; kann der Teufel auch der Blinden Augen aufthun?

och einmal m. a. F. kommt nun der Erlöser zurükk auf das Gleichniß, von welchem wir den ersten Anfang schon neulich betrachtet haben, und zwar indem er uns die eigentliche Hauptseite, deffelben deutlich macht, und sich selbst vergleicht mit andern, die ebenfalls wollten Hirien und Leiter des Volks fein. Da ist nun der Hauptunterschied den er aufstellt der, er sei ein Hirte, dem die Schafe eigen sind, andere aber seien Miethlinge, denen die Schafe nicht eigen wären, die derselben nicht achteten, sondern flöhen wenn der Wolf kommt; der gute Hirte aber lasse sein Leben für die Schafe, wenn der Wolf kommt und ihnen Schaden zufügen will.

Hier m. g. F. sehen wir zuerst, wie der Erlöser sein Verhältniß zu den Menschen auf eine andere Weise darstellt, als wir es uns gewöhnlich zu denken pflegen. Denn auch die Schrift an andern Stellen, wo sie redet von der Herrschaft des Erlösers über die Menschen und davon daß sie sein Eigenthum wären, so führt sie das darauf zurükk, daß er sie erkauft habe mit seinem Blut *), als ob sein Eigenthumsrecht an die Menschen erst hievon abhinge; in den Worten unseres Textes aber stellt es der Erlöser entgegengesezt dar, deswegen weil die Schafe sein eigen sind, und er also vorher schon ein Recht über

*) 1 Petr. 1, 18. 19.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »