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XXXVI.

Am Sonntage Sexagefimå 1825.

Tert. Joh. 7, 1-13.

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Darnach jog Jesus umher in Galilää, denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, darum daß ihm die Juden. nach dem Leben stelleten. Es war aber nahe der Juden Fest der Laubrüft. Da sprachen seine Brüder zu ihm: Mache dich auf von dannen und gehe in Judäam, auf daß auch deine Jünger sehen die Werke, die du thuft. Niemand thut etwas im Verborgenen, und will doch frei offenbar sein. Thust du solches, so offenbare dich vor der Welt. Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht hie; eure Zeit aber ist allewege. Die Welt kann euch nicht haffen, mich aber haffet ste, denn ich zeuge von ihr, daß ihre Werke böse sind. Gehet ihr hinauf auf dieses Fest; ich will noch nicht hinaufgehen auf dieses Fest, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllet. Da er aber das zu ihnen gesaget, blieb er in Galiläa. Als aber seine Brüder wären hinaufgegangen, ba ging er auch hinauf zu dem Fest, nicht offenbarlich, sondern gleich heimlich. Da suchten ihn die Juden am Fest und Hom. üb. Ev. Joh. II.

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sprachen: wo ist der? Und es war ein großes Gemurmel von ihm unter dem Volk. Etliche sprachen: Er ist fromm. Die andern aber sprachen: nein, sondern er verführet das Volk. Niemand aber redete frei von ihm um der Furcht willen vor den Juden.

a. F. Hier sehen wir unsern Herrn in mancherlei Verhältnissen zu den Menschen die ihn näher oder entfernter angingen; wie er in der Zeit seines öffentlichen Lebens durchging durch gute Gerüchte und durch böse Gerüchte.

Zuerst sagt der Evangelist von ihm, er wäre seitdem, nachdem er jene große Menge Volks gespeist und darauf in der Schule von Kapernaum die Rede gehalten hatte, worauf viele von seinen Jüngern ihn verließen, so wäre er dennoch in Galilia geblieben, denn in Judäa hätte er nicht verweilen wollen, weil ihm die Juden nach dem Leben stellten.

Schon damals waren seine Feinde also auf seinen Untergang bedacht, und es war ihm diese ihre Absicht nicht unbefannt. Wenn wir nun hier hören daß er diese scheut und dess wegen nicht in Judäa verweilen, will: so scheint das ein anderes Betragen zu sein als welches er späterhin beobachtete, wo er nicht nur wußte, daß sie ihm nach dem Leben standen, sondern auch seinen Jüngern bestimmt voraussagt daß er in Jerusalem würde in die Hände seiner Feinde fallen und von ihnen dem Tode, überliefert werden, und dennoch hinging.

Wenn wir nun fragen, worin mag denn wohl der Grund liegen zu diesem verschiedenen Betragen des Erlösers? so sehen wir wohl aus dem was er hernach that, daß wenn er in dieser Zeit seinen Verfolgern aus dem Wege ging, dies keine Furcht samkeit war, sondern wie wir alles was er that immer so ansehen müssen, daß er es nicht in Beziehung auf sich selbst gethan, sondern nur in dem Bewußtsein der Bestimmung seines

Daseins auf Erden und des großen und göttlichen Berufes desselben, immer in der vollkommnen genauen Erkenntniß von dem Willen seines Vaters im Himmel: so' müssen wir uns denn auch auf dieselbe Weise und aus demselben Grunde sowol das eine als das andere erklären.

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Wenn wir uns nun erinnern aus jener spätern Zeit, als er in die Hände seiner Feinde gefallen war, wie er auch da noch in dem Augenblikk seines Todes zu seinëm Vater im Himmel für dieselben betete, daß sie nicht wüßten was sie thun, und er ihnen deshalb vergeben möchte *): so sehen wir, daß er auch seine Feinde jederzeit mit seiner Liebe umfaßt hat, und daß sie davon eben so wenig als irgend ein anderer Theil des menschlichen Geschlechts, zu deffer Heil er gekommen war, ausgeschloffen waren. Wenn er also damals ihnen aus dem Wege ging, so war das eigentlich das natürliche; denn wenn eë fie da eben fo mit seiner Liebe umfaßte, so mußte er auch alles thun was in seinen Kräften stand, um sie von der größen Sünde, zu welcher sie immer näher hingezogen wurden, so viel er nur konnte abzuhalten. Das konnte nun auf verschiedene Weise geschehen; zu der einen Zeit dadurch, daß er ihnen aus dem Wege ging, wenn er Ursache hatte zu besorgen, daß wenn er sich unter ihnen sehen heße, die Versuchung für sie, ihre bösen Absichten' auszuführen, zu groß sein möchte; zu der andern Zeit aber das durch, daß er sich ihnen entgegenstellte mit aller Kraft der Rede und des Handelns, wenn er glaubte dadurch daß er sie auf, merksam ́ machte auf ihre Entfernung som rechten Wege des Heils und auf den größen Unterschied zwischen seinem Thun, welches auf die Leitung der menschlicher Seelen zur Gemeinschaft mit Gott abzwekke, und zwischen dem ihrigen, welches nur ein felbftsüchtiges sei, dadurch geschüzt zu sein vor ihren verderblichen Absichten, und indem so seine Rede vielleicht in ihre Herzen

*) Luc. 23, 34.

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dränge auch keinen Versuch unterlassen zu haben, der sich ihm darbot, um ste zurückzubringen von dem verkehrten Wege, auf welchem weiter fortgehend sie unvermeidlich in das tiefste Verderben gerathen mußten. Wenn er aber am Ende in ihre Hände fiel und das schon lange vorher wußte: so können wir es uns nur dadurch erklären, daß er nicht anders konnte. Denn wir können freilich sagen, er habe wohl gewußt, daß es seine Bestimmung sei zu leiden und zu sterben, und er habe gewußt, daß die Zeit gekommen sei wo ihm dies nach dem ewigen Rathschluß des Vaters begegnen müsse. Aber so genau wir auch das erste wissen aus seinen Reden, und er selbst das zweite' bestimmt sah: so sehen wir doch aus andern Aeußerungen, daß das leztere nur ein gewöhnliches menschliches Vorherwissen in ihm war, worüber er ein solches Wissen wie das welches sich darauf bezog was der Wille seines Vaters sei, nicht gehabt hat, weil er noch kurz vorher, ehe er in die Hände seiner Feinde fiel, seinen Vater bat, daß er wenn es möglich sei den Kelch des Todes. noch an ihm möchte vorübergehen lassen *). Also_aus Liebe, um sie vom Verbrechen abzuhalten, wollte der Erlöser in dieser Zeit nicht nach Judäa gehen; und wenn er am lezten Osterfeste, wo er bestimmt wußte daß sie ihn den Heiden überantworten würden **), doch hinging: so müssen wir fagen, er habe es nicht vermeiden können ohne seiner Pflicht und, seinem Beruf entgegen zu handeln. Denn das sehen wir aus unserm Terte, mit welcher eifrigen Erwartung das Volk seiner harrte auf dem Feste, wie es denn auch die Pflicht eines jeden Frommen unter dem Volke war, an den großen Festen in der Hauptstadt des Volks wo möglich zu erscheinen, und im Tempel an dem gemeinsamen öffentlichen Gottesdienst Theil zu nehmen.

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