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SCHÖNE KÜNSTE.

PIRNA, in d. Arnoldifchen Buchh.: Deutsche KunstBlätter. Erften Bandes drittes u. viertes Heft. 1801. zufammen 108 S. 8. nebft einem Kupfer. Nicht ohne Vergnügen bemerken wir von diefer Zeitschrift, deren erfte Hefte (A. L. Z. 1800. Nr. 206.) mit Lob angezeigt worden find, dafs fie an innerm Gehalt nicht ab, sondern im Gegentheil beträchtlich zugenommen habe. Der kritische Theil derfelben ist fast ohne Ausnahme richtigen Grundfätzen gemäfs, frey, und oft mit glücklicher Laune behandelt; wo die Vff. im Allgemeinen über Kunst und Kunftregeln fprechen, wählen fie meist einen hohen Standpunkt, und zeigen fich als Männer von ächt philofophifchem Geifte und Bildung. Eine nähere Inhaltsanzeige der vor uns liegenden Hefte wird alles diefes, wie wir hoffen, noch mehr in's Licht fetzen. Das Sonnet an einen jungen talentvollen Künftler S. 1., verdient in Hinficht der Gedanken Beyfall, hingegen lässt es von Seiten der Klarheit und Leichtigkeit des Ausdrucks noch manches zu wünschen übrig. Von S. 2 20. findet man die Fortsetzung der Fragmente über bildende Kunft,

KLEINE SCHRAFTEN..

NaturgeschicHTE. Berlin, in Comm. b. Himburg: Sefiae europeae iconibus et defcriptionibus illuftratae. Autore Jacobo Henrico Lafpeyres, Regis Borufforum a Confiliis Senatore Berolinenfi Soc. Lin. Lond. nec non Nat. Scrut. Berol. fodali. 1801. 32 S. gr. 4. und eine illuminirte Kupfertafel. (1 Rthlr. 12 gr.) Monographieen befonderer Gattungen, und vorzüglich folcher, die wegen der grofsen Aehnlichkeit der Aften fich fchwer unterfcheiden laffen, find ohne Zweifel für die Naturkunde von grofsem Nutzen. Bey der Auseinandersetzung der Arten einer Gattung wird die Aufmerkfamkeit nie fo getheilt, und es läfst fich immer etwas Vollständiges erwarten. Gegenwärtige Monographie, welche die Sefien abhandelt, die bisher in Europa entdeckt find, ist eine der vorzüglichsten, die wir in der Entomologie aufzuweifen haben, und kann dreift neben der fchönen Abhandlung von Mikan, über die Bombylus-Arten einen Platz einnehmen. Der Vf. hat es weder. an Eleganz des Aeufsern, noch an Gründlichkeit und Vollständigkeit, in Rücklicht der Befchreibungen, fehlen laffen. Br facht zuerft den Gattungscharakter zu bestimmen, und will die Sefia ftellatarum, fuciformis, bombyliformis des Fabricius, da ihnen palpi reflexi acuminati, das ficherfte Merkmal der Gattung, fehlen, davon getrennt wiffen. Der Flügelbau diefer Infecten, die Lebensart ihrer Larven unterscheiden fie auch auffallend von den Sefien. Er will fie deswegen lieber zu den Sphinx Arten bringen, oder nach Scopoli's Vorschlag mit einigen ausländifchen zu einer eigenen Gattung vereinigen.

