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Exegetische Theologie.

1. Kritischseregetisches Handbuch über die Evangelien des Matthäus, Markus und Lukas, von H. A. W Meyer, Pastor zu Harste bei Göttingen. Götting. 1832, Vandenhoeck u. Ruprecht. XVI u. 419 G. 8.

2 Kritisch-eregetisches Handbuch über das Evangel. des, Johannes, von H. A. W. Meyer sc. Ebend. 1834. X u. 306 S. 8.

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3. Kritisch-eregetisches Handbuch über die Apostelgesch., von Dems, ebendas. 1835. XII u. 349 S. 8.

1. Indem Ref. noch die Anzeige dieser ersten Abtheilung eines beabsich tigten Commentars über das ganze N. E. giebt, um die der breits erschie nenen beiden folgenden Abtheilungen über das Johannesevangelium und die Apostelgeschichte damit zu verbinden, dürften die meisten uns serer Leser schon ein allgemeines Urtheil über den Werth dieses Commen. tars zu den drei ersten Evangelien gewonnen haben, welches dahin lauten möchte, daß der Verf. die sich gestellte Aufgabe, zunächst den Anfängern in der Exegese ein brauchbares Hülfsmittel zu Förderung philologisch. gründlicher Auslegung der Schrift in die Hände zu geben, mit Fleiß und Sorgfalt gelös't habe. Da indeß ein so allgemein günstiges Urtheil manche Modificationen gestattet, bedarf es auch hier einer etwas näheren Erörte rung und Bestimmung desselben. Ueber die befolgten Grundsätze der Auslegung hat sich der Verf. in der Vorrede ausführlich und bestimmt erklärt, indem er mit Recht das grammatisch-philologische Element wissenschaftlicher Sprachforschung als die einzig wahre Basis einer gefunden und richtigen Exegese anerkennt. Zwar behaupten die Jünger einer, wie sie selbst sagen, „nun schon fast alt unter uns gewordenen (und hoffentlich bald zu Grabe getragenen) Methode", daß auch sie, wie längst schon ihr Meister, die heis ligen Schriften grammatisch philologisch interpretirten, mithin von einer neuen,,,verbesserten" Interpretationsweise, wie sie von einer neueren Schule angesprochen und geübt werde, nur,,anmaßlich" die Rede sein könne. Wer freilich offen sein Unvermögen bekennt, den Gegensatz einer empirischen und rationalen" (sage wissenschaftlichen) Auslegungsweise zu fassen, und in der Darlegung beider Begriffe selbst, wieder in Empirismus befan gen, den eigentlichen Grund verfehlt, für den und seine Glaubensgenossen haben Winer und Ewald umsonst geschrieben. Wenn aber von derselben. Seite her weiter behauptet wird, duch die sich selbst rühmenden Ratios nalisten in der neutestamentlichen Interpretation seien so wenig von falschen Erklärungen gänzlich frei, daß sie sich unter einander selbst nicht selten XII. Bd. 1. Heft.

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firchliche Denkmal der Art; ziemlich gleichzeitig verfaßte Markus den ersten griechischen Abriß der evangelischen Ueberlieferung; darnach schrieb Lufas mit größerer Sorgfalt und wohl mit Benutzung der Urschrift des Matthäus sein Evangelium, und demnächst dürfte auf der Grundlage eben jener Urschrift unser griechisches Matthäusevangelium entstanden sein. So hätte die kanonische Stellung unserer drei Evangelien ihren geschichtlichen Grund und demnach dürfte schon Storr das Richtigere geahnet haben, indem er das Markusevangelium, als die kürzeste und einfachste Form der evangelischen Tradition, für das früheste schriftliche Evangelium hielt, wos für sicher auch dieses spricht, daß Markus allein nach den, Apostelgesch. 1, 21 f. 10, 37 bezeichneten, historischen Grenzen der mündlichen Messiass funde sein Evangelium selbst mit dem Auftreten Jesu bei seiner Taufe am Jordan beginnt, während die anderen beiden schon offenbar später tradis tionell Ausgeschmücktes, wenigstens als einleitende Zusätze, aufnahmen.

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Was den Commentar selbst betrifft, so beschränken wir uns hier auf folgende allgemeine Bemerkungen. Zuvdrderst müssen wir gestehen, bei aller Uebereinstimmung mit dem Vf. in dem, worauf eine gesunde Exegese beruhen und wovon sie nothwendig ausgehen muß, dennoch mit seiner Ansicht von Schrift und deren Auslegung überhaupt nicht ganz einvers standen zu sein. Mit dem bloßen Philologisiren, selbst wenn es geistreich betrieben würde, kann es hier nicht abgethan sein, ohne daß sich der theos logische Ausleger zu apologetisch - dogmatisch erbaulichen Expectorationen verirren dürfte. Insbesondere aber können wir keinesweges der Ansicht beitreten, die dem Mythus eine so bedeutende Rolle in unseren “evans gelischen Berichten einräumt. Auch der Verf. hält die Kindheits- ́und Versuchungsgeschichte, die Erzählung von der Versiegelung des Begräbnißs steines Christi, von den Engelerscheinungen bei der Auferstehung und von der Auferstehung selbst für Mythen, ohne sich wenigstens über Sinn und Bedeutung derselben hinlänglich erklärt zu haben. Da diese Frage neuer lichst wieder aufs ernstlichste in Anregung gebracht worden, so daß sie hoffentlich eine gründliche und lehte Prüfung zu bestehen haben wird, scheint es passend, uns hier einer weiteren Erörterung derselben zu ents halten. Recht zweckmäßig behandelt der Verf. die Kritik der wichtigsten Varianten, wobei er der Scholz'schen Bezeichnung folgt; doch wäre es unsers Erachtens der Bestimmung dieses exegetischen Handbuches ange messener gewesen, wenn dieser kritische Theil desselben nicht, wie geschehen, jedem Kapitel vorausgeschickt, sondern an den betreffenden Stellen selbst eingeflochten worden, wobei zugleich auch eine kurze exegetische Würdigung der bedeutenderen Lesearten ganz zweckmäßig gewesen sein dürfte. Zuweilen verfährt der Verf. jedoch gar zu rasch im Aufnehmen oder Verwerfen einer Leseart, wovon sich in der ersten Abtheilung ungleich mehrere Beis spiele nachweisen ließen, als in den beiden folgenden. Was sich sonst noch im Allgemeinen sagen ließe, soll bei den beiden folgenden Abtheilungen an Einzelnem näher dargethan werden.

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2. Befriedigender, als die Einleitung zu den drei ersten Evangelien sind die vorausgeschickten allgemeinen Erörterungen über das Johannesevangelium. Doch hätten wir gewünscht, daß bei der Charakterschilderung des Apostels neben der gewöhnlich hervorgehobenen Milde, Sanftmuth und religiösen Hingebung auch die meistens übersehene lebendige Empfängliche keit desselben für alles Höhere, seine überlegene Geisteskraft und sein ents schlossener Muth (Vgl. Luc, 9, 54. Joh. 19, 25 ff. 2 Job. 10. 11) beachtet worden wäre: Eigenschaften, denen Johannes gewiß die Liebe, deren Jesus ihn würdigte und den Vorzug, unter die vertrauteßten Jünger aufgenom men zu werden, mehr verdankte, als einer noch so liebenswürdigen Hins gebung. Da, besonders die heilige Kunst den Zügen dieses Apostels fenen. weichlichen, fast weiblichen Charakter geliehen hat, so mag hier die Bes merkung gestattet sein, daß schon mehrere Künstler, namentlich der florentinischen Schule, vor Allen ein Ghiberti, den ganzen Charakter desselben weit richtiger und würdiger aufgefaßt haben. Joh. 1, 1 behauptet der Berf. mit den alten Auslegern, namentlich der Antiochenischen Schule in der Phrase nai Dɛòs žv ó λóyos einen Gegensatz zu dem vorhergehenden agòs tòv deór; indem er hinzufügt: vorher sei die hypostatische Verschiedenheit des Logos von dem ó Dɛós hervorgehoben, hier werde die essentielle Identität derselben behauptet. Allein ein solcher Gegensatz wird einmal durch Nichts in der Form angekündigt, was Johannes wohl nicht unterlassen haben würde; vielmehr wird in beiden durch »«l angeknüpften Saygliedern ein gleichmäßiges Fortschreiten unverkennbar. Auch würde (nach Lücke), wenn eine solche Identität des Logos und des eós hätte ausge sprochen werden sollen, die mögliche Zweideutigkeit wohl durch Sehung des Artikels vor Doc vermieden sein. Ferner ist nicht einzusehen, weshalb sich der Verf. gegen die Philonische Unterscheidung von Dɛóc und ó Dɛúc in unserer Stelle siräubt, da er doch selbst einen geschichtlichen Zusammens hang zwischen der Johanneischen und Philonischen Darstellung vom Logos anerkennt. Gewiß hatten daher die Alexandrinischen Väter schon Recht, wenn sie drós von & Deás als Bezeichnung der göttlichen Natur, faßten. Auf die Weise vber erhalten wir in den drei Gliedern des ersten Satzes eine klare, leicht ersichtliche Steigerung: uranfänglich, mit Gott (in steter Richtung auf ihn) verbunden und selbst göttlicher Natur. Der Hauptgedanke liegt jedoch in den ersten beiden Sahgliedern, wie er auch im zweiten Verse zu verstärkender Wiederholung und Fortschreitung des Gedankeus abkürzend zusammengefaßit wird. - Vs. 9 erklärt der Bf. den Ausdruckó xóouos in gewöhnlichem Sinne durch orbis terrarum; allein neben der unmittelbar vorhergehenden Formel à que aária ärIgnor scheint richtiger die Menschenwelt darunter verstanden zu werden, wie gleichh Vs. 10 im ersten und dritten Sahgliede, während es nur im zweiten Gliede in allgemeiner Bedeutung, als Welt überhaupt zu fassen sein dürfte. Vs. 16 folgt der Verf. in der Erklärung der Formel zges ārzi zúguos wohl mit Unrecht den Auslegern der alten Kirche, welche darin

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