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dem Erlöser eine Würde beilegen, die sich nichts anderes mensch liches beilegen kann; und auf der andern Seite diejenigen, die wir auch Christen nennen müssen, weil sie auch den Namen Christi bekennen, weil sie auch sein Wort zur Richtschnur ihres Lebens machen, diejenigen welche in Verbindung mit ihm leben und bleiben wollen, und die ganze christliche Kirche von dem übrigen Geschlecht der Menschen scheiden; aber doch geleitet das durch daß der Herr sich selbst überall als Menschensohn den Menschen gleichstellt, und die Schrift dies eben so deutlich als jenes von ihm sagt, in sich Bedenken trägen, ob es nicht GottesLästerung wäre, wenn wir von dem Erlöser zu viel bezeugten und mehr als mit der menschlichen Natur sich vertrüge. Das ist die große Frage, um welche es sich handelt, und die auch von Anfang an streitig gewesen ist unter den Christen und auch streitig bleiben wird, von der wir aber sagen müssen, daß die Herzen immer mehr der Gleichheit werden nahe gebracht werden, und das Bekenntniß der Chriften gleich sein wird über den Erlöser, wenn wir nur fortfahren die Wahrheit zu suchen in Liebe.

Laßt uns fragen, was die Stelle, mit der wir es hier zu thun haben, sagt oder nicht; ich meine wenn wir fragen, Wie verhielten sich alle ausgezeichnete Diener Gottes im alten Bunde, wenn wir uns auf die eine Seite stellen diejenigen von denen der Herr sagt in Beziehung auf das Wort im Pfalme, daß das Wort Gottes zu ihnen geschah, und auf die andere Seite ihn selbst als denjenigen von dem er sagt, daß ihn der Vater geheiligt und in die Welt gesandt habe?

Zuerst müssen wir darauf merken, er selbst sagt nicht, Wie könnt ihr sagen, daß es eine Gotteslästerung sei, wenn einer von denen die der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagt er sei Gottes Sohn; sondern er selbst stellt sich in dieser Hinficht als einzig dar, und will also keinen andern sich gleich stellen und mit sich selbst zusammengefaßt wissen. Aber fragen wir die Schrift auf der einen Seite und unser eigenes innerstes Ge

fühl auf der anderen Seite: so werden wir sagen müssen, Alle ausgezeichnete Diener Gottes im alten Bunde, alle welche wir Propheten zu nennen pflegen vom ersten bis zum lezten, alle waren solche zu denen das Wort Gottes geschah, aber nicht solche die von sich selbst hätten sagen können, daß der Vater sie geheiligt habe und als geheiligte in die Welt gesandt. Denn so finden wir es immer, wenn wir achten auf das was in den Schriften des alten Bundes von den Propheten gesagt wird, Es geschah das Wort des Herrn zu dem oder dem, und sprach zu ihm, Gehe da oder dort hin, und rede das Wort in meinem Namen. Da waren sie solche zu denen das Wort des Herrn geschah, damit sie es weiter tragen möchten zu dem Volke; aber es kam ihnen auf eine äußerliche Weise, und wie sie es empfangen mußten von außenher in irgend einem Sinne, so geschah es zu ihnen in einzelnen Augenblikken des Lebens. Abgerechnet dies waren sie allen andern Menschenkindern gleich. Ja wenn wir darauf achten, wie diejenigen welche der Herr hier zunächst im Sinne hat, und von denen er sagt daß das Wert Gottes zu ihnen geschah, solche waren, die Gott dem Herrn ungehorsam waren: was sollen wir von allen ausgezeichneten Dienern Gottes im alten Bunde sagen? Wie oft geschah es nicht, daß wenn das Wort des Herrn an einen von seinen Propheten erging, er nicht Luft hatte zu folgen, sondern widerstrebte, und daß die Sendung Gottes keine segensreiche Folgen hatte! Da sehen wir aus mehreren Beispielen, welche die Schrist erwähnt, daß so oft, wenn auch der äußere Gehorsam nicht fehlte, doch der innere Zwiespalt zwischen der Seele an welche das Wort Gottes des Herrn erging und zwischen dem Worte Gottes selbst vorhanden war. Daraus sehen wir, daß sie überhaupt alle einander gleich und mit uns allen solche, die sich nicht immer dem göttlichen Worte fügen, sondern oft ungehorsam find, demjenigen gegenüber zu stellen sind, den Gott geheiligt und in die Welt gesandt hat, und der von sich selbst fagen

konnte, Ich und der Vater sind eins. Wir mögen also wol auch durch dieses Wort der Schrift in unserm Glauben befestigt werden, daß der Erlöser der Welt. nicht verglichen werden kann weder mit andern menschlichen Lehrern, die das Licht der Welsheit, welches sie andern anzündeten, in ihrem Innern gefunden hatten, noch mit andern, zu denen auf eine äußerliche Weise das Wort Gottes geschah, damit sie es weiter bringen möchten zu denen die da saßen in Finsterniß und Schatten des Todes; sondern daß er allein dasteht als der welcher von sich sagen konnte, der Vater habe ihn geheiligt und in die Welt ges fandt.

Man kann auch m. a. F. von allen andern Dienern Got tes gar nicht auf dieselbe Weise sagen, um nur bei dem leztern stehen zu bleiben, daß Gott sie in die Welt gesandt habe, sondern sie waren gesandt ein jeder zu seinem Volke. Das war zwar er auch, er sagt es selbst, er sei nur gesandt zu den ver Jørnen Schafen aus dem Hause Israel *); aber wir wissen sehr gut, daß dies nur von dem ersten Anfange des göttlichen Reiches, welches durch ihn gestiftet werden sollte, gemeint war, und er felbft sagt ja zu seinen Jüngern, So gehet hin unter alle Völker und prediget das Evangelium aller Creatur **). Also wenn gleich er selbst das beginnende Reich Gottes nur den ver lørnen Schafen aus dem Hause Israel predigte, so wußte er doch, daß er gesandt sei in die ganze Welt, daß er von dem Vater geheiligt worden sei für die ganze Welt, daß das Werk Gottes, von welchem er sagt daß er es thue, ein Werk sei welches die ganze menschliche Welt umfassen soll. Und so m. g. F. gebührte es auch dem, der von sich sagen konnte, daß er und der Vater eins sei und daß er das Werk seines Vaters thue. Irgend einer aber, der nur einen bestimmten und beschränkten Beruf von Gott empfangen hätte, hätte das auf keine Weise von

Matth. 15, 24, **) Marc. 16, 15..

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fich sagen können. Denn in den göttlichen Werken m. g. F. da ift nichts vereinzeltes, und nichts einzelnes verstehen wir als Werk Gottes, wenn wir es nicht im Zusammenhange mit allem übrigen auffaffen. Also nur was in sich selbst schon die Kenn zeichen davon trägt, in einem solchen allgemeinen Zusammenhange zu stehen, das ist in so fern das Werk Gottes. Und wenn der Erlöser von sich sagt, daß er und der Vater eins sei, und eben so von sich selbst in einem eigenthümlichen Sinne sagt, daß er das Werk seines Vaters thue: so ist dies beides wie derum eins und dasselbe, und dürfen wir nicht das eine von dem andern trennen. Wie wir es auch von uns selbst wissen m. g. F., und das unser innerster Glaube ist, daß was wir jeder an seiner Stelle thun können, ausgerüstet mit den geistigen Gaben die uns geworden sind von dem Herrn, nur in so fern in Gott géthan ist und zur Ehre Gottes gethan, als es ein Theil ist von dem Werke des Herrn und wir handeln als seine Werkzeuge und Diener; nur in sofern wir es thun für ihn und für sein Reich kann irgend etwas von unserm Thun zu dem Werke des Vaters gehören.

Und so werden wir leicht einsehen, was der Herr meint wenn er sagt, Thue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubet mir nicht; thue ich sie aber, glaubet doch den Werken, wollt ihr mir nicht glauben, auf daß ihr erkennet und glaubet, daß der Vater in mir ist und ich in ihm.

Gewiß m. g. F. würden wir diese Worte des Herrn nicht in ihrem ganzen Sinne verstehen, wenn wir unter den Werken, von denen er hier redet, nur seine Wunder verstehen wollten. Sie gehören allerdings auch dazu, wie denn alles zusammengehört, was der Herr gethan hat in seinem ganzen Leben, und sein Werk nur eins ist; aber keinesweges sind diese äußerlichen Handlungen das was er vorzüglich meint, wenn er sagt er thue die Werke seines Vaters, vielmehr das was er vorher ges

sagt hatte, Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und ich gebe ihnen das ewige Leben, und alles was damit zusammenhängt, kurz seine geistige Wirksamkeit in der Erlösung und Leitung des menschlichen Geschlechts. Das ist das eigentliche Werk seines Vaters, wozu er geheiligt und in die Welt gesandt war.

Aber freilich indem er nun hier gleichsam an das Urtheil derer die ihn hören zurükkgeht und sich darauf beruft, und sie auffordert selbst zuzusehen ob er die Werke seines Vaters thue, und nur diesen Werken zu glauben, so sie ihm nicht glauben wollten: so scheint er ihnen mehr zuzumuthen und mehr von ih nen zu fordern, als solchen in Unglauben versunkenen Gemü thern möglich war. Aber m. g. F., wenn wir fragen, Wie ge schieht es denn, daß der Mensch durch den Unglauben zum Glauben an den Erlöser kommt? so werden wir sagen müssen, es giebt nur diese eine Art und Weise. Johannes sagt von sich und den ersten Genossen seines Glaubens, sie hätten in dem Herrn erkannt die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes vom Vater *), und er sagt es zu einer Zeit wo sie noch keine äußerliche Wunder von ihm gesehen hatten. Woraus erkannten sie es denn? Aus ihm selbst wie sie ihn sahen in seinem ganzen Les ben und Sein. Das war freilich das erste und ursprüngliche; nur daß es uns nicht mehr so gegeben ist. Aber wenn wir fragen, Wie sind denn späterhin die Menschen zum Glauben an den Herrn gekommen? so werden wir sagen, Ja, das Werk des Herrn mußte erst geschaut werden und in diesem Werke die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes vom Vater aus denen welche das Wort des Herrn verkündigten und in seinem Namen die Erlösung, die er geftiftet hat, predigten, aus dem auserwählten so kleinen Häuflein derer für welche er Gott danken konnte, daß er sie ihm gegeben habe, damals als er selbst sein Werk auf Erden

* Joh. 1, 14.

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