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Die Genesis

eingeleitet, übersetzt und erklärt

von

Eduard König

Dr. litt. semit., phil., theol.,

ordentlichem Professor und Geheimem Konsistorialrat in Bonn

1919

Druck und Verlag von C. Bertelsmann in Gütersloh

Alle Rechte vorbehalten.

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Vorwort.

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en jetzt vorhandenen größeren Genesiskommentaren einen neuen hinzuzufügen, würde man sogar dann berechtigt sein, wenn der neue nach ganz derselben Methode in bezug auf die äußere Anordnung des Buches und von ebendemselben Standpunkt in bezug auf Textkritik, Literarkritik und historische Kritik aus bearbeitet wäre. Hat sich doch zum „Kurzen Handkommentar" noch der „Handkommentar" über die Genesis und dann die den Anfang des Sellinischen Gesamtkommentars zum Alten Testament bildende Genesiserklärung hinzugesellt, obgleich alle drei in bezug auf die äußere Disposition ihrer Arbeit und in bezug auf ihre Stellung zu den textkritischen, literarkritischen usw. Fragen ebendenselben prinzipiellen Standpunkt einnehmen. Indem nun noch ein neuer Kommentar erscheint, der sich mit jenen Vorarbeiten zu ebendenselben allgemeinen Prinzipien der kritischen kritischen und vergleichenden Wissenschaft unserer Zeit bekennt, verfolgt er natürlich zunächst die Aufgabe, im Wettkampf mit den Vorgängern nach immer richtigerer Anwendung dieser Prinzipien zu ringen und schon so seine Daseinsberechtigung zu erweisen.

Noch mehr aber darf der neue Kommentar dann Existenzberechtigung beanspruchen, wenn er teils in bezug auf die äußere Anordnung seiner Arbeit, teils in bezug auf den und jenen Grundsatz des wissenschaftlichen Arbeitens und teils in bezug auf die Ausführlichkeit seiner Darlegung von den erwähnten, wesentlich in Betracht kommenden Vorarbeiten abweicht.

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In der Tat aber darf der hier bevorwortete Kommentar,
was zunächst die äußere Anordnung betrifft, es als sehr prak-
tischen Vorzug für sich in Anspruch nehmen, daß er den Text
der Genesis wieder in seiner überlieferten Reihenfolge übersetzt
und erklärt, dessen Teile also nicht nach den auch von ihm
unterschiedenen Quellen auseinander nimmt und umstellt, so
daß der Leser, um die Erklärung eines Kapitels zu genießen,
erst hin und her wandern und manchmal nach einem Verse
sogar vergeblich suchen müßte. Ja, das in diesem Kommentar
wieder befolgte Verfahren ist sogar nicht bloß praktisch. Denn
es bringt auch zugleich den hochwichtigen Grundsatz echter,
schon von Lessing geübter Kritik zur Geltung, daß der ge-
meinsame Inhalt der Quellen die Hauptsache ist. Außerdem
ist in dem hier vorgelegten Kommentar auch Übersetzung und
Erklärung nicht voneinander getrennt. Also auch wieder zu
dem Zwecke, beides zu einem Textbestandteil einsehen zu
können, braucht man nicht erst hin und her zu blättern.

Sodann habe ich auch insbesondere bei der Ausarbeitung
dieses Buches als allgemeinen Grundsatz den befolgt, daß die
gesamte Literatur berücksichtigt und nicht, wie es jetzt leider
hie und da geschieht, bloß die Literatur einer Parteirichtung
herangezogen wird, weshalb man in dem folgenden Kommentar
auch z. B. alle Aufstellungen des Israeliten Ehrlich beurteilt
finden wird. Auf derselben Linie liegt es, daß ich danach
gestrebt habe, die Literatur bis zum laufenden Jahre zu
berücksichtigen, und habe also z. B. auch schon über die
sexuelle Deutung, mit der manche Genesispartien in der aller-
neuesten Zeit beglückt werden sollen, ein Urteil abgegeben.

Endlich besitzt der neue Kommentar in mehr als einer
Hinsicht auch den Vorzug größerer Ausführlichkeit. Diese zeigt
sich nicht nur schon in der erwähnten stetigen Kritik aller
Vorarbeiten, sondern, wie dies bei einem, dem die Pflege der
semitischen Sprachwissenschaft die Hälfte seiner Lebensarbeit
ausgemacht hat, ganz natürlich ist, auch an der sprachlichen

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Seite der Texterklärung, so daß wohl Hunderte von grammatisch-
stilistischen Fragen endlich ihre Lösung gefunden haben dürften.
Weiterhin ist aber auch überhaupt danach gestrebt worden,
alle alten und neuen Probleme, welche bekanntlich gerade von
der Genesis auf den Gebieten der Geographie und Völkerkunde,
der Geschichte und der Theologie geboten werden, so ein-
gehend mit Abwiegung des Für und Wider zu erörtern, daß
eine klare Entscheidung gewonnen werden konnte. Auch außer-
dem aber hat die größere Ausführlichkeit meines Buches es
erlaubt, gar manches interessante Fundstück aus alten und neuen
Literaturen in seiner eigenen Fassung den Lesern vorzulegen.

Allerdings ist infolgedessen der Umfang meines Buches

ziemlich angewachsen. Doch wenn man hört, daß der bisher

jüngste Genesiskommentar, der in spanischer Sprache 1914

erschienen ist, fast 900 Seiten noch größeren Formats umfaßt,

wird man sich wohl schon deshalb über den Umfang meines

Buches nicht mehr wundern. Aber auch wenn dieses Seiten-

stück nicht vorläge, würde ich denselben doch mit vollkommener

Seelenruhe betrachten. Denn nicht ohne guten Grund meine

ich das Urteil der Leser erwarten zu dürfen, daß auf den

Blättern dieses neuen Genesiskommentars eine allerreichste

Fülle notwendigen Erklärungsmaterials zu bequemer Benützung

dargeboten worden ist. Denn diese soll auch z. B. durch die

genauen Überschriften über den Seiten und durch die Beigabe

eines ausführlichen Sachregisters sowie eines Registers der

aus andern biblischen Büchern besprochenen Stellen erleichtert

werden. Das Sach register ist nämlich in vielen Artikeln mit

dem Streben nach statistischer Vollständigkeit und mit Kritik

von Angaben früherer Genesiserklärer ausgearbeitet, damit auch

noch dieses Register zu einem Schlüssel für die Genesis-

auslegung werden könne.

Doch nun genug zur vorbereitenden Kennzeichnung der

Eigenart und Absicht dieses Kommentars! Ich kann aber dieses
Vorwort nicht schließen, ohne der aus innerer Anteilnahme

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