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wo uns folgende Stelle befonders wohl gefallen bat. Der Vf. fpricht vom Gewand, und fagt: „Er (der Künfter) wage es, um der Schönheit willen, die immer fittlich ift. jener falfchen Sittlichkeit, welche das Lafter erfann, Hohn zu sprechen, und das Nackende in feine unverjährbaren Rechte einzusetzen, er fcheue fich nicht, die alten Götter und Heroen, ihrem ganzen Wefen nach, vorzuführen, was auch eine unverfändige Moral dazu Jugen möchte. Selbft unschuldig mufs die Kunft fich ganz von dem Lafter abwenden, und nur unfchuldige Augen entzücken wollen." Ein anderer Abschnitt eben diefer Fragmente enthält viel Wahres über Portraite. Der letzte Abfchnitt handelt von Karikaturen, und ist nicht aninder beherzigenswerth. - Befchlufs des Auffatzes über die Dresdner Kunftausstellung im Jahre 1800, von S. 21-36. Die Bemerkungen und Urtheile, welche der Anzeige von den ausgeftellt gewesenen Kunstwerken beygefügt find, fcheinen faft ohne Ausnahme gründlich und gerecht. Dem Anhang: Ein Wort über Stickerey, wünschen wir viele Lefer, befonders aber Leferinnen, welche diefes wohlgefprochene Wort fleifsig in Erwägung ziehen. Etwas über die Oper von S. 43-53., und Etwas über Liebhabertheater von S. 53-68., haben Verdienfte, wiewohl fie ihrer Kürze wegen den Gegenstand nicht völlig erfchöpfen. Notizen von S. 69. bis zu Ende. Unter diefer Rubrik findet man Recenfionen von verschiedenen neu herausgekommenen Büchern, welche in das Fach der Kunft einschlagen. Das beygefügte Kupferblatt ftellt, im Umrifs, den Marfch eines Regiments Uralifcher Kofaken dar, nach einem Gemälde der Dresdner Kunstausftellung, vom Hn. Hefs.

Ueberhaupt find 21 Arten, die man in Europa gefunden hat, hier aufgeführt. Jede Art ift durch eine gute Diagnofe, durch mehrere Citate, wenn fie fchon bekannt war, und durch eine ausführliche Befchreibung, die allezeit ein Blatt einnimmt, kenntlich gemacht. Verfchiedene Arten find zu Abarten, einige Abarten zu Arten umgeändert worden. Der Vf. ift dabey mit grofser Sorgfalt zu Werke gegangen, und hat felbft, fchon von andern befchriebene Arten, wenn er fie nicht zu unterfuchen Gelegenheit hatte, ausgelaffen. Sechs neue Arten werden hier zuerst befchrieben, nämlich: Hylaeiformis, Melliniformis, Andrenaeformis, Thynniformis, Nomadaeformis und Philanthiformis. Die Verwirrung, welche in der Synonymie der Arten herrschte, ift durch forgfältige Vergleichung mit der Natur fehr glücklich gehoben, und es find beftimmtere Charaktere für die Arten ausgemittelt worden.

Nur von fehr wenigen Arten ift der Aufenthalt der Larve angegeben, und wie es fcheint, fo hat der Vf. felbft keine Larve einer Sefia zu beobachten Gelegenheit gehabt. Von einigen Arten ist auch nur ein Gefchlecht bekannt. Die schön geftochene und fauber illuminirte Kupfertafel enthält 28 Figu ren der feltenften Sefien, und der in Kupfer geftochene Titel ftellt die Frefswerkzeuge diefer Infecten vor.

Wir haben noch eine Abhandlung über die europäischen. Arten der Gattung Zugaena vom Vf. zu erwaten, wozu er uns: in der Vorrede Hoffnung macht, die gewifs jedem Entomologen eben fo willkommen als gegenwärtige Abhandlung feyn wird.

ALLGEMEINE LITERATUR ZEITUNG

Mittwochs,

ARZNETGELAHRTHEIT.

den 22. Julius 1801.

ALTONA und LEIPZIG, b. Kaven: Medicinifche Beobachtungen und Erfahrungen, von D. Heinrich Gottlieb Spiering. Erfter Theil. 1800. mit der Einl. 322 S. 8. (1 Rthlr.)

Der

er Vf. vorliegender Beobachtungen, welcher bereits durch fein voluminöfes Handbuch der inneren und äufseren Heilkunde bekannt ift, will durchaus zu den Hippokratifchen Aerzten gehören, und durch diefe Schrift nun, wie er in der Einleitung felbft fagt, an den Tag legen, wie weit er es in der Nachahmung des Hippokrates und feiner Nachfolger gebracht habe. Rec. inufs aber gestehen, dass der Vf. durch diefe Beobachtungen als Hippokratischer Arzt von gar keiner vortheilhaften Seite erfcheint. obachtungen, wie diefe find, können nicht nur für die praktische Arzneykunde durchaus keinen wefentlichen Nutzen haben, fondern fogar derfelben fchaden.

