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verwahren sollten. Aber doch werden wir gestehen müssen, auch das edelste und schönste was jene Zeit hervorgebracht hat, insofern es nicht_schon von dem Zusammenhange mit dem Erlöser sei es auch nur in dunkler Ahndung oder in unbestimmter Sehnsucht durchdrungen war, es hat sein verführerisches und verderbliches, und muß erst gereinigt und neu gemacht werden dadurch, daß es von seinem Lichte berührt und in Zusammenhang mit seinem Le ben gebracht wird; dann erft wird es wahre und bleibende Frucht bringen. Was aber aus ihm hervorgeht, das ist alles Frucht, das bereitet den kommenden Geschlechtern Kraft- und Nahrung des Geistes, das erhält und bezeugt das höhere Leben, welches in ihm begründet ist und in ihm allein beruht. Darum bleibt er auch dabei und wiederholt es, Er sei, der Weinstokk, in welchem alle Kraft liege Frucht zu bringen, wir die Reben, welche die Kraft nur von ihm empfangen; darum bringe nur Frucht wer in ihmi bleibe, nur wer diesen innigen gegenseitigen Zusammenhang, wie er ihn ausgedrüfft hat in den Worten, Bleibet in mir, and ich in euch, ununterbrochen erhält; und fügt noch ausdrükklich hinzu, Ohne mich könnt ihr nichts thun...

Das m. g. F. foll die große Regel unsers Lebens sein, wenn wir selbst nicht mehr oder weniger in das Geschikk verwikkelt werden wollen welches er in den folgenden Worten auseinander sest, Wer nicht in mir bleibet, der wird weggeworfen wie ein Rebe, und verdorret, und man fammlet sie und wirft fie ins Feuer, und muß brennen. Wollen wir in das Geschikt nicht mitverflochten werden, daß wir ausge sondert werden aus dem Zusammenhange des göttlichen und höhern Lebens, und keinen andern Nuzen schaffen als durch die Asche die von uns übrig bleibt, wollen wir das nicht: so muß das die große Regel unsers ganzen Lebens sein, Ohne mich könnt ihr nichts thun..no mat

Damit m. g. F., hebt der Herr nun) allen Unterschied auf, den die Menschen so oft machen, zwischen dem geistlichen und

weltlichen, zwischen dem zeitlichen und ewigen. Er sagt, Ohne. mich könnt ihr nichts thun; auf welchem Gebiet des Lebens. es auch sei, es ist nichts und wird sich immer mehr zeigen als nichts, es ist keine Kraft und Fruchtbarkeit darin, was ohne mich geschieht.

Aber wenn das nun so wahr ist m. g. F., so müssen wir auch die Kraft, die göttliche Kraft des Erlösers, die ihn eben in den Stand. sezt so alles zu durchdringen, in diesem Umfange zu faffen und zu verstehen suchen, daß sie auch wirklich das ganze menschliche Leben in sich begreift. Wenn der Mensch das nicht vermag, es ist ihm aber Ernst den Zusammenhang mit dem Erlöser fest zu halten: so entsteht das daraus, daß er alles in dem menschlichen Leben, worin er diesen Zusammenhang nicht, findet, von sich wirft. Das ist der Grund gewesen, den eben diejenigen sonst wahrhaft frommen Menschen gehabt haben, welche schon in frühen Zeiten der christlichen Kirche sich zurüffzogen von dem geselligen Leben in die Einsamkeit, weil es unter den Bestrebungen aus denen das gewöhnliche menschliche Leben besteht so vieles giebt, was sie nicht in Zusammenhang mit dem Erlöser bringen konnten. Loben wir das und erkennen darin eine große Stärke und Kraft des Geistes: so müssen wir doch den Mangel an Einsicht darin bedauern. Denn eben weil alles aus dem Zusammen hange mit dem Erlöser hervorgehen soll, so muß er auch das ganze menschliche Leben umfassen. Und so ist es mit allem was jezt noch ähnliches unter den Christen besteht. Darum kommt alles darauf an, und beruht die fortschreitende Entwikklung des Werkes der Erlösung darauf, daß das Auge unseres Geistes auch immer mehr geöffnet werde, und daß wir, wie Gott einmal das menschliche Leben geordnet hat, auch immer mehr in den Stand gesezt werden alles in dem wahren und lebendigen Zusammenhange mit dem Werke des Herrn zu begreifen. Was wir dann so begriffen haben, darauf ist die Regel anwendbar, Ohne ihn können wir nichts thun, das muß in diesem Zusammenhange Hom. üb. Ev. Joh. II.

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erhalten werden; und wenn wir anders wirksam find auf irgend einem Gebiet des Lebens als in der Kraft die er uns giebt, in Uebereinstimmung mit dem was er uns zeigt, in Gemäßheit des Vorbildes das er uns gelaffen, und des Wortes das er zu uns geredet hat, das wird immer nichtig sein.

Daher die herrliche Verheißung die er in den lezten Worten giebt, welche wir gelesen haben, So ihr in mir bleibet und noch einmal wiederholt er dies und bringt es in dieselbe Verbindung, es giebt kein Bleiben in ihn als wenn seine Worte in uns bleiben, es giebt kein fortgeseztes Leben mit dem Erlöser als wenn wir alles was er uns mitgetheilt hat in unserm Innern festhalten So ihr in mir bleibet, und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten was ihr wollt, und es wird euch widerfahren..

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Zu groß fast erscheint uns dieses Wort des Herrn, und wegen seiner Größe kann es leicht den Menschen muthlos machen. Denn wenn einer sagen wollte, Ich habe so manches schon ges beten, und es ist mir nicht widerfahren: soll ich daraus schließen, daß ich nicht in dem Herrn geblieben bin, und seine Worte nicht in mir geblieben sind? Das könnte manches Gemüth aus dem schönen Gebiet des Glaubens in düstern Zweifel, wo nicht gar in die Nacht der Verzweiflung bringen. Aber m. g. F. es soll auch all unser Bitten aus unserm Bleiben in dem Erlöser hervorgehen. Ja das sollen wir schließen, wenn etwas was wir gebeten haben uns nicht widerfahren ist, dann ist diese Bitte nicht aus dem Zusammenhange mit ihm hervorgegangen, und gehört mit ihrem Grunde in unserem Gemüthe zu demjenigen was der Weingärtner noch hinwegnehmen muß und reinigen, auf daß wir Frucht bringen; fie selbst aber war nicht fruchtbar. Aber was wir bitten aus dem lebendigen Zusammenhange mit dem Erlöser heraus und indem wir uns zugleich in den Grenzen. halten, in denen er sich selbst gehalten und die er uns deutlich beschrieben hat; wenn wir nichts bitten und begehren als was sich auf das

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Reich Gottes auf Erden bezieht denn das ist das einzige wonach wir trachten sollen,*) also auch das einzige worauf unsere Wünsche sollen gerichtet sein; wenn wir das so wünschen daß wir nicht nach Zeit und Stunde fragen und die erforschen wollen, weil der Vater allein sie seiner Macht und Weisheit vorbehalten hat;**) und wenn am Ende all unser Bitten das ist, daß des Herrn Wille geschehen möge, ***) weil wir uns können geirrt haben: dann können wir sicher sein, daß was wir bitten mögen uns widerfahren wird.

Dadurch giebt er uns aber den größten und schönsten Antheil an der Einheit mit seinem Vater im Himmel, die er selbst gehabt. Wenn unsere Wünsche mit den Wegen Gottes so zusammenstimmen, daß was wir bitten uns widerfährt: was können wir größeres denken? Ja wol ist das der höchste Gipfel den der Mensch erreichen kann; aber wir müssen sagen, wenn das oft nicht geschieht, wenn die Wege Gottes die Wünsche seiner Kinder durchkreuzen, wenn so oft das Gegentheil von dem geschieht, wozu sich nicht zweier oder dreier sondern vieler Wünsche und Gebete vereinigt haben: so ist es ein Zeichen, daß wir noch nicht ganz und vollkommen in ihm sind und seine Worte in uns; so ist es ein Zeichen, daß noch manches in uns ist was muß gereinigt und weggenommen werden. Und zu einer solchen Prüfung unser selbst muß uns das immer mehr gereichen; dann werden wir bereit sein, uns dem großen Weingärtner, der uns alle in seinem Sohne sieht, ganz hinzugeben zur Reinigung und Läuterunge Welche Reinigung durch Feuer, welche Läuterung durch Trübsale und Widerwärtigkeiten es auch sein magt sein Zwekk ist nur der, daß wir immer mehr rein werden und immer mehr Frucht bringen. Und so geschehe denn sein Wille an uns allen. Amen.

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*) Matth. 6, 33, ***) Apstysch. 1, 700 ***) Matth. 57/10 øgl. 26, 42. q. 1, nip thi 9. sh., (10)

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LXX.

Am 8. Sonntage nach Trinitatis 1826.

Text. Joh. 15, 8-17.

Darin wird mein Vater geehrt, daß ihr viele Frucht bringet und werdet meine Jünger. Gleichwie mich mein Vater liebet, also liebe ich euch auch. Bleibet in meiner Liebe. So ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote halte, und bleibe in seiner Liebe. Solches rede ich zu euch, auf daß meine Freude in euch bleibe, und eure Freude vollkommen werde. Das ist mein Gebot, daß ihr euch unter einander liebet gleichwie ich euch liebe. Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, so ihr thut was ich euch gebiete. Ich sage hinfort nicht, daß ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht was sein Herr thut. Euch aber habe ich gesagt, daß ihr Freunde seid; denn alles was ich habe von meinem Vater gehört, habe

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