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schen ihre eigene Ehre suchten; sie wollten nicht bloß das götte liche Gesez aufrecht erhalten, sondern auch die Menschenfazungen, die ihnen überliefert waren, und auf denen ein großer Theil des Ansehens beruhte welches ihnen zu Theil wurde; sie wollten das gleichgültige und unbedeutende auf die gleiche Linie mit dem großen und wichtigen stellen, und was dagegen gethan war eben so betrachten und behandeln, als was gegen das göttliche Gesez selbst gesündigt war. Der Herr nun stellte ihnen auf's Klarste das ungereimte des Widerspruches dar, in welchem sie begriffen waren; doch er hatte das umsonst gethan, sie gingen immer weiter in ihrem Wahn, und suchten und fanden darin den Grund ihn zu tödten, und nach dem Gesez, welches er nicht übertreten hatte, dem Tode zu überliefern.

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So m. g. F. kann es denn geschehen, daß die göttliche Wahrheit dem Menschen erst ein todter Buchstabe wird, daß dann das menschliche gleiche Rechte mit dem göttlichen fordert, und der Unterschied zwischen beiden sich ihm immer mehr verwirrt, und. daß auf diese Weise alles was dem Menschen zum Heil und Segen gegeben ist ihm zum Fluch ausschlägt, wie es denen geschehen ist, die im Namen und unter dem Vorwande des Gesezes den Herrn zum Tode verurtheilten. Darum m. g. F. kommt alles darauf an, daß Wahrheit und Gerechtigkeit in dem Menschen seien. Wo die nicht sind und sich erhalten, da sind alle göttlichen Gaben umsonst, und auch die edelsten die schönsten und herrlichsten, auch die welche am meisten ein Volk vor dem andern auszeichnen, wie das Volk der Juden ausgezeichnet war vor allen andern Völkern durch die göttlichen Offenbarungen in seiner Mitte, gereichen dann dem Menschen nicht zum Segen, sondern zum Verderben. Wahrheit und Gerechtigkeit ist aber nicht in denen die ihre eigene Ehre suchen, sondern nur in denen die nicht an sich selbst ihre eigene Freude haben, und die an sich selbst nichts edleres und besseres kennen als die Freude an dem göttlichen Willen und die Lust denselben zu voll

bringen. Wenn wir dann in diesem und durch diesen in Gemeinschaft kommen mit dem der die Wahrheit ist und das Licht, und von ihm die Worte des Lebens vernehmen welche Geist und Kraft sind, und durch seine Wahrheit frei gemacht werden von der Gewalt jedes todten Buchstaben: ja dann wird immer mehr aus unsrer Seele alles dasjenige entfernt werden, was die Urfache geworden ist von den Leiden und dem Tode des Herrn, und dann können wir auch getrost eingehen in die Gemeinschaft feiner Leiden, wie es von jeher alle seine treuen Diener gethan haben, um das Werk der Wahrheit uud der Gerechtigkeit, welches er gegründet hat, zu fördern. Dazu wollen wir uns denn auch selbst ihm immer mehr weihen; denn wir sind es ihm schuldig! Amen.

XXXVIII.

Am Sonntage Oculi 1825.

Tert. Joh. 7, 25-36.

Da sprachen etliche von Jerusalem: Ist das nicht der, den sie suchten zu tödten? Und siehe zu, er redet frei, und sie sagen ihm nichts. Erkennen unsre Obersten nun gewiß, daß er gewiß Christus sei? Doch wir wissen, von wannen dieser ist; wenn aber Christus kommen wird, so wird niemand wissen, von wannen er ist. Da rief Jesus im Tempel, lehrete und sprach: Ja ihr kennet mich und wisset von wannen ich bin; und von mir selbst bin ich nicht gekommen, sondern es ist ein wahrhaftiger der mich gesandt hat, welchen ihr nicht kennet; ich kenne ihn aber, denn ich bin von ihm, und er hat mich gesandt. Da suchten sie ihn zu greifen, aber niemand legte die Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht ges kommen. Aber viele vom Volk glaubten an ihn und sprachen: Wenn Christus kommen wird, wird er auch mehr Zeichen thun als dieser thut?` Und es kam vor die Pharisäer, daß das Volk solches von ihm murmelte. Da sandten die Pharisäer und Hohenpriester Knechte aus, daß sie ihn griffen. Da sprach Jesus zu ihnen:

M.

Ich bin noch eine kleine Zeit bei euch, und dann gehe ich hin zu dem der mich gesandt hat; ihr werdet mich suchen und nicht finden, und da, ich bin könnt ihr nicht hinkommen. Da sprachen die Juden unter einander: Wo will dieser hingehen, daß wir ihn nicht finden sollen? will er unter die Griechen gehen, die hin und her zerstreut liegen, und die Griechen lehren? was ist das für eine Rede, daß er sagt: Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, da könnt ihr nicht, hinfommen.

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a. F. Der allgemeine Eindrukk, den der eben verlesene Abschnitt auf uns macht, ist wol gewiß der: auf, der einen Seite sehen wir menschliche Schwachheit, Unentschloffenheit und Wankelmuth, Unvermögen das wahre zu befestigen und an dem was die Seele dunkel ahndet festzuhalten, ohne es wirklich zu ergreifen; auf der andern Seite den bestimmten und schon hoch gesties genen Widerwillen gegen den Erlöser, welcher ihn in sein Leiden und in seinen Tod hineinführte, nur daß seine Stunde noch nicht gekommen war; zwischen beiden aber das feste Wort und den reinen Sinn des Herrn, der wohl wissend was ihm bevorstand und welchem Ende er entgegenging, doch Zeugniß gab von sich und von dem der ihn gesandt hatte, um auf alle Weise die Men

schen an sich zu ziehen und vor der Sünde zu warnen, in welche sie zu verfallen in Begriff waren.

Aber es lohnt, daß wir uns diesen allgemeinen Eindruff nun noch im einzelnen mehr ausbilden nach Anleitung der Worte des Evangelisten selbst.

Zuerst also sagt er, wie Chriftus auf dem Fest war und dort redete und lehrte, so wie wir es neulich mit einander betrachtet haben, da hätten etliche von den Einwohnern Jerusalems das waren nämlich die einzelnen, welche wissen konnten was die Obersten gegen den Erlöser im Sinne führten die hätten geHom. ib. Ev. Joh. II.

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fagt: ist das nicht der den sie suchten zu tödten? und fiehe zu, er redet frei und sie sagen ihm nichts; erkennen unsre Obersten nun gewiß, daßer gewiß Chriftus fei?.....

deren Hier m. g. F. sehen wir eine gewisse Neigung zum Glauben an den Erlöser; aber woran hängt sie? An der Selbständigkeit des Herrn freilich auf der einen Seite, der freimüthig redete ohne irgend einen Menschen zu scheuen; aber auf der andern auch wieder nicht sowol daran selbst, als an dem Erfolg den der Erlöser bis jezt gehabt hatte. Er redet frei, und sie thun ihm nichts; sie müssen ihn gewähren lassen gegen ihren Willen und wohne daß sie das Bestreben geäußert haben ihn zu tödten. und daran follten nun so wie sie die Obersten erkennen, daß er Christus sei, an dieser geheimen unsichtbaren Gewalt, welche er ausübte über sie selbst, die sein Verderben wollten und sich doch nicht entschließen konnten es herbeizuführen.

Freilich m. g. F. daß der Erlöser so that, keinen Menschen scheute, sich durch nichts, was er wußte von den Anschlägen seiner Feinde gegen ihn, irre machen ließ in dem Beruf welcher der Wille seines himmlischen Vaters in ihm und an ihm war, das gehört mit zu seiner Herrlichkeit, welcher seine Jünger zwar suchen sollen ähnlich zu werden, aber ihn doch auch darin nicht erreichen können. Aber an dem Erfolg zu hängen, das war es nun, woraus doch kein wahrer Glaube an ihn entstehen konnte. Was sollte nun aus diesen Menschen werden, welche allerdings etwas vernahmen von der hohen Würde des Erlösers, wenn spåterhin die Obersten des Volks ihn doch nicht frei reden ließen, und obwol ste ihn hier nicht griffen, weil seine Stunde noch nicht gekommen war, doch späterhin mit Gewalt sich seiner bemächtigten und ihn zum Tode brachten? Wenn ihr Glaube daß er Christus sei darauf ruhte, daß die mächtigen die ihn anfeins deten nichts über ihn vermochten: so ruhte er auf einem schwachen Grunde, und war ein Glaube, der nur in solchen sein

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