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ganze geistige Leben der Menschen im Reiche des Erlösers beruht, ist nichts wovon man sagen könnte, es sei von der Art daß diefer Spruch darauf angewendet werden müßte, Was ich thue, das, weißt du jezt nicht, du wirst es aber hernach erfahren. Sein Auftreten unter dem Volke, indem er begann seinen Beruf in der Welt auszuüben, das verstand jeder in welchem irgend eine Hinneigung zu dem göttlichen Worte welches er aussprach gegeben war. Darin war nichts was indem der Herr es that die Jüns ger nicht wußten, und was sie erst nachher erfahren konnten. Sondern in dem was er unterließ war immer den Jüngern manches unbegreiflich und schwer zu faffen, und da mußte er sie oft auf die Zukunft verweisen. Eben so verstanden sie es nicht, als er in die Hände seiner Feinde gegeben wurde, und, so nicht, wenn er zuvor davon redete. Und so werden wir auch alle das Zeugniß ablegen, daß die Seligkeit des Chriften in Verbindung mit Christo ganz eine Sache der Erfahrung ist, aber nicht einer erst auf die Zukunft gerichteten, erst noch zu erwartenden, sondern einer unmittelbar nahen und gegenwärtigen und deshalb gewissen, Was der Herr an uns thut, das wissen wir in dem Augenblikk wo er es thut, und geziemt uns es zu wiffen und nicht erst hernach zu erfahren. Das gilt von allem was sich unmittelbar auf die Führung der Seele bezieht; und das ist das Zeichen des vollkommenern oder minder vollkommenen Fortschrittes der Wirkung des Erlösers in den Seelen, daß wir was er an uns thut gleich nach seiner innersten Kraft und seiner eigentlichen Abzwekkung erfahren; und dazu erleuchtet er uns je länger je mehr, daß wir alle seine Prüfungen und Führungen gleich verstehen wenn sie uns treffen, und gleich wissen was damit, gemeint ist.

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Anders ist es mit den bald schnellern; bald langsamern Fortschritten des Reiches Gottes auf Erden, und eben so mit dem Stillstand und der Hemmung desselben. Ja da müssen wir uns jenes Wort des Herrn gefallen lassen, darauf uns verlassend, daß wir es nachher erfahren werden, voll des festen Vertrauens, daß Hom, üb. Ev. Joh. II.

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alles ein großer zusammenhangender göttlicher Rathschluß sei, den der ewige Vater im Himmel durch unsern Herrn und Er löfer ausführt, und daß alles so wie es ist am besten sei, wenn wir auch die Zeichen davon nicht gleich sehen, sondern erst in der Folge erfahren. Und also nur in solchen Fällen, wo die Führung der menschlichen Dinge von dem gewöhnlichen Gange abweicht, wo uns in demselben scheint Verwirrung zu entstehen, da sind wir an dieses Wort des Herrn gewiesen.

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Wien der Herr nun zu Petrus sagt, Wirst du das nicht zugeben, daß ich dich wasche, in der Hoffnung daß der es erfahren müsse; so hast du kein Theil mit mir, so ant wortet Petrus, Ja Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt; und darauf antwortet Christus, Wer gewaschen ist, der darf nicht denn die Füße waschen, sondern er ist ganz rein. Und ihr seið rein, aber nicht alle.

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12. 1: Da nimmt er die Gelegenheit wahr, mit Ausnahme des einen, in Beziehung auf welchen er das lezte fagt, wie Johannes hernach hinzufügt, Er wußte seinen Verräther wol, datum sprach er, Ihr seid nicht alle rein, ihnen ein Zeugniß abzulegen davon wie es um sie stand. Er erklärt ihnen daß fie gereinigt wären wodurch anders als durch den Glaus ben an ihn und was er durch denselben schon im Stande ges wesen war an ihren Seelen zu thun und sagt, Wer so rein ift, wer sich einmal eingetaucht in diese Reinigung, die uns durch Chriftum widerfährt, und sich durch ihn zu dem neuen Leben aus Gott har beseelen und begeistern laffen, der hat hernach nur nöthig sich die Füße zu waschen. Damit will der Herr sagen, das sel das gemeinsame in unserm_christlichen Leben, daß uns in dem Verkehr mit der Welt immer etwas von dem irdischen, was fich nicht auf das Leben aus Gott zurükkführen läßt, anklebt, und davon wir uns immer aufs neue losmachen müffen; und er unterscheidet also von der einmaligen Reinigung des ganzen Menschen,

