ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

aber, die Pharifäer, wollten nichts anderes als ein Zeugniß. des Vaters von ihm; deshalb sagten sie und diejenigen welche von ihnen geleitet wurden oft zu dem Herrn, wenn er in ähnlichen Worten von sich selbst sprach und deutlich zu erkennen gab, daß er von dem Vater gesandt sei: thue ein Zeichen vom Himmel, auf daß wir sehen und glauben*); ein solches Zeichen vom Himmel, ein Wunder vom Himmel werde ihnen sein ein Zeugniß vom Vater. Ein solches Zeugniß hatte der Herr nun abgelegt. Wenn er nun fagt, indem er von sich selbst zeuge, sei sein Zeugniß wahr, weil er nicht allein sei, sondern er und der Vater, der ihn gesandt habe: so ist ja in sofern sein Zeugniß und das Zeugniß des Vaters eines und dasselbe. Wenn er aber hier doch beides unterscheidet und sagt, zuerst zeuge ich von mir, und dann der Vater, der mich gesandt hat, zeugt auch von mir: so meint er doch noch ein anderes Zeugniß. Welches denn? Gewiß m. g. F. tein anderes als was er sonst so ausdrükkt, niemand kann zum Sohne kommen, es siche ihn denn der Vater, so wie nie. mand den Vater kennt, es sei denn daß der Sohn es ihm offenbare. **) Dieser Zug des Vaters, der das Herz im Glauben zu dem Sohne zieht, das ist das Zeugniß des Vas ters. Darauf beruft sich der Herr, daß dieses sein Zeugniß begleite. Aber dadurch giebt er zu erkennen, daß wenn nun sein Zeugniß nicht für wahr gehalten werde, es daher komme, weil dieses Zeugniß noch nicht in der Seele aufgegangen sei, weil das Zeugniß des Vaters das Herz noch nicht ziehe zu dem Sohne; wo aber das Zeugniß des Vaters hinzukomme, da sei die volle Wahrheit. Wo das Herz durch das Zeugniß welches der Herr von sich selbst ablegt zu ihm hingezogen wird; wo so durch das schaffende belebende Wort Gottes der Glaube in der Seele aufgeht: nur in diesem doppelten Zeugniß liegt die volle

*) Ev. Joh. 6, 30. **) Joh. 6, 44. Matth. 11, 27.

Wahrheit. Und das wissen wir, eine festere gewissere Wahrheit giebt es nicht, als die auf solchem Wege entsteht; und wir wissen es recht gut, daß wenn der Glaube an den Erlöser in uns entstanden ist, auch dies nicht unser Werk sondern der Erfolg ist von dem Zeugniß des Vaters von dem Sohne, welches zu feinem Zeugniß von sich selbst hinzukommt; und nur in der beiden Zeugniß kann die Wahrheit bestehen.

Wolan m. g. F., auf dieser Wahrheit wollen wir fest stehen, und in derselben immer mehr leben, es immer deutlicher einsehend, daß wir das hohe und köstliche Kleinod, daß das Herz fest werde im Glauben *), nicht von uns selbst sondern als Werk Gottes haben, daß dem bestimmten Zeugnisse, welches der Herr von sich selbst abgelegt hat, und welches erschollen ist durch die Welt, so daß jeder es hören kann, nur noch gleichkommen muß das Zeugniß des Vaters, indem es das Herz bereiten muß den Glauben zu empfangen und aufzunehmen. Und das ist denn auch der feste Grund, auf welchen allein "das christliche Leben sich erbaut. Das wahre Zeugniß des Sohnes von sich selbst und das wahre Zeugniß des Vaters für den Sohn, welches die Herzen der Gläubigen verklärt, der Geist, welcher ruft lieber Vater **), das ist der Grund, auf welchem die ganze Gemeinde des Herrn sich errichten soll zu einem heiligen Tempel, an welchem wir alle uns erbauen sollen als lebendige Steine, ein Werk des ewigen Vaters durch seinen Sohn, Zeugniß gebend für ihn soviel wir können, vor allen Dingen aber bemüht unter seiner Leitung der Finsterniß zu entfliehen, und das Licht des Lebens festzuhalten, und in dem Lichte zu wandeln, in welchem wir das Leben schon haben als solche die im Glauben an seinen Namen hindurchgedrungen sind vom Tode zum Leben. ***) ́ ́ Amen.

*) Ebr. 13, 9. **) Röm. 8, 15. ***) Ev. Joh. 5, 24.

[merged small][ocr errors]

XLI.

Am Sonntage Rogate 1825.

Tert. Ev. Joh. 8, 20—29.

Diese Worte redete Jesus an dem Gotteskasten, da er lehrte im Tempel; und niemand griff ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. Da sprach Jesus abermal zu ihnen: ich gehe hinweg, und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben; wo' ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen. Da sprachen die. Juden: will er sich denn selbst tödten, daß er spricht, wo ich hingehe da könnt ihr nicht hinkommen? Und er sprach zu ihnen: ihr seid von unten her, ich bin von oben herab; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt; so habe ich euch gesagt daß ihr sterben werdet in euren Sünden; denn so ihr nicht glaubet daß ich es sei, so werdet ihr sterben in euren Sünden. Da sprachen sie zu ihm: wer bist du denn? Und Jesus sprach zu ihnen: vor allem andern das was ich euch sage; und ich habe noch viel von euch zu reden und zu rich ten, aber der mich gesandt hat ist wahrhaftig, und was ich von ihm gehört habe, das rede ich vor der Welt.

M.

Sie vernahmen aber nicht daß er ihnen von dem Vater fagte. Da sprach Jesus zu ihnen: wenn ihr des Menschen Sohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen daß ich es sei und nichts von mir selbst thue, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich. Und der inich gesandt hat ist mit mir; der Vater läßt mich nicht allein, denn ich thue allezeit was ihm gefällt.

a. F. Der Apostel bemerkt es ausdrücklich, daß die vorhers gehenden Worte, die wir neulich mit einander betrachtet haben, und in welchen der Erlöser sehr deutlich und unumŸunden redet von seinem Verhältniß zu seinem Vater, von dem Zeugniß des Vaters von ihm und davon daß wenn sie ihn kenneten sie auch den Vater kennen würden, daß der Erlöser diese Worte gesprochen habe an dem öffentlichsten Ort im Tempel, wo immer zur Zeit der öffentlichen Anbetung und besonders der Feste eine große Menge Menschen versammelt war, daß aber doch niemand im Eifer darüber, wie sie es sonst gethan hatten, versucht habe Hand an ihn zu legen, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. Und damit bringt er nun in Verbindung, daß Jesus etwas ähnliches zu ihnen gesagt habe, und diese Worte sind es nun, die wir jezt mit einander betrachten wollen.

Dunkel und geheimnisvoll ist vieles darin, weil der Erlöser eben die Zeit wo seine Stunde noch nicht gekommen war benuzen wollte, bei allen die ihn hörten anregen wollte, ob sie fähig sein würden seine Lehre zu faffen, und ob auch nur andeutende Worte in ihnen ein weiteres Fragen und ein weiteres Forschen nach weiterem Unterricht erregen würden, so daß er sich ihnen auf eine wahrhaft fruchtbare Weise näher hätte entdekken können. Das ist der Gesichtspunkt, aus welchem wir das dunkle in dieser Rede des Erlösers zu beurtheilen haben.

Er sagt also zuerst, ich gehe hinweg, und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben; wo ich hin

gehe, da könnet ihr nicht hinkommen. Das leztere hatte er auch schon früher auf eine ganz ähnliche Weise gesagt, daß wo er hinginge sie nicht hinkommen könnten; und sie hatten da auch schon ähnliches gesagt, wo will dieser hingehen, daß wir ihn nicht finden sollen? will er etwa in die Fremde unter die Griechen gehen und sie lehren? *) Indem der Erlöser es nun noch einmal auf eine ähnliche Weise wiederholt, so fragen sie nun gar unter sich, will er sich denn selbst tödten, daß er spricht, wo ich hingehe da könnet ihr nicht hinkommen. In der Folge aber bei spätern Reden des Herrn zu seinen Jüngern, die der Evangelist im dreizehnten Kapitel berichtet, da sagt er auch zu diesen, lieben Kindlein, es ist so wie ich zu den Juden sagte, wo ich hingehe da könnt ihr nicht hinkommen. Aber von diesen seinen Jüngern und in Beziehung auf sie sagt er zu sei nem Vater in der vollen Zuversicht, daß was er von seinem Vater bitte er ihm auch geben werde, ich will, daß wo ich bin auch die sein mögen die du mir gegeben haft. Zu seinen Jüngern also konnte er, wenn er sagt wo ich hingehe könnt ihr nicht hinkommen, nur von der vorübergehenden Trennung reden, welche nun zwischen ihm und ihnen sein würde wenn er würde dahingegangen sein, sie aber noch länger auf Erden bleiben würden und dem großen Beruf leben, den er ihnen auftragen würde. Aber in einem ganz andern Sinne sagte er es früher schon und sagt es auch jezt zu denen mit welchen er früher schon zu thun hatte, wo ich hingehe könnt ihr nicht hinkommen, in Verbindung mit dem unmittelbar vorhergehenden, wenn ich werde hingegangen sein, so werdet ihr mich suchen und in eurer Sünde sterben.

Aber auch das nimmt uns billig Wunder. Wie kann der Erlöser, der so oft sagt, er sei gekommen zu suchen und selig zu machen was verloren ist, zu irgend einem sagen, daß wenn sie *) Ev. Joh. 7, 35.

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »