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Nachahmung von diefem, und mit dem fichtbaren Bestreben abgefafst fey, derfelben durch einige Einfchaltungen und Zufätze einen höhern Werth zu verschaffen. Es wird alfo blofs auf die Unterfuchung ankommen, ob und wiefern diefer Zweck erreicht fey.

Das Mehrere, was die Leferinnen hier empfangen, besteht theils in einiger Vermehrung der Kü chenrecepte, theils und hauptfächlich aber in einem 11 Bogen anfüllenden dreyfachen Anhange, der zuerst allgemeine diätetifche Regeln, auch fpecielle Beftimanungen des heilfamen oder fchädlichen Einfuffes jeder Art Speife auf die Gefundheit; dann eine Abhandlung über die Wartung eines Weinlagers; und hierauf einen Unterricht zur Verfertigung des franzöfischen Weineffigs enthält. Die Nützlichkeit des erften Anhangs ist nicht zu verkennen, der zweyte und dritte aber gewifs nicht von fo allgemeiner Nothwendig keit und Nutzbarkeit, als es verfchiedenene in dem vorangezeigten ältern Buche befindliche, hier aber mangelnde, Belehrungen find. Dahin gehoren haupt fächlich die dafelbft ertheilten fichern Vorfchriften über das Einfchlachten und die Benutzung allerley Arten fetten Viehes, über das Seifekochen, über das Lichtgiefsen und Lichtziehen, über das Verfahren bey dem Wafchen und Reinigen des Linnengeräths

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KLEINE

SCHRIFTEN.

PÄDAGOGIK. Halle, in d. Waifenhausbuchh.: Anfichten der deutfchen Pädagogik und ihrer Gefchichte im achtzehnten Jahrhundert. Nebft fortgefetzter Nachricht von den Ereigniffen und Veränderungen im königl. Pädagogium feit drey JahWodurch zu der Schulprüfung und Redeübung am 27. März 1801 einladet D. Aug. Herm. Niemeyer, des königl. PåEine vordag. u. des Waifenh. Director. 1801. 85 S. 8. treffliche Ausführung des Gedankens, gerade jetzt die Frage zu beantworten: Was hat die Pädagogik in Deutschland, und zwar zunächst im proteftantifchen Theile deffelben, dem 18. Jahrhunderte zu verdanken? In einem Programme konnte die Antwort freylich nur nach ihren vorzüglichten Punkten angegeben werden daher fie auch der Vf. nur mit der befcheidenen Ueberfchrift: Anfichten, betitelt hat. Aber hier findet der Kenner nicht blofs Anfichten, fondern eine hifterifche, auf langem Studium beruhende Skizzirung des pädagogischen Geiftes im verfloffenen Jahrhunderte, voll heller Einficht, Unpartheylichheit und Würde im Vortrage. Den Rec. erinnerten diefe Anfichten an die gar nicht übel gerathene Skizze der Schulgefchichte von dem fel. Rect. Schöpperlin in Nördlingen, welche im 5. Bande des Magazins für Schulen fteht, jedoch wegen ihres Umfanges und Plans viel kürzer ausfallen, und nur Hauptftriche des reichhaltigen Gemäldes andeuten mufste. Recht zweckmäfsig wird die Gefchichte der Pädagogik im katholifchen Deutschlande von Hn. N. übergangen, weil im Ganzen genommen, felbft nach dem einftimmmigen und lauten Zeugniffe vieler unbefangenen katholifchen Gelehrten, dafelbft noch immer der alte Gang bemerkt wird, und einige helle Punkte etwa in Münfter abgerechnet, wenige erhebliche Wirkungen des pädagogifchen Lichts wahrzunehmen find. Der Geift des Katholicismus fteht zu fehr im Wege. Ganz hiftorifchrichtig theilt der Vf. die Gefchichte der Pädagogik im verfloffenen Jahrhunderte in vier Hauptabfchnitte. 1. FrankiJche Schule, deren Stifter der in aller Abficht unvergessliche edle Aug. Herrmann Franke war. Der Geift, und die fegensreichen Folgen feiner Einrichtungen werden fehr genau und

und allerley Kleidungsstücke, über das Bleichen der Leinwand und des Garns, über die Färberey verfchiedener Zeuge, über die Zubereitung der Betten, über die Reinigung des Küchengeschirrs, nebft vielen den Ankauf, die Aufbewahrung und Nutzung häuslicher Vorräthe betreffender nützlicher Regeln. diese Gegenstände haben gewifs für die allermehrften Hauswirthinnen ein weit näheres Intereffe, als die Zubereitung einiger feltener Speifen und der Conditorwaaren, die Behandlung der Weine und die Verfertigung des franzöfifchen Weinefligs.

Hiernach behält alfo das ältere Werk einen unverkennbaren Rang ver dem neuern; und diefs um fo mehr, da auch einige einzelne Küchenrecepte nicht fehlerfrey find. Ein Beyspiel hievon findet fich in Nr. 248. denn bey den Kochen der Linsen darf der Effig nicht eher hinzugegoffen werden, als wenn fie gar find. Gefchieht diefs eher: fo bekommen fie dadurch eine ihrem Genufse nachtheilige Härte. Bey Nr. 628. fehlt die Belehrung, wie viel Eyerdotter man bey guter Milch gebrauchen müffe, wenn bey deren Ermangelung, alfo bey fchlechter Milch, deren 6 erfodert werden. 6 erfodert werden. Aus den Nr. 644. angegebenen Ingredienzien für eine Brühe zum Eyerkäfe und deren Behandlung erfolgt gewifs keine flüssige Brühe, fondern ein steifer Brey.

pragmatifch dargestellt. II. Schule der Humanisten, welche entweder zur frikten Obfervanz, oder zum Moderatismus gehören. Sie wirkten weniger für Erziehung, als für Unterricht und Schulverbefferung, und fetzten fich mit dem glücklichften Erfolge der Tendenz zur Herabwürdigung und Verdrängung der griechifchen und römifchen Literatur, welche offenbar in der frankifchen und philanthropifchen Schule lag, ftandhaft entgegen. Cellarius, Gesner, Ernefti, Morus, Heyne, Schütz, Wolf u. a. zeichneten fich rühmlichft aus. III. Philanthropen. IV. Eklektiker. Vielleicht hätte der Vf. die Eklektiker ganz füglich zu den moderaten Humanisten rechnen können. Jeder Hauptabfchnitt umfafst einen Ueberblick der Gefchichte, Grundfätze der Schule, Anftalten und Methoden, die wichtigsten Männer und literarifche Verdienste. Voran gehen treffiche Winke und Gedanken über die hiftorische Darstellung der Pädagogik des achtzehnten Jahrhunderts. Alles was in diefem mufterhaften Werkchen gefagt ist, beruht zwar auf Thatfachen, aber es würde noch verdienftlicher gewefen feyn, wenn es dem Vf. gefallen hätte, die Nachweifungen und Belege beyzufügen; welches ihm bey feiner grofsen Belefenheit und Kenntnifs diefes Faches, dem er felbft fo grofse Ehre macht, nicht fchwer gewefen wäre. Denn auch der Vf. findet gewifs mit allen fachverständigen Hiflorikern die paradoxe Behauptung, die fich neulich vernehmen liefs, dafs dem Gefchichtfchreiber die Citata nicht anftänden, fondern Pedanterie wären, mehr als lächerlich.

Unter den Ereigniffen und Veränderungen im königl. Pädagogium feit Oftern 1798, ift unftreitig der bekannte folgenreiche Befuch des Königs und der Königin am 5. Jul. 1799 das allerwichtigste. Die Kabinetsordre vom 27. Jul. deffelben Jahrs, worin den Directoren der frankifchen Stiftungen die huldreiche Nachricht ertheilt wurde, dafs vom 1. Jan. 1800 an jährlich 1000Rthlr. zur Unterhaltung des Pädagogii und 3000Rthlr. fürs Waifenhaus ausgezahlt werden follten, ift hier wieder abgedruckt. Die Anftait ift bekanntlich in einem fehr blühenden Zustande.

ALLGEMEINE LITERATUR ZEITUNG

Mittwochs, den 1. Julius 1801.

TECHNOLOGIE.

BERLIN, auf Koften der Herausg. gedr. b. Hayn: Sammlung von Auffätzen und Nachrichten die Baukunft betreffend. Jahrgang 1800. Erfter Band. 141 S. 4. m. K. (2 Rthlr.)

Den Anfang macht Nr. I. ein Sendschreiben von

dem neuern Ueberfetzer des Vitruvs, Hn. Rode in Deffau an den Hofrath Hire in Berlin, betreffend die Abhandlung des letzten über das Vogelhaus des M. Terentius Varro zu Cafinum, mit Nr. II. der Antwort auf diefes Sendfchreiben. Beide, mit Anwendung ihres Scharffinns bemühet, den Sinn des Varro und des Vitruvs richtig zu faffen und deutsch auszudrücken, theilen fich einander ihre Zweifel hier öffentlich mit einer befcheidenen Freymüthigkeit mit, die, nicht auf Rechthaberey, fondern auf Liebe zur Wahrheit verbunden mit perfönlicher Achtung, gegründet ift. Ueber manche vormalige Mifsverftändniffe vereinigen fie fich; aber über manches bleiben fie verschiedener Meynung, der Gründe ungeachtet, die jeder für die Seinige angiebt. Befonders ift diefes der Fall bey der Vitruvifchen Stelle, den runden Peripteros betreffend, wo die Worte: deinde cellae paries collocetur cum receffu ejus a Stylobata circa partem latitudinis quintam von einem jedem anders genommen worden. Aber offenbar überfetzt Hr. Hirt receffus richtiger durch Zurücktreten, als Rode durch Umfang. Nur ift es auffallend, dafs er dennoch hinzufügt:,,Ich weiss im Deutschen: paries cum receffu ejus nicht verständlicher zu geben, als: die Mauer mit ihrem Durchmeffer, (?) mit ihrer Dicke," u. f. w. da doch cum receffu ejus a Stylobata circa partem latitudinis quintam wohl genauer und fachgemäfser heifst: mit einem Rückfall' derfelben (Talud, einer Bofchung, Verdünnung) vom Stylobat an etwa um den fünften Theil der Breite (ihrer felbft, der Mauer). Wer die technischen Schriften der Alten überfetzen will, mufs es fich zur erften Regel machen, dabey technisch zu denken. Nr. III.. Befchreibung des neuen königlichen Münzgebäudes (in Berlin), von Genz. Diefes neue Münzgebäude, auf dem Platze des ehemaligen Werderfchen Rathhaufes aufgebauet, ift eins von den wenigen Häufern in Berlin, die fich durch originale Anordnung und Verzierung auszeichnen, das Werk eines Bauineifters, der nach tiefem Hineindenken in die Bestimmung des Gebäudes mit eigener Erfindungskraft den Entwurf dazu in feiner durch Studium der Architectur gebildeten Phantafie empfing, und mit Ueberlegung ausführte, unbekümmert, ob das grofse Publicum verlegen

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feyn würde, mit welcher Vorgeburt des Alterthums diefes Werk mit eigenthümlichen Gepräge zu vergleichen fey. Mögen andere Architecten, wenn fie können, es auch fo machen; dann werden unfere Häufer charakteristisch fchöner werden, unfere Städte an malerischem Ausfehen gewinnen, und in der Schöpfung der Kunft würdige Pendants zu den bezaubernden Landfchaften in der Schöpfung der Natur werden. Der Vf. diefes Auffatzes darf daher ficher auf den Dank aller wahren und denkenden Kenner und Verehrer der Architectur dafür rechnen, dafs er fie hier nicht allein mit der wirklichen Anordnung feines Gebäudes, fondern auch mit den mancherley Schwierigkeiten, die fich dem Entwurfe entgegen steminten, und der Weife, wie der Architect bald ihnen nachgeben musste, bald fie zu befeitigen das Glück hatte, bekannt gemacht hat. Es ift nämlich diefes Haus nicht blols zur Münze, fondern auch zur Aufbewahrung des Königlichen Mineralien Cabinets und zum Schulhaufe der neu errichteten fogenannten Bau-Akademie bestimmt. Rec. empfielet die Lectüre diefes wohlgerahtenen Auffatzes, den schöne Zeichnungen von den Grundriffen und dem Aufriffe des befchriebenen Gebäudes im Kupferftiche begleiten, allen Liebhabern origineller Architectur, ohne deswegen alles gut zu heifsen, was dem Urheber in dem Ganzen zufammenzustellen beliebt hat, und ohne die Ueberzeugung aufzugeben, dafs manches Sonderbare in dem Stile diefes Gebäudes fich wohl ohne Nachtheil der Bequemlichkeit und Schönheit deffelben hätte vermeiden laffen. Nr. IV. Befchreibung zweyer Brau- und Brennereyen, als ein Verfuch, die Gröfse folcher Gebäude aus der jährlichen Confumtion und nach dem ErtragsAnfchlage zu beftimmen. Von Bufch (Fortsetzung). Mit. nur zu grofser Weitläuftigkeit und Umständlichkeit trägt der Vf. diefes Auffatzes, feine übrigens nützlichen Bemerkungen vor. Rec. vermifst die nothwendige Bemerkung: dafs der Kühl-Bottich oder das Kühl-Schiff allemal foweit als möglich von dem BrauOfen und der Darre entfernt angebracht werden müffe, auch nicht an der Süd- und Weft Wand, fondern lieber an der Nord- und Oft- Wand liegen føllte; beides, weil in diefer Lage eine schnellere Abkühlung zu erwarten ist. Nr. V. Ueber die Natur des Kalksteins von Simon (Fortsetzung). Zweyter Abschnitt. Chemifches Verhalten des Kalksteins. Theorie des Kalkes. Der Vf. erzählt mit einem beträchtlichen, ihm fehr zur Ehre gereichenden Aufwande literarischer Kenntniffe die Gefchichte der nach und nach berichtigten chemischen Kenntnifs des Kalksteins von Vitruvs Zeiten an bis auf Blacks Entdeckung des koh

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lenfauren Gasses im Kalksteine. Es kann nützlich feyn, Irrthümer, denen Männer von Ruf eine Zeitlang huldigten, gründlich widerlegt zu wiffen, weil man fie, wenn fie einmal durch neue Scheingründe unterstützt, wieder erscheinen, dann fogleich für das, was fie find, erkennet; und in diefer Rückficht verdient vielleicht die fehr ausführliche Darstellung der Meyerfchen Meynung von der Natur des Kalkfteins in diefer Abhandlung Entschuldigung; wahr ist es aber auch, dafs die einmal gefundene und anerkannte Wahrheit jeden Irrthum leicht vernichtet, und dafs daher ältere Irrthümer zu wiffen, nur fo lange noch Nutzen haben kann, als man die wahre Befchaffenheit eines Körpers vollständig erkannt zu haben noch zweifeln mufs. Hören folche Zweifel, wie bey unferer jetzigen Kenntnifs der Beftandtheile des Kalksteins, auf: fo hat auch die Kenntnifs folcher Irrthümer, als der Meyerfche war, nicht viel Werth mehr. Der Vf. tadelt unter den Anhängern Meyers auch . C. Huth, welcher die Meynung äufserte, dafs die Kalkstein - Erde mit etwas, der Meerfalzfäure am nächsten kommenden Säure, verbunden fey; Huth hat aber Recht bey folchen Kalksteinen, die Verfteinerungen von Meer Thieren enthalten, und ehemals in Meere gelegen, vielleicht fich da erzeugt, haben. Alle diefe enthalten nicht allein ein wenig Meerfalz, fondern auch Kalkfalz, welches Meerfalzfaure - Kalkerde ift. Sehr richtig giebt der Vf. zur Urfache, warum zu fehr gebrannter Kalk (todtgebrannter) fich schwer und langfam löschen laffe, die in zu ftarkem Feuer erfolgte angefangene Verglafung des Kalk und Thon- und Kiefel-Gemifches im Kalksteine an. Nr. VI. Ueber den Erguss des Waffers auf Wehren, von Crell. Die beträchtliche Senkung des über ein Wehr fliefsenden Waffers gerade über dem Wehrrücken aus hydrostatifchen und hydraulischen Grundfätzen zu erklären und zu bestimmen, ift der Zweck diefes Auffatzes. Der Vf. geht dabey auf eine einfache Weife zu Werke, und fetzt feine Rechnungen in ein deutliches Licht. Das Refultat derfelben ift: dafs die Senkung nicht unbedingt die halbe Höhe des ungefenkten Waffer - Spiegels über dem Wehrrücken fey, wofür man fie gemeinhin angenommen hat; dafs aber die Senkung feweit vor dem Wehrrücken beginne, als der ungefenkte WafferSpiegel über dem Wehrrücken erhaben ift. Möge der Vf. Mufse bekommen, diefen Gegenstand künftig noch ausführlicher zu bearbeiten! (Hidrodinamik und Hidrotechnik fo wie auch Hipothefe ftatt Hydrodyn. u. f. w. verdient gerügt zu werden). Nr. VII. Meine Ideen über die befte Einrichtung eines Zucht- und Befferungs- Haufes, von Wagnitz mit einem Zufatze von Meinert. Diefe Ideen find im Ganzen zweckmäfsig und gut. Sie können dem Baumeister zur Erfindung der Zeichnung eines folchen Gebäudes allerdings behülßlich seyn. Der Zufatz enthält blofs allgemeine Bemerkungen und würde ganz zwecklos feyn, wenn er nicht eine Auffoderung enthielte, ähnliche Bemerkungen als die Wagnitzifchen, Prüfungen und Berichtigungen derfelben durch diefes Bau-Journal bekannt zu machen. Nr. VIII. Ueber die Anwendung des Waffers auf unter

Schlächtige fogenannte Kropfräder, von Eifelen (Fortfetzung). Der verdienftvolle Vf., der fich unter den Praktikern durch Vorurtheils Freyheit und Beobachtungsgeift verbunden mit Selbftdenken sehr auszeichnet, erzählt hier zuerft die ihm durch Unwiffenheit, Faulheit und niedrige Lift anderer erregten Schwierigkeiten bey Ausführung feiner Vorfchlage, die auf feine neue richtigere Erkenntnifs von der Wirkung des Waffers auf unterfchlächtige Räder, wovon er im zweyten Bande diefer Sammlungen für die Baukunft im Jahr 1798 Nachricht gegeben hat, gegründet waren; zum traurigen Beweife, wie fchwer es überall ist, wirkliche und wefentliche Verbefferungen, wenn fie gegen das Hergebrachte anftofsen, zur Ausführung zu bringen. Dann erfüllt der Vf. fein Verfprechen, die Erfolge, die fich zu Begründung feiner auf vielfältige Beobachtungen und praktische Ausführungen gestützten Grundfätze und Lebren bey der Anwendung derfelben fernerhin ergeben möchten, öffentlich bekannt zu machen. Die fehr deutlichen durch die Beschreibung erläuterten Zeichnungen machen die Einrichtung und Anordnung, die der Vf. bey dem Rade und Schütze des Hohenofens zu Zehdenik an der Havel traf, fichtbar. Der Wafferaufwand bey der ehemaligen Anordnung diefes Rades betrag 37 Cubikfufse in 1 Secunde; der nunmehrige nur 133 Cubikfufs. Es werden daher in jeder Secunde mehr als 24 Kubikfufse Waffer gefpart, und mit diefein erfparten Waffer wird nun noch ein neues Rad zum Umtrieb eines Cupol Ofens in Bewegung gebracht. Dabey ift der Widerstand, den das neue Rad zu überwinden hat, gröfser als der bey dem vorinaligen, in den Verhaltniffe 7: 4. Beyläufig empfiehlt der Vf. zur Verminderung der Friction dem Zapfen des Hebels zur Bewegung des Schutzes eine herzförmige Geftalt zu geben, und die Pfanne dazu paffend einzurichten. Auch widerlegt er das fogenannte Müller-Princip: dafs die Räder fo leicht als möglich erbauet werden müfsten, um die Friction zu vermindern. Leicht gebauete Räder find theils nicht dauerhaft, weil fie fich leicht krumm ziehen und anderweitig fchadhaft werden, theils nicht feft und steif genug. Sie fchwanken, zittern, hüpfen fogar bey Stampfwerken bisweilen. Stampfwerken bisweilen. Durch fie kann daher keine gleichförmige Bewegung hervorgebracht werden; und fie verfchwenden durch ungleichförmigen Gang mehr Kraft, als fie an Friction erfparen. So empfiehlt auch der Vf. den fogenannten holländifchen Verband, oder das Schlofs der Rade - Arine un die Welle, und zeigt das Nachtheilige der Lafchen, die man oft zu grofserer Befeftigung fchwacher Radekränze anbringt. Es ist ungleich dauerhafter und der Bewegung des Rades zuträglicher, die Radekränze recht stark zu machen. Der Vf. verspricht, künftig auch feine Bemerkungen über die oberfchlächtigen Wafferräder mitzutheilen; ein Verfprechen, durch deffen Erfüllung er fich neue Verdienfte um die Mühlenkunft erwerben wird. Nr. IX. Befchreibung einer neu erfundenen Art von Dachfenstern, von Langhans. Die Kappfeufter find ganz von Blech, und die Erfindung eines Ber

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linifchen nicht genannten Klempners. Hr. L. thut Vorschläge zu ihrer Verbefferung. Aber es scheint doch, als wenn diefe blechernen Dachfenfterchen nur da, wo man wenig Licht in dem Dachraume braucht, ftatt der gewöhnlichen unter die Ziegeln eingesteckten Glasfcheiben zu gebrauchen wären. In der Anmerkung werden die von einem Ziegelmeister Mül ler in Oftroä bey Stauchwitz in Sachfen ausgedachten Dachfenster, von Ziegelthon in einen Stück geformt, bekannter gemacht. Rec. zweifelt, dafs diefe den angepriefenen Nutzen haben können. Nun folgen vermifchte Nachrichten. 1) Etwas über die Bohlen Dächer und deren Conftruction von Gilly. Der verdienftvolle Empfehler der Bohlen Dächer in Deutschland zeigt an, dafs endlich in Paris das nun 250 Jahr alte Buch von de l'Orme, worin diefer feine Erfindung bekannt macht, von Detournelle wieder neu aufgelegt ift. Dann lehrt er das beste Verfahren, die Forftverbindung in den Bohlen - Dächern recht dauerhaft zu machen; und bringt noch einige Erfahrungen über die Bauart bey. Intereffant ift die Nachricht, dafs auf Befehl des Königs von Preussen eine ganze Brücke von 60 Fufs Länge und 20 Fufs Breite mit fünf Bohlen - Bogen als ein Verfuch, ob diefe Bauart auch bey Brücken fich dauerhaft zeige, erbauet werden foll. Rec. zweifelt gar nicht an einein guten Erfolge, wenn man nur die Bohlen vorher recht austrocknen läfst, und nur kurze Bohlenftücke, nicht über fünf Fufs Länge, nimmt. 2) Ueber die Gründung der Gebäude auf gefenkten und ausgemauerten Brunnen. Eine Nachricht von diefer Bauart aus de l'Orme. Zuletzt: Anzeigen von Büchern und von dem Tode des jüngern Gilly, durch welchen diefes Journal einen feiner thätigften Mitherausgeber, und Berlin einen feiner gefchmackvollsten Architecten verloren hat.

GÖTTINGEN, b. Dieterich: Ole Evenflad's gekrönte Preifsfchrift, oder praktische Abhandlung von den Sumpf- und Moraft- Eifenfteinen in Norwegen und von der Methode, folche in fogenannten Bauer- oder Blafeöfen in Eifen und Stahl zu verwandeln. A. d. Dan. überf. und mit Anmerk. begleitet von F. G. L. Blumhof. 1801. 78 S. 8. m. 2 K.

Es ist immer der Mühe werth, die faft allerältefte Methode, das Eifen aus feinen Erzen zu fchmelzen, kennen zu lernen, befonders da noch jetzt jährlich viele taufend Centner Eifen auf diefe Art in Schweden und Norwegen producirt werden. Ganz unbekannt ist übrigens diefe Methode des Eifenfchmelzens in Bauer- oder Blafeöfen nicht, aber keiner von den darüber vorhandenen Schriftstellern fcheint fo deutlich gewefen zu feyn, als Hr. Evenftad, deffen hier deutfch überfetzte Abhandlung urfprünglich im 3ten Th. von det Kongl. Danske Landhuusholdings SetRabs Skrifter (Kph. 1790.) abgedruckt erfchien. Für das deutfche Eifenhüttenwefen ift indeffen kein Nutzen daraus zu ziehen; auch ift die befchriebene Methode blofs noch in den Schwedischen Kirchspielen Lina,

Serna, Orfa und anderen in Wefterdalen, fo wie in den Norwegifchen Aanods- und andern Kirchspielen in Ofterdalen, gebräuchlich. Das Eifen, womit Norwegen fo reichlich verfeben ist, findet fich in Bergen, Seen und Moräften; die letzte Art ilt weit einfacher und wohlfeiler zu behandeln als die beiden erften, die ein ordentlich eingerichtetes Eifenwerk erfodern, da hingegen beym Moraft-Erz blofs ein Blafeofen, eine gemeine Schmiedeeffe, und einige andere faft unbedeutende Geräthfchaften hinreichend find. Wenn ein Sumpf Zuflufs von Waffer hat, wenn er nach einer Seite abhängig und mit Gebüsch überwachfen, auch mit einigen Erhöhungen verfehen ift: fo enthält er höchftwahrfcheinlich Eifenftein. Man fticht alsdann init einen hier abgebildeten Erzfpiefse fowohl an den Kanten des Moraites, als auch da, Wo fich Bufchwerk findet, hinein. Geht er beym Her-. umwenden fchwer: fo ift es ein Zeichen von vorhandenem Eisenstein; diefer fetzt fich wie Feilfpäne am Spiefse feft, und man kann von feiner Geftalt urtheilen, ob das Eifen fein oder grob ift, und was es für eine Farbe hat. Die Kennzeichen der Güte werden nun genau angegeben. Alle gute Erzarten haben Stein oder Thon zu ihrem Grundlager, was aber in weichen oder fchwarzen Boden liegt, ift untauglich. Was füfslich fchmeckt, fich in Klumpen fetzt und zwischen den Zähnen feft klebt, ift von der beften Art, reich an Eifen und ftrengflüffig; was keinen Gefchmack hat, ist zwar gut, aber nicht reich; das nach Salz, Grünfpan und Vitriol fchmeckende ift ganz untauglich. Das Moraft - Erz wird in feinem Lager vermehrt oder wächft, wovon der Grund in dem Laufe des Waffers nach den Stellen, wo fich das Erz findet, liegen mag. Auch Luft und Sonne haben wahrfcheinlich Theil daran; denn gemeiniglich findet fich das befte und reichfte Erz in folchen Moräften, welche gegen die Sonne liegen, und von Süden und Weften freye Luft haben, dagegen die an der Nordfeite liegenden, kaltbrüchiges Eifen geben. Da es auch ausgemacht ift, dafs das aus den Moräften gewonnene Erz, wenn es einige Jahre auf der Erdfläche liegt, fich vermehrt hat: fo fcheint hiervon der Grund in der Luft und Sonne zu liegen. eben der Vollständigkeit und Fafslichkeit ift die Anleitung zum Aufnehmen, Röften und Aufbewahren des Sumpfeifenfteins, und die Befchreibung der dazu nöthigen Geräthschaften abgefafst. Hierauf folgt die Anlegung der Blafeöfen und was dazu gehört, nebst den nöthigen Abbildungen, die Befchickung der Sumpfeifenfteine und das Schmelzen der geröfteten zu Roheifen, auch die Methode den gerösteten Eisenstein im Blafeofen zu Stahl zu verblafen. Vom Umfchmelzen oder Frischen des Robeifens zu feinerm Eifen. Diefe Arbeit ist deshalb nöthig, weil jenes Roheifen, wäre es auch von der beften Art, doch zu jedem Gebrauch, felbft zu Gufswerk, weil es noch fremde Theile bey fich führt, auch aus diefen Oefen nicht in flüfliger Form abgelaffen werden kann, untauglich ift. Vom Ufchmelzen des gefrifchten Eifens zu Stahl. Die Bälge bey den Blafeöfen find zu diesem Umschmelzen

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Neues franzöfifch - deutsches und deutsch - franzöfifches Tafchen Wörterbuch. 1801. Erfter Theil. 502 S. Zweyter Theil. 429 S. 12. (2 Rthlr. 16 gr.)

Diefes Tafchenwörterbuch ist ein Auszug des bekannten Dictionnaire françois - allemand et allemandfrançois à l'ufage de deux nations. Was jenes grofsere Werk allgemein brauchbares in fich fchliefst, wird hier den Franzofen und Deutschen in einer neuen Ausgabe vorgelegt. So weit die zufammengedrängte Form eines Tafchenbuches es geftatten konnte, findet man hier eine Auswahl der gangbarften Wörter und Redensarten beider Sprachen, auch werden die bildlichen oder uneigentlichen Bedeutungen angegeben, die gebräuchlichften Kunftausdrücke, die vorzüglichen eigenen Namen fowohl der Perfonen als der Länder und Städte, und endlich die wichtigsten der feit der Revolution entstandenen Wörter. Ueberdiefs hat der Herausgeber eine Uebersicht der Ausfprache und der unregelmässigen Zeitwörter beygefügt, wie auch die Ausdrücke des franzöfifchen Kalenders, die Termen der neuen Maafse, Gewichte und Münzen, fo dass es in diefer verbefferten Geftalt fich der vorzüglichen Auf

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KLEINE

SCHRIFTEN.

TECHNOLOGIE. Berlin, b. Vieweg: Beytrag zur Anwen dung des Waffers auf unterfchlächtige, fogenannte, Kropfrä der und deren belfern Einrichtung felbft, von Johann Christoph Lifelen, Kon. Prefs. Berg- Rath, etc. 1800. 48 S. 8. m. 1 Kpft. (4 gr.) Aus den Recenfionen der Sammlung von Auffätzen und Nachrichten die Baukunft betreffend, ift den Lefern un ferer Zeitung bereits bekannt, dafs der Vf. der vorliegenden Schrift den bisherigen fehlerhaften Bau der Schützen und des Gerinnes bey unterfchlächtigen Rädern einfah, und auf die zweckmäfsigfte Art verbesserte. Durch die Ausführung feiner Vorfchläge hat er bereits bey mehrern von Waf fer Rädern umgetriebenen Hüttenwerken nicht allein einen gleichförmigern Gang bewirkt, und mehr Gefchwindigkeit erhalten, fondern auch über die Hälfte des vorigen Wafferaufwandes erfpart. Hierdurch hat er den mit algebraifchen Formeln fo gern fpielenden Hydraulikern gezeigt, dafs die vortheilhaftefte Benutzung des fliefsenden Waffers zur Bewegung der Mafchien vom blofsen künftlichen Rechnen, das auf unrichtige Hypothefen führt, die zu prüfen der Rechner zu bequem ift, allein wahrhaftig nicht abhängt, und dafs gründliches Nachdenken über die Conftruction der zur Waffer - Benutzung angelegten Bau-Werke, verbunden mit aufmerkfamer Beobachtung des Wirklichen, ungleich weiter führet. In diefer Schrift macht er feine Erfahrungen, und die daraus hergeleiteten Grundfätze

merkfamkeit des Publicums würdig macht. Es zeichnet fich auch in Rücksicht auf den fehr leferlichen Druck vor manchen andern Werken diefer Art vortheilhaft aus.

STRASBURG und PARIS, b. König: Nouveau Dictionnaire François- Allemand et Allemand François, à l'ufage des deux Nations. Cinquième Edition originale, entièrement refondue et confidèrablement augmentée. 1800. 4. (12 Rthlr.)

Schon aus den vorhergehenden Ausgaben ift diefes Wörterbuch den Deutfchen und Franzofen rühmlich bekannt. In diefer fünften erscheint es für den Gebrauch des jetzigen Zeitalters noch weit vortheilhafter, indem der Herausgeber nicht allein die besten franzöfifchen Werke, z. B. der Académie, eines Richelet, Feraud, Girard, Roubaud bey feiner Arbeit benutzt hat, fondern auch die vornehmsten deutschen Schriften eines Adelung, Schmidlin, Stofch, Heynatz, Moritz, Campe u. f. w. Moritz, Campe u. f. w. Den deutfchen Subftantiven ift ihr Gefchlecht beygefügt, welches in den ältern Ausgaben fehlt; auch find die feit zehn Jahren entftandenen neuen Wörter eingerückt, und manche fichtbare Verbefferungen gemacht worden. Mit Recht kann man daher die letzte Ausgabe diefes Dictionnaire's, welches einen ungemeinen Reichthuin an Worten und Redensarten, eine deutliche Darstellung der eigentli chen und uneigentlichen Bedeutungen, den Werth jedes Ausdrucks in Hinficht auf die Verfchiedenheit des Stils, den Unterfchied der Synonymen u. f. w. enthält, den Liebhabern der franzöfifchen und deutschen Sprache empfehlen.

bekannt. Sie fcheint zwar nichts Wefentliches mehr zu ents halten, als des Vf. Auffatz in den erwähnten Berliner Sammlungen; es war aber nützlich, dafs jener Auffatz einzeln abgedruckt wurde, damit die darin enthaltenen wichtigen Lehren allgemeiner gelefen und verbreitet würden. Rec. empfiehit daher diefe Schrift nicht nur allen Baumeistern, fondern auch allen Mühlenmeifteru, die, wenn fie nicht aufgeblafen über ihre eingefchrankten Zunftkenntniffe find, aus diefer Schrift grofse Vortheile für ihre Mühlen lernen können. Des Vf. Hauptverbefferungen beftehen darin, dafs er den Schutz, nichs lothrecht, fondern fchief, nicht mehrere Fulse von dem Rade entfernt, fondern ganz nahe unter und an das Rad ftellet; dafs er kein Stofsgefälle anbringt, dafs er das Waffer vor dem Schutze möglich hoch ftehen läfst, dafs die Schutzöffnung nicht weiter gemacht wird, als die innere Weite des Rades zwifchen den Kränzen beträgt, dafs die Schaufeln nicht viel über 1 Fufs Abstand von einander bekommen, und dafs die Richtung der Schaufeln nicht die des Radhalbmeffers, fondern fenkrecht auf den aus dem Schutze herausftrömenden Wafferstral, fey. Aufserdem mufs, wie fonft fchon üblich war, das Kropfgerinne fo genau als möglich ans Rad anfchliefsen und unterhalb dem Rade fo viel Fall haben, dass das durchgefloffene Triebwaffer gehörig schnell fortfliefse.

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