ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

einladen zum Genusse der hohen himmlischen Güter deren wir theilhaftig geworden sind, daß wir die Wahrheit die uns aufgegangen ist treu hinstellen vor die Menschen, ob sie auch da durch den Herrn fühlen und finden möchten.*) Und wo das Bekenntniß nicht ist, da ist der Glaube nur ein leerer Schein oder eine Pflanze die noch der Pflege bedarf, um zu einem wirk samen und fruchtbaren Leben zu gedeihen.

[ocr errors]
[ocr errors]

Wohl, so laßt uns das festhalten, und zwar sowol in Be ziehung auf das einzelne als auf das ganze. Ueberall, je höher wir etwas achten als einen Theil unsers christlichen Glau bens, desto mehr muß es uns natürlich sein und nicht erst als eine besondere Pflicht erscheinen, sondern es muß eine Neigung unsers Herzens sein, und zwar eine solche der wir nicht widerstehen können, daß wir es auch bekennen, und niemals soll uns weder die Furcht vor Menschen noch auch die Sucht nach Ehre bei den Menschen davon zurükkhalten können. Denn es giebt nur eine Ehre, das ist die Ehre bei Gott, und nur eine Furcht die den Menschen nicht erniedrigt, das ist die welche spricht, Wie könnte ich ein so großes Uebel thun, und wider den Herrn meinen Gott sündigen! **) Aber das gehört zur Sünde gegen Gott und seinen Geist, wenn wir das was uns in dem innern des Herzens Wahrheit ist in dasselbe verschließen wollen und nicht herauslaffen, damit es noch weiter wirke. Denn zum gemeinsamen Gut und Bestz hat uns der Herr alle geistigen Gaben verliehen. Jedes Bekenntniß aber in. g. F. ist nichts anderes als ein Verlangen des liebenden Gemüthes, das gute weiter zu verbreiten, welches wir selbst als eine herrliche Gabe des Lichts von oben empfangen haben, und kann also auch nie fich anders gestalten als so, daß wir vereint mit unsern Brüdern die Wahrheit suchen in Liebe,***) ihnen geben und von ihnen empfangen, gemeinsam mit ihnen überlegen und abwägen,

[ocr errors]

* Apostelgefch. 17, 27. **) 1 Mof. 39, 9. ***) Ephef. 4, 15.

immer davon ausgehend, daß wir es allein noch nicht gefunden haben und noch nicht am Ziele sind,*) sondern daß hier alles Stükkwerk ist, und wir dazu berufen, das Stükkwerk zu ergånzen und zu vervollständigen, bis daß die Zeit kommt wo das Stükkwerk aufhört, und wir eingehen in das vollkommene. **) Bis dahin soll weder Trübsal noch Angst, weder Besorgniß noch Furcht, weder Sucht nach dem was die Augen der Menschen auf sich zieht, noch Scheu vor den Menschen, weder Gefälligkeit gegen die Menschen noch Ehre bei den Menschen uns ́zurükkhalten dem die Ehre zu geben, dem allein sie gebührt, und zu bekennen was seine Barmherzigkeit und Gnade an uns offenbart, und jedem das zu verkündigen was er an uns gethan hat in dem innern des Gemüths. Amen.

[merged small][ocr errors][merged small]

LXI.

Am Palmsonntage 1826.

Tert. Joh. 12, 44—50.

Jesus aber rief und sprach, Wer an mich glaubet, der glaubet nicht an mich, sondern an den der mich gesandt hat; und wer mich siehet, der siehet den der mich gesandt hat. Ich bin gekommen in die Welt ein Licht, auf daß wer an mich glaubet nicht in Finsterniß bleibet. Und wer meine Worte höret und glaubet nicht, den werde ich nicht richten; denn ich bin nicht gekommen daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt selig mache. Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht auf, der hat schon der ihn richtet; das Wort welches ich geredet habe, das wird ihn richten am jüngften Tage. Denn ich habe nicht von mir selber geredet, sondern der Vater der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich thun und reden soll. Und ich weiß daß sein Gebot ist das ewige Leben. Darum das ich rede, das rede ich also wie mir der Vater gesagt hat.

M

a. F. Unmittelbar vorher hatte der Evangelist sich selbst erklärt über den Unglauben der in dem größeren Theile des Volks überhand genommen, und über den Kleinmuth derer die zwar glaubten, aber sich scheuten es zu bekennen und in eine öffent liche Gemeinschaft mit dem Erlöser zu treten. Darauf fügt er ohne eine gewesene Veranlassung anzugeben, bei welcher der Erlöser diese Worte geredet, das an was wir eben gelesen haben. Es ist aber dies das lezte was er als öffentlich von unserm Erlöser geredet anführt, denn in den folgenden Kapiteln sind nur noch Reden des Herrn mit seinen Jüngern enthalten, bis zu der Stunde seiner Gefangennehmung und der Zeit seines Leidens. Das also ist auch der Gesichtspunkt aus welchem wir diese Worte zu betrachten haben. Es sind die lezten Erklärungen, die lezten Wahrheiten, die der Herr denen zurief, welchen das Glükk zu Theil geworden war ihn zu hören. Sie stehen im Zusammenhang mit jenen Worten des Herrn, welche Johannes vor seiner eigenen Erklärung aufgezeich net hat, So glaubet denn an das Licht dieweil ihr es habt, auf daß ihr des Lichtes Kinder seid. Und so ist es denn nun in diesen Worten des Herrn dreierlei, was wir jezt vorzüglich zu betrachten haben.

I.

Zuerst nämlich, wie er sich erklärt in Beziehung auf das Verhältniß zwischen dem Glauben an ihn, und dem Glauben anden der ihn gesandt hat. Denn so war es. Alle diejenigen aus seinem Volke, welche ihn verwarfen und ihn nicht für den halten wollten der da kommen sollte, die glaubten doch und waren von sich selbst überzeugt, daß sie an den glaubten der ihn gefandt hatte. Der Erlöser aber erklärt sich hier, daß das eine ohne das andere nicht möglich sei, und daß sie nur sich selbst betrögen, wenn sie behaupteten an Gott ihren Vater zu glauben, den aber verwerfen wollten, den er gesandt habe.

Für uns aber haben diese Worte noch eine andere Bedeutung, die ich nicht umhin kann euch an das Herz zu legen. Sie zeigen uns nämlich den Grund von zwei entgegengesezten Abwegen, auf welche gar viele Christen zu allen Zeiten auch zu der unsrigen gerathen find. Weil nämlich der Herr sagt, Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an denn der mich gefandt, hat::so find nun einige der Meinung, der Herr wolle überhaupt den Glauben der Menschen von seiner Person mehr ablenken, und, ihn auf den hinrichten der ihn gesandt hat. Sie meinen, um den Willen des Erlösers ́zu erfüllen, um in der That des Namens eines Jüngers Christi würdig zu fein, bedürfe es gar nicht besonderer Untersuchungen über das was er nach seiner eigentlichen Person gewesen sei, und woher er "das: was er den Menschen gebracht gehabt habe, søndern nur dies, daß wir uns durch ihn, durch die Kraft seines Wortes, durch die göttliche Weisheit seiner Rede hinführen ließen zu dem der ihn gefandt hat. Wenn wir nun an den Gott der Liebe glaubten, den er gepredigt, wenn wir die Gebote die er uns in dem Namen, seines Vaters in das Herz gegeben hat, von ganzem Herzen zu erfüllen suchten: nun dann glaubten wir auch an ihn, weil wir an den glauben der ihn gesandthat. Ob wir ihn aber für mehr oder weniger hielten, ob wir ihn für ganz etwas anderes hielten als andere Werkzeuge Gottes oder ihnen gleich, das könne dabei keinen wesentlichen Unterschied machen.

[ocr errors]

*. Aber eben so giebt es auf der andern Seite auch Christen, die aus diesen Worten ganz das Gegentheil schließen wollen. Weil der Herr sagt, Wer an mich glaubt, der glaubt an den der mich gesandt hat; wer mich sieht, der sieht den der mich gesandt hat: so sind sie der Meinung, daß aller Glaube den der Erlöser fordert, alle Aufmerksamkeit die er unferm Geiste. abnöthigt, allein auf ihn und seine Person foll ge

[ocr errors]
« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »