Vorwort zur ersten Auflage. In meiner 1850 in erster und 1854 in zweiter Auflage herausgegebenen „Theoretisch-praktischen Anleitung zum Disponieren“ ist unter Zugrundelegung der rhetorischen Grundsätze und Anweisungen des Quintilian, Cicero c. die Theorie des rationellen, logischen Disponierens ausführlich entwickelt worden. Hier im Eingange zu dieser rein praktischen Anleitung zum Disponieren mögen aus dem Gesamtreiche der Theorie nur die allgemeinsten Bestimmungen, die theoretischen Grundbegriffe, einleitungsweise eine Stelle finden: insoweit diese theoretischen Andeutungen erforderlich erschienen zur Verständigung über das, was wirkliche" Disposition ist. " Wer irgend etwas verständig beginnen und mit Erfolg ausführen, z. B. eine Reise unternehmen, einen Park anlegen, eine Schlacht liefern, ein Haus bauen 2c. will, der muß vor allem klar wissen: was er will oder was er soll der muß sein Vorhaben vorher wohl überlegt (— meditiert -) und darnach seinen Plan gemacht (— disponiert -) haben, der ihm als Únterlage, als Leitstern, als Führer bei der Ausführung zu dienen hat, d. h. er muß eine Disposition - einen Dispositionsplan entworfen haben. Der Dispositionsplan ist demnach die sachgemäße, logisch geordnete Analysis oder Zergliederung eines Gedankens, eines Begriffs, behufs weiterer geregelter Behandlung und Ausführung. Derselbe besteht der äußeren Aufstellung oder Gruppierung nach aus drei Abteilungen: A. Anfang Einleitung (exordium, initium, principium, introductio, προοίμιον). B. Abhandlung (tractatio, narratio, propositio, explanatio, confirmatio, probatio, argumentatio, refutatio). Der Übergang (transitus) von der vollendeten, fertigen Einleitung zur Abhandlung kann selbstverständlich keinen eigenen Inhalt haben kann nur formeller Natur sein, also nur in einer sich leicht anschließenden, sprachlichen Wendung bestehen, z. B. in einem: daher demnaches fragt sich hierzu gehört auch u. s. w. C. Ende Schluß (conclusio, peroratio, cumulus, recapitulatio, enumeratio, rerum repetitio et congregatio, ἀνακεφαλαίωσις, ἐπίλογος). Die Gedankenmasse der Einleitung und des Schlusses ist in gleicher Weise durch den Inhalt der in sich selbständigen Abhandlung (tractatio) bedingt -davon abhängig und unter sich nur speziell verschieden durch das |