Be

Die Schrift ift in zwey Abfchnitte getheilt. Erfter Abschn. Beobachtungen der hitzigen Krankheiten in den Jahren 1785 bis 1788. Kap. 1. Befchreibung der Witterung diefer Jahre. Hier inachen aber topographifche Nachrichten befonders von den beiden Oertern Kappeln und Elmshorn das mehrfte aus; und von Witterungsbeobachtungen findet man hier fehr wenig, und diefs wenige äufserft unvollständig. Der Vf. fagt felbft S. 20., dafs bis 1787 fein Tagebuch ohne Ordnung und weiteres Nachdenken fortgesetzt fey; und S. 32. dafs er auch die Witterung des Jahres 1788 nur unvollständig beobachtet habe. Kap. 2. Allge meine Ueberficht der ftehenden, perennirenden, jährlichen, dazwifchen laufenden und sporadifchen Krankheiten der Jahre 1785 bis 1788. Das ftehende Fieber war im Jahre 1785 gallicht. Die untergeordneten und dazwischen laufenden Krankheiten waren mit dem ftehenden Fieber verbunden. S.45. fagt der Vf.,,die jährlichen Fieber find mir diefes Jahr nicht vorgekommen."(?). Im September diefes Jahres änderte fich die allgemeine Constitution, es trat an die Stelle des gallichten Fiebers ein fchleinichtes, mit welchem eine faulichte Auflofung der Säfte (?) verbunden war. Djefe Conftitution gieng mit dem Herbfte 1788 zu Ende. S. 49. liefet man abermals die Klage des Vf., dafs er fein Tagebuch nicht so in Ordnung gehalten habe, dafs er eine vollständige Gefchichte diefes Jahres liefern könne. Man findet auch wirklich hier faft gar nichts; und was der Vf. aus Baldingers inedicinifchem Journale, und aus deffen neuem Magazine abgefchrieben hat, gehört gar nicht einmal hieher, S. 63. fagt

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der Vf., er könne es nicht mit Gewissheit fagen, wie fich das Jahrsfieber verhalten habe, weil er noch keine hinlängliche Menge Kranken zu beforgen habe; und doch heifst es weiter unten: die Pleurefie war auch wohl mit dem Jahrsfieber verbunden. Im Herbfte 1786 wurde das ftehende Fieber wieder gallicht, und blieb es bis im Herbfte 1788, wurde alfo perennirend. Wenn der Vf. fagen will, dafs alle übrigen vorgekommenen Krankheiten den Charakter diefes ftehenden Fiebers angenommen haben, fo fagt er: / ,,die proteusartige Galle übertünchte alles." Welchen Werth die in diefem Kap. zerstreueten Bemerkungen des Vf. haben, mag der Lefer aus einigen unter mehreren ihres gleichen ausgehobenen Beyspielen beurtheilen. So bemerkte der Vf., dafs der Aderlafs den Friefel und das gallichte Fieber verfchlimmerte, dafs, der Bluthuften bey der gallichten Pleurefie durch adftringirende Mittel und Opiate vermehrt wurde, dafs die Bräune bey dem Scharlachfieber fast niemals fehlte. Kap. 3. Einzelne Krankheitsgefchichten der Jahre 1785 bis 1788. Wenn der Vf. gleich im Anfange in einer Note fagt, dafs in diefem Kap. einige Numern fehlen, weil er einige unwichtige Krankheitsgefchichten ausgestrichen habe: fo bedauert Rec., dafs er nicht alle unwichtigen ausgeftrichen hat.. Ob aber dann von dem ganzen Kap. viel geblieben wäre, läfst Rec. dahin gestellt feyn. Um den Lefer mit der Manier des Vf. bekannt zu machen, hebt Rec. eine ihn zuerst vorkommende Krankheitsgefchichte wörtlich aus:

Mittel.

C. Pleurefie. Nr. 19. Ruhling 28 Jahr, befchwerte fich den 15ten März ein Klyftier. über ein Fieber, welches fich

mit Froft (horror) anfing und Sal. mirabil. remittirte; ferner über Kopf-Glauberi mit fchmerzen, Schmerz unter den Pulpa Tamakurzen Rippen der einen Sei- rind.

te, fchweres Athemholen und Verstopfung des Stuhls.

Den 16ten hatte er Oeffnung, Salpeter mit keinen Froft und keinen pleu-Sauerhonig, ritifchen Schmerz; Hitze und Durft remittirte des Morgens und exacerbirte des Abends.

