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LXXI.

Am 10. Sonntage nach Trinitatis 1826.

Tert. Joh. 15, 18-16, 4.

So euch die Welt haffset, so wiffet daß sie mich vor euch gehaffet hat. Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das ihre Lieb; dieweil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich habe euch von der Welt erwählet, darum haffet euch die Welt. Gedenket an mein Wort das ich zu euch gesagt habe, Der Knecht ist nicht größer denn sein Herr. Haben sie mich verfolgt, sie werden euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten. Aber das alles werden sie euch thun um meines Namens willen, denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. Wenn ich nicht gekommen wäre und hätte es ihnen gesägt, so hätten sie keine Sünde; nun aber können sie nichts vorwenden ihre Sünde zu entschuldigen. Wer mich hasset, der haffet auch meinem Vater. Hätte ich nicht die Werke gethan

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unter ihnen, die kein anderer gethan hat, so hätten sie feine Sünde; nun aber haben sie es gesehen, und hafssen doch beide mich und meinen Vater. Doch daß erfüllet werde der Spruch in ihrem Gesez geschrieben, Sie haffen ohne mich Ursach. Wenn aber der Tröster kommen wird, wels chen ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahre heit, der vom Vater ausgeht: der wird zeugen von mir. Und ihr werdet auch zeugen, denn ihr seid von Anfang bei mir gewesen. Solches habe ich zu euch geredet, daß ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch in den Bann thun. Es kommt aber die Zeit, daß wer euch tödtet wird meinen, er thue Goit einen Dienst daran. Und solches werden sie euch darum thun, daß sie weder meinen Vater noch mich erkennen. Aber solches habe ich zu euch geredet, auf daß wenn die Zeit kommen wird, daß ihr daran gedenket, daß ich es euch gesagt habe. Solches aber habe ich euch von Anfang nicht gesagt, denn ich war bei euch.

a. F. Erst aus den Worten des Herrn, die wir zulezt mit einander gelesen haben, können wir die Absicht seiner Rede recht verstehen. Denn es muß doch dem welcher das Ebenbild war des göttlichen Wesens, das selbst, wie der Apostel Johannes sagt, die Liebe ist, dem der immer und überall in seinem Leben in dem Geiste der Liebe handelte und redete, dem muß es schwer gewesen sein von Haß zu reden, wie er hier thut. Warum aber, laßt uns fragen, thut er es auch? Er sagt, es deutlich und bestimmt eben in den lezten Worten, indem er spricht, Solches habe ich zu euch geredet, auf daß ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch in den Bann thun. Es kommt aber die Zeit, daß wer euch tödtet wird meinen, er thue Gott einen Dienst daran. Und solches werden sie euch darum thun, weil sie weder meinen Vater noch mich

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kennend ́s ¡Ab¢x folches habe ich zu euch geredetju auf daß wenn die Zeitkommen wird, daß ihr davon ges dewfety daß ich es euch gefagt habe, Erredet also des halb von dem Haß der Welt, um seine Jünger zu bewahren, daß wenn nun dieser Haß der Welt, von welchem ev revet gegen sie hervorbreche, wenn sie die Wirkungen desselben in Ihrem :Leben erfahren würden, daß sie sich dann nicht ärgerten,ĩ về hưdaß siè sich nicht aus der ruhigen Verfassung des Gemüths, in welcher sie sich durch die Verbindung mit ihm befanden,› Heraus veißek ließen, daß sie sich nicht aus dem seligen Zustande vertreiben ließen, von welchem ummittelbar vorher die Rede gewesen war, indeut nämlich der Herr ihnen die Liebe unter einander eingeschärft hätte und gesagt, daß dies Heim eigentliches Gebot an sie set, welches fte auch verständen, und um deßwillen sie auch nicht mehr Knechte wären, sondern seine Freunde, daß sie sich untereinander lieben sollten wie er sie geliebt habe. So war es denn »natürlich, daß der Erlöser in einem solchen Zusammenhange mit seinen Gedanken auf dasjenige kam, was der innern seligen Welt, welche die Liebe in seinen Jüngern erbauen sollte, äußerlich drohend entgegen strat Fest wollte er seine Jünger verbinden zu derselben gegenseitigen brüderlichen Liebe mit welcher er iste geliebt hatte; das war der Hauptzwekk dieser seiner legten Reden?, aber nun konnte er nicht umhin auch von ihrem Verhältniß zu ver Welt, in welchener ste senden wollte, zu reden; undisier vorher #aufmerksam2 (zw) machen auf das was sie von dieser Welt zu erwarten hätten, auf daß sie nicht in der Seligkeit der Bieben gestört würden. «S bl che sf sagt er, habe ich zu euch geredet på¤f¿ð¤ß ihr euch nicht ärgertin and a5131.29; 1121535 * 904 HOND 100 m #1911/91 Und nun laßt uns darauf achten, wie der Erlöser Ledet von dem Haffe? der Welt gegen ihn wad seiwe Jünger. Da find es gunächst zwei Punkte auf welchen wir achten müssen. Gi wnial-mänilich darauf, 1⁄2 sviender Erlöser alles zuvüffführt ✨ aiff das nvas "ihm selbst: begegnetnist, sum-darkus [gu erkläreny was Hom, üb. Ev. Joh. II.

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den seinigen widerfahren werde; dann aber auch wieder dar auf, wie er mit einem solchen Ernste davon redet, daß doch keiner follte aus seiner Rede eine Entschuldigung hernehmen › für seine Sündesvinged my ropas (only #

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si #Nämlich zuerst: m. g. F., wenn der Erlöser sagt, Haben frie, mein Wort gehalten,ufölwerden :fie: eures auch halten, so dachte, er wol besonders daran, daß sie sein: Wort nicht gehalten hatten, daß für den größten Theil des Volkes: sein Wort vergeblich war geredet worden. Nun müssen wir dabei doch, das nicht vergessen, daß ihn dies: nie abgehalten hatte dieselbe Rede zu führen, daffelbe Wort zu verkündigen, dasselbe Zeugniß abzulegen: von seiner Person und von der Bestimmung die ihm der Vater gegeben; und daß eben die unveränderte- Kraft seiner Lieben sich darin bewies, daß ohnerachtet das Volk, wie er oft genug davon geredet, härte Herzen und harte: Ohren hatte, er doch ison lange die von seinem himmlischen Vater für seinen heiligen Beruf verordnete. Zeit währte, nicht aufgehört hatte das Wort zu verkündigen und mitzutheilen welches er von dem Vater empfangen.no cadura d'hoqu? Mingt allele ant

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Wenn, er aun sagt, Wie sie mich verfolgt haben und noch werfolgen, so, werden sie, euch auch verfolgen: wie konnten dann wolt seine Jünger: anders als dabei gleich daran denben, wiesen sich immer unter den Verfolgungen welche seine Beitgenossen ihm bereiteten verhalten hatte. Er wußte es sehr wahljudaß diese Verfolgungen vorzüglich von den Abtheilungen feines | Volks herrührten, welche wie wir wissen aus mancherlei fleischlichen Urfächen von Feindschaft und Haß gegen ihn entbrannt waren, und von denen sich die anderen fortreißen und irre führen ließents Aber auch, jene schloßzer nie aus von seiner Gesellschaft, and entzog ihnen nichts den Unterricht den er den Menschen zu ertheilen hatte; and wenn irgend ein einzelner unter ihnen eine Ausnahme]/machte|| von der Stimmung und Handlungsweise der großen Anzahl dieser:: Volksklasse, is und¡ sich ihm näherte, um die

Worte des Lebens aus seinem Munde zu hören, oder ihn zum geselligen Mahle einlud: so war er immer derjenige, welcher, wie und wo sie ihm auch nachgestellt haben mochten, sich immer wieder von neuem hingab, und zwar so ohne allen Rükkhalt als wenn nichts vorgefallen wäre. Und wenn er zu seinen Jüngern sagt, Wie sie mich verfolgt haben, so werden sie euch auch verfolgen: so lag darin die natürliche Aufforderung, daß sie unter den Verfolgungen die ihnen bevorständen sich eben so verhalten und eben so gesinnt sein sollten wie er.

Ja das härteste freilich stand ihm damals noch bevor; denn es nahte die Stunde, wo der Plan den seine Feinde und Verfolger gegen ihn entworfen hatten sollte in Ausführung gebracht werden; er stand nun auf dem Punkte, in die Hände der Sünder zu fallen und von ihnen dem Tode überantwortet zu werden.*). So. nahe war denn das große Wort seines Mundes, aus welchem wir seine ganze Gesinnung gegen die Menschen, welche ihn verfolgten und anfeindeten, aufs deutlichste erkennen; das Wort welches er am Kreuze an seinen himmlischen Vater richtete, Vater vergieb ihnen, denn sie wissen nicht was sie thun. **) Wenn er nun auf der einen Seite allerdings die Stimmung der Menschen, welche er in dem verlesenen Abschnitt mit dem Ausdruff Welt bezeichnet, um sie denen welche das Reich Gottes auf Erden bilden entgegen zu sezen, als einen Haß gegen ihn und gegen seinen Vater darstellt, indem er sagt, Wer mich hasset, der hasset auch meinen Vater: so sagt er doch auch auf der andern Seite, Das alles werden sie euch thun um meines Namens willen, denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat; und führt also ihren Haß immer auf ihre Unkenntniß, auf ihre Unwissenheit um Gott und seinen heiligen Rath zurükk. Und indem er im Zusammenhange seiner Rede überhaupt die Jünger aufmerksam macht auf den Beruf zu welchem er sie

*) Matth. 26, 45. **) Luc. 23, 34.

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