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die das ist was wir die Wiedergeburt nennen, und wozu durch die Erscheinung des Erlöfers der Grund gelegt worden, davon unterscheidet er die fortwährende Reinigung, die wir zu keiner Zeit unterlassen dürfen. Diese beziehe, sich auf das was sich fortwährend von außen durch den Verkehr in welchem wir mit der Welt stehen der menschlichen Seele anhängt, was wir im Augenblikk nicht merken, wogegen wir auch im Augenblikk nichts thun können. Aber dazu feien von Zeit zu Zeit solche Reinigungen nothwendig, und wer schon auf jene allgemeine Weise rein sei, der werde durch diese Reinigungen, die fortwährend vorgenommen werden müssen, ganz rein von dem was noch unreines und verkehrtes in ihm ist. Und so stellt er uns diese Handlung dar als ein Bild dieser sich stets erneuernden theilweisen Reinigung. Aber auch er ist es, von welchem sie ausgeht, und sie wird nicht die rechte sein, wenn sie nicht in ihm ihre Quelle hat, das heißt, es ist das Zurükkehren zu ihm, es ist dies, daß wir uns in seinem Bilde beschauen müffen, um zu erkennen was unrein ist in uns, es ist dies, daß wir zu seiner geistigen Kraft und zu der heiligen Gewalt seiner Liebe unsere Zuflucht nehmen müffen, damit das unreine in uns ausgelöscht werde. Er ist die einzige Quelle der · menschlichen Reinigung, von welchem sie immerfort kommt in die Seelen der Menschen, einmal im großen und gan zen, und dann beständig und fortwährend im einzelnen und kleinen. Das ist die Beschreibung von dem Leben des Menschen in der vollen Vereinigung mit dem Erlöser, die er hier abbildet in der Handlung des Fußwaschens; denn das Gereinigtsein an Füßen würde auch nur halb sein, wenn der Mensch nicht von Grund aus rein wäre. Es ist das Bild von der sich beständig erneuernden Reinigung des Menschen, ohne welche wir keine Fortschritte machen in der Heiligung. Es ist aber auch für ein einmal gereinigtes Gemüth nicht möglich dies zu unterlassen, sondern durch die Reinigung wird der Mensch eine Liebe und Luft gewohnt zu fühlen, sich immer wieder von dem der die Quelle aller Reini

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gung ist reinigen zu lassen. Und so hat der Erlöser in den lezten Tagen seines Lebens dies auf eine sinnbildliche Weise an seinen Jüngern gethan, und Johannes hat es mit den damit verbundenen Umständen uns aufbewahrt, nicht damit wir es in einem äußer lichen Gebrauche thun denn wie ist doch das was der Herr hier thut so verschieden von dem was in gewissen Gegenden der Erde Fürsten und Könige thun, um sich in ihrer irdischen Hoheit dadurch zu demüthigen vor den Augen der Menschen, aber doch nur auf eine scheinbare Weise also nicht zu einem äußerlichen Gebrauche, aber daß wir feststellen sollen in uns, wie wir der beständigen Reinigung der Seele durch den Erlöser bedürfen, wenn die erste und ursprüngliche Reinigung durch ihn ihren Werth be halten und das geistige Leben welches wir von ihm empfängen haben sich in uns ausbilden soll.

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Und so sollen wir uns ihm hingeben und das unsrige thun, und nicht für unwürdig halten und gering, daß alles was wir in dem Geschäft unsrer Helligung thun, von ihm ausgehen und bewirkt werden muß; sondern ist zu dem Verhältniß der lebendigen Gemeinschaft, in welchem wir mit ihm stehen, der Grund gelegt, dann gehört dazu, daß wir uns fortwährend wollen reinigen lassen, und daß wir das wozu der Grund schon in unserm christlichen Leben liegt auf uns wirken lassen, so wie die Welt das Gegentheil hers `vorbringt, damit was uns von dieser anklebt je länger je mehr von uns abfalle, und so in dem was an der einzelnen Seele geschieht die ganze Gemeine, das was der Erlöser im Sinne hatte, vor ihm sich darstelle in ihrer Vollkommenheit zu seinem Preise und seiner Verherrlichung. Amen.

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Text. Joh. 13, 12-20.

Da er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und sezte sich wieder nieder, und sprach abermal zu ihnen, Wisset ihr was ich euch gethan habe? Ihr heißet mich Meister und Herr, und sagt recht daran, denn ich bin es auch. So nun ich euer Herr und Meister euch die Füße gewaschen habe, so sollt ihr auch euch unter einander die Füße waschen. Ein Beispiel: habe ich euch gegeben, daß ihr thut wie ich euch gethan habe. Wahrlich, wahrlich ich sage euch, der Knecht ist: ́nicht größer denn sein Herr, noch der Apostel größer denn. der ihn gesandt hat. So ihr solches wisset, selig seid ihr so ihr es thut. Nicht sage ich von euch allen. Ich weiß welche ich erwählet habe. Sondern daß die Schrift erfüllet werde, Der mein Brot iffet, der tritt mich mit Füßen. Jezt sage ich es euch ehe denn es geschieht, auf daß wenn es geschehen ist, daß ihr glaubet daß ich es bin. Wahrlich, wahrlich ich sage euch, Wer aufnimmt

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