Den 17ten war die Beklem-Aderlafs. mung, der dumpfe Schmerz der Bruft, die Hitze, der Durft aufs äufserfte geftiegen. Die Un-Brechmittel. reinigkeiten turgefcirten nach oben, der Puls war hart, voll und ftark. Nach dem Brechen war die Beklemmung und alle vorbenannte Zufälle verschwunden.

Den 19ten fchien er geheilt.

Roborantia.

Wirkung und
Krilis.

Das Blut war roth,weder mit einer inflammatorifchen Rinde, noch mit wiedernatürlichem Serum.

Das Brechmittel leerte viel Schleim

aus.

Zweyter Abfchn. Chronische Krankheiten nebft einigen chirurgifchen und folchen Vorfällen, die zur Geburtshilfe gehören. Hier findet man folgende Artikel in alphabetischer Ordnung: Abortus. Abfcrfus. Arthritis. Carcinoma. Cardialgia. Unter andern giebt der Vf. eine Vorfchrift, die er das veränderte Dowerfche Pulvernennt: Rec. Pulv. rad. ipecacuanh. Scrup.j. Opii Gr. B. Nitri depur. Drachm. ß. M. d. in duplo. f. des Morgens und Abends eins." Colica. Haemorrhagia. Hier liefet man eine feltfame Verordnung des Vf., wider eine nach einein geftillten Blutfluffe entftandene heftige Epilepfie, nach deren Gebrauch in etlichen Tagen die heftige Epilepfie gehoben war: Rec. Mofchi Gr. ij. Opii Gr.j. Nitri depur. Drachm. ij. M. dividet. in IV. part. aequ. S. jede zweyte Stunde eines zu nehmen. Hernia. Herpes oder Lepra (?) Hydrops. Ifchuria. Lumbago. Mania. Ophthalmia. Des Vf. Lieblingsmittel ift: einige Tropfen Laudanum auf Baumwolle getröpfelt und in die Augenwinkel ge drückt. Paralyfis. Scabies. Spasmus. Hier findet man eine Stelle, welche dem Lefer einen Begriff von der Darstellungskunft des Vf. geben kann. Rec. fetzt fie wörtlich her:,,Ift die Urfache nicht materiell, fo mufs fie wefentlich feyn, ift fie nicht mit blofsen Sinnen zu ergreifen, fo mufs fie durch den Verftand oder durch die Vernunft zu erforfchen feyn, hat fie ihren Sitz nicht in den erften und zweyten Wegen, und nicht in den Eingeweiden und Gefäfsen, fo mufs fie duch nothwendig in den Nerven liegen. Vu!mus. In jeder Art Gangräna wendet der Vf. nichts als Saliniak an. Vermes.

Um von der Receptirkunft des Vf. noch ein paar Beyspiele zu geben, ziehet Rec. einige Formeln Dus: Ree. Sal. anglican. Unc. j. Sal. armoniac. Drachin. ij. Solve in Aquae fontan. Unc. iij. Aquae bened. Ruland. Unc. jß. M. d. f. alle halbe Stunden eine halbe Taffe voll warmen Waffer, bis es wirkt. Rec. Cort. peruvian. Unc. B. Coque cum Aquae fontan. S. q. ad remanent. Unc. Viij. Col. adde Mercur. dulc. Gr. X. M. d. f. umgefchüttelt zweymal des Tages 1 Efslöffel voll. Rec. Lapid. cancror. praep. Scrupul. ij. Mercur. dulc. Gr. X. M. d. f. in 16 plo. jeden Tag 4 Pulver. Rec. Mann. calabr. Unc. ij. Sal. armoniac. Unc. B. Aquae font. Unc. iij. M. d. Š. auf 3 mal, um Oeffnung zu bewirken. Wie will der Vf. die beiden letzten Verordnungen entfchuldigen?

Auf Fehler in der deutfchen Sprache ftöfst man faft auf jeder Seite. So liefet man S. 135. er war auf die Befferung, S. 162. Dichtheit in der Nafe, S. 206. herumhaufirenden Balfamkerls, befallen geworden, S. 238. Kleinerwerdung.

Auch Schnitzer in der lateinifchen Sprache hat der Vf. nicht fehlen laffen, z. B. S. 212. heifst es: mit dem electuario mundificans Werlhofii, S. 220. ut remanent, S. 240. H. hatte ein hydrops.

Rec. fchliefst diefe abfichtlich etwas weitläuftige Anzeige mit der Bitte an den Vf., dafs er es doch ja bey diefem ersten Bande bewenden laffen wolle!

JENA, in der akademifchen Buchh.: Praktische Bemerkungen über die Zähne und einige Krankheiten derfelben von Friedrich Hirsch, Königl. Grofsbritannifchem und mehrerer deutfchen Höfe Hofzahnarzte, nebft einer Vorrede vom In. Geh. Hofr. und Prof. Juft Chriflian Loder zu Jena. Zweyte vielvermehrte Auflage. 101. XVIII. und 180 S. 8. (14 gr.)

Die erfte Auflage diefer Schrift ift bereits im Jabrgange 1798 unferer Zeitung angezeiget: Rec. fchränkt fich daher bey Bekanntmachung diefer neuen Auflage, welche uin 48 S. vermehrt ift, nur auf dasjenige ein, was neu hinzugekommen itt.

Im ersten Abschn. ist zwischen dem vormaligen Kap. 3. und 4. ein neues Kap., von der Verrenkung der Zähne eingefchaltet, in welchem auch des abfichtlichen Luxirens der Zähne zur Heilung heftiger Zahnfchmerzen gedacht wird.

Im zweyten Abfchn. find zu Kap. 2. noch II Seiten hinzugekommen, auf welchen der Vf. Beyspiele von Krankheiten aufftellet, die auf Verpflanzung frifcher Zähne gefolgt find: indem er aus den Medical Transactions einen von Watfon beobachteten Fall, und aus dein Lond. medic. Journ. einige von Spence beobachtete Fälle anführt. Der Vf. warnet deshalb

mit Recht Deutschlands Zahnärzte vor der Verpflanzung frischer Zähne. In G. Hunters Abhandlung über die venerische Krankheit kommt ein eigener Abschnitt von den Krankheiten durch Verpflanzung der Zähne vor. In Kap. 4. von den Zahnfchmerzen hat der Vf. da, wo er von der zu grofsen Reizbarkeit als Urfache der Zahnfchmerzen handelt, eine Gefchichte hinzugefügt, nach welcher ein Zahnfchmerz, der fünf volle Jahre wüthete, ohne durch die verfchiedenen angewandten Heilmethoden auch nur erleichtert woFden zu feyn, von dem Vf. endlich durch fortgefetzten Gebrauch der Tinctura thebaica vollkommen gehoben wurde. Am Schluffe diefes Kapitels führt der Vf. neben dem curculio antiodontalgicus noch zwey von ihm als Heilmittel der Zahnfchmerzen bewährt gefundene Infecten, die coccinella feptem punctata, und den cynips rofarum an, von welchem letzten der Vf. im neunten Bande des Hufel. Journ. die erfte Anzeige gemacht hat.

Der dritte Abschn. ift in diefer Auflage neu hinzugekommen. Kap. 1. Von den Krankheiten der Kinn backen und Zahnhöhlen, deren Entzündung, Vereiterung, Gefchwulft, chronischen Blutung und Beinfrafse. Auch hier zeichnet fich der Vf. vor andern Zahnärz ten durch gute Kenntniffe auf die rühmlichite Art aus. Wenn der Vf. mit andern Schriftstellern bey Vereiterungen in den Oberkinnbackenhöhlen das Ausziehen des dritten Backenzahnes als vorzüglich zur Heilung empfiehlt: fo ftimmt Rec. demfelben darin vollkommen bey; nur füget Rec. aus feiner Erfahrung die Bemerkung hinzu, dafs Einfpritzungen, wenn fie durch die Nale in die Oberkinnbackenhöble gemacht werden, den Ausflufs des Eiters aus der alveole des

drit

Redingottes anglaifes vor. Das oftindifche Mittel Muchucunda wird als eine Art Pentapetes beftimmt angegeben: Willdenow hat fie in feine Species plantarum noch nicht aufgenommen, vermuthlich, weil er die Afiatic refearches, worin diefe Pflanze befchrieben ist, nicht kennt. Merkwürdig ist auch die Beobachtung des Vf. von einer auf den unterdrückten Tripper oft folgenden Knie - Gefchwulft, die grofse Aehnlichkeit mit der weissen Gefchwulft der Engländer hat.

