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LVII.

Am Sonntage Septuagefimå 1826.

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Da erfuhr viel Volks der Juden, daß er daselbst war,
und kamen nicht um Jesu willen, allein, sondern daß
sie auch Lazarum fähen, welchen er von den tødten ers
wefft hatte. Aber die Hohenpriester trachteten, danach,
daß sie auch Lazarum tödteten; denn um seinetwillen
gingen viele Juden hin und
glaubten an Jesum. ¡Des
andern Tags viel Volks, das auf das Fest gekommen
war, da es hörte daß Jesus kommt gen Jerusalem, nah-

men fie Palmzweige
nzweige und gingen hinaus ihm, ent
entgegen
und schrieen, Hosianna, gelobt sei der da kommt in dem
Namen des Herrn, ein König von Israel! Jefus aber
übertam ein Efelein'
t'un riik darauf; wie denn geschrie-
ben steht, Fürchte dich nicht, du Tochter Zion, flche dein
König kommt reitend auf einem Eselsfüllen. Solches
aber verstanden seine Junger zuvor nicht, sondern da Je-
de pur and sind
fus verklärt sigh Heling to lo
ward, da dachtet sie daran, daß solches war

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von ihm geschrieben und sie solches ihm gethan hatten. Das Volk aber, das mit ihm war da er Lazarum aus dem Grabe rief und von den todten auferwekkte, rühmte die That. Darum ging ihm auch das Volk entgegen, da fie hörten, er hätte solches Zeichen gethan. Die Pharifäer aber sprachen untereinander, Ihr seht, daß ihr nichts ausrichtet; siehe alle Welt läuft ihm nach.

M. a. F. In dieser Erzählung unsers Evangelisten lautet

die Geschichte von dem was wir den Einzug unsers Herrn in Jerusalem zu nennen pflegen, so schlicht und einfach und er lenkt unsere Aufmerksamkeit so sehr vielmehr auf die Stimmung und Beweggründe der Menschen in Beziehung auf den Erlöser und wieder auf der andern Seite durch sein Stillschweigen so sehr auf den Erlöser selbst hin, daß wir wol ganz seiner Absicht gemäß handeln, wenn wir auch von dem äußern und auffallenden bei der Sache mehr absehen und auf das innere derselben hinsehen. Da haben wir nun zuerst Acht zu geben auf das Volk und auf das was von ihm gesagt wird; dann auch wieder auf das wenige aber nicht zu übersehende, was von den Jüngern des Herrn dabei vorkommt; hernach auf die Pharisäer; und endlich das beste endlich das besté zulezt lassend

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fern Erlöfer selbst betrifft. guest laffend auf das was un

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Zuerst also von dem Volte wird gesagt, daß viel Volks hinausgekommen wäre nach Bethanien nicht nur um Jesu willen, sondern auch um Lazarum zu sehen, den er von den todten erwefft hatte; daß dies ausgegangen sei von denen die als Tröfter der Maria und ihrer Schwester hieher gekommen waren und der That beigewohnt hatten, und daß um dieser That willen das Volk einen solchen Antheil genommen, als der Herr zuerst aus

Bethanien nach Jerusalem ging, daß es ihn begrüßt habe als den König von Israel und als den der da kommen sollte.

Wenn wir nun hier zwar hören von einer verehrenden Aeußerung und einem Glauben an den Erlöser, der sich in dieser Aeußerung ausspricht, dann aber wenige Tage weiter 'sehen, wie fich das Volk, welches doch gewiß das Fest über in Jerusalem war, betragen hat als er in die Gewalt seiner Feinde kam, wie wenig da von diesem Glauben und von dieser Verehrung zu sehen ist: so sehen wir wol deutlich, was es mit dem Glauben für eine Bewandniß hat, der auf den Wundern ruht. Denn das sagt uns Johannes ausdrükklich, daß deswegen weil sie von dieser That gehört so viele hinausgingen, und daß sie deswegen weil eine solche That geschehen war und ein solches Zeichen verrichtet, Jesum als den der da kommen sollte begrüßten.

Da finden wir denn zuerst in der That die eitle Neugierde, daß sie hinausgehen nach Bethanien nicht nur um Jefum zu sehen, sondern auch un ́ Lazarum zu sehen, den er von den todten erwefft hatte. Nun, dadurch daß sie ihn sahen konnten sie sich von der Wahrheit der Sache gar nicht weiter überzeugen; denn in einem solchen Gedränge und Gewühl von Menschen die ihm ganz fremd waren, da es doch nur eine kleine Zahl von nähern bekannten war, denen ein unmittelbarer Zutritt zu Christo und zu ihm vergönnt sein konnte, war es nicht möglich, daß fie etwas erforschen konnten über den nähern Zusammenhang der Sache, oder Zweifel lösen; sondern es war die Neugierde...ihn zu sehen, und ihr Glaube ruhte auf dem Zeugniß derer, die ihnen berichtet hatten was sie mit Augen gesehen. Nun will ich eben dies, daß sie der Aussage derer glaubten, welche gesehen hatten wie der Erlöser Lazarum aus dem Grabe hervorrief, allerdings nicht tadeln, denn wir kommen ja zu dem größten Theil unserer Erkenntniß nicht nur von Wundern sondern auch von natürlichen Dingen nur durch das Zeugniß andererz