Im zweyten Theile betreffen die Abänderungen und Zufätze vorzüglich den Gebrauch der Säuren als antivenerifcher Mittel. Den Nutzen der Säuren fchränkt jetzt der Vf. nur auf die Fälle des mit der Luftfeuche verwickelten Scorbuts ein; nach den hier gefammelten neuern Erfahrungen über diefe Materie haben die Säuren, fo wenig äufserlich als innerlich angewandt, einen befondern Nutzen in der Luftfeu che; doch bemerkt er auch, dafs fie bisweilen die Speicheldrüfen, wie das Queckfilber, angreifen. Ueber den Syrup des Laffecteur äufsert er fich fehr umftändlich, indem er zeigt, dafs diefs Mittel nicht anders als ein anderer Holztrank wirke. Im Kapitel von den Yaws hat Hr. Sw. nichts geändert, ungeachtet ihm gezeigt worden, dafs feine Meynung von der Identität diefer Krankheit und der Pians völlig ungegründet ift.

MATHEMATIK.

2

MÜNCHEN, b. Lentner: Algebra in's Kurze gefafst und mit möglichfter Deutlichkeit zum Selbftunterrichte vorgetragen. Von Joh. Georg Prändel, öffentlichem Lehrer der Phylik und Mathematik auf dem Kurfürftl. Lyceum zu Amberg. 1800. 245 S. 8. (16 gr.)

dritten Backenzahnes mehr erleichtern und die Reinigung mehr befchleunigen, als wenn fie durch die alveole in die Oberkinnbackenhöhle gemacht werden. Kap. 2. Von den Knochenauswüchfen der Kinnbacken. Wenn diefe einen örtlichen Fehler zum Grunde hatten: fo bat, nach den Beobachtungen des Vf, mehrentheils eine Erfchütterung an und in den Zähnen die Veranlaffung gegeben. Kap. 3. Von Fleifchauswüchfen der Kinnbacken. Kap. 4. Arzneyvorschriften. Diefes Kapitel machte in der erften Auflage das letzte des zweyten Abfchnittes aus. Lentins Mifchung von 30 Tropfen Phofphorfäure mit Unze Myrrheneffenz auf brandige Zähne angewandt hat der Vf. vorzüglich wirkfam gefunden. Bey Zahnfchmerzen, wo Umstände die unmittelbare Anbringung der Mittel an die Zähne felbft hindern, empfiehlt der Vf. von einem Mittel, aus j Campher, Gr. V. Opium, Gutt. XX. Ol. caryoph. mit 3ij Alcohol vini digerirt und durchgefeihet, 4 bis 5 Tropfen auf Baumwolle ins Ohr zu ftecken. Aufser diefem von dem Rec. angezeigten zur erften Auflage neu hinzugekommenen, ift in dieser zweyten nichts verändert worden.

PARIS, b. Vf.: Traité complet fur tes fymptomes, les effets, la nature et le traitement des maladies fyphihitiques par F. Swediaur, D. M. Quatrième édition, corrigée et augmentée. Pluviofe an IX. Tom. I. 454 S. Tom. II. 456 S. 8.

Bey der vierten Auflage diefes claffifchen, und in Deutschland durch drey Ueberfetzungen verbreiWerks haben wir nur nöthig, die Veründerungen und Zufätze, die fie von der dritten (1798) unterfcheiden, bemerklich zu machen. Zuvörderft fälle die gröfsere Sorgfalt auf, die der Vf. auf Sprache und Ausdruck verwandt hat, wovon man faft auf jeder Seite Spuren finden wird. Dann ift die Ueberficht der Gefchichte der Luftfeuche mit mehrern Zufätzen bereichert worden, die gröfstentheils aus Sprengels Gefchichte des Arzneykunde entlehnt find. Diefem Werke ertheilt der Vf. zwar grofse Lobfprüche, scheint aber doch den Sinn der darin enthaltenen hiftorifchen Unterfuchungen nicht vollkommen gefasst zu baben, wenn er glaubt, Sprengel behaupte den Urfprung der Luftfeuche aus der Veränderung des Ausfatzes. Uebrigens hat der Vf. ruit Fleifse alles gefammelt, was deutfche Gefchichtsforfcher gegen den amerikanischen Urfprung der Luftfeuche angeführt haben.

Die Veranlaffung zu diefer Schrift ift nach des Vfs. Worten, der laute Wunfch, den man fowohl in der Ferne als in der Nähe geäufsert hat, dafs er fein gröfseres Werk über die Algebra dem Publicum in einer verjüngten Form übergeben möchte, Er wählte hierzu einen andern Vortrag, eine andere Ordnung, nahm durchgehends neue Beyfpiele, legte bey jeder Rubrik ähnliche Aufgaben vor, und fügte am Schluffe die Refultate ihrer Auflösungen bey. Einige Artikel handelte er kürzer ab, liefs die feiner Meynung nach minder wichtigen weg, und bearbeitete im Gegentheile andere nützlichere Materien mit gröfserer Ausführlichkeit, als felbft im grössern Werke gefchehen ift. Zu den weggelaffenen gehören die Sexagefimalbrüche, die unreinen Gleichungen des dritten Grades, die An

Bey der Abhandlung vom Tripper erklärt der Vf. den Unterfchied deffelben vom Schanker fehr richtig aus der verfchiedenen Organifation der von Anwendung der Proportionen auf die Kettenregel, und fteckungsgifte befallenen Theile. Sind diefe nämlich zur Abfonderung fchleimichter Feuchtigkeit bestimmt, fo entstehe Tripper; wo nicht, fo erfolge Schanker. Sehr richtig merkt er ferner eine rheumatische Blennorrhagie an, die als Folge einer katarrhalifchen Entzündung der Harnröhre zu betrachten fey. Bey der Verhütung der Anfteckung kommt eine Note über die

die Lehre von den Combinationen. Der Vf. fieht übri gens diefe Schrift als eine Anleitung an, die den Anfänger auf eine leicht fafsliche Weife mit den Anfangsgründen der Buchstabenrechnung und Algebra bekannt machen foll; fie mufs daher auch blofs aus diefem Gefichtspunkte hier beurtheilt werders. Ob die Schrift nichts überflüffiges, aber auch alles noth

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tiven Exponenten betrachtet, kein möglicher Werth entspreche. Argwöhnifch könnte aber Rec. durch die zweyte Behauptung werden, indem ja Vp blok deswegen nichts mögliches anzeigt, weil es fodert, dafs man eine negative Zahl für eine Dignität des 2nten pofitiven Grades anfehen foll; wie kann allo paffen?. hier der Ausdruck - noch unmöglicher Des Vfs. vorgefchlagene Methode zur Conftruction beftimmter Gleichungen ift wohl nicht zu empfehlen: man foll nämlich für die unbekannte Gröfse eine beliebige Zahl nehmen, und der Aufgabe gemäfs verfuchen, ob fie richtig gewählt fey, und alsdann, wenn die Probe eine Gleichheit zweyer ungleichen Zahlen zum Refultate giebt, die gewählte verwerfen und ftatt ihrer x fetzen, und mit diefem x alles das vornehmen, was man vorher mit gedachter Zahl vorge nommen hat. Warum foll man aber einen folchen Umweg machen, und nicht lieber gleich von x ausgehen? erleichtert wird durch jene Methode gewils nichts. Diefs mag genug feyn zu beweifen, dafs der Rec. vielen Sätzen der vorliegenden Schrift feinen Beyfall verfagen mufste; hin und wieder hat er aber doch auch recht gute Erklärungen angetroffen, wohin z. B. diefe gehört, dafs ein pofitiver Multiplicator durch fein Zeichen + fagt, dafs man fich das Multiplicand denken foll, wie es gegeben ift, dafs hingegen der negative Multiplicator durch fein Zeichen, das entgegengefetzte andeutet. In Rückficht auf den Vortrag mufs dem Vf. das Zeugnifs gegeben werden, dafs er fich überall bemüht hat, recht verftandlich zu feyn, und dafs ihm diefes auch mehrentheils gelungen ift; möchte er fich nur nicht einer Terminologie bedient haben, die bisweilen lächerlich wird, oder das Ohr beleidigt. Statt Dignität z. B. wird beftändig Würde gefagt, und daher auch von Erhebung der Würden zu neuen Würden gefprochen. Bruch umkehren, heifst bey ihm, einen Bruch umDas Verdienftlichfte diefer Schrift ftürzen, u. d. m. möchte übrigens wohl darin beftehen, dafs fie viele Beyfpiele enthält.

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