und sie hatten Ursache diesem Zeugniß zu glauben.:: Auch das will ich nicht ausstellen, daß insofern sie glaubten, sie, wenn ihr Glaube nicht schon vorher geruht hatte auf dem Grunde vieler anderer Zeichen, doch schon um dieses einen willen, welches von ganz neuer Art war, diesen Jesum von Nazareth für einen ausgezeichneten von Gott besonders begabten und zu etwas besonde rem ausersehenen Menschen hielten. Aber ob sie nun deswegen schon einen Grund hatten ihn für den zu halten der da konimen sollte, das m. g. F. ist denn wol eine andere Frage; und wenn wir nun diesen Glauben vergleichen mit dem welchen wir bei den Jüngern des Herrn finden, sowol bei denen welche gleich anfangs von seiner Erscheinung und von seiner Rede sø ergriffen wurden, daß sie sagten, Wir haben den Messias gefunden,*) und daß Johannes in seinem und der andern Namen sagen konnte, sie hätten überall in ihm gesehen die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes; als auch mit dem Glauben seiner spätern Jünger, als der Herr ste fragte, Wollt ihr mich auch verlassen und hinter euch gehen? und sie ihm antworteten, Wo sollten wir hingehen? Du allein hast Worte des Lebens: **) so müssen wir wol den großen Unterschied gestehen zwischen diesem Glauben und jenem, und müssen sagen, der Glaube der so entstand aus dem unmittelbaren Eindruff nicht dieser oder jener ausgezeichneten und wahrhaft wunderbaren That, sondern aus dem unmittelbaren Eindruff der ganzen Person, des ganzen Lebens des Erlös sers, verbunden mit seinem ganzen Wesen und mit feiner gan zen Erscheinung, im Leben, daß dieser ein ganz anderer ist, aus. einer viel größern Tiefe des Gemüths, hervorgehend und eben deshalb einen ganz andern Widerstand leisten konnte,¡ als er, auf die Probe gestellt wurde. Denn von jenen Nachfolgern, auf Beranlassung welcher der Erlöser damals seine Jünger fragte, hatten: auch viele Zeichen und Wunder von ihm gesehen und, deswegen längere øder, kürzere Zeit mehr oder weniger an ihm gehalten;

*) Joh. 1, 46, **) Joh. 6, 68.

allein ohnerachtet damals die Stunde noch nicht gekommen war, daß er seinen Feinden überliefert würde, so gingen sie doch hinter fich. Warum? Weil es ihnen zu lange dauerte, bis dasjenige zum Vorschein käme, was sie erwarteten und worauf ihr Glaube ruhte, da der Erlöser sich immer zurükkzog wenn sie ihn wie diese hier begrüßten als den König von Israel. Und so wenn fte mit diesem Wort, mit diesem wahrhaft herrlichen und aus dem Munde der Propheten genommen die Erwartung des ganzen Volks, die ihnen von oben gegeben und verheißen war, ausdrükkenden Wort, Gelobt sei der da kömmt in dem Namen des Herrn, ein König von Israel! wenn sie damit dasselbe verbunden hätten und daffelbe Gefühl aus ihnen gesprochen, welches aus den Jüngern sprach als sie antworteten, Wo sollten wir hingehen? so würden sie auch nicht hinter sich gegangen sein als der Herr in die Hände seiner Feinde fiel, und würden ihn nicht verlassen haben, in der Gewißheit, daß wie ihre Erwartung ja keine leere war, er auch über seine Feinde werde den Sieg daven tragen.

Und so m. g. F. werden wir es überall finden damals wie jezt. Die Wunder des Herrn von dem ersten bis zu dem lezten waren allerdings Ausflüsse der Fülle der Gottheit die in ihm wohnte, und gingen also ganz natürlich eben aus seinem übernatürlichen Wesen und Sein hervor, so daß es uns schwer wird, wenn wir uns den Erlöser denken wollten ohne diese, wie er auch oft auf diese seine Wunder hingewiesen hat; aber als Grund des Glaubens haben sie sich immer schwach bewiesen. Er muß wenn er in der That die ganze Seele durchdringen und umgestalten soll und ein neues Leben in ihr erwekken und begründen, er muß auch ruhen nicht auf diesen äußerlichen Erweisungen sondern auf dem innern Leben des Erlösers, welches im Stande ist einen solchen Glauben hervorzubringen und fest zu halten; und darum war es ein so wetterwendisches Wesen mit diesem Glau-ben des großen Haufen, der auf den Wundern des Erlösers ruhte.

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